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Auf Bogels Drängen — wenn auch nicht ohne Ferics ungeteilte Zustimmung — waren die Panzer für diesen Feldzug in heroischer Großartigkeit ausgeschmückt worden. Laufwerk und Wanne waren glänzend schwarz gestrichen, während die Türme scharlachrot mit großen schwarzen Hakenkreuzen in weißen Kreisen zu beiden Seiten leuchteten. Außerdem flatterte vom Antennenmast jedes Panzers ein Hakenkreuzwimpel. Als die Panzerkolonne die breite Ebene erreichte, die sich zum Fluß hinbsenkte, wurde dieses mitreißende Schauspiel von Fernsehkameras aufgenommen und nicht nur in ganz Heldon ausgestrahlt, sondern über Relaisstationen bis hinein nach Husak und Vetonia, um die Streitkräfte dieser Länder durch gerechtfertigte Furcht vor der bewaffneten Macht Heldons um so wirksamer zu lähmen. Welch einen prachtvollen Anblick diese Phalanx glänzender stählerner Ungeheuer bot, als sie über die Ebene dahinbrauste, die Luft kilometerweit mit rollendem Donner erfüllte und eine gewaltige Schleppe aus brodelndem Staub hinter sich ließ!

Der Fluß war in dieser Gegend, weit stromaufwärts von Ulmgarn, nicht viel mehr als ein kleines seichtes Gewässer; die borgravischen Grenzbefestigungen am jenseitigen Ufer bestanden im wesentlichen aus Gräben und Erdunterständen hinter Stacheldrahtrollen, bemannt mit Bastarden und Mutanten, über deren Kampfmoral man keine Worte zu verlieren brauchte. Nichtsdestoweniger, als die Panzer sich in der mondhellen Nacht dem Flußübergang näherten, blitzte in den borgravischen Stellungen plötzlich Mündungsfeuer auf, und Feric hörte ein paar Gewehrkugeln mit harmlos hellem Klang von der undurchdringlichen Panzerung seines Fahrzeugs abprallen. Wahrscheinlich hatten die Flugzeuggeschwader, die eine halbe Stunde zuvor die Grenze überflogen hatten, die armen Teufel aus dem Schlaf gerissen und munter gemacht. Aber es würde ihnen nicht helfen.

Feric drückte auf den Mikrophonschalter und gab über Funk Anweisung an die Panzerabteilung: »Feuer frei, bis aller Widerstand erloschen ist!«

Ein schnarrendes mechanisches Winseln wurde hörbar, als der Kanonier den Turm schwenkte, um die Kanone auf die gegnerischen Stellungen auszurichten. Dann fuhr eine Erschütterung und ein gewaltiges Krachen durch den Panzer, und einen Augenblick später sah Feric in der Dunkelheit des anderen Ufers eine orangegelbe Explosion aufblühen. Gleich darauf rollte der betäubende Donner massierten Kanonenfeuers über ihn hinweg, und die borgravischen Stellungen eruptierten in riesigen Feuerfontänen.

Wieder feuerte Ferics Richtkanonier, während die Panzerabteilung mit unverminderter Fahrt weiterbrauste; das massierte Feuer der schwarzen Ungetüme zerschlug die feindlichen Stellungen innerhalb weniger Minuten. Eine letzte Salve fuhr in den aufgewühlten Grund und schleuderte Erdbrocken und Trümmer in alle Richtungen, dann neigte der Panzer sich ein wenig weiter vorwärts, die Ketten ratterten über Geröll und Flußkiesel und tauchten ins laut aufrauschende Wasser. Dann ging es am anderen Ufer die Böschung hinauf, und der Panzer überrollte die zerschossenen Reste des Stacheldrahtverhaus und der Gräben. Die Panzerkolonne hinter ihm erfüllte die Luft mit Motorenlärm, Kettengerassel und den Feuerstößen der Maschinengewehre auf wirkliche und vermeintliche Widerstandsnester.

Von den Borgraviern war außer einigen blutigen Fetzen und Gliedmaßen zwischen den Granattrichtern wenig zu sehen. Die wenigen wertlosen Strolche, die vom Kanonenfeuer nicht zerrissen worden waren, hatten sich in Panik davongemacht. Bei Sonnenaufgang würden die nachrückenden Regimenter der motorisierten Infanterie und SS diese Versprengten zur Strecke bringen. Je rücksichtsloser von Anfang an Gründlichkeit demonstriert wurde, desto eher würde allen Mutanten und Bastarden klar werden, daß Widerstand gegen die vorrückenden Armeen Heldons nutzlos war. Auf diese Weise würde sich eine straff durchgeführte Politik totaler Vernichtung des Feindes auf lange Sicht als das barmherzigste Verfahren erweisen.

Die ganze Nacht hindurch brauste die Panzerabteilung ohne Aufenthalt durch das wellige Land westwärts auf Gormond zu, ohne nennenswertem Widerstand zu begegnen.

Feric hatte die Niederlegung aller Dörfer, Gehöfte und anderen Bauwerke entlang der Vormarschstraße angeordnet und darüber hinaus befohlen, alles borgravische Gesindel zu liquidieren, das dumm genug war, sein verderbtes Gesicht zu zeigen. Größtenteils bestanden die Siedlungen dieser Gegend aus verstreuten Einzelgehöften von ärmlichem Aussehen. Die meisten Häuser waren aus rohbehauenen Balken gefügt, deren Ritzen man mit Lehm oder Dung verschmiert hatte. Eine einzige Brandgranate war mehr als ausreichend, um eines dieser Gehöfte samt angebauten Schuppen und Scheunen in Flammen aufgehen zu lassen. Zuweilen eilten kleinwüchsig-gedrungene Gestalten Mistkäfern gleich aus den brennenden Hütten fort, um von einem Feuerstoß aus dem Maschinengewehr erledigt zu werden, zumeist ergriffen die Borgravier jedoch rechtzeitig vor dem Eintreffen der Panzerkolonne die Flucht, so daß es den Aufräumungsaktionen der nachfolgenden Truppenteile überlassen bleiben mußte, sie zusammenzutreiben. Selbst die gelegentlichen Dörfer, die die Kolonne auf ihrem Vormarsch berührte, lagen verlassen und unverteidigt, so daß die Panzerabteilung eine breite Bahn totaler Zerstörung durch das Land legen konnte, ohne ihren Munitionsvorrat zu erschöpfen.

Ungefähr eine Stunde vor Sonnenaufgang machte Feric ein rötliches Glühen am Westhorizont aus, das wie ein weit entfernter Flächenbrand zu flackern schien.

»Sehen Sie, Best«, sagte er. »Das muß Gormond sein!«

»Unsere Stukas zeigen den Strolchen, was eine Harke ist.« Nicht viel später war undeutlich das ferne Grollen von Explosionen zu hören, und als die Sonne aufgegangen war, hatte das Grollen sich zu rollendem Donner verstärkt, und man sah deutlich die Explosionsblitze detonierender Bomben vor der rauchigen Glut der Flächenbrände. Feric glaubte sogar einzelne Flugzeuge auszumachen, wie sie mit ihrer Bombenlast heulend auf die brennende Stadt herabstießen.

Plötzlich zeigte Best nach Nordwesten. »Dort drüben, mein Führer«, sagte er. »Ich glaube, das ist die borgravische Armee.«

Über die weite Fläche verstreut, welche die heldonische Panzerabteilung von Gormond trennte, war etwas wie ein graues Gesprenkel in der dürftigen graugrünen Landschaft zu erkennen; dies war anscheinend die borgravische Armee, die sich versammelt hatte, um dem Vormarsch der Helder Widerstand zu leisten.

Wie um diese Beobachtung zu bekräftigen, blitzten inmitten dieses grauen Abschaums die Mündungsfeuer einiger Geschütze auf, und Augenblicke später explodierte ein halbes Dutzend Granaten harmlos annähernd tausend Meter vor der Panzerabteilung. Deren Richtkanoniere dachten nicht daran, Munition zu vergeuden, indem sie aus dieser Distanz das Feuer erwiderten. Feric schaltete mit einem Daumendruck sein Kehlkopfmikrophon ein und rief über Funk den Geschwaderchef der über Gormond kreisenden Luftstreitkräfte.

»Hier spricht der Oberste Feldherr. Kommandieren Sie zwei Staffeln Ihrer Maschinen zur Bekämpfung der borgravischen Truppen östlich der Stadt ab.«

»Sofort, mein Führer! Heil Jaggar!«

So kam es, daß zu der Zeit, als das graue Gesprenkel als eine jämmerliche Ansammlung borgravischer Bastarde in stumpfgrauen Uniformen erkennbar wurde, die in ungeordneten Linien das Vorfeld der Stadt sicherten, bereits vierundzwanzig schnelle schwarze Kampfmaschinen auf den Feind niederstießen und das Gesindel mit unablässigem Maschinengewehrfeuer niederhielten und zerfetzten. Wie gewaltige metallene Adler stiegen die Flugzeuge auf, zogen ihre Kreise und stießen wieder herab, Hunderte der mutierten Feiglinge niedermähend, als sie in Panik davonrannten, und mit ihren Bomben die wenigen schwerfälligen alten Dampfkampfwagen, deren die Borgravier sich rühmen konnten, in zerfetzte rauchende Wracks verwandelnd. Es war eine großartige und erhebende Leistung.