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»Das sind Tarsks.« erklärte eines der goreanischen Mädchen.

Ich nickte. Ich hatte gehört, dass sie an diesen Abend nicht verkauft werden sollten. Jemand hatte gesagt, dass heute Abend keine Tarsks verkauft werden sollten, jedenfalls keine »vierbeinigen«. Ich erinnerte mich an die anderen Fußspuren, die wir im Schmutz gesehen hatten, wahrscheinlich stammten sie vom Tag vorher, diese kleineren, zierlicheren stammten sicher von Mädchen. Ich wusste nicht, wo die jetzt waren. Später würde ich erfahren, dass sie im Ausstellungsbereich auf den Plattformen waren, wo wir uns am nächsten Tag auch wieder finden sollten.

Der Tag im Käfig war warm gewesen und die Nacht auch nicht unangenehm, aber gegen Morgen wurde es kühl. Glücklicherweise hatte es nicht geregnet. Ich fröstelte. Ich war froh, aus dem Käfig heraus zu sein und mich jetzt auf meinen Händen und Knien über den Hof zu bewegen. Ich hatte auf diesem Planeten noch keine Kleidung erhalten. Im Haus, in dem ich ausgebildet worden war, hatten wir wenigstens Decken in unseren Hundehütten gehabt.

»Stopp«, sagte unser Treiber, der mit dem Stock, »wartet.«

Wir waren an einem langen, engen, hölzernen, abgedichteten, halbkreisförmigen beckenartigen Behälter angekommen, ungefähr zwei Fuß breit und zehn Fuß lang, halb in den Boden eingegraben, dessen Vorderkante eine niedrige Rampe hatte. Er war mit einer dunklen Flüssigkeit gefüllt. Hier mussten wir warten, während eine Gruppe Tarsks, einer nach dem anderen die Rampe hochgetrieben wurde, in die Brühe tauchte und zur anderen Beckenseite schwamm, wo sie aus dem Becken kletterten, sich schüttelten und die abfallende Rampe hinunterliefen.

»Jetzt ihr, zweibeinige Tarsks.« befahl der Mann, mit seinem Stock zum Becken weisend.

Wir schauderten. Keine von uns, da bin ich sicher, wollte in die dunkle Brühe hinein.

»Die Flüssigkeit nicht hinunterschlucken.« mahnte der Mann.

Wir sahen uns an, auf unseren Händen und Knien. Wir wollten das ganz sicher nicht tun. Wir brauchten dazu auch keine Aufmunterung. Es war eindeutig kein einfaches Wasser.

»Du zuerst, zweibeiniger Tarsk.« sagte der Mann zu Ila.

»Ja, Herr.« antwortete sie, beeilte sich zu gehorchen, hastete auf allen vieren die Rampe hoch und tauchte in die dunkle Flüssigkeit. Einem Augenblick später war sie in der Mitte des Beckens. Ein kleines Stück dahinter drückte ein Mann, der an der Beckenseite stand, ihren Kopf in die Brühe. Einen Moment später kletterte sie aus dem Becken heraus.

»Bleib auf den Füßen stehen.« wurde ihr gesagt.

»Ja, Herr.« sagte sie, jetzt am Fuß der abfallenden Rampe stehend, zitternd, die Arme um sich geschlungen.

Ila, bemerkten wir mit Genugtuung, war jetzt richtig ehrerbietig und gehorchte sofort. Scheinbar hatte sie ihre gestrige Lektion, dass sie wie wir eine Frau und eine Sklavin war, gelernt. Da sie gestern die erste im ersten Käfig war und wir in der gleichen Reihenfolge die engen Gelasse verlassen hatten, war sie folgerichtig die erste unserer Gruppe an diesem Morgen. Ich dagegen, ob das nun etwas zu bedeuten hatte oder nicht, ob es eine Anerkennung meiner Schönheit oder ein Zeichen meiner vermeintlichen ästhetischen Unterlegenheit unter die Anderen oder einfach ein bedeutungsloser Zufall war, ich war wieder die Letzte der Gruppe. Dabei war ich weder die Größte noch die Kleinste. Tutina, eines der goreanischen Mädchen, war kleiner als ich. Aber ich glaube, es war nur ein Zufall, nicht zuletzt deswegen, wie Ila ausgewählt wurde, an diesem Morgen als erste in die Brühe zu springen. Der Mann schien sich nicht einmal daran zu erinnern, dass sie am Vortag so widerspenstig gewesen war. Es war, glaube ich, durchaus freundlich gemeint, sie beginnen zu lassen.

Ich stürzte mit meinem Bauch von der Schräge der Rampe von meinen Händen und Knien in die dunkle Flüssigkeit, wie die anderen vor mir und vor uns die Tarsks. Und wie sie wurde ich dann völlig untergetaucht. Ich schrie auf und sprudelte, meinen Kopf hochhebend. Es war entsetzlich kalt und widerlich. Mein Kopf tauchte wieder unter und ich hob ihn verzweifelt hoch. Dann fühlte ich Boden unter mir und stand auf, bis zur Taille in der Flüssigkeit. Doch die Hand eines Mannes in meinem Haar stieß mich von meinen Füßen und drückte mich vorwärts wieder in die Brühe. Sie stach in meinen Augen und der Nase. Meine Augen füllten sich mit ihr. Ich konnte kaum etwas sehen. Ich kämpfte mich wild vorwärts und griff nach dem Seitenrand. Daran entlang zog ich mich, die Flüssigkeit gurgelte über meinen Nacken, bis zum anderen Ende des Beckens.

