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»Danke für eure Unterstützung, Cery von der Nordseite, Anyi und Gol«, sagte der Administrator. »Ihr dürft jetzt gehen.«

Sonea geleitete sie wieder hinaus. Sobald sich die Türen der Gildehalle hinter ihnen geschlossen hatten, stieß Cery einen Seufzer der Erleichterung aus.

»Hat das geholfen?«, fragte Anyi.

Sonea nickte. »Ich denke, ja. Sie haben jetzt Zeugenaussagen, die belegen, dass die Frau das Gesetz gebrochen hat.

Die einzige Magie, die sie in Anwesenheit von Magiern benutzt hat, galt wohl ihrer Verteidigung, als ich sie eingefangen und in die Gilde gebracht habe.«

»Wenn sie das Gesetz gebrochen hat, ist es also entschuldbar, ihre Gedanken zu lesen?«

»Das war es ohnehin schon.« Sonea lächelte grimmig. »Aber jetzt werden sie deswegen kein allzu schlechtes Gewissen haben.«

»Wirst du es tun?«, fragte Cery.

Ihr Lächeln verschwand. »Entweder ich oder Kallen. Ich vermute, dass sie sich für Kallen entscheiden werden, da er bei der Suche viel weniger stark beteiligt war und keine Regeln gebrochen hat.«

Cery runzelte die Stirn. »Werden sie dir deshalb Schwierigkeiten machen?«

»Ich glaube nicht«, antwortete sie mit einem besorgten Stirnrunzeln. »Kallen scheint nicht allzu begeistert zu sein. Er hatte bisher noch keine Zeit, das Thema zur Sprache zu bringen, aber irgendwann wird er es tun.« Sie seufzte und machte einen Schritt rückwärts in Richtung der Halle. »Ich sollte besser wieder hineingehen. Ich werde euch wissen lassen, was geschieht.« Sie hielt inne, dann lächelte sie. »Oh, und Lorkin hat sich mit mir in Verbindung gesetzt. Er lebt und ist wohlauf. Ich werde dir ein anderes Mal alles erzählen.«

»Wunderbare Neuigkeiten!«, sagte Cery. »Auf Wiedersehen.«

Sie winkte, dann drückte sie eine der Türen gerade weit genug auf, um hindurchzugelangen. Cery blickte zwischen Anyi und Gol hin und her. »Lasst uns feststellen, ob die Kutsche auf uns wartet.«

Sie grinsten und folgten ihm zurück durch die Halle.

Als sie die Straße erreichten, hielten Sklaven, die vorausgelaufen waren, die Kutsche und die Pferde schon bereit.

Die sachakanischen Helfer wandten sich zu Dannyl um, um ihm Lebewohl zu sagen.

»Ihr habt unser Mitgefühl«, bemerkte einer von ihnen. »Es muss ärgerlich für Euch sein, dass man Euren Gehilfen von Euch fortgelockt hat.«

»Ja«, erwiderte Dannyl. »Aber zumindest weiß ich, dass er freiwillig mitgegangen ist und ihm keine Gefahr droht – oder zumindest glaubt er, dass es so ist. Und… ich entschuldige mich noch einmal für sein Benehmen. Er hat Euch alle unnötig in Gefahr gebracht.«

Ein anderer Mann zuckte die Achseln. »Es hat sich schon für die Chance gelohnt, endlich etwas wegen dieser Verräterinnen unternehmen zu können. Und vielleicht ihren Stützpunkt zu finden.«

»Aber… gewiss hättet Ihr den Verräterinnen nicht viel weiter folgen können, ohne sie dazu zu zwingen, Euch zu töten«, wandte Dannyl ein.

Die Ashaki tauschten einen Blick, und plötzlich verstand Dannyl ihren scheinbaren Mangel an Besorgnis. Sie wollten nicht eingestehen, dass sie hoffnungslos in der Minderzahl gewesen waren oder in ihrer Aufgabe versagt hatten. In Wahrheit war ihnen das Risiko, das sie eingegangen waren, vollauf bewusst. Es wäre jedoch unhöflich gewesen, sie dazu zu zwingen, es laut auszusprechen.

»Nun, von Ashaki Achati weiß ich, dass wir weiter in ihr Territorium vorgedrungen sind, als das bisher irgendjemandem gelungen ist«, sagte er und legte Stolz und Bewunderung in seinen Tonfall.

