»Seien Sie unbesorgt, Best«, sagte Feric, »wir werden mit diesem Ungeziefer kurzen Prozeß machen!« Und in der Tat hatte er den vorausfahrenden Dampfwagen gerade für solche Taktiken ausrüsten lassen.
Als der Dampfwagen auf zwanzig Schritte an die Barrikade herangekommen war, eröffneten die Maschinengewehre das Feuer. Das spottende Gesindel hinter der Straßensperre brach in ein Angstund Schmerzgeheul aus, als der Kugelhagel seine Reihen dezimierte. Viele fielen, noch mehr wurden verwundet. Ihre Kameraden gerieten in Panik und drängten und zerrten einander, trampelten in dem vergeblichen Versuch, vor der Hakenkreuzstreitmacht zu fliehen, die Toten und Schwerverletzten unter die Füße. Da die Straße in ihrer gesamten Länge von einer wogenden Menge erfüllt war, blieben als Fluchtwege nur die Seitenstraßen und die verstopften Hauseingänge.
Der Schneepflug des Dampf wagens traf die Barrikade mit vierzig Stundenkilometern, zertrümmerte sie und fegte das Gerümpel beiseite. Die Schützen im Dampfwagen eröffneten das Feuer auf die verkommenden Mietskasernen zu beiden Seiten der Straße, um den nachfolgenden Kommandowagen gegen Heckenschützen zu sichern, und vermehrten die Panik.
»Vorwärts!« rief Feric und schwang den Großen Knüppel von Held über dem Kopf. Während die Fahrzeuge der Kolonnenspitze mit ihrer Motorradeskorte vorübergehend verhielten, ergoß sich die Sturmkolonne der Ritter des Hakenkreuzes wie ein reißender Strom im Laufschritt durch die Bresche und ging gegen den dichtgedrängten Universalistenabschaum vor.
Die Knüppel der Ritter sausten auf das Gesindel herab wie Dreschflegel auf die Tenne; Ketten wirbelten wie Windmühlen durch die Luft und knackten Universalistenköpfe wie faulige Eier. Plötzlich stürmte ein Dutzend riesiger Kerle mit langen Messern durch die Abschirmung der Motorradeskorte auf den Kommandowagen zu, die Augen brennend in der hirnlosen Raserei von Dominatorsklaven, schaumigen Speichel auf den Lippen.
»Mein Führer!« schrie Best warnend und riß seine Maschinenpistole hoch. Sein Feuerstoß zerfetzte zwei der Angreifer aus nächster Nähe. Feric fühlte die grenzenlose Macht des Stahlkommandeurs auf sich überströmen, als er den Knüppel mühelos durch die Luft schwang. Er traf die vordersten zwei Angreifer vor die Brust und durchschlug mit tonnenschwerer Wucht Fleisch und Knochen, als wären sie Weichkäse, riß sie in einer Eruption von inneren Organen und Blut entzwei. Sofort holte Feric aufs neue aus und schlug zwei weiteren Angreifern die Schädel ein, während Best und Remler die übrigen mit ihren Maschinenpistolen erledigten.
Wie eine durchgehende Viehherde brandete das Pack vor dem entschlossenen Angriff der Ritter in verzweifelter Panik zurück, wobei die Memmen auf ihrer feigen Flucht vor den Streitkräften des Hakenkreuzes Dutzende der eigenen Kameraden niedertrampelten. Während die Sturmkolonne durch den Torrn Boulevard vorstieß, drangen Trupps von Rittern und SS in die stinkenden Rattenlöcher ein und schleiften verdächtige Gestalten heraus, die sich im Hintergrund gehalten hatten; diese waren mit größter Wahrscheinlichkeit Doms und wurden an Ort und Stelle summarisch exekutiert. Sobald sie von diesem Ungeziefer befreit waren, wurden die Häuser angezündet, um reinen Tisch zu machen.
Während die Sturmkolonne mit zunehmendem Schwung die Straße hinauf gegen den Eichenpark vordrang, rollte Ferics Kommandowagen durch einen Korridor von Feuer und Rauch, die aus den Mietshäusern und Höhlen hervorbrodelten, als das übelriechende Borburg in reinigenden Flammen aufging. Die Straße war mit mehr als dem üblichen Abfall übersät, das heißt, mit den zerschmetterten Körpern von Dominatoren und ihren Universalistenlakaien. Eine Gestalt sprang verstohlen aus dem Eingang eines brennenden Hauses; sofort machte Best den Dom mit einem Feuerstoß seiner Maschinenpistole nieder.
