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»Kämmt euer Haar«, sagte der Mann und holte eine Kiste mit Holzkämmen, »dann werdet ihr gefüttert.«

Wir nahmen die Kämme, knieten uns nieder, die Decken um unsere Hüften gelegt und kämmten uns. Ich glaube, Männer sehen uns das gern tun. Goreanische Männer mögen Frauen und genießen es, sie zu betrachten, gerade wenn sie solch einfache häusliche Tätigkeiten ausführen wie ihr Haar zu kämmen. Außerdem waren wir barbusig und Sklavinnen und gehorchten. Keiner hatte uns gesagt, dass wir beim Kämmen einen Kreis bilden sollten, wahrscheinlich weil sie uns erlaubten, am Feuer zu bleiben. Wir waren zu wenige, um das Feuer zu verdecken. Wir, oder die meisten von uns, hätten sich von dem Feuer zurückziehen müssen. Wir knieten also im Kreis und jedes Mädchen kämmte das Haar des Mädchens vor ihr.

Uns unser Haar kämmen zu lassen, bevor wir gefüttert wurden, ist übrigens typisch dafür, wie goreanische Männer ihre weiblichen Sklaven behandeln. Die Frau soll vorzeigbar und schön sein, bevor ihr erlaubt wird zu essen.

Ich bemerkte, um wieviel dunkler mein Haar und das der anderen Brünetten aussah, wenn es nass war. Die Kämme waren aus gelbem Holz und hatten lange Zinken. Der ganze Kamm war einschließlich der Zinken ungefähr fünf Quadratzoll groß. Diese Kämme werden für unterschiedliche Frisuren benutzt. Normalerweise wird das Haar von Sklavinnen lang und offen getragen, nur auf einfache Art durch ein Band oder einen Wollfaden gehalten. Manche Herren mögen einen Pferdeschwanz bei ihren Sklavinnen, auf Gor wird er gewöhnlich als »Leine« oder »Haarleine« bezeichnet, weil ein Mädchen an ihm gut gepackt und kontrolliert werden kann. Zurückgekämmte Frisuren sind normalerweise für freie Frauen oder hochgestellte Sklavinnen reserviert. Diese Frisur haben Sklavinnen, weil ihre Herren die Haare gern offen sehen, das erinnert auch die hochgestellten Sklavinnen in ihren Armen schließlich daran, dass auch sie als höhergestellte Sklavinnen letztlich nur Sklavinnen sind und nicht mehr gelten als das niedrigste Mädchen im entferntesten Dorf. Das Öffnen des Haars einer Frau ist auf Gor eine äußerst sinnliche, bedeutungsvolle Tat. »Wer öffnet ihr Haar?« fragt in Wirklichkeit danach, wer sie besitzt.

»Wann kommt Teibar, um diese Frauen zu kontrollieren?« fragte da ein Mann.

Ich fiel fast in Ohnmacht. Teibar! ›Er hat mich doch nicht verlassen.‹ dachte ich aufgeregt. Ich holte tief Luft und sah mich aufgewühlt um. Einige der Mädchen blickten mich seltsam an, konnten meine plötzliche Erregung nicht verstehen. Mein Herz klopfte wie verrückt, bestimmt konnte es jeder hören. Meine Brust hob sich. Ich rang nach Luft. Die anderen Mädchen hielten mich vielleicht für verrückt. Es war mir egal! Es machte keinen Unterschied! Teibar besaß mich! Ich war sein! Teibar! Er war hier! Er hatte mich nicht vergessen! Er wollte mich! Er war wegen mir gekommen! Mich hatte er gewählt, schon auf der Erde! Ich würde ihn immer lieben und immer dienen, für immer, ich würde nicht mehr als ein Hund zu seinen Füßen sein, würde aber im Licht seiner Gegenwart leben dürfen, eine liebende, hechelnde Hündin, die ihn für immer liebte, ihn für immer mit einer Liebe liebte, die über alles hinausging!

»Was ist los?« flüsterte Gloria.

»Nichts«, flüsterte ich zurück, »nichts, nichts.«

»Sie bringen Essen.« sagte ein Mädchen.

»Das riecht gut.« freute sich die kleine Tutina.

»Ja, ja.« stimme ich zu.

Ich saß auf der langen, niedrigen, hölzernen Plattform im Anbau der Verkaufshalle, im Ausstellungsbereich, nackt. Nachdem wir an diesem Morgen gegessen hatten, ich war so aufgeregt, dass ich kaum etwas angerührt hatte, knieten wir in einer Reihe gegenüber einer der kleinen Türen nieder. Ich versuchte angestrengt, noch den kleinsten Fetzen Unterhaltung zwischen unseren Aufsehern aufzuschnappen. Ich hatte mitbekommen, dass dieser Ort zu Teibars Haus gehörte, der in Markt von Semris ein bekannter Sklavenhändler war. Ihm gehörte dieser Komplex und er befasste sich auch mit dem Verkauf von Vieh, besonders von Tarsks. Hier war, so schien es, einer der bekanntesten Plätze für den Tarskhandel in Markt von Semris. Und wirklich, in dem Bereich, in dem ich jetzt war, waren die Plattformen beiseite geräumt und Pfosten eingeschlagen worden. Geplante Verkäufe von Tarsks wurden auf die übliche Art angezeigt, oft mit Preisklassen, die Grundlage für die Gebote später auf der Auktion selbst waren. Natürlich war es durch die Plattformen offensichtlich, dass dieser Bereich genauso einem anderen Zweck diente, dem Verkauf einer anderen Art Viehs, nämlich weiblichen Sklaven. