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Nun gab Feric der Panzerabteilung das Feuer frei und ließ sie in Gefechtsformation ausfächern. Donner erschütterte seinen Panzer, als die Kanone feuerte, Granaten pfiffen über ihn hinweg, und ein Wald von Explosionen erhob sich in den Linien der Borgravier. Wieder und immer wieder feuerten die Panzer Salven hochexplosiver Granaten in das undisziplinierte Gesindel, während die Flugzeuge fortfuhren, die Mutanten mit ihren Maschinengewehren zu beschießen. Dann brachen die Panzer in die Abwehrstellungen der borgravischen Armee ein, soweit sie diese Bezeichnung überhaupt verdiente.

Ein weitläufiges und unordentliches Labyrinth von Gräben und Schützenlöchern war hastig in die Ebene vor der Hauptstadt gegraben worden; zwischen diesen primitiven und lächerlichen Befestigungen hatte man beinahe nach Gutdünken Stacheldrahtsperren gezogen. Die gesamte Fläche war zernarbt von Hunderten von Bombenund Granattrichtern; stechender Pulverrauch hing in gelbgrauen Schwaden über dem Schlachtfeld. Allenthalben waren Trümmer zerschlagenen Kriegsmaterials zu sehen — zerschossene Haubitzen, ausgebrannte Reste zerbombter Dampfpanzerwagen, zerbrochene Gewehre und verbogene Maschinengewehre —, und überall lagen die blutigen und zerrissenen Reste der verschiedensten abstoßenden Mutanten in grauen Uniformen.

»Kaum etwas übrig, womit abzugeben sich lohnte, mein Führer«, bemerkte Best mit einer gewissen Enttäuschung.

Dies war ein wenig übertrieben, denn aus den Deckungen von Gräben, Schützenlöchern, Kratern und Unterständen feuerten Papageiengesichter, Blauhäute, Krötenmänner, Zwerge und andere Geschöpfe mit jeder nur denkbaren genetischen Deformation ihre Gewehre vergeblich auf die anrollenden Panzer ab, so daß die Kugeln zeitweilig wie große Hagelschloßen gegen die Panzerplatten prasselten.

Feric hielt den Daumen auf dem Feuerkopf seiner Maschinenpistole und deckte alles, was sich in seinem Feuerbereich in der Deckung von Gräben und Granattrichtern regte, mit tödlichen Garben ein. Die Panzerketten walzten einen Stacheldrahtverhau nieder und zermalmten ein Papageiengesicht, einen buckligen Zwerg und eine Blauhaut, die hinter einer zerschossenen Geschützlafette kauerten. »Maschinengewehre einsetzen!« befahl Feric über Funk den Panzerkommandanten. »Kanonen feuern mit Brandgranaten nur auf größere Ansammlungen!«

Die weit ausgefächerten und in mehreren Wellen aufeinanderfolgenden Panzer überrollten das primitive borgravische Stellungssystem mit der Unaufhaltsamkeit einer Naturgewalt, zermalmten Stacheldrahtverhaue, Gräben, Schützenlöcher und Borgravier unter den massiven stählernen Laufketten. Da und dort feuerten die Kanonen Phosphorgranaten in flüchtende Trupps des Mutantengesindels. Hunderte der mißgestalteten Kreaturen rannten und krochen mit brennenden Uniformen wie von Sinnen in alle Richtungen. Immer häufiger sprangen die demoralisierten Borgravier vor den heranrollenden Panzern aus ihren Deckungslöchern, warfen ihre Waffen weg und suchten in feiger Panik das Weite, nur um von Maschinengewehren niedergemäht und von den Panzerketten zu Brei zermahlen zu werden.

Das Panzerkorps rollte über die Ebene auf Gormond zu und trieb die Reste der zersprengten borgravischen Armee vor sich her; eine geschlossene Formation schwarzer Ungetüme mit flatternden Hakenkreuzwimpeln, die alles pulverisierte, was sich ihr in den Weg stellte, nichts als Rauch, Verwüstung und tote Gegner zurücklassend. .

»Welch ein großartiger Anblick, Best!« rief Feric aus. »Können Sie sich vorstellen, welche Wirkung dies in Vetonia und Husak haben wird?«

»Vielleicht werden diese Länder jetzt kapitulieren, ohne an Widerstand zu denken, mein Führer.«

»Kapitalution wird in diesem Krieg nicht geduldet!« sagte Feric. »Wir müssen ein Exempel statuieren.«

Kurze Zeit später erreichte die Panzerspitze die Außenbezirke von Gormond und drang in die Stadt ein. Viel war von der borgravischen Hauptstadt nicht übriggeblieben: schwelende Trümmerhaufen, da und dort belebt von lichterloh brennenden Gebäuden. Die Leichen von Mutanten und Bastarden waren allgegenwärtig, viele von ihnen bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, aber allzu viele in schwer erträglicher Aufdringlichkeit die scheußlichste rassische Degeneration zur Schau stellend — winzige Spitzköpfe, lang herabbaumelnde Arme, fleckige Haut von bläulicher, bräunlicher oder sogar purpurner Farbe, widerwärtige haarige Buckel, chitinartige Schädel und grotesk deformierte, hauerartig vorstoßende Zahnreihen, Mißbildungen der Gliedmaßen von jeder nur denkbaren Art —, mit einem Wort, ein ekelerregendes Sortiment deformierter und zerstörter Erbanlagen.

