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»Afrika. Dort gibt es nicht genug Menschen, um auf Dauer die Posleen zu verdrängen, und die Posties kommen ja schon mit gewissen Fähigkeiten auf die Welt, die Menschen erst lernen müssen. Deshalb hat Fleet Strike dort Einheiten im Einsatz, die nach dem Zufallsprinzip durchs Land ziehen und versuchen, die kleinen Gruppen von Wilden zu verjagen, ehe daraus große Banden werden.«

»War das anstrengend? Selbst Wilde sind so groß«, sie stützte den Ellbogen auf die Bar, lehnte sich ein wenig vor und sah ihn aus geweiteten Augen an. »Ich habe sie natürlich nur im Holotank gesehen. Du musst wirklich sehr tapfer sein, dich für so etwas freiwillig zu melden. Hast du einen von diesen, wie sagt man da, gepanzerten Anzügen getragen?«

»Das hätte ich gerne.« Er schüttelte den Kopf. »Die Typen sind wirklich der harte Kern, und sie nehmen nur die Besten. Wir hatten nicht viele davon in Afrika. Die meisten von ihnen sind draußen auf den neuen Planeten und verjagen die Posties, um Platz für Kolonisten zu schaffen.« Er grinste schwach. »Manchmal nehmen die GKA einen neuen Absolventen der Akademie mit wirklich guter Beurteilung, also habe ich immerhin noch eine Chance.« Sein Blick wanderte gelegentlich zu ihrer Brust, aber insgesamt mühte er sich wacker, sich auf ihr Gesicht zu konzentrieren. »Und was ist mit dir, was machst du?«

»Nichts, was auch nur annähernd so interessant ist wie Posleen zu töten.« Sie grinste und hob ihre perfekt gestylte Hand. »Ich bin Maniküre. Nägel und Sympathie, das ist mein Job.«

»Und Klatsch?«

»Na ja, ein ganz kleines bisschen vielleicht.« Sie lachte ihn an und rümpfte dabei ganz leicht die Nase.

»Dann … äh … bist du in Charleston aufgewachsen? Früher konnte man das ja wohl nach dem Akzent bestimmen, aber …«

»Nein, ich bin der Kairo Urb aufgewachsen. Aber ich mag die Sonne«, sie deutete auf ihre gebräunten Arme und zuckte die Achseln, »und den Strand liebe ich, deshalb bin ich hier.«

»Ah, ein echtes Strandhäschen. Davon gibt’s heutzutage nicht mehr viele.« Seine Hand fühlte sich weich an, als er nach der ihren griff. »Einfach ein ganz altmodisches Mädchen, wie?«

»Na ja, ein wenig schon«, gab sie zu, drückte dabei seine Hand und leckte sich über die Lippen. »Oh, hey, das Lied hier mag ich.«

Er hörte sich mit ihr stumm »The Holy Ground« bis zum Ende an und winkte dann dem Barkeeper nach einem frischen Bier.

»Dann magst du also irische Musik?«, fragte er.

»Ja, das meiste jedenfalls. Noch mehr mag ich den Tanzmix von vor dem Krieg. Ich habe kein Sitzfleisch, weißt du?« Sie zog ein Päckchen Marlboro aus der Handtasche und war dabei, sich eine anzuzünden, hielt aber inne, als sie ihn zusammenzucken sah. »Oh, tut mir Leid. Stört dich der Rauch?« Eine dicke Wolke Tabakrauch hing in der Bar, und deshalb sah sie ihn mit hochgeschobenen Augenbrauen an.

»Nur, dass du dir so etwas antust. Meine Oma ist letzte Woche gestorben. Lungenkrebs. Während des Kriegs und auch danach hat sie das Rauchen eingeschränkt, weil der Tabak damals knapp war, aber das hat wohl nicht gereicht.« Er runzelte die Stirn. »Tut mir Leid, aber … das ist noch gar nicht so lange her.«

»Na ja, Sucht bildend sind sie ja nicht mehr, aber es tut mir wirklich Leid, wenn ich dich damit an etwas so Trauriges erinnert habe.« Sie schob das Päckchen wieder in die Handtasche zurück und legte eine weiche Hand auf seinen Arm. »Weißt du, was du brauchst? Du musst dich davon ablenken. Ein Stückchen weiter unten an der Straße ist eine Kneipe, die heißt Decos.« Sie wies auf die Bühne. »Wenn du ein Tief hast, verträgst du dieses Zeug nicht. Du musst es aus dir heraustanzen. Das tue ich immer, wenn mich etwas bedrückt. Verschwinden wir hier.«

»Yeah.« Er gab sich einen kleinen Ruck und nickte seinen Freunden zu, als sie das Lokal verließen.

