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«Ich glaube, daß Ihre Schwester ganz gut allein zurechtkommt. «

Carlo grinste zustimmend.»Ja, das glaub ich auch. «Dieser Fremde war gut angezogen und offenbar reich. Warum war er dann hier, obwohl er sich doch jedes Luxushotel hätte leisten können? Dafür konnte es nur eine Erklärung geben: Der Mann war untergetaucht. Und aus so einer Situation ließ sich doch garantiert irgendwie Kapital schlagen…

«Woher sind Sie?«fragte Carlo.

«Eigentlich bin ich nirgendwo richtig zu Hause«, antwortete Robert freundlich.»Ich reise viel.«

Carlo nickte.»Aha.«Pier muß mir sagen, wer er ist. Vermutlich ist irgend jemand bereit, einen Haufen Geld für ihn zu bezahlen, das Pier und ich uns teilen können.

«Sind Sie Geschäftsmann?«fragte Carlo weiter.

«Im Ruhestand.«

Lucca, der Anführer der Diavoli Rossi, würde bestimmt keine fünf Minuten brauchen, um den zum Sprechen zu bringen, dachte Carlo.

«Wie lange bleiben Sie bei uns?«

«Schwer zu sagen. «Carlos neugierige Fragerei ging Robert allmählich auf die Nerven.

Pier und ihre Mutter kamen aus der Küche zurück.

«Möchten Sie noch etwas Kaffee?«fragte Mama.

«Nein, danke. Das Essen war wunderbar.«

Mama lächelte geschmeichelt.»Ach, das war nichts Besonderes. Aber morgen setze ich Ihnen ein Festmahl vor!«

Morgen würde er nicht mehr da sein. Er stand auf.»Tut mir leid, aber ich bin ziemlich müde. Ich gehe schlafen.«

«Natürlich«, sagte Mama.»Gute Nacht.«

«Gute Nacht.«

Schweigend blickten sie Robert nach, als er auf sein Zimmer ging.

Carlo sah feixend zu Pier hinüber. Sie funkelte ihn wütend an und blickte dann weg.

Es hätte ihr ja nichts ausgemacht, wenn Robert schwul gewesen wäre. Aber sie hatte gehört, wie er im Schlaf von dieser Susan geredet hatte, und wußte es besser. Dem Stronzo zeig’ ich’s!

Robert lag im Bett und dachte nach.

Vielleicht sind ja an dieser Verschwörung sogar Staats- und Regierungschefs beteiligt? Oder gibt es eine Organisation innerhalb der Geheimdienste, die auf eigene Faust handelt? Je länger Robert darüber nachdachte, um so wahrscheinlicher kam es ihm vor, daß die Staats- und Regierungschefs nicht eingeweiht waren. Und dann fiel ihm noch etwas anderes ein. Es war ihm immer merkwürdig vorgekommen, daß Admiral Whittaker plötzlich als ONI-Direktor abgelöst und irgendwo in die Pampas versetzt worden war. Aber vielleicht war er ja zum Rücktritt gezwungen worden, weil er niemals bei dieser Verschwörung mitgemacht hätte!

Ich muß den Admiral sprechen, nahm Robert sich vor. Whittaker war der einzige, dem er vertrauen konnte, wenn es darum ging, der Wahrheit auf den Grund zu kommen. Morgen, dachte er. Dann schloß er die Augen und schlief ein.

Das leise Knarren der Schlafzimmertür weckte ihn. Er setzte sich augenblicklich hellwach im Bett auf. Irgend jemand kam aufs Bett zugeschlichen. Robert spannte seine Muskeln an, bereit, sich auf den Eindringling zu stürzen. Doch dann roch er ihr Parfüm und spürte, wie sie neben ihm unter die Decke schlüpfte.

«Pier… Was…?«

«Pst!«Ihr Körper drängte sich an seinen. Sie war nackt.»Ich habe mich so einsam gefühlt«, flüsterte sie und schmiegte sich noch enger an ihn.

«Tut mir leid, Pier, ich… kann nichts für dich tun.«

«Nein?«fragte Pier.»Dann laß mich was für dich tun. «Ihre Stimme klang sanft.

«Es hat keinen Zweck. Das kannst du nicht. «Robert war zutiefst frustriert. Er wollte ihnen beiden ein peinliches Erlebnis ersparen.

«Magst du mich etwa nicht, Robert? Findest du meinen Körper nicht schön?«

«Doch.«

Piers Fingerspitzen strichen sanft über seine Brust. Dann glitt ihre Hand allmählich tiefer herab.

