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Perceveral kletterte an der Felswand hinauf, warnte die Maulwürfe und begann Vorbereitungen zu treffen, so gut es eben ging.

Zwölf Tage lang ereignete sich nichts. Dann erschien eines Abends ein verängstigter Maulwurf bei ihm. Der Roboter war wieder in den Tunnels aufgetaucht, mit einem glühenden Auge, und hatte geschickt das Labyrinth bis zum Haupteingang durchmessen.

Die Maulwürfe waren mit Seilen ausgerüstet auf sein Kommen vorbereitet gewesen. Aber der Roboter hatte etwas gelernt. Er wich den geräuschlos herabfallenden Schlingen aus und stürmte auf die Maulwürfe los. Er hatte sechs davon getötet und die übrigen in die Flucht geschlagen.

Perceveral nickte kurz, schickte den Maulwurf nach Hause und arbeitete weiter. Er hatte seine Verteidigung in den Tunnels aufgebaut. Nun lagen die vier defekten Strahler auseinandergenommen vor ihm auf dem Tisch. Ohne jede Anleitung bemühte er sich, aus vielen Einzelteilen wenigstens eine funktionierende Waffe zusammenzusetzen.

Er arbeitete bis spät in die Nacht hinein, jedes Stück sorgfältig prüfend, bevor er es einsetzte. Die winzigen Teilchen schienen vor seinen Augen zu verschwimmen, und seine Finger verloren jedes Gefühl. Behutsam begann er mit Pinzetten und einer Lupe die Waffe zusammenzubauen.

Das Funkgerät begann plötzlich zu lärmen.

»Anton?« sagte Haskell. »Was ist mit dem Roboter?«

»Er ist unterwegs«, erwiderte Perceveral.

»Das habe ich befürchtet. Passen Sie auf, ich habe ein Blitzgespräch mit den Herstellern der Maschine geführt. Es gab zwar eine Auseinandersetzung, aber ich habe die Genehmigung für Sie erwirkt, daß Sie den Roboter abschalten dürfen, sowie genaue Anweisungen, wie das zu bewerkstelligen ist.«

»Danke«, sagte Perceveral. »Beeilen Sie sich. Wie macht man das?«

»Sie brauchen folgendes: einen Stromerzeuger für zweihundert Volt bei 25 Ampere. Schafft das Ihr Generator?«

»Ja. Weiter.«

»Sie brauchen einen Kupferstab, etwas Silberdraht und eine aus einem Nichtleiter gefertigte Sonde, zum Beispiel aus Holz. Man baut diese Dinge so zusammen, daß man -«

»Soviel Zeit bleibt mir niemals«, sagte Perceveral, »aber sprechen Sie weiter.«

Sein Funkgerät begann laut zu summen.

»Haskell!« schrie Perceveral.

Die Lämpchen am Gerät erloschen. Perceveral hörte Knirschen und Splittern aus dem Funkschuppen. Dann erschien der Roboter in der Tür.

Sein rechter Arm und die rechte Sehzelle fehlten, aber seine Reparatureinheiten hatten die beschädigten Stellen abgedichtet. Er war jetzt von trübschwarzer Farbe; Roststreifen zogen sich über seine Brust und an den Seiten entlang.

Perceveral schaute auf den fast fertiggestellten Strahler hinab. Er begann die letzten Teile einzusetzen.

Der Roboter schritt auf ihn zu.

»Hack Holz«, sagte Perceveral so ruhig, wie es ihm möglich war.

Der Roboter blieb stehen, drehte sich um, nahm das Beil, zögerte, wandte sich zur Tür.

Perceveral paßte das letzte Stück ein, klappte die Hülse zu und begann sie festzuschrauben.

Der Roboter ließ das Beil fallen und drehte sich wieder um, vom Widerstreit der konträren Befehle hin- und hergerissen. Perceveral hoffte auf einen Kurzschluß bei dieser Anstrengung. Aber der Roboter traf seine Entscheidung und stürzte sich auf Perceveral.

Perceveral hob den Strahler und betätigte den Abzug. Der Feuerstoß bremste den Roboter. Seine Metallhaut begann rötlich zu glühen.

Dann versagte der Strahler wieder.

Perceveral fluchte, packte die schwere Waffe und schleuderte sie gegen das noch vorhandene Auge des Roboters. Er verfehlte nur knapp; der Strahler prallte gegen die Stirn der Maschine.

Betäubt griff der Roboter nach ihm. Perceveral duckte sich unter seinen Armen und floh aus der Hütte in Richtung der dunklen Tunnelmündung. Als er in den Gang eindrang, drehte er sich um und sah den Roboter nachkommen.

