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Er hat angebissen!» Das wirst du niemals bereuen, Franz.«Notfalls kann er den Verlust steuerlich abschreiben.

Sie hatte keine Ahnung, worum es gegangen war.

An einem entfernteren Tisch saßen ein Mann und eine Frau, die halblaut miteinander sprachen. Sie strengte sich an, ihre Gedanken zu lesen.

«Jesus!«sagte der Amerikaner.»Wieso bist du schwanger, verdammt noch mal?«Du blöde Kuh!

«Was glaubst du, wieso ich schwanger bin?«Daran ist dein Schwanz schuld, wenn du’s genau wissen willst!

Durch Schwangerschaft pflanzten diese Lebewesen sich fort, nachdem sie sich mit ihren Genitalien wie das Vieh auf ihren Feldern begattet hatten.

«Was hast du jetzt vor, Tina?«Ich muß sie zur Abtreibung überreden.

«Was erwartest du von mir? Du hast mir versprochen, mit deiner Frau zu reden.«Verdammter Lügner!

«Hör zu, Schatz, das will ich auch, aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt.«Ich muß verrückt gewesen sein, als ich mich mit dir eingelassen habe. Ich hätte wissen müssen, daß du mir nur Scherereien machen würdest.

«Ich hab’s auch nicht leicht, Paul. Ich glaub’ sogar, daß du mich nicht mehr liebst.«Bitte sag’, daß du mich noch immer liebst!

«Natürlich liebe ich dich. Die Sache ist nur die, daß meine Frau gerade eine ziemlich schwierige Zeit durchmacht.«Ich denke nicht daran, mich von ihr zu trennen.

«Für mich ist diese Zeit auch schwierig. Begreifst du das nicht? Ich bekomme ein Kind von dir.«Und du wirst mich heiraten!

«Reg dich nicht auf, Schatz. Alles kommt wieder in Ordnung, das versprech’ ich dir. Ich will das Baby so sehr wie du.«Ich muß sie zur Abtreibung überreden.

An einem anderen Tisch saß ein männliches Wesen allein.

Sie haben ’s mir versprochen. Sie haben gesagt, der Jockey sei bestochen, der Ausgang des Rennens stehe schon fest, und ich Idiot hab ’ ihnen das ganze Geld gegeben. Ich muß es irgendwie ersetzen, bevor die Revision stattfindet. Ich könnte ’s nicht ertragen, wegen Unterschlagung eingesperrt zu werden. Vorher bring’ ich mich um. Das ist mein heiliger Ernst: Vorher bring’ ich mich um!

An einem weiteren Tisch unterhielt ein Paar sich angeregt.

«… daran habe ich nie gedacht. Aber nachdem ich nun mal ein schönes Chalet in den Bergen habe, würde es dir bestimmt guttun, mitzukommen und übers Wochenende auszuspannen.«Bevorzugt in meinem Bett, Cherie.

«Ach, ich weiß nicht, Claude. Ich bin noch nie mit einem

Mann einfach so weggefahren.«Ob er mir das abnimmt?

«Aber hier geht’s doch nicht um Sex. Ich habe nur an mein Chalet gedacht, weil du gesagt hast, du brauchtest Ruhe und Erholung. Stell dir einfach vor, ich wäre dein Bruder.«Und wer sagt, daß Inzest keinen Spaß macht?

Ich muß eine Möglichkeit finden, mit dem Mutterschiff Verbindung aufzunehmen, dachte sie und griff nach ihrem silberfarbenen Minisender, einem zweiteiligen Neuro-Netz-System, das zur einen Hälfte aus lebendem biologischen Material und zur anderen aus einer auf der Erde unbekannten Metallverbindung bestand. Aber leider war der Dilitheumkristall, der den Sender aktivierte, abgebrochen und verlorengegangen.

Sie versuchte; ein weiteres Salatblatt zu essen, aber der Gestank war unerträglich. Sie stand auf und ging zum Ausgang.»Augenblick, Fräulein!«rief die Bedienung hinter ihr her.»Sie haben vergessen zu zahlen!«

«Tut mir leid, aber ich besitze keines eurer Zahlungsmittel.«

«Das können Sie der Polizei erzählen!«

Sie blickte der Bedienung in die Augen, sah die Hypnotisierte zu vorübergehender Bewegungslosigkeit erstarren, wandte sich ab und verließ das Restaurant.

