Выбрать главу

»Aber der Professor hat es getan?« fragte Marek.

»Offensichtlich,ja.« »Und wir müssen es auch tun, wenn wir ihn finden wollen. Wir müssen die Welt betreten.« »Ja«, sagte Doniger.

»Und Sie sagen, daß wir die ersten Menschen sind, die das tun? Die ersten, die die Welt betreten?«

»Ja. Sie, und vor Ihnen der Professor.«

Schweigen.

Doch plötzlich zeigte sich auf Mareks Gesicht ein breites Grinsen.

»Großartig«, sagte er. »Ich kann's nicht erwarten!«

Aber die anderen sagten nichts. Sie sahen verkrampft, nervös aus.

Stern sagte: »Dieser Mann, der in der Wüste gefunden wurde...«

»Joe Traub«, entgegnete Doniger. »Er war einer unserer besten

Wissenschaftler.«

»Was wollte er in der Wüste?«

»Offensichtlich fuhr er einfach dorthin. Inzwischen wurde sein Auto gefunden. Aber wir wissen nicht, warum er es tat.« Stern sagte: »Angeblich stimmte mit ihm irgendwas nicht, irgendwas mit seinen Fingern...«

»Davon stand nichts im Autopsiebericht«, sagte Doniger. »Er starb an einem Herzanfall.«

»Dann hatte sein Tod also nichts mit Ihrer Technologie zu tun?« »Überhaupt nichts«, sagte Doniger.

Wieder entstand ein Schweigen. Chris rutschte auf seinem Stuhl nach vorn. »Für einen Laien - wie sicher ist diese Technologie?« »Sicherer als Auto fahren«, antwortete Doniger ohne Zögern. »Man wird Sie gründlich über alles informieren, und wir geben Ihnen unsere erfahrensten Beobachter als Begleitung mit. Der Ausflug wird maximal zwei Stunden dauern. Sie gehen einfach zurück und holen ihn.« Chris Hughes trommelte mit den Fingern auf den Tisch. Kate biß sich auf die Unterlippe. Keiner sagte etwas.

»Sehen Sie, das ist alles freiwillig«, sagte Doniger. »Es liegt völlig an Ihnen, ob Sie gehen oder nicht. Aber der Professor hat Sie um Hilfe gebeten. Und ich glaube nicht, daß Sie ihn im Stich lassen würden.« »Warum schicken Sie nicht einfach die Beobachter?« fragte Stern.

»Weil sie nicht genug wissen, David. Wie Ihnen sicher bewußt ist, handelt es sich um eine von der unseren völlig verschiedenen Welt. Sie haben den Vorteil Ihres Wissens. Sie kennen das Gelände, und Sie wissen detailliert über die Zeit Bescheid. Sie kennen die Sprache und die Gebräuche.«

»Aber unser Wissen ist theoretisch«, sagte Chris. »Jetzt nicht mehr«, sagte Doniger.

Die Gruppe verließ das Zimmer zusammen mit Gordon, der ihnen nun die Maschinen zeigen sollte. Doniger sah ihnen nach und drehte sich dann um, als Kramer den Raum betrat. Sie hatte alles über die interne Videoanlage beobachtet.

»Was nieinst du, Diane?« fragte Doniger. »Werden sie es tun?« »Ja. Sie gehen.« »Schaffen sie es?«

Kramer zögerte. »Ich würde sagen, die Chancen stehen fifty-fifty.«

Sie gingen eine breite Betonrampe hinunter, die groß genug für einen Lastwagen war. Am Ende befand sich ein mächtiges Stahltor. Marek sah ein halbes Dutzend Überwachungskameras, die in verschiedenen Positionen in der Umgebung der Rampe montiert waren. Die Kameras folgten ihnen, als sie auf das Tor zugingen. Unten angekommen, sah Gordon zu den Kameras hoch und wartete. Das Tor öffnete sich.

Gleich dahinter lag ein kleiner Raum. Sie traten ein, das Tor schloß sich wieder. Gordon ging zu einer inneren Tür und wartete wieder. »Können Sie die Türen nicht selbst öffnen?« fragte Marek. »Nein.«

»Warum nicht? Trauen sie Ihnen nicht?«

»Sie trauen niemandem«, sagte Gordon. »Glauben Sie mir, hier kommt niemand rein, außer wir wollen, daß er reinkommt.« Die Tür öffnete sich.

Sie betraten einen industriell wirkenden Metallkäfig. Die Luft war kalt und leicht modrig. Die Tür schloß sich hinter ihnen. Mit einem Surren begann der Käfig nach unten zu gleiten.