Die Ashaki lächelte und nickten. »Wenn Ihr Eure Meinung ändert, und Euren Gehilfen zurückholen wollt, lasst es uns wissen«, erwiderte der redseligere der Männer. »Der König hätte keine großen Schwierigkeiten, für diesen Zweck eine kleine Armee zusammenzustellen. Wir suchen immer nach einem Vorwand, um sie zu jagen.«

»Das ist gut zu wissen«, versicherte er ihnen. »Und ich bin Euch sehr dankbar.« Er drehte sich zu Unh um. »Ich weiß, dass er auch gute Fährtensucher hat, die ihn unterstützen.«

Der Düna neigte leicht den Kopf, aber sein Gesicht blieb ausdruckslos. Die Sachakaner sagten nichts, dann räusperte sich der stillere der Männer. »Was denkt Ihr, was die Gilde seinetwegen unternehmen wird?«

Dannyl schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht«, gab er zu. »Aber sie werden mir einen neuen Gehilfen schicken müssen. Hoffentlich werden sie eine klügere Wahl treffen, als ich es getan habe.«

Die Sachakaner lachten leise. Dann rieb sich der redselige Ashaki die Hände. »Wir sollten uns jetzt wohl besser auf den Weg machen.«

Also verabschiedeten sie sich, und die Sachakaner ritten davon. Unh nickte Dannyl knapp zu, was irgendwie ein bedeutungsvolleres Lebewohl war als das der Sachakaner. Als die Gruppe aufbrach, wirbelte sie Staub auf.

Dannyl und Achati stiegen in die Kutsche, und die beiden Sklaven Achatis nahmen draußen ihre Positionen ein. Der Wagen setzte sich ruckartig in Bewegung und begann sachte zu schwanken, während er die andere Straße entlangrollte.

»So ist es besser«, bemerkte Achati. »Bequemlichkeit. Ungestörtheit. Regelmäßige Bäder.«

»Ich freue mich schon auf dieses Bad.«

»Ich nehme an, unsere Helfer sind genauso versessen darauf, wieder nach Hause zu kommen, obwohl sie keine Chance hatten, Sachaka von einigen Verräterinnen zu befreien.«

Dannyl zuckte zusammen. »Ich entschuldige mich noch einmal, dass ich Euch ohne Grund so viel Unbehagen bereitet und Euch einer großen Gefahr ausgesetzt habe.«

»Ihr habt das nicht ohne Grund getan«, korrigierte ihn Achati. »Ihr wart dazu verpflichtet, nach ihm zu suchen; meine Pflicht war es, Euch zu helfen. Ein junger Mann hätte in Gefahr sein können. Die Tatsache, dass er es nicht war, machte unsere Reise nicht weniger wichtig.«

Dannyl nickte, dankbar dafür, dass der Sachakaner sein Verhalten verstand. »Ich nehme an, ich entschuldige mich in Lorkins Namen. Ich bin davon überzeugt, dass er uns seine Entscheidung früher mitgeteilt hätte, hätte er die Gelegenheit dazu gehabt.«

»Er hat vielleicht erst kurz vor seinem Gespräch mit Euch entschieden, was er tun wollte.« Achati zuckte die Achseln. »Es war keine vergeudete Reise. Tatsächlich war es sehr informativ, sowohl was die Frage betrifft, wie Kyralier denken, als auch was Eure Denkweise betrifft. Ich habe zum Beispiel Mutmaßungen über Eure Entschlossenheit angestellt, Euren Gehilfen zu finden. Ich dachte, es würde vielleicht… über bloße Loyalität gegenüber einem anderen Magier und Kyralier hinausgehen.«

Dannyl sah Achati an. »Ihr dachtet, wir wären…?«

Die Miene des Mannes war jetzt wieder ernst. Er wandte den Blick ab. »Mein Sklave ist jung, gutaussehend und recht talentiert. Er bewundert mich. Aber es ist die Bewunderung, die ein Sklave für einen guten Herrn empfindet. Ich habe Euch um Euren Gehilfen beneidet.«

Außerstande, an sich zu halten, starrte Dannyl Achati überrascht an, während er vergeblich nach einer geziemenden Antwort suchte.

Achati lachte. »Gewiss wusstet Ihr das von mir.«

»Nun… ja, aber ich gestehe, dass ich recht lange gebraucht habe, um es zu bemerken.«

»Ihr wart beschäftigt.«

»Ich nehme an, Ihr habt keine großen Mutmaßungen über mich angestellt?«

Achati schüttelte den Kopf. »Wir sorgen dafür, dass wir so viel wie möglich über die Botschafter in Erfahrung bringen, die die Gilde zu uns schickt. Und Eure Wahl von Gefährten ist in Imardin nicht gerade ein Geheimnis.«

»Nein«, pflichtete Dannyl ihm bei und dachte an Tayend und seine Feste.

Achati seufzte. »Ich kann mir einen Gefährten kaufen – tatsächlich habe ich es viele Male getan. Jemanden, der schön ist, jemanden, der gut darin ausgebildet ist, einem Herrn zu gefallen. Ich mag vielleicht sogar jemanden finden, der intelligent und witzig genug ist, um mit ihm ein Gespräch zu führen. Ich mag sogar so viel Glück haben, von diesem Sklaven geliebt zu werden. Aber etwas wird immer fehlen.«

Dannyl musterte Achati eingehend. »Und was ist das?«