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Percy Jackson 04 - Die Schlacht Um Das L

Rick Riordan

(2012)

Die PercyJackson-Serie bei CARLSEN:

Percy Jackson – Diebe im Olymp (Band 1)

Percy Jackson – Im Bann des Zyklopen (Band 2)

Percy Jackson – Der Fluch des Titanen (Band 3)

Percy Jackson – Die Schlacht um das Labyrinth (Band 4)

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Alle deutschen Rechte bei CARLSEN Verlag GmbH, Hamburg 2011

Originalcopyright © 2008 by Rick Riordan

Originalverlag: Hyperion Books for Children, an imprint of the Disney Book Group

Permission for this edition was arranged through the Nancy Gallt Agency

Originaltiteclass="underline" Percy Jackson and the Olympians – The Battle of the Labyrinth

Umschlagbild © Helge Vogt, trickwelt

Umschlaggestaltung und -typografie: Kerstin Schürmann, formlabor

Aus dem Englischen von Gabriele Haefs

Lektorat: Franziska Leuchtenberger

Satz und E-Book-Umsetzung: Dörlemann Satz, Lemförde

ISBN 978-3-646-92078-9

Alle Bücher im Internet unter

www.carlsen.de

Für Becky,

die mir immer den Weg durch

das Labyrinth zeigt

Ich kämpfe gegen einen Haufen Cheerleader

Das Letzte, was ich in meinen Sommerferien wollte, war, noch eine Schule in die Luft fliegen zu lassen. Aber da saß ich nun am ersten Montag im Juni im Wagen meiner Mom vor der Goode High School in der East 81st Street.

Die Goode School war ein riesiges Haus aus braunem Klinker mit Blick auf den East River. Vor dem Gebäude standen massenweise BMWs. Als ich an dem eleganten Torbogen hochschaute, fragte ich mich, wie schnell ich wohl von dieser Schule geworfen werden würde.

»Ganz ruhig.« Meine Mom klang überhaupt nicht ruhig. »Das ist schließlich nur ein Schnuppertreffen. Und denk daran, Lieber, das hier ist Pauls Schule. Also versuch bitte, sie nicht zu … du weißt schon.«

»Zerstören?«

»Ja.«

Paul Blofis, der Freund meiner Mutter, stand vor der Schule auf der Treppe und begrüßte angehende Neuntklässler. Mit seinen grau gesprenkelten Haaren, seinen Jeans und seiner Lederjacke sah er aus wie ein Fernsehschauspieler, dabei war er nur Englischlehrer. Er hatte die Goode School überreden können, mich in die neunte Klasse aufzunehmen, obwohl ich von allen Schulen geflogen war, die ich jemals besucht hatte. Ich hatte versucht, ihm klarzumachen, dass das keine gute Idee war, aber er wollte nicht auf mich hören.

Ich sah meine Mom an. »Du hast ihm nicht die Wahrheit über mich gesagt, oder?«

Mom trommelte nervös mit den Fingern auf das Lenkrad. Sie war angezogen wie für ein Bewerbungsgespräch – sie trug ihr bestes blaues Kleid und hochhackige Schuhe.

»Ich dachte, das hätte noch Zeit«, gab sie zu.

»Damit wir ihn nicht vergraulen.«

»Heute wird schon nichts passieren, Percy. Es ist doch nur ein Vormittag.«

»Klasse«, murmelte ich. »Dann kann ich ja gefeuert werden, noch ehe das Schuljahr überhaupt angefangen hat.«

»Positiv denken. Morgen geht’s ins Camp. Und nach dem Schnuppertreffen hast du dein Date …«

»Das ist kein Date!«, widersprach ich. »Das ist nur Annabeth, Mom. Himmel!«

»Immerhin kommt sie den ganzen Weg vom Camp hierher, nur um sich mit dir zu treffen.«

»Von mir aus.«

»Und dann geht ihr ins Kino.«

»Jaja.«

»Nur ihr zwei!«

»Mom!«

Sie hob ihre Hände, wie um sich zu ergeben, aber ich wusste, dass sie sich alle Mühe gab, nicht zu lächeln. »Geh jetzt lieber rein, Schatz. Wir sehen uns heute Abend.«

Ich wollte gerade aus dem Auto steigen, als ich noch mal zur Schultreppe hinüberschaute. Paul Blofis begrüßte ein Mädchen mit roten Kraushaaren. Sie trug ein kastanienbraunes T-Shirt und zerfetzte und mit Filzstiftzeichnungen verzierte Jeans. Als sie sich umdrehte, konnte ich für einen Moment ihr Gesicht sehen, und die Haare auf meinen Armen sträubten sich.

