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– Zweifellos wollen sie sicherstellen, dass Ihr Euch nicht einmischt.

– Was sollen wir tun?

– Was sie sagt.

– Ich werde nicht in der Lage sein, die Kämpfe von hier aus zu beobachten. Was bedeutete, dass sie nicht sehen würde, was Lorkin widerfuhr, und dass sie ihm nicht würde helfen können.

– Hmm. Wenn Ihr und Dannyl beide meine Blutringe tragt, seid Ihr vielleicht in der Lage zu sehen, was er mir übermittelt. Obwohl ich ihm gesagt habe, dass er im Gildehaus bleiben soll. Vielleicht sollte ich ihn bitten, einen Aussichtspunkt zu finden, von dem aus er die Schlacht beobachten kann.

– Solange er damit kein Risiko eingeht.

– Es gibt immer ein Risiko, wenn man einer magischen Schlacht so nahe ist. Die Gilde muss wissen, wie es ausgeht. Unsere freiwilligen Heiler sind heute Morgen aufgebrochen. Wir wollen nicht, dass sie in eine gefährliche Situation geraten.

– Seid Ihr sicher, dass Ihr wollt, dass wir hierbleiben?

– Ja. Als eine Figur von größerer Autorität als Dannyl und als Schwarzmagierin werden beide Seiten Euch wahrscheinlich als Bedrohung ansehen. Wäre Lorkin nicht, hätten wir Euch nach Hause beordert.

– Ah. Nun. Ich bin dankbar dafür, dass Ihr es nicht getan habt.

– Diejenigen von uns, die dafür sind, dass Ihr in Sachaka bleibt, haben argumentiert, dass Ihr, wenn der Krieg vorüber ist, Lorkin vielleicht überreden könnt zurückzukehren oder zumindest dafür zu sorgen, dass die Verräter ihre Seite des Handels einhalten.

– Dann lasst uns hoffen, dass sie nicht all ihre Steine in der Schlacht verbrauchen. Ich muss Schluss machen. Saral wartet auf meine Antwort.

– Passt auf Euch auf, Sonea.

– Das werde ich. Sonea streifte den Ring ab und steckte ihn in die Tasche.

»Wir sollen für den Moment hierbleiben«, erklärte sie Saral.

Die Frau nickte, dann ging sie nach unten in die Küche. Temi war eingetroffen und unterhielt sich mit Regin. Wenn man die beiden Männer zusammen sah, waren ihre Unterschiede offenkundiger. Regin war größer, Temi war hagerer. Aber Temi war nicht viel dunkler als Regin. Der Hautton des Verräters war heller als der eines durchschnittlichen Sachakaners, und Regin war während der Reise braun geworden. Es steht ihm. Sie verstummten, als Sonea und Saral den Raum betraten. Als Temi sich erbot, während der ersten Nachthälfte die Wache zu übernehmen, schlug Regin ihm vor, ihm Gesellschaft zu leisten.

»Nein«, lehnte Saral ab. »Ich werde die erste Wache übernehmen. Allein.«

Regin zuckte die Achseln. »In Ordnung. Wo sollen wir schlafen?«

»In der zweiten Zimmerflucht. Falls Tovira mitten in der Nacht zurückkommt, wird er wahrscheinlich direkt in sein Schlafzimmer gehen.«

Regin nickte, dann sah er Sonea an und ging zur Tür. Sie folgte ihm, erheitert, dass er die Führung übernommen hatte, obwohl er in den meisten Fällen, seit die Verräter zu ihnen gestoßen waren, auf Soneas Entscheidung gewartet hatte.

In drei der Räume, die sie sahen, standen Betten. Sonea wählte willkürlich einen aus und setzte sich aufs Bett. Als sie sich umschaute, bemerke sie kleinere Versionen von Ashaki-Kleidung, die an einem Haken hingen. Eine juwelenbesetzte Jacke überlappte schlichte Hosen …

»Was hat Osen gesagt?«

Als sie aufblickte, sah sie Regin in der Tür stehen.

