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eigentlich dämlicher Hosenscheißer? Schluss damit,antwortete Mike auf dieselbe lautlose Art, aber so scharf er konnte.Ich will nichts mehr hören!

Ich dachte nur, es würde dich interessieren, dass er -Schluss!donnerte Mike.Keinen Ton mehr!Astaroth wäre natürlich nicht Astaroth gewesen, hätte er nicht das letzte Wort zu einer patzigen Bemerkung genutzt. Trotzdem gehorchte er und hüllte sich in beleidigtes Schweigen.

Es dauerte noch eine geraume Weile, bis Serena und die Pahuma den See umrundet hatten und näher kamen. Trotz der dicken Ascheschicht auf ihren Gesichtern konnte Mike an den Bewegungen der Insulaner erkennen, wie zornig sie waren, und ihm entgingen auch keineswegs die Waffen, die Ah'Kals Begleiter in den Händen trugen. Trotzdem hielt er es schließlich nicht mehr aus, sondern rannte los und stürmte Serena auf den letzten Metern entgegen. Ohne auf ihren halbherzigen Protest zu achten, drückte er sie überschwänglich an sich und hielt sie fast eine Minute lang fest, ehe es Serena gelang, sich mit schon etwas mehr als sanfter Gewalt loszumachen.

»He, he!«, keuchte sie atemlos. »Ich freue mich ja auch, dich wieder zu sehen, aber ist das ein Grund, mich gleich zu erwürgen?«

Wenn sie wüsste, was du stattdessen jetzt lieber tun würdest,sagte Astaroth in seinen Gedanken. Mike

stieß mit dem Fuß nach ihm und Astaroth brachte sich mit einem hastigen Schritt in Sicherheit und verschwand in einer gewaltigen Staubwolke. »Wie geht es dir?«, fragte Mike Serena hastig. »Haben sie euch etwas angetan?« Anstelle der Atlanterin antwortete Ah'Kaclass="underline" »Ich habe euch mein Wort gegeben, dass nicht wir über das Schicksal deiner Freunde entscheiden«, sagte er. »Ihnen wurde kein Haar gekrümmt.« »Entschuldige«, sagte Mike. »Es war nur -« Ah'Kal brachte ihn mit einer entsprechenden Geste zum Verstummen. »Ich weiß, dass es nur die Sorge um deine Freundin war, der diese Worte entsprangen«, sagte er. »Deshalb will ich sie dir verzeihen. Und ich muss gestehen, dass auch ich an euch gezweifelt habe.«

»Du hast geglaubt, wir würden nicht wiederkommen«, sagte Mike.

»Ogdy zürnt«, erwiderte Ah'Kal. Seine Hand deutete auf die beiden Flammen speienden Vulkane am Horizont, dann in die brodelnde Schwärze hinauf, die den Himmel verschlungen hatte. »Wir dachten, er hätte euch verschlungen.«

Mike wollte antworten, aber Jacques kam ihm zuvor. »Wir haben dir unser Wort gegeben«, sagte er in einem Ton, den offensichtlich nicht nur Mike nicht für ganz angemessen hielt. »Ich habe eure Götter erzürnt, indem ich an einem Ort war, den ich nicht betreten durfte. Das tut mir Leid. Aber wir waren dort draußen, an einem Ort tief unter dem Meer. Dort, wo eure Götter wohnen.« »Sind Sie wahnsinnig, Delamere?«, keuchte Trautman.

Jacques hob unwillig die Hand und fuhr zu Ah'Kal gewandt fort: »Wir haben mit ihnen geredet. Du hast Recht, Ah'Kal. Sie waren zornig, weil ich aus Unwissenheit etwas getan habe, was ich nicht hätte tun dürfen. Und doch haben sie mir verziehen und sie haben mir versprochen, dass dir und deinem Volk nichts geschehen wird.«

Mike war vollkommen fassungslos. Was hatte Jacques vor? Wusste er nicht, dass er alles nur noch viel schlimmer machen würde, wenn auch nur die winzigste Kleinigkeit geschah, die Ah'Kal bloß die Vermutung gab, dass er sein Versprechen nicht einlösen würde?

»Wenn du die Wahrheit sprichst«, sagte Ah'Kal, »warum zürnt Ogdy dann noch?«

»Er ist ein gewaltiger Gott«, antwortete Delamere ernst. »Und auch sein Zorn ist gewaltig. Er wird sich beruhigen, aber es wird noch einige Tage dauern. Doch ihr müsst keine Angst haben. Die Sonne wird die Dunkelheit wieder besiegen und niemandem wird ein Leid geschehen.«

Ah'Kal schwieg dazu. Der Panzer aus grauer Asche auf seinem Gesicht machte es unmöglich, darin zu lesen, aber Mike konnte sich lebhaft vorstellen, was in dem alten Mann vorging. Delameres Behauptung war haarsträubend. Kein Mensch auf der Welt konnte voraussagen, ob die Aktivität der Vulkane in den nächsten Stunden oder auch Tagen aufhörte, gleich blieb oder gar zunahm.

