selbst war zwar der Einzige, der mit dem Tier sprechen konnte, aber sie alle wussten darum und es wäre nicht das erste Mal, dass es Astaroth gelang, eine Botschaft weiterzugeben, und sei es nur, indem er sich besonders auffällig benahm. Er bekam jedoch keine Antwort. Entweder war er zu weit vom Lager entfernt oder Astaroth war abgelenkt oder schlief. Ein wenig enttäuscht, aber weiterhin entschlossen, dieses Geheimnis zu lüften, gab Mike sein Vorhaben auf und sah sich um. Gottlob lag das Boot noch immer am Strand. Es bereitete Mike einige Mühe, das schwere Gefährt ganz allein ins Wasser zu schieben, aber irgendwie gelang es ihm doch. Nach einigen Minuten saß er keuchend, aber zufrieden im Boot und paddelte, so schnell er konnte, auf die NAUTILUS zu. Schon nach kurzer Zeit erreichte er das Schiff, vertäute das Boot am Rumpf und trat mit einem entschlossenen Schritt auf die metallenen Decksplanken hinauf. Es war ein sonderbares Gefühl, nach gut zwei Wochen wieder an Deck der NAUTILUS zu sein: gut und zugleich fast unwirklich, denn er hatte nach allem kaum noch darauf zu hoffen gewagt, es noch einmal zu erleben. Was ihn wieder zu der Frage brachte,wiesodie NAUTILUS so viel schneller als erwartet aufgetaucht war ... Mike ging zum Turm, kletterte hinauf und fand das Lukzu seiner Überraschung offen - dabei wusste er genau, dass Trautman die NAUTILUS niemals unverschlossen zurückgelassen hätte. Jetzt aber stand das gewaltige, runde Luk weit auf -und aus der Tiefe des Schiffes schimmerte Licht empor ... Jemand war an Bord der NAUTILUS! Aber wer? Alle Besatzungsmitglieder der NAUTILUS befanden sich im Dorf und schliefen und von den Eingeborenen hätte es keiner gewagt, das Schiff zu betreten. Ob sie nun Argos als so etwas wie einen Gott ansahen oder nicht, änderte nichts daran, dass sie einen Heidenrespekt vor der NAUTILUS hatten; und nach den schlechten Erfahrungen, die sie mit den Segnungen der Zivilisation gemacht hatten, umso mehr. Doch wer dann? Nun - es gab nureineMöglichkeit, das herauszufinden. Mike wusste sehr wohl, dass es spätestens jetzt an der Zeit gewesen wäre, an Land zurückzurudern und die anderen zu holen. Trotzdem tat er das genaue Gegenteiclass="underline" Er schwang sich mit einer entschlossenen Bewegung in den Turm, kletterte die eiserne Leiter hinunter und näherte sich langsam und mit angehaltenem Atem lauschend der Treppe, die tiefer ins Schiff hinabführte. Irgendwo plätscherte Wasser und in seinen Ohren dröhnte das Geräusch seiner eigenen Herzschläge, aber das war auch alles. Er zögerte noch einen Moment, dann ging er mit klopfendem Herzen die Treppe weiter hinunter, bis er den Gang erreichte, der in die eine Richtung zu den Kabinen und in die andere zum Salon hin führte. Das Geräusch von plätscherndem Wasser war lauter geworden und darunter glaubte er jetzt das rhythmische, an-und abschwellende Wummern und Dröhnen der Pumpen zu vernehmen, die Trautman installiert hatte. Seltsam -er hatte es viel leiser in Erinnerung und nicht so machtvoll. Mike bedauerte es jetzt, keine Lampe mit zu haben, aber schließlich hatte er ja auch nicht vorgehabt, hierher zu kommen. Aus der offen stehenden Tür des Salons fiel zwar ein trüber Lichtschein, der aber längst nicht reichte, den Gang so weit zu erhellen, als dass er mehr als Schatten und formlose Umrisse erkennen konnte. Langsam ging er den Gang hinab und zum Salon. Als er sich behutsam vorbeugte, um in den Raum zu spähen, klopfte sein Herz so laut, dass man es eigentlich im ganzen Schiff hätte hören müssen. Der Salon war leer.
Unter der Decke brannte eine einzelne, trübe Lampe,
die den großen Raum nur unzureichend beleuchtete.
Trotzdem reichte der blasse Schein, Mike erkennen zu
lassen, dass sich der Salon noch immer im selben be
mitleidenswerten Zustand wie am Nachmittag befand
und dass er leer war.
Mike atmete erleichtert auf, beging aber trotzdem nicht den Fehler, jetzt etwa unvorsichtig zu werden. Dass der Salon leer war, bedeutete keineswegs, dass das auch auf das gesamte Schiff zutraf. Mike war hundertprozentig sicher, dass sie dieses Licht nicht angelassen hatten, als sie die NAUTILUS am Nachmittag verließen. Hundertzehnprozentig, sozusagen. Irgendjemand war hier. Er verließ schließlich den Raum und ging in die andere Richtung, um auch die Kabinen zu untersuchen. Die meisten Türen waren verschlossen, aber die seiner eigenen, Trautmans und Serenas Kajüte waren offen. Er betrat sie alle drei, untersuchte sie flüchtig und nahm aus Trautmans Kabine eine Taschenlampe mit, die ihm sicher von Nutzen sein würde. Etwas mutiger geworden, machte er sich auf den Weg zur Treppe, um sich das nächste Deck vorzunehmen. Das Licht blieb rasch