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»Was Dwayne gelegentlich in Newport News, Richmond und Stanton stahl, hat Roger umlackiert, er hat die Registriernummern abgeschliffen und so weiter. Es war eine lukrative Angelegenheit, und Thomas hat alle bar auf die Hand bezahlt.«

»Hat Sean davon gewusst?« Miranda fragte sich, wie weit das Netz reichte.

»Er schwört, dass er nichts wusste.«

»Warum hat Sean Dwayne nicht erkannt?«

»Er hatte zwar nichts damit zu tun, aber ich meine, Dwayne könnte ihm gedroht haben. Ich weiß es nicht, und ich bin nicht hundertprozentig überzeugt, dass Sean nicht mehr wusste, als er zugibt. Wenn sich erweist, dass er ein Komplize war, tja, dann wird er einen guten Anwalt brauchen.« Coop zuckte mit den Achseln. »Es könnte auf >Bin ich der Hüter meines Bruders< hinauslaufen. Vielleicht hat Sean es gewusst und versucht, Roger zum Aussteigen zu bewegen.«

»Warum haben sie Dwayne umgebracht?«, fragte Harry.

»Er wollte mehr Geld. Er sagte, er trage das größte Risiko, da er die Autos fuhr und stahl. Er wollte mehr, viel mehr. Thomas sagte, er werde ihm fünfzigtausend in bar geben und verabredete sich mit ihm an dem Altenpflegeheim. Er musste rasch handeln, weil Dwayne wusste, dass er Roger umgebracht hatte. Man musste kein Genie sein, um das rauszufinden. Er hat Thomas und Lottie hart zugesetzt. Fünfzigtausend Dollar waren nicht mehr genug.« Sie sinnierte: »Ich nehme an, Dwayne wollte sozusagen aufsteigen in seinem Beruf. Der Junge konnte einfach nicht aufhören zu stehlen, kleine Dinge, große Dinge. Er war der geborene Dieb.«

»Ich weiß nicht, ob ich jemals dahinter gekommen wäre«, sagte Harry nachdenklich. »Was hatte Don damit zu tun?«

»Er konnte schadhafte Polster reparieren und die Farbe der Innenausstattung vollkommen auswechseln, wenn es sein musste, aber er hat auch Autos gestohlen. Es war gutes Geld - Thomas schwört, dass er Don nicht umgebracht hat. Er sagt, es war Lottie. Ich glaube, Don hat etwas bei Lottie oder Thomas abgeliefert - Bargeld, gefälschte Kraftfahrzeugbriefe, irgendwas. Und bevor Dwayne umgebracht wurde, war er vielleicht bei Don am Durant Creek. Vermutlich hat er dort in der Hütte gewohnt. Wie er seinen Mercedesstern verloren hat - es hätte bei einem Kampf mit Don passiert sein können. Er hat wahrscheinlich alle unter Druck gesetzt. Ich vermute, sobald Don klar wurde, dass Roger ermordet worden war, hat er Schiss gekriegt - was beim Verbrechen eine Belastung ist. Dwayne hatte keine Angst. Thomas sagt, er hat sich nie ängstlich verhalten, bloß habgierig.«

»Cooper,                 haben                 die                 ganzen

fünfhundertfünfundzwanzigtausend Dollar Don gehört?«

»Ja. Das ist das Geld, das er im Laufe der letzten drei Jahre gekriegt hat. Thomas glaubt übrigens, dass er als Diplomat Immunität genießt. Er meint, er muss nicht vor Gericht. Wir sind uns ziemlich sicher, dass sich das Geschäft auf fast vier Millionen im Jahr belaufen hat.«

»Und genießt Thomas Immunität?«, fragte Miranda.

»Ja.« Coop stellte ihre Tasse hin. »Aber seine Regierung verspricht, ihn in seinem Heimatland zu belangen. Soweit ich mich auskenne, wird er als freier Mann daraus hervorgehen.«

»So ein Beschiss!« Harry schüttelte den Kopf.

»Lottie ist da reingeraten. Sie hat Thomas auf einer Party in Washington kennen gelernt. Sie machte die Runde, aber das gehört zu ihrem Job. Er spürte, dass sie klug, kaltblütig, auf Männerfang war. War sie ja auch.«

»Coop, ist das eine grässliche Geschichte.« Miranda seufzte. >»Sehet zu und hütet euch vor dem Geiz; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.<Lukas, zwölftes Kapitel, Vers fünfzehn.«

»Ich bin froh, dass Diego nichts damit zu tun hatte - oder doch?« Harry senkte die Stimme.

