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Ellerys Miene, die ein wenig finster gewesen war, als der Inspektor sprach, hellte sich bei der Antwort des Managers auf. Voller Befriedigung begann er seinen Kneifer zu putzen.

»Um folgendes möchte ich Sie bitten, Mr. Panzer«, fuhr Queen ruhig fort. »Veranlassen Sie bitte, daß die Putzfrauen heute abend, wenn alle weg sind, besonders gründlich überall durchgehen. Sie sollen alles aufsammeln und aufbewahren – einfach alles, wie unbedeutend es aussehen mag –, ganz besonders sollen sie auf die Reste von Eintrittskarten achten. Können Sie diesen Leuten vertrauen?«

»Oh, vollkommen, Inspektor. Sie arbeiten an diesem Theater, seit es errichtet wurde. Sie können sicher sein, daß nichts übersehen wird. Was soll ich mit dem Abfall anfangen?«

»Sorgfältig verpacken und mir morgen früh durch einen vertrauenswürdigen Boten aufs Revier schicken lassen.« Der Inspektor hielt einen Augenblick inne. »Mr. Panzer, ich möchte, daß Ihnen die große Bedeutung dieser Aufgabe klar ist. Sie ist sehr viel wichtiger, als sie zu sein scheint. Begreifen Sie das?«

»Ja sicher, sicher doch!«

Panzer eilte davon.

Ein Detective mit angegrautem Haar schritt zügig über den Teppich, ging dann den Gang auf der linken Seite hinunter und grüßte Queen förmlich. In der Hand hielt er ein Bündel Papier, ähnlich dem, welches Velie gebracht hatte.

»Sergeant Velie hat mich gebeten, Ihnen diese Namensliste zu geben. Er sagt, es wäre der Rest der Namen und Adressen aus dem Publikum, Inspektor.«

Queen nahm die Blätter mit plötzlichen Anzeichen von Ungeduld in Empfang. Ellery beugte sich nach vorne. Der Blick des alten Mannes wanderte langsam von einem Namen zum anderen; sein Finger fuhr auf jedem Blatt die Liste hinunter. Kurz vor Ende der letzten Seite lächelte er auf einmal, sah Ellery triumphierend an und schaute dann die Seite zu Ende durch. Er drehte sich um und flüsterte seinem Sohn etwas ins Ohr. Ellery nickte; seine Augen leuchteten.

Der Inspektor wandte sich wieder an den wartenden Detective. »Kommen Sie her, Johnson«, sagte er. Queen strich die Seite glatt, die er unter dem prüfenden Blick des Mannes durchgesehen hatte. »Ich möchte, daß Sie Velie suchen und ihm ausrichten, er soll sich auf der Stelle bei mir melden. Nachdem Sie das erledigt haben, schnappen Sie sich diese Frau« – sein Finger zeigte auf einen Namen und die Platznummer daneben – »und bitten sie, mit Ihnen ins Büro des Managers zu kommen. Sie werden dort schon jemanden namens Morgan vorfinden. Bleiben Sie bei den beiden, bis Sie weiteres von mir hören. Im Falle eines Gesprächs zwischen den beiden halten Sie Ihre Ohren offen – ich möchte wissen, was geredet wird. Behandeln Sie die Frau zuvorkommend!«

»Ja, Sir. Velie hat mir auch noch aufgetragen, Ihnen mitzuteilen«, fuhr Johnson fort, »daß er eine Gruppe von Leuten vom Rest des Publikums abgesondert hat – es sind diejenigen ohne Eintrittskarte. Er möchte wissen, was mit ihnen angestellt werden soll.«

»Erscheinen ihre Namen in den beiden Listen, Johnson?« fragte Queen und reichte ihm den zweiten Stoß zur Rückgabe an Velie.

»Ja, Sir.«

»Dann sagen Sie Velie, daß er sie gehen lassen kann – aber erst, nachdem er eine spezielle Liste mit ihren Namen angefertigt hat. Es ist nicht nötig, daß ich sie sehe oder mit ihnen spreche.«

Johnson grüßte und verschwand.

Queen begann sich leise mit Ellery zu unterhalten, der etwas auf dem Herzen zu haben schien. Sie wurden durch das Wiederauftauchen von Panzer unterbrochen.

»Inspektor?« Der Manager hüstelte höflich.