»Jetzt geht es dreihundert Meter nach unten«, sagte Gordon. »Haben Sie ein wenig Geduld.«

Der Aufzug hielt an, und die Tür öffnete sich. Sie gingen einen langen Betontunnel entlang, in dem ihre Schritte hallten. Gordon sagte: »Das ist die Kontroll- und Wartungsebene. Die eigentlichen Maschinen sind noch einmal hundertfünfzig Meter unter uns.« Sie kamen zu einer schweren Doppeltür, die dunkelblau und transparent war. Zuerst dachte Marek, sie sei aus extrem dickem Glas. Doch als die Tür dann automatisch aufglitt, sah er eine leichte Bewegung unter der Oberfläche. »Wasser«, sagte Gordon. »Wir benutzen hier Wasser zur Abschirmung. Die Quantentechnologie reagiert sehr empfindlich auf zufallige äußere Störungen — kosmische Strahlen, elektrische Streufelder und dergleichen. Das ist auch der Grund, warum wir überhaupt hier unten sind.« Vor sich sahen sie etwas, das aussah wie eine Tür zu einem ganz gewöhnlichen Laborgang. Nach einer weiteren Glastür kamen sie in einen aseptisch weißgestrichenen Gang, von dem zu beiden Seiten Türen wegführten. Auf der ersten Tür links stand prepack, auf der zweiten fieldprep. Und auf der dritten stand schlicht transit. Gordon rieb sich die Hände. Er sagte: »Dann wollen wir mal mit dem Prepacking anfangen.«

Der Raum war klein und erinnerte Marek an ein Krankenhauslabor, was ihm ein leichtes Unbehagen bereitete. In der Mitte stand eine vertikale Röhre, gut über zwei Meter hoch und einen Meter fünfzig im Durchmesser. Sie war geöffnet. Im Inneren waren matte Streifen zu erkennen. »Ein Solarium?« fragte Marek. »Nein, ein sehr fortschrittliches Bildgebungssystem. Im Grunde genommen ist es ein extrem leistungsstarker Kernspintomograph. Aber Sie werden sehen, daß er eine gute Vorübung für die Maschine selbst ist. Vielleicht sollten Sie als erster gehen, Dr. Marek.« »Da hinein?« Marek deutete auf die Röhre. Aus der Nähe sah sie eher aus wie ein weißer Sarg.

»Ziehen Sie sich einfach aus und gehen Sie hinein. Es ist genau wie ein Kernspintomograph - Sie spüren überhaupt nichts. Der ganze Vorgang dauert ungefähr eine Minute. Wir sind nebenan.« Sie traten durch eine Seitentür mit einem kleinen Fenster in ein angrenzendes Zimmer. Marek konnte nicht sehen, was sich dort befand. Die Tür fiel zu.

In der Ecke sah er einen Stuhl. Er ging dorthin, zog seine Kleider aus und betrat dann den Scanner. Aus der Gegensprechanlage kam ein Klicken, und dann hörte er Gordon sagen: »Dr. Marek, wenn Sie bitte auf Ihre Füße schauen würden.« Marek sah zu seinen Füßen hinunter.

»Sehen Sie den Kreis auf dem Boden? Ihre Füße müssen vollständig innerhalb dieses Kreises sein.« Marek veränderte seine Position. »Gut so, vielen Dank. Die Tür schließt sich jetzt.«

Mit einem mechanischen Summen schwang die Tür zu. Marek hörte ein Zischen, als sie versiegelt wurde. »Luftdicht?« fragte er. »Ja, das muß sein. Sie werden gleich spüren, daß kalte Luft hereinkommt. Wir geben Ihnen zusätzlichen Sauerstoff, während wir kalibrieren. Sie haben doch keine Platzangst, oder?« »Bis jetzt noch nicht.« Marek sah sich um. Die matten Streifen, das erkannte er jetzt, waren mit Plastik abgedeckte Öffnungen. Hinter dem Plastik sah er Lichter, kleine surrende Maschinen. Die Luft wurde deutlich kühler.

»Wir kalibrieren jetzt«, sagte Gordon. »Bitte nicht bewegen.« Plötzlich fingen die Streifen um ihn herum an zu rotieren, die Maschinen klickten. Immer schneller rotierten die Streifen und hielten dann plötzlich an.

»Gut so. Alles in Ordnung?«

»Ich komme mir vor wie in einer Pfeffermühle«, sagte Marek. Gordon lachte. »Die Kalibrierung ist abgeschlossen. Der Rest ist abhängig von exaktem Timing, die Sequenz läuft deshalb automatisch. Folgen Sie einfach den Anweisungen, die Sie hören. Okay?« »Okay.«

Ein Klicken. Marek war allein.

Eine Stimme vom Band sagte: »Die Scan-Sequenz hat begonnen. Wir schalten die Laser an. Bitte sehen Sie geradeaus. Auf keinen Fall nach oben.«

Nun erstrahlte das Innere der Röhre in einem hellen, strahlenden Blau. Die Luft selbst schien zu leuchten.