Er ging mehrere hundert Meter in den Tunnel hinein. Dann schaltete er seine Taschenlampe ein und erwartete den Roboter.

Er hatte das Problem sorgfältig durchdacht, als er entdecken mußte, daß der Roboter nicht zerstört worden war.

Zuallererst hatte er natürlich an Flucht gedacht. Aber der Roboter konnte Tag und Nacht ohne Unterbrechung laufen, würde ihn also leicht einholen. Es war auch sinnlos, im Tunnellabyrinth ziellos hin- und herzuhetzen. Er mußte ja essen, trinken, schlafen. Der Roboter brauchte nie eine Pause einzulegen.

Er hatte deshalb in den Tunnels eine Reihe von Fallen aufgestellt und alles davon abhängig gemacht. Eine von ihnen mußte funktionieren. Er war überzeugt davon.

Aber während er sich das vorsagte, lief es ihm kalt über den Rücken, wenn er an die Ballung von Unfällen dachte, die der Roboter für ihn aufgespeichert hatte - die Monate mit gebrochenen Armen und angeknackten Rippen, verrenkten Knöcheln, Schnittwunden, Bißwunden und Krankheiten. Alles das würde ihm der Roboter so schnell wie möglich aufhalsen, damit er wieder normal zu funktionieren vermochte.

Diese Ansammlung von Widrigkeiten konnte er nicht überleben. Seine Fallen mußten zuschnappen!

Bald hörte er die dröhnenden Laufschritte des Roboters. Dann erschien er, sah ihn und stürmte vorwärts.

Perceveral rannte einen Tunnel entlang, bog in einen kleineren Seitengang. Der Roboter folgte ihm. Er hatte bereits etwas Boden gewonnen.

Als Perceveral einen deutlich zu erkennenden Felsvorsprung erreichte, warf er einen Blick nach hinten, um die Position des Roboters festzustellen. Dann zerrte er an einem Seil, das er hinter dem Vorsprung verborgen hatte.

Die Decke des Tunnels stürzte ein, tonnenweise Erde und Felsbrocken über den Roboter schüttend.

Wenn der Roboter nur einen einzigen Schritt mehr getan hätte, wäre er begraben worden. Aber er erkannte sofort, was hier vorging, fuhr herum und sprang zurück. Erde überschüttete ihn, kleine Felsbrocken prasselten auf seine Schultern, auf seinen Schädel. Aber die großen Geröllmassen verfehlten ihn.

Als das letzte Steinchen gefallen war, kletterte der Roboter über den Scriuttberg und nahm die Verfolgung wieder auf.

Perceveral begann zu keuchen. Er war enttäuscht über das Versagen der Falle. Aber er beruhigte sich damit, daß vor ihnen eine weit bessere lag. Sie würde das Schicksal der unerbittlichen Maschine endlich besiegeln.

Sie rannten einen sich durch den Untergrund windenden Tunnel entlang, der nur von Zeit zu Zeit blitzartig erhellt wurde, wenn Perceveral seine Lampe einschaltete. Der Roboter holte auf. Perceveral erreichte eine gerade Strecke und beschleunigte sein Tempo.

Er überquerte eine Stelle, die sich äußerlich vom übrigen Boden nicht unterschied. Aber als der Roboter darüber hinwegdonnerte, brach der Boden ein. Perceveral hatte das genau vorausberechnet. Die Falle trug sein Gewicht gerade noch, mußte aber unter der Masse des Roboters sofort einstürzen.

Der Roboter suchte verzweifelt nach Halt. Erdreich bröselte durch seine Finger, und er rutschte in die von Perceveral gegrabene Falle - eine Grube mit schrägen Seitenwänden, die sich trichterförmig verengten; der Roboter sollte am Grund wie von einer Zange festgehalten werden.

Der Roboter riß jedoch seine Beine weit auseinander, als wollte er einen besonders schwierigen Spagatschritt vorführen. Seine Gelenke knarrten, als sich seine Fersen in die Grubenwand bohrten; sie sackten unter seinem Gewicht durch, hielten der Belastung jedoch stand. Er konnte sich abbremsen, bevor er den Grund erreichte, beide Beine seitlich ausgestreckt und in das weiche Erdreich gepreßt.

Die Roboterhände gruben tiefe Löcher in die Grubenwand. Ein Bein löste sich aus dem Erdreich, fand weiter oben eine Stütze, das andere Bein folgte. Langsam stemmte sich der Roboter aus der Grube, und Perceveral ergriff wieder die Flucht.

Sein Atem kam in kurzen, heftigen Stößen; das Seitenstechen wurde unerträglich. Der Roboter gewann schnell an Boden, und Perceveral mußte seine ganze Energie aufbieten, einen Vorsprung zu erhalten.