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Als Feric im Befehlswagen die breite Allee hinunterfuhr, die das völlig verwüstete Ruinenfeld des östlichen Stadtteils Lumbs durchzog, erwartete ihn und seine Männer ein alptraumhaftes Chaos.

Die Horden von Zind waren auf breiter Front durch die Stadt vorgegangen. Die primitiven Häuser aus lehmbeworfenem Flechtwerk und vermörtelten Feldsteinen waren zerfetzt und niedergetrampelt; nichts war stehengeblieben, und der Schutt, der die schmalen unbefestigten Straßen bedeckte, war kaum als die Trümmer von Häusern kenntlich. Die Krieger hatten alles erschlagen, was ihnen in den Weg gekommen war, und jeder Fußbreit der Stadt war übersät mit den in Verwesung übergehenden Leichen aller nur denkbaren Arten von Mutanten und Bastarden, die einen infernalischen Gestank verbreiteten. Anscheinend bereitete die Nähe von so vielen unkontrolliert umherlaufenden Kriegern den verbleibenden Doms große Schwierigkeiten, die ihnen verbliebenen Krieger fest in der Hand zu behalten, denn Tausende der schmutzigen Riesen trampelten ziellos über dieses scheußliche Leichenfeld, rempelten einander in sinnloser Panik an, feuerten ihre Gewehre ab, schlugen mit ihren Keulen aufeinander oder auf Leichenhaufen ein, beschmutzten sich selbst mit Urin und Kot, grunzten, kreischten und begeiferten sich mit schleimigem Speichel aus ihren lippenlosen Mündern.

Es war ein Anblick, bei dem Feric die Galle hochkam, und das Blut pochte ihm in den Schläfen. »Das ist die Zukunft, mit der die Dominatoren die Welt beglücken wollen!« rief er Best zu. »Die Welt als Senkgrube, bevölkert von sabbernden, hirnlosen Monstrositäten, die von den Doms und von ihnen allein kontrolliert werden! Ich schwöre bei meinem Großen Knüppel und dem Hakenkreuz, daß ich nicht ruhen werde, ehe diese Geißel nicht für immer vom Angesicht der Erde getilgt ist!«

Er führte die Kolonne die Straße hinunter, eine unwiderstehliche Gewalt aus Kanonen, Maschinengewehren und den heißen Herzen rechter Männer, zu äußerstem Heroismus befeuert, von unbeschreiblichem Abscheu für die verrückten und erniedrigten Perversionen dessen, was einst menschliches Erbgut gewesen war und jetzt überall um sie her tobte, rohe Leichenteile fraß, obszön urinierte und sich mit dem eigenen Kot beschmierte. Indem sie alles niedermachten, was ihnen den Weg versperrte, stieß die Truppe westwärts vor, dem düsteren Leichentuch aus Feuer und Rauch entgegen, das die westlichen Stadtteile Lumbs verhängte. Obgleich die Entfernung noch mehrere Kilometer betrug, waren der Kanonendonner und das rasende Stakkato Hunderter von Maschinengewehren, die von der großen Schlacht auf der anderen Seite des Flusses herüberdrangen, von ohrenbetäubender Intensität.

Eine einsame Pontonbrücke überquerte den mit treibenden Leichen bedeckten Roul, und als Feric mit der Kolonnenspitze in Sichtweite des Flußübergangs kam, bot sich ihm ein Anblick, der einem Pandämonium gleichkam. Eine Formation von Kriegern, die einen Kampfwagen umgab, marschierte in vollkommen synchronisiertem Gleichmaß über die Brücke; diese Krieger, auf das schmale Band der Fahrbahn beschränkt, waren augenscheinlich nicht von der allgemeinen Panik und Desintegration beeinflußt, die Feric und seine SS-Sturmdivision über ihre Artgenossen gebracht hatten. Dagegen war das ganze Ostufer des Roul vollbepackt mit Massen von brüllenden, unkontrolliert um sich schlagenden mörderischen Riesen. Ungeordnete Haufen dieser Krieger suchten sich an der disziplinierten Truppe auf der Brücke vorbei zum anderen Ufer durchzuschlagen, vielleicht aus einem übriggebliebenen Impuls von vergessenen psychischen Kommandos heraus, vielleicht allein als Ergebnis der mathematischen Gesetze der Wahrscheinlichkeit. Was immer die Ursache sein mochte, unkontrollierte Krieger wogten in großer Zahl um den Brückenkopf und richteten Metzeleien unter den beherrschten Formationen an, die der Schlacht am Westufer zustrebten.

Feric sah, daß die Panzer nicht eingesetzt werden konnten, um die Brücke freizumachen, da eine Granate genügte, um die Pontonbrücke auseinanderzureißen und diese einzige Verbindung mit dem Westufer des Roul zu zerstören, womit seine Streitmacht hier in dieser stinkenden Hölle aus Leichen und zuckendem, hirnlosem Unrat gestrandet wäre.

