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»Ein wenig Ebbe wird noch übrigbleiben«, sagte sie, »zumindest zu Anfang.«

»Was meinst du, was passieren wird?«

»Ich bin davon überzeugt, daß die Erde in wenigen Jahren ein eigenes Ringsystem haben wird«, sagte sie. »Das wird bestimmt hübsch aussehen. Das Sonnenlicht ist hier viel intensiver als am Saturn.«

Skudder sah sie verständnislos an. Sie lachte. »Ich zeige dir ein paar Bilder«, versprach sie.

»Okay.« Er lehnte sich zurück und legte den Arm um sie. »Ich frage mich, was die Jared jetzt tun?«

»Keine Ahnung«, sagte sie ehrlich. »Ich vermute, sie werden uns in Ruhe lassen. Sie haben bekommen, was sie wollten, und es kann lange dauern, ehe wir wieder Besuch bekommen. Der Weg durch den normalen Raum ist ziemlich mühsam, denke ich.« Sie blickte auf den Bildschirm, der die Radarüberwachung der Mondtrümmer zeigte. Es bestand noch immer die Möglichkeit, daß sie von einem kleineren, schnellen Brocken eingeholt wurden.

»Was wollen wir jetzt anfangen?«

»Ich möchte mich zur Ruhe setzen«, sagte Charity. »Zusammen mit dir.«

Er sah sie an.

»Hör auf zu strahlen«, sagte sie. »Man kann dich kilometerweit sehen.«

Skudder beachtete sie nicht. Niemand konnte behaupten, sie wüßte nicht genau, worauf sie sich einließ, dachte sie, und rieb sich das schmerzende Kinn.

»Wir werden irgendwo einen Platz finden, den die Jared nicht in die Tasche stecken«, dachte sie laut. »Vielleicht den Ring. In zehn oder zwanzig Jahren wird es hier oben mehr Industrieanlagen geben als auf der Oberfläche.«

»Ich brauche wieder festen Boden unter den Füßen«, sagte Skudder sehnsüchtig.

Sie war geneigt, ihm zuzustimmen.

»Wir haben verdammt viel Glück gehabt«, sagte sie nachdenklich.

»Stimmt«, sagte er ironisch. »Wir hätten ja ein paar Jahrhunderte zu früh geboren worden sein können.«

Sie sah sich nach hinten um. Hartmann und Net lagen nebeneinander, zu Tode erschöpft. Dubois war dabei, Harris’ Verletzungen zu versorgen. Für diese kleine Schar war der Krieg vorbei. Das Gesicht der Welt hatte sich nachhaltig verändert. Die Erde würde nie wieder so sein wie am Tag vor der Invasion. Sie betrachtete stumm auf dem Bildschirm die kreisenden Überreste des Mondes.

»Was sollen wir später bloß mal darüber sagen?« fragte Skudder.

»Die Wahrheit«, antwortete sie.

»Das werden uns unsere Kinder niemals abnehmen«, versetzte Skudder.

Charity versuchte, die größeren Mondtrümmer zu zählen. »Ich werde ihn vermissen«, sagte sie nachdenklich.

»Wen?«

»Den Mond«, erklärte sie und seufzte. »Wir könnten ihn jetzt gut gebrauchen«, fügte sie hinzu und legte den Arm um ihn.

»Wofür?« fragte er erstaunt.

Er, der Indianer, hatte nie in einer Welt gelebt, in der man Zeit für Mondscheinspaziergänge gehabt hätte. Sie seufzte leise. »Vergiß es«, sagte sie.

Skudder betrachtete sie nachdenklich.

»Weißt du was«, sagte sie nach einer Weile, »ich hätte nie gedacht, daß ich im Grunde meines Herzens eine romantische Närrin bin.«

ENDE

Charity - die beste Frau der Space-Force ist zurück: Für alle Freunde der spannenden SF-Serie (bisher 10 Bände) gibt es nun endlich eine Fortsetzung.

Überfall auf Skytown

Auf einem Übungsflug mit einem erbeuteten Moronijäger entdeckt Charity in der Trümmerwüste der irdischen Städte plötzlich Menschen, die sich unter der Erde eine neue Heimat geschaffen haben.

Sie leben jedoch unter der ständigen Bedrohung riesiger Raubinsekten, die durch ein Mutagen der Moroni entstanden sind.

Charity kann eine Gruppe dieser Menschen retten, doch der Schluß liegt nahe, das es noch ungezählte weitere Überlebende in dieser schrecklichen Welt unter der Erdoberfläche gibt.

Die Moroni sind seit Jahren besiegt und vertrieben, doch der Schock sitzt noch so tief, daß die Menschheit neu aufrüstet...

... gerade rechtzeitig, denn Skytown, eine Stadt, fünfhundert Kilometer im Orbit über der Erde, wird von einer unbekannten Macht angegriffen, die mit schier unglaublicher Rücksichtslosigkeit vorgeht.

Nur vor Charity scheinen sie eine unerklärliche Angst zu haben...