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»Pater, ich. ich möchte sie im Kloster besuchen. Das wäre sehr wichtig.«

Der Geistliche schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, da kommen Sie zu spät. Das Kloster ist vor zwei Tagen von einer Spezialeinheit aus Madrid gestürmt worden.«

Tucker starrte ihn an. »Gestürmt? Und was ist mit den Nonnen passiert?«

»Die sind festgenommen und nach Madrid abtransportiert worden.«

Alan Tucker stand auf. »Vielen Dank, Pater.« Er würde mit der nächsten Maschine nach Madrid fliegen.

»Vier der Nonnen haben flüchten können«, fuhr der Geistliche fort. »Darunter auch Schwester Megan.«

Die Sache wurde allmählich kompliziert. »Und wo ist sie jetzt?«

»Das weiß niemand, Senor. Polizei und Armee fahnden nach ihr und den anderen Schwestern.«

»Ja, ich verstehe.« Unter gewöhnlichen Umständen hätte er Ellen Scott angerufen und ihr gemeldet, er sei bei seinen Ermittlungen in eine Sackgasse geraten. Sein Instinkt sagte ihm jedoch, dass hier weitere Nachforschungen lohnend sein würden.

Tucker rief Ellen Scott an. »Es hat Komplikationen gegeben.« Er wiederholte den Inhalt seines Gesprächs mit dem Geistlichen.

Am anderen Ende herrschte langes Schweigen. »Keiner weiß also, wo sie steckt?«

»Sie und die anderen sind auf der Flucht, aber sie dürften bald gefasst werden. Die Polizei und die halbe spanische Armee fahnden nach ihnen. Ich schalte mich ein, sobald sie wiederauftauchen.«

Erneut eine Pause. »Diese Angelegenheit ist äußerst wichtig für mich, Tucker.«

»Ja, Mrs. Scott.«

Alan Tucker suchte erneut die Zeitungsredaktion auf. Er hatte Glück: sie war noch geöffnet. »Ich würde gern einen Blick in Ihr Archiv werfen«, erklärte er dem Lokalredakteur.

»Suchen Sie etwas Bestimmtes?«

»Ja. Vor vielen Jahren ist hier in der Umgebung ein Flugzeug abgestürzt.«

»Wie lange ist das schon her, Senor?«

Wenn ich recht habe... »Vor achtundzwanzig Jahren -also neunzehnhundertachtundvierzig.«

Alan Tucker brauchte eine Viertelstunde, um die Meldung zu finden, die er suchte. Die Schlagzeile sprang ihn förmlich an.

1. Oktober 1948

Byron Scott, Präsident der Scott Industries, seine Frau Susan und seine einjährige Tochter Patricia sind bei einem Flugzeugabsturz verbrannt. Während eines Gewitters ist ihre Maschine, mit der sie.

Das ist der Jackpot! Er fühlte, wie sein Puls zu jagen begann. Wenn mein Verdacht sich bestätigt, werde ich ein reicher Mann... ein sehr reicher Mann.

19

Sie lag nackt in ihrem Bett und spürte Benitos harte Männlichkeit zwischen ihren Schenkeln. Sein Körper fühlte sich wunderbar an, und sie drängte sich gegen ihn, wölbte ihm ihre Hüften entgegen und genoss das Feuer, das sich durch ihre Lenden auszubreiten schien. Sie begann ihn zu streicheln, ihn noch mehr zu erregen. Aber irgendetwas stimmte nicht. Du hast Patas ermordet, dachte sie schlaftrunken. Er ist tot!

Lucia öffnete die Augen, setzte sich zitternd auf und sah sich schreckensstarr um. Benito war nicht da. Sie lag in einem Schlafsack am Waldrand. Irgendetwas drückte gegen ihren Oberschenkel. Lucia griff in den Schlafsack, ertastete den Gegenstand und zog das in Leinen gewickelte Kruzifix hervor. Sie starrte es ungläubig an. Gott hat eigens für dich ein Wunder vollbracht, dachte sie.

Sie hatte keine Ahnung, wie das Kruzifix dorthin gekommen war, aber das interessierte sie auch nicht. Entscheidend war, dass sie es endlich in den Händen hatte. Jetzt brauchte sie sich nur noch fort zu schleichen.

Lucia kroch aus dem Schlafsack und sah zu dem anderen hinüber, in dem Schwester Teresa schlief. Sie war verschwunden. In der Dunkelheit konnte Lucia kaum die Umrisse Tomas Sanjuros ausmachen, der einige Meter von ihr entfernt mit dem Rücken zu ihr schlief. Sie wusste nicht genau, wo Rubio war. Das spielt jetzt keine Rolle, sagte Lucia sich. Hauptsache, du kannst ungesehen verduften.