Darum zog er den Großen Knüppel von Held und signalisierte damit seinen Truppen. Die Panzer der Vorausabteilung fielen zurück, so daß die Vorhut der Sturmdivision jetzt neben dem Befehlswagen vollständig aus Motorrädern und Beiwagenmaschinen bestand, blutbespritzt und gefahren von den heldenhaftesten Kämpfern der wahren Menschheit, erfüllt von fanatischer Entschlossenheit. Dieser bewährten Truppe war es vorbehalten, mit nacktem Stahl und eiserner Entschlossenheit die Brücke freizukämpfen.

Feric gab das Zeichen, und mit einem vielstimmigen Schlachtruf brauste diese massive Phalanx in die Herde grunzender, tobender Riesen, die das Vorfeld der Brücke verstopften. Mit einem Streich des Stahlkommandeurs köpfte er einen sabbernden, rotäugigen Krieger und führte den machtvollen Schlag zu Ende, indem er die säulenartigen Schenkel von zwei weiteren glatt durchschlug. Auf der anderen Seite des Wagens schlug Best einen riesigen Krieger mit Knüppelschlägen auf die Knie und erledigte ihn mit einem Hieb, der ihm das Genick brach. Zur gleichen Zeit hielt der Beifahrer mit dem Maschinengewehr in die dichtgedrängten Riesenleiber voraus und öffnete dem Wagen und seiner Eskorte eine Gasse. Auf beiden Flanken verbreiterten die Kämpfer der Vorausabteilung den Einbruch mit präzisem, sparsamem Feuer und geschwungenen Knüppeln; es wurde kaum zu einem Schlag ausgeholt, der sein Ziel nicht mit vernichtender Wirkung traf.

So kämpfte sich die Vorausabteilung durch das Gewühl zur Brücke. Hunderte der kotigen Kreaturen wurden erschlagen, bevor der Rest endlich in kopflose Panik geriet und die heulenden, geifernden Riesen wie rasend in alle Richtungen davonliefen und der Kolonne den Weg auf die Brücke und in den Rücken der marschierenden Formation freimachten.

Ehe der Dominator auf dem Kampfwagen seine Truppen in der Enge der Pontonbrücke zu einer Kehrtwendung veranlassen konnte, waren Feric und seine Kampfgefährten den marschierenden Kriegern schon in den Rücken gefallen und erschlugen sie zu Dutzenden und bald zu Hunderten. So drangen sie in wenigen Minuten ein gutes Stück über die Brücke vor und ermöglichten der Kolonne das Nachrücken.

Bis die Kriegerformation gewendet hatte, um sich den nachdrängenden Heldern entgegenzustellen, hatten Feric und seine Männer sich beinahe zu den großen, knarrenden Holzrädern des Kampfwagens durchgekämpft. Nun stellte sich ihnen eine Wand von Kriegern entgegen, die Schulter an Schulter standen und das weitere Vordringen wie Drescher auf der Tenne mit rhythmisch geführten Schlägen ihrer langen Knüppel verhinderten. Mit einem letzten gewaltigen Streich des Großen Knüppels schlug Feric einem Dutzend der Kreaturen die Arme ab, daß ihre Knüppel davonflogen und ihre kleinen, sabbernden Mundöffnungen in ein Kreischen und Heulen ausbrachen.

Darauf hob er seine Maschinenpistole und gab einen langen Feuerstoß auf die Mutanten an Bord des Kampfwagens ab; aus der Entfernung war es nicht möglich, festzustellen, welcher der Dom war, also mußte rasch reiner Tisch gemacht werden. Sechs der Zindsoldaten wurden von Ferics Feuerstoß sofort getötet; dann eröffneten Best und der Beifahrer das Feuer, und auch die SS-Leute zu beiden Seiten beharkten die Ladefläche des Kampfwagens mit ihren ratternden Maschinenpistolen.

Nach wenigen Augenblicken dieses vernichtenden Feuers war auch der letzte Soldat auf dem Kampfwagen ein durchsiebter Leichnam, und unter den Zindsklaven auf der Brücke breitete sich Verwirrung und Panik aus. Die titanischen, nahezu armlosen Schlepper, die den Kampfwagen zogen, machten ihren dumpfen Empfindungen mit gewaltigem Heulen und Brüllen Luft und begannen in verschiedene Richtungen zu ziehen, so daß der Kampfwagen schwankte und schlingerte. Die übrigen Krieger auf der Brücke fielen rasch dem gleichen Wahnsinn anheim wie ihre Artgenossen östlich des Rouclass="underline" sie schlugen um sich, hieben einander die Keulen über die Schädel, grunzten, urinierten, stießen ihre Kameraden von der Brücke und sprangen selbst in den mit treibenden Leichen gefüllten Fluß.