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»Dieser Sturm wird schlimmer!«, schrie Peter über das Heulen der immer stärker werdenden Böen draußen hinweg. »Hört doch!«

»Ich glaube nicht, dass das der Sturm ist«, sagte ich. »Das Portal öffnet sich.«

»Also sind wir sicher, wenn wir erst mal durch das Tor sind?«

»Naja«, sagte ich. »So weit würde ich jetzt nicht gehen.«

»Ich will nach Hause«, jammerte Peter.

Der grüne Nebel kochte jetzt um uns herum; dichte, flaschengrüne Schwaden, die uns von der Außenwelt trennten und isolierten. Seltsame Lichter flammten auf und leuchteten in die Kabine. Sie schmerzten, wo sie die nackte Haut berührten, und bewirkten, dass sie sich vor Widerwillen zusammenzog. Da war etwas grundsätzlich Unsauberes an diesem Nebel. Er roch nach Schwefel und Blut und seltsamen Tiergerüchen. Es war schwierig, etwas zu erkennen, selbst innerhalb der Kabine. Die Straße der Hoffnung gab Gas, sie stampfte und rollte bei weitem nicht mehr so stark, aber sie wurde jetzt schneller und schneller, wie ein Zug, der sich beschleunigte.

»Ein Problem«, sagte ich.

»Nur eins?«, fragte Honey prompt. »Mir fallen Hunderte ein!«

»Durch das Portal durchzukommen wird kein Problem«, sagte ich. »Ich glaube, es erkennt meinen Torques. Aber wieder zurückkommen - das könnte sich etwas schwierig gestalten.«

»Großartig«, sagte Peter. »Warum springen wir beide nicht einfach über Bord und schwimmen zurück?«

»Das würde ich nicht tun«, sagte Walker. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir nicht mehr in unserer Welt als solche sind. Kein Wasser, kein Himmel, nur grüne Nebel. Wir sind jetzt in einem anderen Ort, der Zwischenwelt. Und sie stinkt ganz schön übel.«

»Wirf dich selbst über Bord«, meinte ich, »und keiner kann wissen, wo du landest.«

»Ich würde jetzt gern ein bisschen heulen, wenn das keinen aufregt«, sagte Peter.

»Halten Sie die Ohren steif, Mann«, sagte Walker. »Zeigen Sie Schwäche vor den Elben, und Sie nehmen Ihre Hoden in einer Tragetasche nach Hause.«

»Das ist wirklich nicht hilfreich«, sagte Peter.

»Es ist nicht, als würden wir allein da reingehen«, sagte Honey. »Ich gehöre zur CIA, schon vergessen? Ich kann gute Verstärkung, Unterstützung und schmutzige Tricks herholen, an die Elben niemals denken würden.«

»Das wird sie nicht kümmern«, sagte Walker. »Ich spreche für die Nightside. Ich habe mächtige Freunde und auch Feinde, die sicher kommen, wenn ich sie rufe, oder die meinen Tod rächen würden. Aber die Elben werden uns immer noch töten, wenn sie einen Grund dafür haben, oder vielleicht tun sie das auch, wenn sie keinen haben. Es sind Kreaturen des Augenblicks und der Bosheit, und sie kümmern sich kein bisschen um die Konsequenzen.«

Honey sah mich an. »Aber du bist ein Drood, Eddie. Du hast sogar für eine Weile deine Familie geführt, sie würden es nicht wagen, dich anzurühren.«

»Die Elben würden das wagen«, erwiderte ich. »Das ist es, was sie tun. Meine Familie würde sicher meinen Tod rächen und dem Anderen Land fürchterliche Dinge antun, aber die Elben würden dennoch tun, was sie wollen. Keiner kann sie einschätzen oder bestrafen. Und - wie ich schon sagte - die Elben haben guten Grund, mich töten zu wollen. Oder Schlimmeres.«

»Vielleicht hätten wir Sie zurücklassen sollen«, meinte Walker.

»Ohne mich würden Sie doch gar nicht erst reinkommen«, antwortete ich.

»Du sagst das, als wäre das etwas Schlimmes«, sagte Peter.

