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»Hm.«

»Warum legst du dich nicht einfach drauf?«, drängt er. »Um zu sehen, wie es sich anfühlt?«

»Hm.« Ich strecke mich vorsichtig darauf aus. Es fühlt sich merkwürdig an, und es gefällt mir nicht, wahrscheinlich deshalb, weil dieser Raum mir wirklich etwas bedeutet und eine Veränderung darin mich nervös macht. »Die Matte hatte Gurte«, klage ich.

»Die Couch auch, Bob. Du kannst sie an den Seitenwänden herausziehen. Du brauchst nur zu tasten … da. Ist das nicht besser?«

»Nein.«

»Ich glaube, du solltest mich entscheiden lassen, ob aus therapeutischen Gründen irgendeine Veränderung erforderlich ist, Rob«, sagt er leise.

Ich setze mich auf.

»Das ist auch einer der Punkte, Sigfrid! Entschließe dich endlich, wie du mich nennen willst. Ich heiße nicht Rob oder Robbie oder Bob. Ich heiße Robinette.«

»Das weiß ich, Robbie.«

»Jetzt fängst du schon wieder an!«

Nach einer Pause sagt er säuselnd: »Ich finde, du solltest es mir überlassen, welche Form der Anrede ich bevorzuge, Robbie.«

»Öm.« Ich habe einen unerschöpflichen Vorrat an diesen unverbindlichen Nicht-Wörtern. Tatsächlich würde ich am liebsten die ganze Sitzung hinter mich bringen, ohne mehr zu offenbaren. Was ich möchte, ist, dass Sigfrid etwas offenbart. Ich möchte wissen, warum er mich zu verschiedenen Zeiten verschieden anredet. Ich möchte wissen, was er an meinen Äußerungen bedeutsam findet. Ich möchte wissen, was er wirklich von mir denkt … wenn ein ratterndes Ding aus Blech und Kunststoff wirklich denken kann, meine ich.

Was ich weiß und Sigfrid nicht, ist natürlich, dass meine gute Freundin S. Ya. praktisch versprochen hat, dass ich ihm einen kleinen Streich spielen darf. Darauf freue ich mich schon.

»Gibt es irgendetwas, das du mir sagen möchtest, Rob?«

»Nein.«

Er wartet. Ich fühle mich einigermaßen feindselig und wenig mitteilsam. Ich glaube, das liegt zum Teil daran, dass ich es kaum erwarten kann, Sigfrid ein bisschen hereinzulegen, aber auch daran, dass er das Zimmer umgemodelt hat. Dergleichen hat man mit mir gemacht, als ich in Wyoming meine Psychose hatte. Manchmal kam ich da zu einer Sitzung und stieß auf ein Hologramm meiner Mutter. Es sah genauso aus wie sie, aber es roch nicht wie sie und fühlte sich nicht so an; man konnte es überhaupt nicht spüren, es war nur Licht. Manchmal ließen sie mich in Dunkelheit treten, und etwas Warmes, Kuscheliges nahm mich in die Arme und flüsterte mit mir. Das war mir nicht angenehm. Ich war verrückt, aber nicht so verrückt.

Sigfrid wartet immer noch, aber ich weiß, dass er nicht ewig warten wird. In Bälde wird er mir Fragen stellen, vermutlich über meine Träume.

»Hast du geträumt, seitdem ich dich das letzte Mal gesehen habe, Bob?«

Ich gähnte. Das ist alles sehr langweilig.

»Ich glaube nicht. Jedenfalls nichts Wichtiges.«

»Ich möchte hören, was es war. Auch Bruchstücke.«

»Du gehst einem auf die Nerven, Sigfrid, weißt du das?«

»Es tut mir Leid, dass du das meinst, Rob.«

»Tja … ich glaube, ich kann mich nicht einmal an ein Bruchstück erinnern.«

»Versuch es bitte.«

»Ach, Mensch. Na gut.« Ich mache es mir auf der Couch bequem. Der einzige Traum, der mir einfällt, ist völlig banal, und ich weiß, dass er nichts enthält, was Bezug zu etwas Traumatischem oder Entscheidendem hat, aber wenn ich ihm das sagen wollte, würde er zornig werden. So sage ich gehorsam: »Ich befand mich in einem Waggon eines langen Eisenbahnzuges. Eine ganze Reihe von Waggons war zusammengekoppelt, und man konnte durch sie hindurchgehen. Sie waren voller Leute, die ich kannte.

FLUGBERICHT

Fahrzeug 1–8, Flug 013D6. Besatzung F. Ito.

Transitzeit 41 Tage, 2 Stunden. Position nicht bestimmt. Instrumentenaufzeichnungen beschädigt.