»Ach ja, Panzer«, sagte der Inspektor und wandte sich ihm rasch zu. »Geht alles klar mit den Putzfrauen?«

»Ja, Sir. Gibt es da sonst noch etwas, was ich tun könnte …? Ach, übrigens – ich hoffe, Sie verzeihen mir die Frage – wie lange wird das Publikum noch warten müssen? Es gab schon eine Reihe lästiger Nachfragen von vielen Leuten. Ich hoffe, es wird wegen dieser Sache keinen Ärger geben.« In seinem dunklen Gesicht stand glänzend der Schweiß.

»Oh, machen Sie sich darüber keine Sorgen, Panzer«, sagte der Inspektor gleichgültig. »Ihr Warten wird bald ein Ende haben. Ich werde gleich meine Leute anweisen, sie gehen zu lassen. Aber bevor sie das Theater verlassen, werden sie noch einen weiteren Grund haben, sich zu beschweren«, fügte er mit einem grimmigen Lächeln hinzu.

»Wirklich, Inspektor?«

»Oh, ja«, sagte Queen. »Sie werden eine Durchsuchung über sich ergehen lassen müssen. Zweifellos wird es Proteste geben; man wird Ihnen mit Gerichtsverfahren und auch mit den Fäusten drohen, aber seien Sie unbesorgt. Ich bin verantwortlich für alles, was hier heute abend geschieht, und ich werde dafür sorgen, daß Sie aus dem Ärger herausgehalten werden … Wir brauchen jetzt noch eine Frau, die meinen Leuten bei der Durchsuchung behilflich ist. Wir haben zwar eine Gefängniswärterin hier, aber die ist bereits unten beschäftigt. Wäre es Ihnen möglich, mir eine verläßliche Frau, möglichst mittleren Alters, zu besorgen, die nichts gegen eine undankbare Aufgabe einzuwenden hätte und die zudem noch verschwiegen ist?« Der Geschäftsführer dachte einen Augenblick nach.

»Ich glaube, ich habe die richtige Person für Sie. Sie heißt Mrs. Phillips und ist unsere Garderobenaufsicht. Sie ist schon etwas älter und für eine solche Aufgabe bestens geeignet.«

»Wunderbar«, sagte Queen lebhaft. »Sie holen sie sofort und postieren sie am Hauptausgang. Detective-Sergeant Velie wird ihr die nötigen Anweisungen geben.«

Velie traf gerade noch rechtzeitig ein, um die letzte Bemerkung mitzubekommen. Panzer hetzte den Gang hinunter in Richtung der Logen.

»Hast du Morgan?« fragte Queen.

»Ja, Inspektor.«

»Gut, dann nur noch eine weitere Sache; danach hast du es für heute nacht erst einmal hinter dir, Thomas. Ich will, daß du den Abzug der Leute, die im Parkett und in den Logen gesessen haben, überwachst. Laßt sie nur einzeln heraus, und überprüft sie dabei gründlich. Alle müssen zum Hauptausgang hinaus. Um sicher zu gehen, sag den Männern an den Seitentüren Bescheid, daß sie alle nach hinten schicken sollen.« Velie nickte. »Und nun zur Durchsuchung selbst. Piggott!« Der Detective kam herangesprungen. »Piggott, Sie begleiten Mr. Queen und Sergeant Velie und helfen dabei, jeden, der zum Hauptausgang hinausgeht, zu durchsuchen. Eine Aufseherin wird dort sein, um die Frauen zu durchsuchen. Sucht alles ab! Geht die Taschen nach Verdächtigem durch! Sammelt alle Kontrollabschnitte der Eintrittskarten! Und paßt besonders auf, ob irgendwo ein Hut zuviel ist! Der Hut, den ich brauche, ist ein seidener Zylinder. Aber auch wenn jemand im Besitz von zwei anderen Hüten ist, schnappt ihn euch und sorgt dafür, daß er festgehalten wird. Also, Jungs, an die Arbeit!«

Ellery, der sich gegen eine Säule gelümmelt hatte, richtete sich auf und folgte Piggott. Als auch Velie sich ihnen angeschlossen hatte, rief Queen noch: »Laßt die Leute auf dem Balkon erst gehen, wenn im Parkett alles leer ist. Schickt jemanden hoch, um sie ruhig zu halten.«

Nachdem er diese letzte wichtige Anweisung gegeben hatte, wandte sich der Inspektor an Doyle, der in der Nähe Wache stand, und sagte ruhig: »Laufen Sie schnell die Treppe zur Garderobe runter, Doyle, mein Junge, und halten Sie die Augen offen, während die Leute ihre Sachen holen. Wenn alle weg sind, durchsuchen Sie alles aufs genaueste. Sollte irgend etwas auf den Garderobenständern zurückbleiben, bringen Sie es mir.«