»Wir glauben nicht, dass er da mit drinsteckte, aber seine Karriere wird darunter leiden. Das ist nun mal der Lauf der Welt.« Coop ließ sich nachschenken. »Seine Regierung hat ihn schon nach Uruguay zurückbeordert. Er wird bei der Verhandlung aussagen müssen.«

»Ihre Familien sind seit langem befreundet. Ich frage mich, wie viel Druck man wohl auf ihn ausüben wird«, sagte Harry betrübt.

»Wisst ihr was«, meinte Coop nachdenklich, »Rick und ich haben die Formulare von Kraftfahrzeugscheinen und - briefen gefunden. Sie waren bei Rogers Papieren in seiner Werkstatt. Wir hatten die Papiere durchgesehen, also können sie erst hingebracht worden sein, nachdem wir die Werkstatt durchkämmt hatten. Komisch, eine Riesenratte hat uns vollkommen furchtlos beobachtet.«

Tucker lachte. »Wetten, wir wissen, wie er sie genannt hat.«

»O Harry, ich hab was für dich.« Coop ging zur Hintertür hinaus und kam mit dem Helmspecht zurück, den sie auf den Tisch stellte. »Aus dem Knast entlassen.«

»Wie schön er ist.« Harry bewunderte Dons Werk.

»Und so groß.« Miranda hatte noch nie einen Specht aus solcher Nähe gesehen. »Mit dem würde ich mich gut stellen.« »Ichkann 's nicht erwarten, dass sie ihn mit nach Hause nimmt. Ich werde ihn zerfetzen. Das ist mein Specht. Überall Federn«, verhieß Pewter.

»Das würdest du nicht tun.« Mrs. Murphy warf den Kopf hoch.

»Wart's nur ab.« Lachend blähte die graue Katze die Brust.

Liebe Leserinnen und Leser

Ich habe eine große Neuigkeit: Ich habe drei Fuchsbaue gefunden, zwei von Rotfüchsen und einen von grauen. Ich beobachte sie von weitem. Füchse und Katzen sind natürliche Feinde, weil wir um dieselbe Beute wetteifern. Aber dieses Jahr gibt es genug Feldmäuse, um uns alle auf Trab zu halten.

Oh, ich habe mehr Habichte, Falken und andere Raubvögel gesehen, als ich mich je erinnern kann. Und Grünreiher, ebenso die großen blauen. Vögel bringen mich zum Keckern, ich kann nichts dafür.

Nochmals danke für die Fotos, die ihr mir geschickt habt. Sogar Pferde haben Fotos von sich geschickt.

Es war eine gute Zeit auf der Farm. Die Heuernte war richtig gut. Nächstes Jahr kommt die Nutzholzernte, alles zu seiner Zeit. Mom kann es sich immer noch nicht leisten, eine neue Brücke zu bauen, aber sie hat die alte ausgebessert. John Morris und Robert Steppe haben den großen Traktor genommen und verflixt gute Arbeit geleistet, Dana Flaherty hat alles beaufsichtigt. Die Brücke richtig auf Vordermann bringen würde ungefähr 15.000 Dollar kosten, aber für die Ausbesserungsarbeiten haben wir nur Steine im Wert von 1700 Dollar gebraucht.

Die Stürme haben einen Teil vom Dach weggeweht. Das war schmerzlich. Arme Mom. Sie konnte das Dach reparieren, aber sie hat immer noch kein Geld, um das Haus innen zu renovieren, und es sieht ziemlich schrecklich aus.

Aber wir haben ja uns. Wir sind alle gesund. Die Zäune sind stabil. Die Rinder sind gut genährt, und die Pferde sind so glücklich, dass sie albern sind.

Farmarbeit ist ein hartes Leben, wenn man dabei reich werden will, aber ich stimme mit Mom und Harry überein, dass es für uns das einzig wahre Leben ist. Wenn die Sonne aufgeht und das Blue-Ridge-Gebirge sich scharlachrot färbt, wenn die Hähne aufwachen und die Pferde und wenn ich die Erde riechen kann, oh, ich sage euch, das ist dem Paradies so nahe, wie eine Katze ihm nur kommen kann. Manchmal klettere ich in die große Glyzinie, die sich um den Vordereingang zum Haus rankt. Die Blätter rascheln über meinem Kopf, und überall sind Gottesanbeterinnen, Vögel schwirren herum, und manchmal merken sie nicht mal, dass ich da bin! Es ist das Beste vom Besten, und ich hoffe, ihr habt wenigstens halb so viel Spaß in diesem Leben wie ich.