»Also«, meinte Honey. »Keine Unterstützung und keine Drohungen, die wir benutzen können, um unsere Position zu stärken. Nicht gerade das, was ich hören wollte.«

»Hat die CIA jemals mit den Elben direkt zu tun gehabt?«, fragte Peter. »Nicht, dass mich das besonders kümmern würde, verstehst du, ich will nur etwas reden, um nicht an all die schrecklichen Dinge zu denken, die auf uns warten.«

»Sehr verständlich«, meinte Honey. Sie drehte schwungvoll am Steuerrad und sah dann zu, wie es hin und her schaukelte und die Straße der Hoffnung nicht im Geringsten beeinflusste. »Wenn die CIA jemals direkt mit den Elben zu tun hatte - was möglich ist, denn sie hatte zu ihrer Zeit mit weit schlimmeren Dingen zu tun, wenn es nötig war; und nein, ich werde keine Details erzählen -, dann hätte das auf einem weit höheren Level als meinem stattgefunden. Mir wird nur gesagt, was ich wissen muss, wenn ich es wissen muss.«

»Vertrau mir«, sagte ich. »Die Elben sind mächtige Kreaturen, ja, aber tief im Herzen sind sie nichts weiter als eine Bande von aristokratischen Snobs, die denken, sie seien besser als alle anderen. Und ich hatte schon mein ganzes Leben mit solchen Ekelpaketen zu tun. Ich bring uns da rein, und ich werde uns wieder rausbringen, und vielleicht kriege ich auch die Ehrenbürgerschaft und eine große Pralinenschachtel mit auf den Heimweg, wenn ich schon mal dabei bin.«

»Das war's«, sagte Peter. »Jetzt deliriert er.«

»Einem Drood vertrauen?«, fragte Honey. »So verzweifelt stehen die Dinge nicht. Noch nicht, jedenfalls.«

»Aber wir sind verdammt nah dran«, murmelte Peter.

»Halten Sie die Klappe, Peter«, sagte Walker nicht unfreundlich.

Der grüne Nebel füllte jetzt die Kabine, dick und unnachgiebig. Ich konnte nichts mehr in dem Raum erkennen. Nichts mehr sehen außer Honey, Walker und Peter. Wir streckten die Arme aus und hielten uns an den Händen, um sicherzugehen, dass wir nicht getrennt würden. Wir alle atmeten schwer, als ob immer weniger Sauerstoff im Nebel enthalten sei. Er roch wie verfaulte Blumenblätter aus anderen Welten, wie eine Brise, die von fremden Meeren herkam, wie der Geruch von aufgehäuften Leichen von Wesen, die in unserer Welt nie hätten überleben können. Es roch nach Elben. Der Gestank erreichte meine Nackenhaare und zog an meinen tiefsten Ängsten. Als ob meine DNA selbst sich an die Elben erinnerte und sich bei dem Gedanken wand, ihnen wieder zu begegnen.

Alles völlig normal und vernünftig. Jeder Mensch bei Verstand hat Angst vor den Elben. Aber ich bin schon hier gewesen, war in den Feenhöfen gewandelt und wusste, wie man mit ihnen umgehen musste. Wenn man nur lange genug am Leben blieb.

Die Straße der Hoffnung fiel plötzlich, als ob das Wasser unter ihr weggezogen worden sei. Wir fielen ebenfalls, alle viere von uns gestreckt, und schrien auf, als wir gezwungen waren, einander loszulassen. Die grünen Nebel flogen in alle Richtungen davon und enthüllten das Portal, das offen und lockend vor uns hing. Ich konnte es nicht direkt ansehen, es tat meinen Augen und meinem Verstand weh. Es war nicht real, so wie wir reale Dinge begreifen. Es war eine Beleidigung von allem, was Menschen über die Funktionen des Universums zu wissen glauben. Elbenmagie, Elbendenken.

Ich sprach die aktivierenden Worte, und die goldene Rüstung glitt innerhalb eines Augenblicks um mich herum, umarmte mich fest wie ein Freund oder eine Geliebte, entschlossen, sich zwischen mich und alle Gefahren zu stellen. Ich nahm mich selbst zusammen und zwang mich, durch meine goldene Maske direkt durch das Portal hindurchzusehen. Es tat immer noch scheißweh, aber ich konnte es aushalten, vielleicht, weil die seltsame Materie des Torques genauso unnatürlich war wie dieses Elbenkonstrukt.

Wir bewegten uns nicht. Das Boot schwebte und wurde gehalten, wo es war: am Rand des Ereignishorizonts, als ob das Portal auf etwas wartete. Ich streckte eine goldene Hand aus und stieß sie in die Energien, die vor mir pulsierten. Ich hielt sie fest und zog dann mit all meiner gerüsteten Kraft. Das Boot schoss nach vorn, und wir waren wieder auf dem Weg.

Das Portal entfaltete sich ständig vor mir, wie eine riesige unirdische Blume, die in endlosen Iterationen blühte, bis sie uns schließlich verschluckte und wir hindurchkamen. Wir ließen die Welt hinter uns.