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»Richtig«, stimmte Stevie Drei ihrer Schwester zu.

»Besser hätte ich selbst es nicht sagen können«, polterte Alexander Sturm. Er trat aus dem Lift und klopfte Owen fest auf die Schulter. »Ich bin ein alter Freund und Kampfgefährte von Jakob Ohnesorg. Ich habe mich für eine Weile aus dem Geschäft zurückgezogen, Ihr wißt, wie das ist. Aber als ich erfuhr, daß Jakob wieder mitten im Geschehen ist, wußte ich sofort, daß ich mich ihm anschließen mußte. Es wird sein wie in den alten Zeiten, als wir Schulter an Schulter kämpften. Ich habe den alten Burschen seit Eisfels nicht mehr gesehen. Ich fürchte, das war keiner unserer besseren Auftritte. Aber es ist der Gedanke, der zählt. Jedenfalls bin ich sofort mit dem Untergrund in Verbindung getreten, zog einige Fäden…, und da bin ich. Die Stevies werden die Klone und Esper repräsentieren, und ich werde für die anderen Teile des Untergrunds sprechen. Erfreut, Euch endlich doch noch kennenzulernen, Owen Todtsteltzer. Die Nachricht von Euren Taten ist Euch vorausgeeilt. Jedermann ist froh, daß Ihr in die Fußstapfen Eures Vaters getreten seid und die Rebellion führt. Er wäre so stolz auf Euch gewesen. Andererseits war der Name Todtsteltzer schon immer ein ehrenwerter Name. Man erwartet große Dinge von Euch, mein Junge. Ihr seid die Hoffnung der gesamten Menschheit.«

Owen wurde sich einer gefährlich stillen, wütenden Gestalt an seiner Seite bewußt. »Das hier ist Hazel D’Ark«, sagte er rasch. »Ich bin sicher, Ihr habt auch von Hazel bereits gehört.«

Sturm lächelte sie strahlend an. »Natürlich! Die Rebellion hat immer Bedarf an mutigen Kämpfern! Sagt mir, junger Todtsteltzer – wie geht es Jakob Ohnesorg? Nach allem, was ich gehört habe, scheint das Imperium ihm ziemlich übel mitgespielt zu haben.«

»Es… es geht ihm schon wieder besser«, erwiderte Owen vorsichtig. »Versucht einfach, nicht allzu schockiert zu wirken, wenn Ihr ihn zum ersten Mal seht. Er hat eine Menge durchgemacht.«

»Wollen wir vielleicht für den Rest des Tages hier stehenbleiben und ein Schwätzchen halten?« fragte Hazel unruhig.

»Oder geht irgend jemand mal nachsehen, ob das verdammte Programm endlich zu Ende gelaufen ist?«

Die Barrikade an der Treppe geriet plötzlich in Bewegung, als jemand von unten her versuchte, sie zu bewegen. Sie verkeilte sich nur noch mehr. Dann schnitt ein Energiestrahl mitten durch die Möbel und Apparate und schleuderte Fetzen geschmolzenen Metalls durch die Luft. Die Rebellen duckten sich und bargen die Köpfe unter ihren Armen. Die Sicherheitskräfte begannen, die Überreste der Barrikade auseinanderzunehmen.

»Vielleicht sollten wir unser Kennenlerngeplauder auf einen günstigeren Zeitpunkt verschieben«, sagte Owen hastig. »Ich werde nachsehen, wie weit das Programm ist. Ihr schießt auf alles, was sich bewegt, bis ich wieder zurück bin.«

Er sprintete durch den Korridor in den Rechnerraum und atmete erleichtert auf, als er sah, daß die Programme endlich durchgelaufen und die Disks aus den Laufwerken geschoben geworden waren. Owen nahm die Datenscheiben, gab den Selbstzerstörungskode ein und beobachtete befriedigt, wie sie sich in Rauch und Flammen auflösten. Er rümpfte die Nase wegen des Gestanks, dann warf er die brennenden Disks zu Boden. Jetzt gab es keinen Weg mehr für das Imperium, den Inhalt der Programme zu rekonstruieren, selbst wenn einer der Saboteure gefaßt würde. Owen rannte zurück ins Treppenhaus, wo Hazel die langsam verschwindende Barrikade mit Kugeln eindeckte, ohne irgend etwas damit zu erreichen.

»Zeit, daß wir verschwinden!« brüllte er durch den Lärm hindurch. »Die Programme sind fertig, ich habe die Disks zerstört, und wir haben die Gastfreundschaft der Leute hier lang genug strapaziert. Jeder nimmt sich, was ihm gehört oder nützlich erscheint, und dann ziehen wir uns aufs Dach zurück.