Und als wären seine Gedanken das Stichwort gewesen, trug der Wind plötzlich ein dumpfes Grollen an ihr Ohr, und als sie sich alle erschrocken herumdrehten, sahen sie einen großen, blendend weißen Feuerball, der den halben Himmel in Flammen zu setzen schien.

Das musste der große Ausbruch sein, von dem Delamere gesprochen hatte. Er war gekommen -mit einigen Stunden Verspätung zwar, aber er war gekommen.

Erst dann begriff er, dass ihnen diese Verspätung das Leben gerettet hatte. Wäre die NAUTILUS in den Mahlstrom dieser Gewalten geraten, wäre sie in Bruchteilen von Sekunden einfach zerfetzt worden. »Ogdy!«, flüsterte Ah'Kal. Sekundenlang starrte er aus weit aufgerissenen Augen in die weiße Glut, die sich immer noch höher und höher dem Himmel entgegenwälzte, dann flüsterte er noch einmal den Namen seines Feuergottes und sank langsam auf die Knie. Hinter ihm taten seine Krieger dasselbe und Mike sah aus den Augenwinkeln, wie sich auch die Pahuma auf der anderen Seite des Sees auf die Knie fallen ließen und ihren Gott um Gnade anflehten. Trautman sah die Situation etwas pragmatischer. Er griff unter die Jacke, zog das Sprechgerät heraus und versuchte Kontakt mit der NAUTILUS aufzunehmen. Im ersten Moment hörte Mike nur die schon bekannten Stör-und Pfeifgeräusche, aber dann konnte er in all dem Krachen und Piepsen doch ganz leise und verzerrt Bens Stimme erkennen. »Wir haben es gesehen«, schrie Ben. »Kommt herunter! Um Gottes willen, schnell!«

»Dazu ist keine Zeit mehr!«, antwortete Trautman. »Bringt die NAUTILUS in Sicherheit! Auf die andere Seite der Insel!« »Und was ist mit euch?«

»Uns passiert nichts«, behauptete Trautman mit einer Überzeugung, die Mike nicht annähernd teilte. »Aber es kommt eine Flutwelle! Wenn sie die NAUTILUS in der Bucht erwischt, werdet ihr zerschmettert. Bringt das Schiff aufs Meer hinaus!« »Sie sollen sich beeilen«, fügte Delamere hinzu. »Sie haben wahrscheinlich nicht einmal eine halbe Stunde Zeit.«

»Ich habe es verstanden«, sagte Ben, ehe Trautman Jacques' Worte wiederholen konnte. »Dann verliert keine Zeit mehr«, sagte Trautman. »Wir treffen uns unten am Strand, wenn alles vorbei ist.«

»Wenn es dann noch einen Strand gibt«, murmelte Delamere.

»Ihr Pessimismus kommt ein bisschen spät«, sagte Mike. »Haben Sie nicht gerade behauptet, dass uns nichts geschehen könnte?« »Und was hätte ich sagen sollen?«, fauchte Jacques.

»Dass wir es versucht haben, es aber nicht funktioniert hat? Dann hätten uns diese Wilden doch gleich umgebracht!«

Er sprach so laut, dass Ah'Kal eine gute Chance hatte, seine Worte zu verstehen. Mike sah den Pahuma erschrocken an, aber der alte Insulaner reagierte nicht, sondern fuhr fort seine Götter um Gnade anzuflehen.

»Außerdem hat es funktioniert«, fuhr Delamere fort. Er klang jetzt trotzig. »Das da hinten hätte genauso gut auch hier passieren können!« »Sagen Sie mir nur eins«, sagte Trautman. »Sind wir hier in Sicherheit oder nicht?«

»Vielleicht«, antwortete Jacques und zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Der Ausbruch ist weit entfernt, aber so etwas habe ich noch nie erlebt.« »Wie beruhigend«, murmelte Mike. Er sah wieder nach Norden. Aus dem Weiß war ein unheimliches, mit Gelb durchsetztes Rot geworden, das sich immer und immer noch höher in den Himmel emporwälzte. Der Ausbruch war weit entfernt. Und trotzdem ...Die Höhlen,sagte Astaroth in seinen Gedanken. »Höhlen?«