Niederschrift vom Tonband des Piloten folgt: ›Der Planet scheint eine Oberflächen-Schwerkraft von über 2,5 zu haben, aber ich werde eine Landung versuchen. Weder visuelle noch Radarbeobachtung durchdringt die Staub- und Wasserdampfwolken. Es sieht wirklich nicht besonders gut aus, aber das ist mein elfter Start. Ich stelle die automatische Rückkehr auf 10 Tage ein. Wenn ich bis dahin mit dem Landefahrzeug nicht zurück bin, glaube ich, dass die Kapsel allein zurückkehren wird. Ich würde nur gern wissen, was die Flecken und Fackeln an der Sonne bedeuteten.‹

Pilot war nicht an Bord, als das Schiff zurückkam. Keine Artefakte oder Proben. Landefahrzeug nicht mehr vorhanden. Fahrzeug beschädigt.

Da war eine Frau, ein mütterlicher Typ, die viel hustete, und eine andere Frau, die – nun, sie sah ziemlich sonderbar aus. Zuerst hielt ich sie für einen Mann. Sie trug eine Art Overall, sodass man nicht erkennen konnte, ob sie männlich oder weiblich war, und sie hatte sehr maskuline, buschige Augenbrauen. Aber ich war überzeugt, dass ich eine Frau vor mir hatte.«

»Hast du mit einer der Frauen gesprochen, Bob?«

»Bitte unterbrich mich nicht, Sigfrid, du bringst mich aus dem Konzept.«

»Entschuldige, Rob.«

Ich berichte weiter: »Ich ging – nein, ich habe nicht mit ihnen gesprochen. Ich kehrte in den anderen Waggon zurück. Es war der letzte des Zuges. Er war mit dem Zug gekoppelt durch eine Art – warte mal, ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll. Es war wie eines von diesen ausziehbaren Falttürdingern, aus Metall, verstehst du? Und es dehnte sich.«

Ich mache eine Pause, hauptsächlich aus Langeweile. Ich möchte mich am liebsten für einen so dummen, unwichtigen Traum entschuldigen.

»Du sagst, die Metallverbindung dehnte sich, Bob?«, fragt Sigfrid, um mir einen Anstoß zu geben.

»Richtig, sie dehnte sich. Der Waggon, in dem ich mich befand, blieb natürlich immer weiter zurück. Alles, was ich sehen konnte, war die Heckleuchte, die die Gesichtsform dieser Frau hatte. Das Gesicht sah mich an. Sie …« Ich verliere den Faden. Ich versuche, wieder ins Gleis zu kommen: »Ich glaube, ich hatte das Gefühl, es würde schwer sein, zu ihr zurückzugelangen, so, als sei sie … tut mir Leid, Sigfrid, ich erinnere mich nicht mehr genau an das, was dann passierte. Schließlich wurde ich wach. Und«, füge ich tugendhaft hinzu, »ich habe gleich alles aufgeschrieben, sobald ich konnte, wie du es haben willst.«

»Das weiß ich zu schätzen, Bob«, sagt Sigfrid ernsthaft. Er wartet darauf, dass ich weiterspreche.

Ich rutsche unruhig herum.

»Die Couch ist bei weitem nicht so bequem wie die Matte«, klage ich.

»Das tut mir Leid, Bob. Du sagst, du hast sie erkannt?«

»Wen?«

»Die beiden Frauen im Zug, von denen du dich immer weiter entfernt hast.«

»Ach so. Nein, ich verstehe, was du meinst. Ich habe sie im Traum erkannt. Ich habe wirklich keine Ahnung, wer sie gewesen sind.«

»Hatten sie Ähnlichkeit mit jemandem, den du kennst?«

»Keine Spur. Darüber habe ich mich selbst gewundert.«

Nach einer kurzen Pause, von der ich weiß, dass es Sigfrids Art ist, mir Gelegenheit zu geben, meine Antwort zu überdenken, sagt er: »Du hast eine der Frauen als einen mütterlichen Typ bezeichnet, der hustete …«

»Ja. Aber ich habe sie nicht erkannt. Ich glaube, sie kam mir auf irgendeine Weise bekannt vor, aber so ist das ja bei Träumen.«

Er fragt geduldig: »Fällt dir irgendeine Frau aus deinem Leben ein, die mütterlich war und viel gehustet hat?«

Ich lache laut auf.

»Lieber Freund Sigfrid! Ich versichere dir, die Frauen, die ich kenne, sind alle nicht mütterlich. Und sie haben alle mindestens medizinischen Großschutz. Sie husten nicht.«

»Verstehe. Bist du sicher, Robbie?«

»Fall mir nicht auf den Wecker, Sigfrid«, sage ich, zornig, weil man sich auf der blöden Couch nicht richtig bequem hinlegen kann, und weil ich außerdem auf die Toilette muss.