Выбрать главу

Ankläger: »Auf welche Art bewegt ihr euch durch den Weltraum?«

Aclass="underline" »Darauf verweigere ich die Aussage.«

Ankläger: »Wie seid ihr auf die Idee gekommen, unseren Planeten zu besuchen?«

Aclass="underline" »Zwei Freunde von mir, Don und Jak, haben ihn im Fernrohr entdeckt. Es war verlockend, einmal eine Region aufzusuchen, die unserer Erde äußerst ähnlich ist.«

Ankläger: »Warum seid ihr in zwei getrennten Gruppen angekommen?«

Aclass="underline" »Es kam darauf an, das Ziel zuerst zu erreichen. Dadurch wurde es spannender.«

Ankläger: »Was geschah nach eurer Ankunft?«

Aclass="underline" »Wir gingen in die Stadt und schauten uns um – einige Tage lang.«

Ankläger: »Wir sind über eure Schritte innerhalb der Mauer orientiert. Warum habt ihr einen großen Teil der Maschinen zerstört?«

Verteidiger: »Ich erhebe Einspruch. Von einer Klage wegen der Zerstörungen an dem wertlosen Maschinenpark wurde abgesehen.«

Vorsitzender: »Dem Einspruch wird stattgegeben.«

Ankläger: »Einen Tag vor der Tat hat jene Gruppe, die als zweite ins innere Stadtgebiet gekommen ist, ihre an der Zentrale beschäftigten Kameraden aus dem Hinterhalt überfallen und einen von ihnen getötet. Der Mörder, dessen Schuß die tödliche Verletzung hervorrief, ist der Angeklagte René.«

Verteidiger: »Ich erhebe Einspruch. Verbrechen unter den Angeklagten selbst sind nicht Gegenstand dieser Untersuchung.«

Ankläger: »Ich muß auf diesen Sachverhalt eingehen, weil sich eindeutig daraus ergibt, daß sich die gewissenlosen Elemente, die selbst ihren eigenen Kameraden gegenüber keine Rücksicht kannten, in der zweiten Gruppe befanden, also in jener, deren treibende Kräfte die beiden Angeklagten waren.«

Vorsitzender: »Der Einspruch ist abgelehnt.«

Ankläger: »Warum habt ihr eure Kameraden überfallen?«

Aclass="underline" »René und ich waren mit diesem Überfall nicht einverstanden. Wir haben uns dagegen gewehrt.«

Ankläger: »Ihr habt euch nicht geweigert, mitzutun.«

Aclass="underline" »Don war der Anführer. Wir hatten vereinbart, uns nach seinen Anordnungen zu richten.«

Ankläger: »Ein Überfall mit Tötungsabsicht geht weit über den Rahmen eines Spiels. War es bei diesen Spielen üblich, sich gegenseitig zu überfallen und sogar zu töten?«

Aclass="underline" »Nein. Normalerweise geschah das nicht. Doch hatte uns vorher Jak, als wir die Innenstadt zum ersten Mal betreten wollten, mit Kanonen beschossen, und so mußten wir mit ähnlichen Maßnahmen antworten.«

Ankläger: »Ich will dahingestellt sein lassen, ob diese Version stimmt. Aber selbst dann habt ihr unrecht getan – ihr habt eine Gesetzwidrigkeit mit einer anderen Gesetzwidrigkeit vergolten und nicht daran gedacht, daß sich dadurch Unrecht nicht aufhebt, sondern verdoppelt. Was wäre mit euch geschehen, wenn ihr euch geweigert hättet?«

Aclass="underline" »Es wäre feig gewesen. Vielleicht hätten wir nicht mehr mitmachen dürfen.«

Ankläger: »Da habt ihr lieber einen Mord begangen. Ich bitte, diese dadurch erwiesene Verwerflichkeit der Angeklagten besonders zu vermerken. An den Tagen vor der Tat wie auch am Tag der Tat selbst kamt ihr alle an den unteren Eingang. Diejenigen, die sich noch kurz vor der Bombenexplosion dort aufhielten, waren die beiden Angeklagten. Was habt ihr dort gesucht?«

Aclass="underline" »Wir haben uns umgesehen.«

Ankläger: »Stand euer Aufenthalt am unteren Eingang in Verbindung mit eurem Ziel, die höchstentwickelten Lebewesen auf diesem Planeten zu finden?«

Aclass="underline" »Ja.«

Ankläger: »Diese Feststellung ist mir besonders wichtig, weil sie einer möglichen Ausrede der Angeklagten, sie hätten nicht wissen können, daß sich im Innern der tiefen Geschosse Menschen aufhalten, entgegentritt. Am späten Nachmittag desselben Tages habt ihr euch alle an der Stadtmauer eingefunden und den verderbenbringenden Schuß abgegeben. Warum wurde dieser Schuß gefeuert?«