Oben warten Gravschlitten auf uns.«

»Wir könnten den Aufzug benutzen«, sagte Sturm. »Die Kyberratten haben ihn unter Kontrolle.«

»Wir nehmen die Treppen«, entschied Hazel. »Die Kyberratten könnten aus dem System geworfen werden, und es wäre ganz schön blöd, wenn die Imperialen uns auf diese Weise in ihre Finger bekämen.«

Sie rannte auf die Treppe zu, ohne einen Blick nach hinten zu werfen, um zu sehen, ob ihr jemand folgte. Sturm musterte Owen mit einem überraschten Blick, als hätte er erwartet, daß der Todtsteltzer das Kommando führte. Schließlich war er die Hoffnung der gesamten Menschheit, oder etwa nicht? Owen zuckte verlegen die Schultern und eilte Hazel hinterher. Sturm und die Stevie Blues folgten ihm. Owen hielt die Waffe im Anschlag, nur für den Fall, doch niemand lauerte den Flüchtenden auf, und sie erreichten das obere Stockwerk ohne Zwischenfall. Die Gravschlitten standen da, wo Owen und Hazel sie zurückgelassen hatten, und Owen war dem Schicksal dankbar dafür. Es wäre kein geeigneter Zeitpunkt gewesen, um zu Fuß nach Hause zu marschieren. Hazel kletterte unverzüglich an Bord ihrer Maschine und warf sie an. Owen nahm Sturm mit auf seinen Schlitten, während die drei Stevies darauf bestanden, sich auf Hazels Gefährt zusammenzudrängen.

Die Gravschlitten hoben ab und nahmen Kurs auf das zersplitterte Fenster. Ringsum zuckten die Lichtfinger von Energiestrahlen an ihnen vorbei, als Drams Truppen wild feuernd den obersten Stock erreichten. Owen und Hazel beschleunigten auf Höchstgeschwindigkeit und rasten zwischen den pastellfarbenen Türmen hindurch davon, wobei sie wilde Haken schlugen, um den Wachen das Zielen zu erschweren. Die Schlitten besaßen zwar Schutzschilde, aber ihr Gebrauch würde den Kristallen Energie entziehen, die sie dringender zum Aufrechterhalten ihrer Geschwindigkeit benötigten. Die Stevie Blues klammerten sich auf Hazels bockendem Schlitten fest und erwiderten das Feuer. In den Fenstern anderer Türme tauchten weitere Wachen auf und begannen sofort zu schießen. Dram schien Großalarm gegeben zu haben. Owen und Hazel kurvten wie verrückt, kämpften gegen die Aufwinde zwischen den Türmen und wichen unerwartet in den Weg ragenden Vorsprüngen aus. Von allen Seiten standen sie unter Feuer.

Owens Schlitten wurde am Bug getroffen; ein glänzender Feuerball entstand, und weißglühende Metallsplitter spritzten auf den hastig hochgerissenen Umhang Owens, während er um die Kontrolle über sein Gefährt kämpfte. Der Umhang begann zu brennen. Sturm riß ihn von Owens Schultern und warf ihn über Bord. Der Umhang brannte lichterloh, während er nach unten trudelte und schließlich in der Tiefe verschwand. Owen gewann die Kontrolle über den Schlitten zurück, aber die Höchstgeschwindigkeit hatte sich schlagartig halbiert. Hazel ließ sich zurückfallen und blieb an seiner Seite. Owen bedeutete ihr wütend, daß sie vorausfliegen sollte, doch sie schüttelte stur den Kopf. Owen aktivierte sein Komm-Implantat.

»Hazel, würdet Ihr bitte um Himmels willen machen, daß Ihr von hier verschwindet? Dram wird jeden Augenblick mit seinen eigenen Schlitten hinter uns her sein.«

»Richtig«, erwiderte sie gelassen. »Und dann brauchst du jemanden, der auf deinen Arsch aufpaßt, Todtsteltzer. Wir dürfen nicht zulassen, daß du stirbst. Du bist schließlich die Hoffnung der gesamten Menschheit, oder hast du das bereits vergessen?«

Owen hätte noch weiter mit ihr diskutiert, aber die Schlitten Schossen um eine Biegung und fanden sich unvermittelt Reihen von Bewaffneten gegenüber, die auf dem Dach des nächsten Turms lauerten. Owen und Hazel fluchten simultan und drückten die Schlitten in einen langgezogenen Sturzflug. Energiestrahlen zuckten an ihnen vorbei, und einer davon traf Stevie Zwo voll in den Rücken. Die Wucht des Einschlags warf sie seitlich über Bord. Die beiden anderen Stevies schrien auf, als der brennende Körper in die Tiefe stürzte. Owen schoß mit Höchstgeschwindigkeit hinterher. Die Maschinen heulten protestierend auf, aber das war ihm egal. Er überholte den fallenden Körper, schwang den Schlitten darunter und verringerte seine Fallgeschwindigkeit, um Stevie Zwo einzufangen. Der brennende Körper krachte auf die Ladefläche. Sturm legte seinen Umhang über Stevie Zwo, um die Flammen zu ersticken.