Zwei Stunden später saß sie hinter ihm auf seinem Motorrad, und eine dünne Schweißschicht trocknete in der salzigen Luft auf ihrer Haut, während sie zu einem der hauptsächlich von Touristen vom Festland benutzten Hotels fuhren. Als er auf den Parkplatz einbog und anhielt, ließ sie seine Hüften los und kletterte langsam aus dem Sattel, als wolle sie sich nicht von der Wärme trennen, die er ausstrahlte.

»Für deine Uniformen muss das ja schlimm sein«, sagte sie und deutete dabei auf das Motorrad.

»Na ja, schon. Außer an den Wochenenden habe ich es ja meistens in der Garage. Aber stimmt schon, ich brauche ständig neue Umformen.« Er seufzte. »Ich sag das wirklich ungern, aber würde es dir etwas ausmachen hier zu warten, bis ich uns ein Zimmer besorgt habe? Ich weiß nicht, ob die vielleicht Zicken machen, wenn du dabei bist.«

Das ist denen schnurzegal, aber ich will nicht zugeben, dass ich das weiß. »Oh, überhaupt nicht. Es ist warm, und wir haben Mondschein. Ich werde einfach den Abend und die frische Luft genießen, bis du zurückkommst.«

»Äh … dauert nur eine Minute.« Er drückte die Schultern zurück und ging mit einer leicht übertriebenen Pose der Selbstsicherheit auf die Tür zur Lobby zu.

Sie waren nur ein paar Straßen vom Wall entfernt, und sie konnte ihn vom Parkplatz hinter ein paar freien Grundstücken und flachen Bauten sehen, wahrscheinlich würde ihr der Salzgeruch nicht so auffallen, wenn sie öfter zu Hause wäre, dachte sie, aber heute roch es wirklich kräftig. Sie betrachtete die paar Sterne, die im Dunst über den Palmettos zu sehen waren.

Als er mit dem Schlüssel wieder herauskam, lehnte sie mit geschlossenen Augen und das Gesicht zum Himmel gewandt an seinem Motorrad.

»Du wirst mir doch hoffentlich nicht einschlafen«, neckte er.

Sie schüttelte den Kopf und schluckte etwas hinunter, wahrscheinlich Kaugummi, denn ihr Mund schmeckte frisch und süß, als er sie an sich zog und sie küsste, zuerst sanft, aber als sie dann reagierte, mit mehr Leidenschaft.

»Äh … gehen wir hinein«, sagte er, als sie schließlich Luft holen musste, und sah sich ein wenig verlegen auf dem Parkplatz um, ehe er nach ihrer Hand griff und sie die Treppe hinauf in den ersten Stock führte.

Im Zimmer schob sie sich in seine Arme und ließ ihre Hände an seiner Brust emporwandern. Er griff ihr mit einer Hand an den Po und vergrub die andere in ihrem herrlichen, seidigen blonden Haar. Sie war so schlank, dass er das Gefühl hatte, er könne sie zerbrechen, wenn er zu kräftig zudrückte.

Sie griff mit beiden Händen sein Kinn, küsste ihn hungrig und bewegte sich dabei rückwärts auf das Bett zu, ließ ihn dann verspielt los und sich mit einem breiten Grinsen aufs Bett plumpsen, als ihre Beine hinten den Bettrand berührten.

»Immer hereinspaziert …« Sie knöpfte den Bund ihrer Radfahrerhose auf und hauchte ihm einen Kuss entgegen.

Er lachte, legte sich neben sie, schob den Finger in den V-Ausschnitt ihrer Bluse.

»Hast du dich da verletzt?«, fragte er, beugte sich über sie und küsste sie auf die Schläfe. »Schon gut.« Er ließ die Lippen zu ihrem Mund wandern und wurde erneut von ihr verschlungen.

Sie zog sich ein Stück zurück und sah ihm in die Augen, als sie sich die Bluse abstreifte und sie über die Bettkante fallen ließ, gleich darauf ihren BH; dann strich sie mit dem Finger über die Vorderseite seiner weißen Uniformjacke.

»Kann man das ausziehen?« Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, legte den Kopf etwas zur Seite und sah ihm zu, wie er sie musterte.

»Pamela, du bist schön.« Er knöpfte sein Jackett auf, grinste verlegen, als sein spießiges grau-weißes Unterhemd und die Hosenträger zum Vorschein kamen, und streifte sie so schnell es ging ab.

»Mhm. Hübsch …« Sie drückte sich an ihn, vergrub das Gesicht an seiner Schulter.

Er stöhnte, presste beide Hände gegen ihren Rücken, vergrub das Gesicht in ihrem Haar und atmete dessen saubere Frische ein. »Pamela«, hauchte er und ließ dann eine Hand zu ihrer Brust wandern. Plötzlich verspürte er das dringende Bedürfnis, ihre und auch seine eigene Hose herunterzuziehen, und ein leichtes Zittern durchlief ihn. Wie leicht konnte es sein, dass jetzt alles zu schnell ging. Wie konnte er es anstellen, dass das nicht geschah? Sie war seidig und warm und frisch und rieb sich an ihm, und plötzlich brauchte er sie.