''GEO Epoche'', № 77 (2016). Europa nach dem Krieg: Chaos und Neuanfang 1943-1953

''GEO Epoche'', № 77 (2016). Europa nach dem Krieg: Chaos und Neuanfang 1943-1953
История
Серия: GEO Epoche
Год: 2016
Добавил: Admin 23 Май 16
Проверил: Admin 23 Май 16
Формат:  PDF (22527 Kb)
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Аннотация

In historischen Standardwerken werden die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg meist als eine Epoche der Befreiung und des Neubeginns beschrieben. Oder sie erscheinen, je nach politischem Standpunkt und Staatsangehörigkeit ihres Verfassers, als eine Zeit von Niederlage und Besetzung.
Doch tatsächlich ist die Nachkriegszeit in jenen Territorien, die seit 1939 von den Deutschen lind ihren Verbündeten überrannt worden waren, im Erleben der meisten Europäer etwas ganz anderes gewesen: nämlich vor allem eine Ära der Anarchie, in der nichts mehr galt, nichts mehr funktionierte, nichts mehr sicher war. Als es nur darum ging, zu überleben, irgendwie.
Beispiel Italien: Auf den Jubel der Bevölkerung von Neapel, als im September 1943 die Wehrmacht abzog und alliierte Truppen einmarschierten, folgte bald Enttäuschung. Denn die Versorgung der geschundenen Großstadt hatte fur Amerikaner und Briten keine hohe Priorität. Und das bedeutete für die Neapolitaner Hunger - und einen erniedrigenden Kampf umstägliche Brot.
Oder Frankreich, wo in einem Moment der Gesetzlosigkeit während des alliierten Siegeszuges 1944 die einheimische Widerstandsbewegung mit echten und vermeintlichen Kollaborateuren abrechnete - unter anderem mit jenen Frauen, die sich mit den Deutschen eingelassen hatten und nun öffentlich erniedrigt wurden.
Oder das Grenzgebiet zwischen Belgien und der britischen Besatzungszone in Deutschland: Bis dahin unbescholtene Bürger wurden hier in ihrer Not zu Schwarzhändlern und Schiebern, die beispielsweise Kaffee über die Demarkationslinie schmuggelten, oft kreativ versteckt, und die Zöllner zuweilen in blutige Kämpfe verwickelten.
Noch viel grausamer als im Süden und Westen des Kontinents hatte der Krieg in Osteuropa gewütet - von den. Bloodlands" zwischen Stalin und Hitler, in denen sowjetische und deutsche Schergen bis 1945 etwa 14 Millionen Zivilisten ermordeten, spricht der US-Historiker Timothy Snyder.
In diesen Blutlanden wurde der Schrecken der Nachkriegszeit durch den direkten Übergang von der deutschen Terrorherrschaft zur Tyrannei Moskaus noch verstärkt. Kommunistische Partisanen töteten Freiheitskämpfer, die für die vermeintlich .falsche" Sache gekämpft hatten. Demokratische Politiker wurden verhaftet und in Lager verschleppt. Juden, die aus den nationalsozialistischen Vernichtungslagern in ihre osteuropäischen Heimatstädte zurückkehrten, sahen sich erneut mit einem vehementen Antisemitismus konfrontiert.

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