»Woher habt Ihr gewusst, dass ich mich mit ihm in Verbindung gesetzt habe?«

Er zuckte mit den Schultern. »Das war leicht zu erraten.«

»Saral sagte, wir müssten hierbleiben, bis Savara uns ruft, dann hat sie gefragt, ob das in Ordnung sei. Osen hat zustimmt. Sie wollen sicher sein, dass wir uns nicht einmischen.«

»Wenn Lorkin in Schwierigkeiten wäre, würdet Ihr Euch einmischen.«

Sie bemerkte, dass er wissend lächelte. »Nur um ihn zu retten.«

»Das wäre trotzdem eine Einmischung. Nicht dass ich es nicht verstehen würde.«

»Osen denkt, dass ich, wenn Dannyl und ich beide seine Blutringe tragen, den Kampf vielleicht durch Dannyl mit ansehen kann.«

Regin wirkte nachdenklich. »Das wäre eine gute Möglichkeit, die Einschränkungen der Verräterinnen zu umgehen.« Er runzelte die Stirn. »Wenn die Verräterinnen kämpfen, werden wir es wissen, weil Saral fortgehen wird, um ihnen zu helfen. Werdet Ihr ihr folgen?«

Sonea wandte den Blick ab. »Vielleicht. Wahrscheinlich. Aber Ihr solltet hierbleiben.«

»Ich gehe, wohin auch immer Ihr geht.«

Ihr Herz verkrampfte sich. Das würde unter weniger gefährlichen Umständen so romantisch klingen. »Nein, Ihr würdet Euch ohne Grund in Gefahr bringen.«

»Ihr werdet eine größere Zielscheibe sein als ich«, entgegnete er. »Wobei mir etwas einfällt …« Er ging zum Bett und setzte sich. »Ihr solltet meine Macht nehmen.«

In dem Bewusstsein, wie nah er war, drehte Sonea sich zu ihm um. »Was ist, wenn Tovira heute Nacht zurückkommt? Ihr werdet nicht einmal in der Lage sein, Euch durch einen Schild zu schützen.«

»Ich bezweifle ohnehin, dass ich mich lange halten würde …« Er hielt die Hände hoch.

Sie betrachtete sie widerstrebend. Zu intim, dachte sie. Was ist, wenn er etwas spürt? Es war nicht wahrscheinlich, als wir unterwegs waren. Wir haben uns nur so lange berührt, wie es notwendig war. Andere haben uns beobachtet.

»Ihr müsst Eure Furcht vor Eurer schwarzen Magie wirklich überwinden«, erklärte er ihr.

»Ich habe keine Angst«, entgegnete sie. Nicht ganz eine Lüge. Aber auch nicht direkt die Wahrheit.

»Wenn Ihr meine Macht nehmt, verspreche ich, dass ich nicht mit Euch in die Stadt gehen werde«, bot er an.

Sie sah ihm in die Augen. Er schaute sie an, sein Blick fest und seine Miene ernst. Ein Stich der Erheiterung durchzuckte sie.

»Ihr werdet nicht in die Stadt gehen, weil ich es Euch verboten habe«, stellte sie fest.

Er zuckte die Achseln. »Wir haben also ein Abkommen?«

Seufzend ergriff sie seine Hände und versuchte zu ignorieren, wie warm sie waren. Sie schloss die Augen, nahm die Macht, die aus ihm herausfloss, und speicherte sie.

26

Anfänge und Enden

Dannyl blickte zur Decke empor, blinzelte und stützte sich dann auf die Ellbogen. Was …? Irgendetwas hat mich geweckt. Er runzelte die Stirn. Jemand hat meinen Namen gerufen? Oder habe ich geträumt? Er schuf eine Lichtkugel und spähte aus seiner Schlafzimmertür in den Hauptraum.

War es Tayend? Oder Merria? Ist jemand ins Gildehaus eingebrochen, wie Achati und Kai mich gewarnt haben?

– Dannyl.

Bei dem geistigen Ruf zuckte er zusammen. Osen! Er seufzte, erleichtert darüber, dass die Quelle der Störung in seinem Geist war, nicht im Gildehaus. Dann schmolz die Erleichterung dahin. Osen hatte offen nach ihm gerufen, was jeder andere Magier hören konnte. Das würde er nicht tun, es sei denn, er hatte etwas Wichtiges zu sagen oder zu fragen. Dannyl stand auf, tastete in den Taschen seiner Roben, fand Osens Ring und streifte ihn über.

– Osen. Tut mir leid. Ich habe geschlafen.

– Dann entschuldige ich mich dafür, dass ich Euch geweckt habe. Ihr hattet Euch nicht zur vereinbarten Zeit bei mir gemeldet.

Dannyl hielt inne. Er war sich nicht ganz sicher, wie spät es war. Ohne Sklaven, die ihn weckten, und ohne Fenster in den Gemächern konnte es Mitternacht oder Mittag sein.