Sie schlich in geduckter Haltung von Sanjuro weg auf den Waldrand zu.

In diesem Augenblick brach die Hölle los.

Oberst Sostelo hatte eine selbständige Entscheidung treffen müssen. Der Ministerpräsident hatte ihm den Auftrag erteilt, bei der Fahndung nach Jaime Miro und den vier Nonnen eng mit Acoca zusammenzuarbeiten.

Aber ein glücklicher Zufall hatte ihm eine der Klosterschwestern in die Hände gespielt. Weshalb sollte er sich den Ruhm mit Oberst Acoca teilen, wenn er die Terroristen allein stellen und die Belobigung dafür selbst einheimsen konnte?

Der Teufel soll Acoca holen! dachte der Oberst. Diesmal mache ich den großen Fang! Vielleicht greift das OPUS MUNDO in Zukunft auf mich zurück, anstatt sich auf Acoca mit seinem Scheiß über Schachpartien und Gedankenleserei zu verlassen. Nein, es wird allmählich Zeit, dass der Riese mit dem Narbengesicht eine Lektion erhält!

Oberst Sostelo gab seinen Männern genaue Anweisungen.

»Gefangene werden nicht gemacht. Ihr habt es mit Terroristen zu tun. Erschießt sie, bevor sie euch erschießen.«

Major Ponte zögerte. »Oberst, dort oben bei Miros Leuten sind auch Klosterschwestern. Sollten wir nicht.?«

»Denen tun wir damit sogar einen Gefallen. Wir sorgen dafür, dass sie früher in den Himmel kommen.«

Fal Sostelo wählte für seinen Stoßtrupp ein Dutzend Männer aus und veranlasste, dass sie schwer bewaffnet waren. Sie schlichen in der Dunkelheit lautlos bergauf. Der Mond war hinter Wolken verschwunden, so dass die Sichtweite nur wenige Meter betrug. Um so besser. Dann sehen sie uns nicht kommen.

Als seine Männer in Stellung gegangen waren, rief Oberst Sostelo der Form halber: »Ergebt euch! Ihr seid umzingelt!« Im gleichen Atemzug brüllte er jedoch: »Feuer! Dauerfeuer!«

Ein Dutzend Maschinenwaffen hämmerten los und bestrichen die Fläche vor dem Waldrand.

Tomas Sanjuro hatte nicht die geringste Chance. Ein Feuerstoß aus einem MG durchsiebte ihn, als er aufspringen wollte, und er war tot, bevor er wieder den Boden berührte. Als die wilde Schießerei begann, war Rubio Arzano auf seinem Posten am äußersten Rand des Wäldchens. Er sah Sanjuro zusammenbrechen, riss seine Waffe hoch, um das Feuer zu erwidern, und drückte dann doch nicht ab. Die Soldaten schießten blindlings in die Dunkelheit. Aber sein Mündungsfeuer hätte seine Stellung verraten.

Zu seiner Verblüffung sah er plötzlich Schwester Lucia ganz in seiner Nähe hinter einem Baumstamm kauern.

»Wo ist Schwester Teresa?« fragte er flüsternd.

»Sie. sie ist fort.«

»Bleiben Sie ganz tief«, forderte Rubio sie auf.

Er packte Lucia an der Hand und verschwand mit ihr, im Zickzack laufend, unter den Bäumen. Einige Schüsse pfiffen gefährlich nahe an ihnen vorbei, aber dann waren Lucia und Rubio vorerst in Sicherheit. Sie rannten weiter.

»Schön festhalten, Schwester«, ermahnte er sie.

Sie hörten die Angreifer durchs Unterholz brechen, aber diese Geräusche wurden allmählich leiser. An eine Verfolgung war in dem stockfinsteren Wald nicht zu denken.

Rubio blieb stehen, damit Lucia Atem schöpfen konnte.

»Fürs erste haben wir sie abgeschüttelt«, erklärte Rubio ihr. »Aber wir müssen weiter.«

Lucia atmete keuchend.

»Wenn Sie eine Minute lang rasten möchten.?«

»Nein!« sagte Lucia. Sie war ausgepumpt, aber sie wollte sich unter keinen Umständen fangen lassen. Nicht jetzt, wo sie das Kruzifix hatte. »Es geht schon wieder«, versicherte sie ihm. »Los, wir müssen weiter!«

Oberst Sostelo stand vor einem Scherbenhaufen. Ein Terrorist war tot, aber der Teufel mochte wissen, wie viele entkommen waren. Er hatte nicht Jaime Miro, sondern nur eine der Klosterschwestern vorzuweisen.