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»Genau, Mylord Coroner. Die Revolte wird vergehen. Gaunt wird vielleicht dahinfahren, die Rebellenführer werden verschwinden. Aber die Krone wird überleben.«

Cranston nahm noch einen Schluck aus seinem Weinschlauch und lachte säuerlich. »Bewahre uns, oh Herr«, flüsterte er, »vor den Lügen der Fürsten. Ich werde es niemandem sagen, Bruder. Aber ich werde ein scharfes und wachsames Auge auf Sir Nicholas Hussey haben!«

»Nun, es ist vorbei, Sir John.« Athelstan drehte sich um und spürten den kalten Säulenstein an seiner heißen Wange.

»Vorbei ist es nie, Bruder. Erinnerst du dich an Rosamund Ingham? Nun, sie hat im Fleet-Gefängnis Selbstmord begangen. Auf irgendeine Weise wurde ein wenig von dem Pulver, das sie dem armen Oliver vorenthalten hatte, zu ihr hineingeschmuggelt. Sie ist dem Henkersstrick entkommen. Und dabei war alles umsonst. Ich war bei Inghams Testamentseröffnung.«

»Und?«

»Er hat fast jeden Penny mir hinterlassen, und seiner Frau nur eine jämmerliche Kleinigkeit. Sein Haus, die bewegliche Habe, Gold und Silber - alles bekommt der arme John.« Cranston wischte sich die Tränen ab. »Bei Gott, ich würde alles zurückgeben, wenn ich nur noch einmal Olivers Gesicht sehen könnte.«

»Und was werdet Ihr mit dem Geld anfangen, Sir John?«

»Na, zum Beispiel diese gottverlassene Bude hier ein bißchen aufhellen.« Er stieß Athelstan in die Rippen. »Ein hübsches Fenster aus Buntglas, he? Eine passende Erinnerung an den alten Oliver!«

»Sir John, das wäre ein prächtiges Geschenk!«

Cranston kam taumelnd auf die Beine und streckte sich. »Und du, Bruder, was fängst du jetzt an? Wohlgemerkt« - er pustete die Wangen auf - »wir haben noch mehr Morde: Ein Schankwirt in einer Taverne in der Carter Lane ist in einem Faß Malmsey ersäuft worden. Eine junge Ehefrau in der Shoe Lane in Farrington hat man aus einem Karpfenteich gefischt. Und was noch schlimmer ist…«

»Ja, Sir John?«

»Mein Schwager Ralph wird nächste Woche über uns kommen. Herrgott, das Spatzenhirn wird schnattern wie ein streitsüchtiges Eichhörnchen!«

Athelstan grinste. »Da seid Ihr auf Euch selbst gestellt, Sir John. Meine Pfarrgemeinde und ich machen eine Wallfahrt zum Grabe des Hl. Swithun in Winchester.«

Cranston kratzte sich am Kopf. »Bruder, du machst Witze?«

»Nein, Coroner.«

Cranston half Athelstan hoch. »Komm, Bruder, wir trinken einen Becher auf den alten Oliver, noch ein letztes Mal, und ärgern den diebischen Halunken, dem die Schenke zum Gescheckten gehört.«

Cranston hatte ziemliche Schlagseite, und so schob Athelstan seinen Arm unter den des Coroner und führte ihn langsam aus der Kirche. Plötzlich blieb Cranston stehen.

»Habe ich dir das eigentlich schon erzählt, Bruder?«

»Was denn, Sir John?«

»Ich war eigentlich immer schon ein inniger Verehrer des Hl. Swithun …«