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Plötzlich stolperte ich und wäre fast hingefallen, ich stieß erschrocken einen erstickten Laut aus, mein Kopf stieß nach vorne, die Knebelriemen zerrten an der Rückseite meines Halses. Das Mädchen vor mir verlor fast das Gleichgewicht, der Peitschenschlag hatte mich zusätzlich erschreckt, der Riemen hatte scharf und brutal in meine Waden gebissen.

»Steh gerade.« befahl eine Stimme.

Sofort korrigierte ich meine Haltung. Ich fürchte, manchmal, wenn wir uns nicht direkt unter den Augen eines Mannes befinden, haben wir den Hang, etwas lax zu sein. Manche sagen wir wären alle faul und müssten ständig mit der Peitsche in der Reihe gehalten werden. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Vielleicht liegt es einfach daran, dass wir menschlich, allzu menschlich sind. In der Sklavenhaube ist es natürlich nicht einfach zu wissen, ob dich ein Mann ansieht oder nicht. Am besten, man nimmt an, das er es immer tut. Ich war lax und unachtsam gewesen. Ich war töricht gewesen. Ich fühlte die Hand eines Mannes an meinem Arm.

»Hier entlang.« sagte er.

Das ist übrigens einer der Nachteile, wenn man die letzte an der Kette ist. An dieser Position kann man am einfachsten geschlagen werden. Ich hatte, in meine Sklavenhaube eingeschlossen, außerdem törichterweise nicht daran gedacht, dass sich oft ein Wächter hier am Ende der Kette aufhält.

»Bleib hier stehen.« befahl der Mann.

Ich sollte hübsch aussehen, besonders hier im Freien, wo es überall Männer gab. Die Rückseiten meiner Waden taten immer noch weh. Ich hoffte, dass ich nicht wieder gepeitscht würde. Ich versuchte, keinen Fehler mehr zu machen.

Dann fühlte ich, wie ich mitsamt der Kette an meinem Hals in die Arme eines Mannes hochgehoben wurde, seine Hände halfen mir, eine unter meinen Knien, die andere an meinem Rücken und übergaben mich an einen anderen Mann, der mich auf eine höher gelegene Metallplatte herunterdrückte, bis ich kniete. Ich hörte das Schnaufen eines Tieres. Ich wusste nicht, was es war. Ich glaubte, kein Pferd oder Ochse. Sicher war es ein einheimisches Zugtier. Es ängstigte mich.

Die Platte schien sich unter mir zu bewegen. Ein Mädchen war rechts von mir, sie war mit ihrer Halskette mit mir verbunden. Das war die, die vor mir an der Kette gewesen war. Links von mir war kein Mädchen. Ich war die letzte an der Kette. Ich hörte wie jemand, zweifellos der Mann, dem ich übergeben worden war, von der Platte herunterstieg. Dann, einen Moment später, hörte ich das schwere und metallische Schließen einer Tür oder eines Tores. Ich fühlte sogar die Vibrationen dieses Metallbodens an meinen Knien und Zehen. dann hörte ich Kettenrasseln, das Zustoßen eines schweren Riegels und das Schließen von etwas, das wie ein schweres, baumelndes Vorhängeschloss klang, eines mit einem halbzolldicken Bügel. Ich hatte viele davon im Haus gesehen. Mehrere unserer Hundehütten, wo unsere Decken und Wasserpfannen aufbewahrt wurden, waren mit ähnlichen Schlössern versehen gewesen. Meine eigene Hundehütte hatte zwei Schlösser direkt in der Tür gehabt.

Ich konnte immer noch den Wind spüren und nahm deshalb an, dass wir nicht in einem rundum geschlossenen Kasten waren, aber vielleicht in einem Käfig. Ich legte meinen Kopf zurück. Ich konnte nun die Gitterstäbe fühlen. Sie waren stark, ungefähr einen oder anderthalb Zoll dick und, wie ich vermutete, etwa drei Zoll auseinander. Aus der Höhe des Bodens und seinen Bewegungen schloss ich, dass der Käfig auf einen Wagen montiert war.

Ich versuchte, mit der Zunge den Lederball in meinem Mund etwas zu drehen und erreichte schließlich, dass seine Lage für mich etwas erträglicher wurde. Ich hörte das Schleifen von Segeltuch, es wurde heruntergezogen und gerichtet, und das das Schließen von Schnallen. Der Käfig wurde abgedeckt. Nach einem Moment gab es den Schrei eines Tieres und das Schütteln von Zügeln. Auch das Klatschen einer Peitsche war zu hören. Dieses Geräusch erschreckte mich. Ich hatte es besser kennen gelernt als mir lieb war. Dann verlor ich etwas das Gleichgewicht und fiel nach links, als das Gefährt sich Bewegung setzte.