Als die Panzer durch diesen brennenden Abfallhaufen genetischen Unrats brausten, gelegentlich ein intakt gebliebenes Gebäude mit ihrer Artillerie zerstörend oder eine Rotte grotesker Überlebender mit ihren Maschinengewehren niedermähend, kehrten Ferics Gedanken in die schreckliche Zeit seines Exils zurück, als diese stinkenden Höhlen von abscheulichem Ungeziefer gewimmelt hatten, das jeden seiner wachen Augenblicke zu einer Beleidigung seines Menschseins gemacht hatte.

Eine Blauhaut sprang von einem Trümmerhaufen zum nächsten, und Feric durchsiebte sie mit einem Feuerstoß des Maschinengewehrs. »Wieder ein Sack verdorbener Chromosomen weniger!« rief er aus. »Best, Sie können sich nicht vorstellen, welche persönliche Befriedigung es mir bereitet, diese stinkende Senkgrube endlich vom Angesicht der Erde zu vertilgen!«

Innerhalb einer Stunde hatte die Panzerabteilung in weit auseinandergezogener Gefechtsformation das Ruinenfeld von Gormond durchquert und alle gebotene Aufmerksamkeit darauf verwandt, daß nicht ein Gebäude stehenblieb, nicht eine verderbte Monstrosität überlebte, um aufs neue ihre unreine Art zu wekken. .

Feric zweifelte nicht im mindesten daran, daß Remler und die SS ohne Einschränkung der Aufgabe gewachsen sein würden, das ehemalige Territorium Borgravia von seinen letzten verseuchten Elementen zu reinigen und für seine Eingliederung in den Herrschaftsbereich von Heldon vorzubereiten. Aber es war eine Sache der persönlichen Ehre, daß er selbst an der Spitze dieses Panzerkorps die Reinigung von Gormond bis zum letzten stinkenden Gebäude und dem letzten krankhaften Gen vollendete. Die Senkgrube, zu welcher der Schandvertrag von Karmak ihn für die Dauer so vieler Jahre verurteilt hatte, mußte durch reinigendes Feuer vom Antlitz der Erde getilgt werden, als hätte es sie niemals gegeben.

Und als die Panzerspitzen über die Ebenen weiter nach Westen vorstießen, Herden von flüchtenden Untermenschen wie Schweine vor sich hertreibend, blickte Feric durch das Periskop zurück und sah nichts als Feuer und eine gewaltige Rauchwolke, die sich hinter ihm, wo der Dunghaufen von Gormond gewesen war, brodelnd in den Himmel erhob.

»Ich frage mich, ob Sie die persönliche Befriedigung verstehen können, die ich empfinde, nachdem ich diesen Makel endlich vollständig von der Ehre meines Stammbaums entfernt habe, Best«, sagte er.

»Aber mein Führer, Ihre Fähigkeit, den Großen Knüppel von Held zu schwingen, ist ein klarer Beweis dafür, daß Ihr Stammbaum der beste der Welt ist!«

Feric lächelte. »Sie haben ganz recht«, sagte er. »Trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl, daß eine persönliche Schande getilgt worden ist, und dies verdoppelt meine Freude über eine gründlich verrichtete Arbeit.«

Darauf nickte Best energisch. »Das kann ich nur zu gut nachempfinden, mein Führer!« rief er aus.

Die Sonne schien strahlend auf die klaren Wasser der Ulm, als Ferics frisch auf Hochglanz polierter schwarzer Kommandowagen, eskortiert von einer ebenso makellosen Motorradabteilung der SS, über die Ulmgarnbrücke in die Provinz Südulmland fuhr, die noch vor kaum einem halben Jahr die Pestilenz von Borgravia gewesen war. Bors Remler saß stolz an seiner Seite, denn schon in diesem frühen Stadium hatten der Fleiß und der Fanatismus der heldonischen Volksgenossen unter der Anleitung der SS wahre Wunder gewirkt, um den vormaligen genetischen Dunghaufen in eine gesunde, für die Besiedelung mit wahren Menschen geeignete Provinz umzuwandeln.