Das mußte aufhören, bevor das demütige Fiasko sich wiederholte.»Pier, ich kann dich nicht lieben. Ich… ich habe schon lange mit keiner Frau mehr schlafen können.«

«Du brauchst nichts zu tun, Robert«, versicherte sie ihm.»Ich will nur spielen. Läßt du gern mit dir spielen?«

Bei ihm tat sich überhaupt nichts. Der Teufel soll Susan holen! Sie hatte ihn nicht nur verlassen, sondern auch seine Männlichkeit mitgenommen.

Piers Finger waren bei seinen Lenden angelangt.»Dreh dich um«, sagte sie.

«Es hat keinen Zweck, Pier. Ich.«

Sie drehte seinen Körper auf den Bauch. Schwer wie ein Sack lag er da und verfluchte Susan, verfluchte seine Impotenz. Er fühlte, wie Piers Zunge zarte kleine Kreise auf seinem Rücken beschrieb und sich dabei tiefer und tiefer bewegte. Ihre Fingerspitzen glitten mit sanften Bewegungen über seine Haut.

«Pier.«

«Pst!«

Ihre Zunge glitt in Spiralen an seinem Körper herab. und plötzlich fühlte er eine beginnende Erektion. Er bewegte sich, doch sie flüsterte:»Bleib ganz ruhig liegen.«

Ihre Zunge war weich und warm, und Robert erschauderte bei jeder Berührung ihrer Brustspitzen. Sein Puls beschleunigte sich. Ja, dachte er. Ja! O ja! Seine Erektion wuchs, bis sein Glied steinhart war, und als er die Spannung nicht mehr aushalten konnte, umfaßte er Pier und drehte sie um.

Sie ertastete sein Glied und holte überrascht Luft.»Mein Gott, du bist ja riesig! Ich will dich in mir haben.«

Im nächsten Augenblick stieß Robert wieder und wieder in sie hinein und fühlte sich wie neugeboren. Pier war erfahren und wild, und Robert genoß die dunkle Höhle ihrer samtigen Weichheit. In dieser Nacht liebten sie sich noch zweimal, bevor sie schließlich einschliefen.

Achtzehnter Tag Neapel, Italien

Als das erste Morgenlicht durchs Fenster fiel, wachte Robert auf. Er drückte Pier an sich und flüsterte:»Ich danke dir.«

Pier lächelte schelmisch.»Wie fühlst du dich?«

«Wunderbar«, sagte Robert. Und das stimmte.

Sie kuschelte sich an ihn und fragte naiv:»Du bist kein Drogenschmuggler, stimmt’s?«

«Nein.«

«Aber Interpol ist hinter dir her?«

«Ja.«

Ihre Miene hellte sich auf.»Jetzt weiß ich’s! Du bist ein Spion!«Sie war aufgeregt wie ein Kind.

Robert mußte lachen.»Glaubst du?«Und er dachte: Kindermund tut Wahrheit kund.

«Gib’s endlich zu«, drängte Pier.»Du bist ein Spion, hab’ ich recht?«

«Ja«, sagte Robert ernst.»Ich bin ein Spion.«

«Ich hab’s gewußt!«Piers Augen leuchteten.»Kannst du mir ein paar Tricks verraten?«

«Was für Tricks?«

«Du weißt schon… Tricks, wie Spione sie verwenden. Ich liebe Spionageromane. Ich lese andauernd welche.«

«Tatsächlich?«

«O ja! Aber das sind nur erfundene Geschichten. Du kennst alle wirklichen Tricks, nicht wahr? Verrätst du mir einen? Zum Beispiel irgendein Zeichen, das ein Spion einem anderen gibt, um ihn vor einer Gefahr zu warnen?«»Das darf ich eigentlich nicht«, antwortete Robert mit todernster Miene,»aber einen Trick kann ich dir schon verraten.«Was klingt einigermaßen glaubwürdig, wenn ich ’s ihr erzähle? »Da hätten wir zum Beispiel den alten Jalousientrick.«

Sie starrte ihn an.»Den alten Jalousientrick?«

«Ja. «Robert zeigte aufs Schlafzimmerfenster.»Ist alles in Ordnung, bleiben die Jalousien hochgezogen. Droht dagegen Gefahr, läßt man eine herunter. Das ist dann ein Warnsignal für Mitagenten.«

«Wundervoll!«sagte Pier aufgeregt.»Das hab’ ich noch in keinem Buch gelesen.«

«Das wäre auch unwahrscheinlich«, versicherte Robert ihr.»Dieser Trick ist ganz geheim.«

«Ich erzähl’ ihn nicht weiter«, versprach ihm Pier.»Verrätst du mir noch einen?«