Ich muß den Kristall wiederfinden. Die anderen warten darauf, von mir zu hören. Sie mußte sich konzentrieren, um nicht das Bewußtsein zu verlieren. Trotzdem nahm sie ihre Umgebung nur verzerrt und verschwommen wahr.

Wenn sie nicht bald Wasser bekam, würde sie sterben.

22

Fünfter Tag Bern

Mit Mothersheds Adressenliste haben sich alle meine Hoffnungen in Rauch aufgelöst, dachte Robert. Und das im wahrsten Sinne des Wortes! Ich hätte die Liste an mich bringen sollen, als ich in seiner Wohnung gewesen bin. Das wird mich lehren

Lehren? Natürlich! Aus seinem Unterbewußtsein tauchte eine Erinnerung auf. Hans Beckermann hatte gesagt: Ein alter Stänkerer! Die anderen sind ganz aufgeregt gewesen wegen des UFOs und den toten Wesen, aber dieser Alte hat rumge-nörgelt, wir sollten weiterfahren. Er müßte nach Bern, hat er gesagt, um an einer Vorlesung zu arbeiten, die er am nächsten Morgen an der Universität halten sollte. Diese vage Fährte war jetzt Roberts einzige Hoffnung.

Er nahm sich auf dem Berner Flughafen einen Leihwagen und fuhr damit zur Universität.

Ein Student zeigte ihm den Weg zum Verwaltungstrakt, und Robert fragte sich dort bis zu der für seinen Fall zuständigen Sachbearbeiterin durch. Die junge Frau hinter dem Schreibtisch trug eine schwarzgeränderte Brille und hatte die Haare zu einem straffen Knoten zusammengebunden.

«Sie wünschen?«

Robert zeigte einen seiner Dienstausweise vor.»Interpol. Wir ermitteln im Augenblick wegen einer Sache, bei der Sie uns helfen könnten, Fräulein.«

«Frau… Frau Schreiber. Worum geht’s?«

«Ich suche einen Professor.«

Sie runzelte die Stirn.»Wie heißt er?«

«Das weiß ich nicht.«

«Sie kennen seinen Namen nicht?«

«Nein. Er hat am Montag eine Gastvorlesung gehalten.«

«Bei uns halten tagtäglich mehrere Professoren Gastvorlesungen. Seine Disziplin?«

«Wie bitte?«

«Welches Fach lehrt er?«Ihr Tonfall verriet wachsende Ungeduld.»Was war das Thema seiner Vorlesung?«

«Das weiß ich nicht.«

«Tut mir leid, dann kann ich Ihnen nicht helfen. Und ich habe keine Zeit für unsinnige.«

«Von unsinnig kann hier keine Rede sein!«unterbrach Robert sie.»Die Sache ist sehr dringend. «Er beugte sich über ihren Schreibtisch und fuhr halblaut fort:»Hören Sie, ich will Sie ins Vertrauen ziehen. Der Professor, nach dem wir fahnden, gehört zu einem internationalen Mädchenhändlerring.«

«Oh!«sagte Frau Schreiber überrascht.

«Interpol ist ihm seit Monaten auf der Spur. Nach unseren Informationen hat er hier am fünfzehnten Oktober eine Vorlesung gehalten. «Er zuckte die Schultern.»Wenn Sie mir nicht weiterhelfen können oder wollen, muß ich die Kollegen von der hiesigen Polizei einschalten. Dann macht der Fall bestimmt Schlagzeilen, die…«

«Nein, nein!«wehrte sie ab.»Das wäre uns sehr unangenehm. «Plötzlich wirkte sie äußerst besorgt.»Wann, sagen Sie, ist er bei uns gewesen?«

«Am Fünfzehnten. Montag.«

Frau Schreiber stand auf, trat an einen Karteischrank und zog das oberste Fach auf. Sie blätterte in den Karten und zog schließlich mehrere heraus.»So, die hätten wir. Am fünfzehnten Oktober haben drei Professoren Gastvorlesungen gehalten — und zwar in Chemie, Psychologie und Betriebswirtschaft.«

«Darf ich die Karten mal sehen?«fragte Robert.

Frau Schreiber überließ sie ihm widerstrebend.

Er studierte die Eintragungen auf den Karteikarten. Wichtig waren nur Name, Adresse und Telefonnummer.

«Ich kann sie Ihnen kopieren, wenn Sie wollen.«

«Nein, danke. «Er hatte die Namen und Telefonnummern bereits im Kopf.»Der Mann, den wir suchen, ist leider nicht dabei.«