Anscheinend wollten die Männer unbedingt, dass wir gut untergetaucht wurden. In der Beckenmitte fasste ein Mann in meine Haare, zwang meinen Kopf zu meiner Verzweiflung für ein oder zwei schreckliche Sekunden in die Brühe und ließ mich dann los. Ich stolperte weiter zum Beckenende und kletterte endlich dankbar hinaus auf die abfallende Rampe. Einen Moment später stand ich mit den anderen neben der Rampe im offenen Hof. Ich fror. Meine Zähne klapperten. Ich schlang meine Arme um mich und zitterte vor Kälte.

»Hier entlang.« sagte der Mann.

Eilig folgten wir ihm.

Ich sah mich um und fragte mich, ob sich die anderen genauso erbärmlich fühlten wie ich. Ich war extrem kälteempfindlich, genauso wie in Bezug auf Gefühle jeder Art. Ich fragte mich, ob eines der Kriterien, eine Frau für die Sklaverei auszuwählen, ihr Tastgefühl sein könnte. Ich wusste, dass ich selbst extrem empfindlich auf solche Dinge wie Oberflächen reagierte, zum Beispiel auf das Gefühl von Seide oder Leder oder von Fesseln an meinem Körper. Manchmal schien es mir, als wäre mein ganzer Körper ein einziges großes, wunderbares Tastorgan. Auch auf das Gefühl von Männerhänden an mir regierte ich, selbst wenn sie nichts taten als mich in einen Käfig zu schieben. Diese Empfindsamkeiten der Haut machen uns natürlich unsere Umgebung viel mehr bewusst. Teil unserer Ausbildung war deshalb auch, unsere Aufmerksamkeit für subtile Empfindungen zu steigern. Das machte uns natürlich empfänglicher sowohl für Schmerzen als auch für Genuss. Das wiederum machte uns alle noch abhängiger von der Gnade unserer Herren.

Ich sah mich um. Bestimmt fühlte sich keines der Mädchen so miserabel wie ich! Aber ich sah, dass sie mich in ihrem Jammer und Unbehagen genauso ansahen wie ich sie und fragte mich, ob sie die gleichen Gedanken wie ich hatten. Wir waren alle jämmerlich. Wir alle waren, so schien es, gleich hilflos unseren Empfindsamkeiten unserer Sinne, unserer hilflosen Empfindungen und unseren Gefühlen ausgeliefert.

»Hier lang.« sagte der Mann.

Wir freuten uns alle sehr, ihm in ein großes Holzgebäude zu folgen.

»Das ist der Anbau der Verkaufshalle«, erklärte er, »hier ist der Ausstellungsbereich.«

Ich hörte ihm kaum zu, so begierig war ich darauf, in das Gebäude zu kommen. Drinnen war eine Feuerstelle in der Mitte des schmutzigen Fußbodens, in der ein fröhliches Feuer brannte. Sein hochgehaltener Stock hielt uns davon ab, dorthin zu rennen. Dann senkte er amüsiert den Stock und wir rannten los, um uns nah um das Feuer zu scharen. Derbe braune Decken lagen dort auch aufgestapelt und auf eine Bewegung des Stockes entfalteten wir sie und warfen sie dankbar über uns, unsere Körper und unser Haar dabei abtrocknend.

Es schien fünf Ausgänge aus diesem hohen Raum mit den Deckenbalken zu geben. Wir waren aus dem Hof durch einen davon gekommen, ein weiterer führte durch Doppeltüren rechts von uns, und ein weiterer, ebenfalls mit Doppeltüren, die jetzt geschlossen waren, lag an einem Ende des Raums. Er schien in einen anderen Hof zu führen. Es gab noch zwei schmalere Türen, die vielleicht in Büros oder Korridore führten. In dem großen Raum gab es eine ganze Anzahl umliegender, robuster Plattformen, die sich etwa einen Fuß über den unbefestigten Fußboden erhoben. Einige dieser Plattformen befanden sich an den Mauern, aber die meisten davon waren in regelmäßigen Abständen reihenweise angeordnet, ungefähr vier Fuß voneinander entfernt, so dass zwischen ihnen Gänge blieben. Ich wusste nicht, ob das bei den Plattformen an der Wand auch so war, die in der Mitte des Raumes jedenfalls schienen, obwohl eindrucksvoll und schwer, beweglich zu sein. Aus diesem Grund konnten sie, wenn Bedarf bestand, anders angeordnet oder entfernt oder demontiert und herausgebracht werden. Damit konnte der Raum für ganz unterschiedliche Zwecke verwendet werden.