Von nun an verbrachte Carl die Nächte in Harlem in den Clubs, die Small’s Paradise, Pod’s and Jerry’s Log Cabin, The Alhambra Grill oder Hot-Cha hießen und wo man überall Musiker hören konnte, die ein paar Jahre später Weltstars waren — Earl Hines, Lionel Hampton, Benny Goodman oder Coleman Hawkins. Er wurde süchtig nach Jazz. An den Tagen durchstöberte er die Geschäfte in der 52. und in der 44. Straße nach Platten und verbrachte Stunden im Commodore Music Shop, dessen Besitzer, Milton Gabler (ich erwähne seinen Namen, weil ihn Carl in den späten fünfziger Jahren nach Wien einlud, was bei meinem Vater, wie erwartet, einen Eifersuchtsanfall auslöste) gerade damit beschäftigt war, alte Jazznummern neu herauszugeben. Carl wohnte nicht mehr im Plaza beim Central Park, sondern bei Abraham Fields, schlief auf dessen Küchensofa oder schlief bei anderen Freunden. Er gab eine Menge Geld aus für feine Anzüge, feine Schuhe, feines Essen und eben stapelweise Schallplatten. Um den Whiskeyhandel kümmerte er sich wenig, das Geschäft lief ohne ihn. Er hatte es eingefädelt, Fleiß und Schweiß überließ er den anderen.