»Percy?«, fragte meine Mom. »Was ist los?«

»N-nichts«, stotterte ich. »Hat die Schule einen Seiteneingang?«

»Rechts um den Block rum. Warum?«

»Bis nachher!«

Meine Mom wollte etwas sagen, aber ich sprang aus dem Auto und rannte los, in der Hoffnung, dass die Rothaarige mich nicht sehen würde.

Was wollte die denn bloß hier? Nicht einmal ich konnte so ein Pech haben!

Doch, konnte ich. Und ich sollte bald feststellen, dass mein Pech noch viel größer war.

Es gelang mir nicht sonderlich gut, mich zum Schnuppertreffen hineinzuschleichen. Zwei Cheerleaderinnen in lila-weißen Uniformen standen am Seiteneingang und warteten nur darauf, Neulinge überfallen zu können.

»Hi!« Sie lächelten und ich ging davon aus, dass damit zum ersten und letzten Mal irgendwelche Cheerleader freundlich zu mir gewesen waren. Die eine war blond und hatte eisige blaue Augen; die andere war eine Afroamerikanerin und hatte dunkle Locken wie die Medusa (und ihr könnt mir glauben, ich weiß, wovon ich rede). Beide hatten ihre Namen in Schreibschrift auf die Uniformen gestickt, aber für mich als Legastheniker sahen die Wörter aus wie sinnlose Spaghetti.

»Willkommen an der Goode School«, sagte die Blonde. »Du wirst begeistert sein.«

Aber als sie mich von Kopf bis Fuß musterte, sagte ihre Miene eher: Uääh, was ist denn das für ein Versager?

Die andere trat unangenehm dicht an mich heran. Ich vertiefte mich in die Stickerei auf ihrer Uniform und las »Kelli« daraus. Sie roch nach Rosen und nach etwas, das ich vom Reitunterricht im Camp her kannte – nach frisch gewaschenen Pferden. Für eine Cheerleaderin war das ein seltsamer Geruch. Vielleicht hatte sie ja ein Pferd. Jedenfalls kam sie so dicht an mich heran, dass ich das Gefühl hatte, sie wollte mich die Treppe hinunterschubsen.

»Wie heißt du, Fisch?«

»Fisch?«

»Frischling?«

»Äh, Percy.«

Die Mädchen wechselten einen Blick.

»Ach, Percy Jackson«, sagte die Blonde. »Wir warten schon auf dich.«

Das jagte mir einen heftigen Oha-Schauer über den Rücken. Sie verstellten den Eingang und lächelten auf eine nicht gerade freundliche Weise. Meine Hand stahl sich instinktiv zu meiner Hosentasche, in der ich Springflut aufbewahrte, meinen tödlichen Kugelschreiber.

Dann hörte ich aus dem Gebäude eine Stimme. »Percy?« Das war Paul Blofis, irgendwo weiter hinten auf dem Gang. Ich hatte mich noch nie so sehr darüber gefreut, seine Stimme zu hören.

Die Cheerleaderinnen wichen zurück. Ich drängelte mich so ungeduldig an ihnen vorbei, dass ich Kelli aus Versehen mit dem Knie am Oberschenkel traf.

Kling.

Ihr Bein gab einen hohlen metallischen Klang von sich, als ob ich eine Fahnenstange getroffen hätte.

»Au«, murmelte sie. »Pass doch auf, Fisch.«

Ich schaute nach unten, aber ihr Bein sah aus wie jedes andere stinknormale Bein. Ich war zu verdutzt, um Fragen zu stellen. Ich rannte den Gang entlang und die Cheerleaderinnen lachten hinter mir her.

»Da bist du ja!«, sagte Paul zu mir. »Willkommen an der Goode!«