Aclass="underline" »Jak wollte feststellen, was sich unter dem Hügel befindet.«

Ankläger: »Wußte er, daß sich unten Menschen aufhalten?«

Aclass="underline" »Nein.«

Ankläger: »Hat er mit der Möglichkeit gerechnet?«

Aclass="underline" »Das weiß ich nicht.«

Ankläger: »Hast du es gewußt oder geahnt, daß unten Menschen leben? Ich erinnere daran, daß du vorhin, als ich dich nach dem Grund deines Vordringens bis zum Eingang der Tiefenregion fragte, angegeben hast, daß es mit dem Wunsch, die Lebewesen zu finden, in Zusammenhang stand. Also, hast du gewußt oder geahnt, daß sich unten Menschen befinden?«

Aclass="underline" »Es erschien mir nicht unmöglich.«

Ankläger: »So warst du dir also auch bewußt, daß der Schuß diese Menschen verletzen oder töten konnte?«

Aclass="underline" »René und ich waren nicht daran beteiligt. Wir haben alles versucht, um die Kameraden davon abzubringen.«

Ankläger: »Das ist nicht wahr. Ihr habt lediglich um eine Verschiebung gebeten, weil ihr euch noch etwas in der Zentrale umsehen wolltet und vor allem, weil ihr um euer Leben gebangt habt. Habt ihr auf den moralischen Aspekt der Angelegenheit hingewiesen?«

Aclass="underline" »Nein.«

Ankläger: »Hätte euch ein solcher Versuch in persönliche Gefahr gebracht?«

Aclass="underline" »Nein.«

Ankläger: »Danke, das genügt.«

Vorsitzender: »Der Verteidiger hat das Wort.«

Verteidiger: »Ich möchte noch einmal auf das Spiel zurückkommen. Habt ihr dafür eine besondere Ausbildung bekommen, etwa eine wissenschaftliche?«

Aclass="underline" »Nein.«

Verteidiger: »Ist ein Training dazu nötig? Ist die Zulassung von irgendwelchen Bedingungen oder Voraussetzungen abhängig?«

Aclass="underline" »Nein.«

Verteidiger: »Es darf sich also jeder, der Lust dazu hat, ohne jede Vorbereitung auf einem fremden Himmelskörper aufhalten?«

Aclass="underline" »Ja.«

Verteidiger: »Bringt das für die Beteiligten nicht große Gefahren mit sich? Kommen nicht allein durch ihre Unwissenheit viele von euch dabei um?«

Aclass="underline" »Natürlich gibt es Pannen.«

Verteidiger: »Als du und René gemeinsam mit den nicht anwesenden Don und Katja am Vormittag des verhängnisvollen Tages von der Mauer zum Zentrum lieft, hattet ihr einige Gefahren zu überwinden. Einem Ereignis, dem Auslaufen von Zellstoffmelasse, fiel Katja zum Opfer. Ich glaube, man könnte das als einen Unfall der erwähnten Art bezeichnen. Was habt ihr daraufhin gemacht?«

Aclass="underline" »Nichts. Wir hatten es eilig.«

Verteidiger: »Ich glaube, diese Aussagen dadurch auf einen Nenner bringen zu können, daß ich feststelle: In der Gesellschaft der Angeklagten spielt der gewaltsame Tod eine völlig andere Rolle als bei uns. Und nun zur Frage der Lebensgewohnheiten, durch die sich im Hinblick auf die hier erörterten Geschehnisse neue Perspektiven eröffnen. Darüber gibt es eine Registration – Reg.-Nr. 730694 330011. Ich komme nur auf einige wesentliche Punkte zu sprechen. Womit füllt ihr euer Leben aus?«

Aclass="underline" »Es gibt manches, mit dem man sich die Zeit vertreiben kann. Vor allem die Erlebnisfilme und die Spielautomaten. Gespräche, Unterhaltungen und Feste. Dann die Kunst – das Kaleidoskop, die plastischen Räume, Lalloglosie, Stereomusik, die Duftorgel und so weiter. Außerdem stehen jedem die Archive zur Verfügung. Darin ist alles verzeichnet, was je geschehen ist, die ganze Geschichte, alle wissenschaftlichen Ergebnisse und Theorien, Rechtslehre, Philosophie, alles, was bisher über den Weltraum bekannt ist, und so weiter.«

Verteidiger: »Beschäftigt ihr euch mit dem Wissen oder mit dem Vergnügen?«

Aclass="underline" »Ich verstehe nicht – wir betreiben Wissenschaft nur zum Vergnügen.«

Verteidiger: »Gibt es bei euch Spezialisten? Ich meine, solche, die sich auf irgendeinem Gebiet besondere Kenntnisse erworben haben?«