Auf einmal sprang einer der auf der Straße liegenden Körper auf, erreichte mit zwei Sätzen den Wagen, sprang auf das Trittbrett und stieß mit dem Schrei »Stirb, menschlicher Schmutz!« einen langen blutverklebten Dolch nach Ferics Kehle. Außerstande, den Stahlkommandeur ins Spiel zu bringen, wehrte Feric den Stoß mit der rechten Hand ab, packte den aufheulenden Dom mit der Linken bei der Gurgel und drückte sie zusammen, bis die Augen der Kreatur das Weiße nach oben drehten, dann stieß er den Körper zurück auf die Straße.
Bald erreichte die Kolonne die Larmer Straße, die unmittelbar an den Eichenpark grenzte. Dieser war eine weite Fläche von ungepflegtem, vielfach kahlgetrampeltem Rasen mit zerfetzten Überbleibseln verwüsteter Strauchanpflanzungen und wenigen großen Eichen, deren dickborkige Rinde dem aggressiven Vandalismus der Jugendlichen bisher widerstanden hatte. Alle Arten von Schmutz, Abfällen und Kot lagen weithin verstreut, und der für Borburg charakteristische faulig-säuerliche Geruch herrschte auch auf dieser offenen Fläche vor. Der Betonsockel des öffentlichen Fernsehempfängers war über und über bedeckt mit gekritzelten Obszönitäten, primitiven politischen Schlagwörtern und ekelhaften Zeichnungen.
Heute war von diesem gewohnten Anblick nicht viel zu sehen, denn der ganze Park wimmelte vom widerwärtigsten Geschmeiß: wenigstens zehntausend der schmutzigen Strolche hatten sich hier zusammengefunden, bewaffnet mit Keulen, Messern, Knüppeln und Feuerwaffen, und von ihren verborgenen Meistern zu blutdürstiger Wildheit entflammt.
Feric schwenkte den Stahlkommandeur dreimal über seinem Kopf, und auf dieses Signal hin wurde ein kompliziertes Manöver mit einem Höchstmaß von Präzision und Kühnheit ausgeführt. Die Männer der Schutzstaffel sprangen aus dem Dampfwagen und wurden zur Speerspitze zweier gewaltiger Phalanxen von Rittern, die in beiden Richtungen durch die Larmer Straße vorrückten, das Gesindel vor sich hertrieben und die Straße vom Feind freimachten. Weitere Ritter strömten vom brennenden Torrn Boulevard in die Larmer Straße, so daß deren gesamte Länge, soweit sie vom Eichenpark begrenzt wurde, bald von einer mehrere tausend Mann starken Ritterformation besetzt war.
Eine momentane Stille senkte sich über den Schauplatz, unterbrochen nur vom Knattern der Flammen und dem dumpfen Brüllen der Motorradmaschinen, als das feige Gesindel im Park sich plötzlich einer wahrhaften Mauer von Heldengestalten in braunem Leder gegenübersah. Die allgemeine Bestürzung war in einem großen kollektiven Aufstöhnen vernehmlich. Dann teilte sich die Mitte der Ritterformation auf ein weiteres Signal von Feric, und die SS-Motorradtruppe, ganz schimmerndes Schwarz und blitzendes Chrom, brauste an die Front, wo sie einen Schild starker Motoren und eiserner Entschlossenheit vor den Fußtruppen bildeten. Zuletzt rollte Ferics Kommandowagen nach vorn, um die zentrale Position in der vordersten Linie einzunehmen.
Die motorisierten Ritter und die übrigen Fußtruppen wurden zur gleichen Zeit von Stag Stopa in einem weiten Bogen durch die brennenden Straßen Borburgs geführt, um die Rückseite des Eichenparks abzuriegeln und jeden Rückzug zu vereiteln.
Feric ließ seinen Blick über den disziplinlosen Pöbelhaufen gehen, der jetzt halbherzige Schmähungen ausstieß und in einer jämmerlichen Schaustellung falscher Prahlerei die Waffen schwenkte, und überblickte dann die präzisen Formationen und die uniformierte Eleganz seiner kräftigen Ritter und der SS-Elite, die einen großartigen Kontrast zu dem abgerissenen Pack abgaben, das ihnen gegenüberstand. Welch ein aufschlußreiches Schauspiel würde dies auf den öffentlichen Fernsehbildschirmen im ganzen Land sein!
Feric stand aufgerichtet im Kommandowagen, die Linke auf der Rückenlehne des Fahrersitzes; mit der Rechten reckte er die glänzende Stahlfaust, die das Kopfstück des Großen Knüppels war, zum Himmel. »Es lebe Heldon!« rief er mit mächtiger Stimme. »Tod den Dominatoren und ihren Universalistensklaven!« Er ließ den Stahlkommandeur in mächtigem Bogen niedersausen, und mit einem »Heil Jaggar!«, das die Erde erzittern ließ, brandeten die Streitkräfte des Hakenkreuzes vorwärts.