Mir schien das alles viel Aufwand für unsere sichere Verwahrung zu sein. Wir waren geknebelt und steckten in einer Sklavenhaube, wir waren nackt, so dass unsere Brandzeichen zu sehen waren, unsere Handgelenke waren hinter dem Rücken gefesselt und wir waren über die Sklavenkette an den Hälsen aneinandergekettet. Darüber hinaus waren wir in diesen Käfig gesperrt, der auch noch abgedeckt war. Es konnte natürlich sein, dass man keine Aufmerksamkeit erregen wollte, wenn nackte Sklavinnen über die Straßen transportiert wurden. Ich fragte mich, ob es freie Frauen auf dieser Welt gab. Ich hatte nie eine gesehen.

Sklavenmädchen wurden auf dieser Welt oft gut gesichert gehalten. Die bedeutendste Sicherung war natürlich ihr Kragen, der sie unzweifelhaft als Sklavinnen auswies und oft auch ihren Herren benannte. Es schien diese Männer, die so stolz, so stark, so kompromisslos und so herrisch waren, zu freuen, uns in Fesseln, Ketten oder so etwas zu halten. Unsere stärkste Fessel, die uns wie nichts anderes band und die wir nie hoffen konnten abzustreifen, war natürlich unsere Stellung selbst, dass wir Sklavinnen waren.

Es erschien mir immer noch ein wenig mysteriös und übertrieben zu sein, wie sorgsam wir behandelt, bewacht und transportiert wurden. Ich hatte angenommen, dass es vielerorts nicht so ungewöhnlich wäre, Sklavinnen nackt an der Kette durch die Straßen marschieren zu lassen. Vielleicht gab es Orte, wo das als taktlos und vulgär angesehen wurde, aber ansonsten würde das sicher ihrer Ausbildung dienen, es würde ihnen klarmachen, dass sie wahre Sklavinnen sind. Sicher konnte man sie oft außerhalb der Städte auf Straßen und Wegen nackt an der Kette antreffen, nur um ihre Tuniken vor Schweiß und Staub zu schützen. Und es schien keine Vorbehalte zu geben, sie überall sonst, in Tunika oder Sklavenrock, einem engen, ponchoähnlichem Kleidungsstück, marschieren zu lassen. Zur Sicherheit wurden Sklavinnen im Allgemeinen aber nackt in geschlossenen Wagen transportiert, ihre Fußgelenke an einen in der Mitte liegenden Balken gekettet. Aber sie wurden vermutlich nicht noch zusätzlich geknebelt, in eine Sklavenhaube gesteckt oder eingepfercht wie wir. Ich verstand das nicht.

Ich stellte den Willen meiner Herren natürlich nicht in Frage, das war einfach undenkbar, aber ich war verwundert und neugierig, warum so mit uns umgegangen wurde. Außerdem wusste ich nicht einmal, wo ich war. Ich wusste nicht, wo das Haus, in dem ich ausgebildet worden war, sich befand. Ich wusste nicht einmal den Namen des Hauses oder seines Besitzers. Jetzt hatte ich das Haus verlassen müssen und war mit unbekanntem Ziel unterwegs.

Soweit ich das wusste, war keines der Mädchen besser informiert als ich. Aber was immer die Erklärung für diese Besonderheiten war, wenn es überhaupt Besonderheiten gab, es gab keinen Zweifel daran, dass ich nun eine Sklavin war. Teibar, mein Entführer, hatte das vorausgesagt. Interessanterweise lehnte ich diese Dinge, denen ich ausgesetzt war, nicht wirklich ab, weder die erwähnten Besonderheiten noch die gewöhnlicheren Methoden der Unterwerfung und der Strenge, so hart und schrecklich sie auch waren.

Obwohl ich es mir kaum eingestehen würde, erregte es mich, gebrandet und in einen Kragen gesteckt zu werden. Es erregte mich nach dem Willen von Männern ausgezogen, geknebelt und in eine Sklavenhaube gesteckt, gefesselt und an eine Kette gelegt zu werden. Ich war zufrieden, dass Männer mich in ihre Hand bekommen und, weil sie das so wollten, zu ihrer Sklavin gemacht hatten. Es erregte mich sehr, jetzt entsprechend der natürlichen Ordnung ihrer kompromisslosen Herrschaft absolut und unbedingt unterworfen zu sein. Danach hatte ich mich mein ganzes Leben lang gesehnt. Ich glaube, dass war auch der Grund, warum ich die Männer von der Erde so sehr verachtet hatte. Sie hatten hingenommen, dass sie um das Geburtsrecht ihrer Männlichkeit gebracht wurden, sie hatten nicht gesehen, dass ich tief in meinem Herzen wünschte, auf meinen rechtmäßigen, natürlichen Platz gestellt zu werden und bleiben zu wollen. Ich fühlte, dass meine Schönheit ihnen gehörte, wenn sie nur stark genug waren, sie sich zu nehmen und sie zu ihren Füßen zu platzieren, wo sie hingehörte. Ich wollte liebevoll und anbetend vor ihnen knien und ihnen meinen uneingeschränkten Gehorsam darbieten. Sie aber waren dazu nicht stark genug gewesen und mich hatte die Qual fast verzehrt und mit Verachtung für sie erfüllt. Ich war von Einsamkeit, Hass und Elend gefoltert und zerrissen worden.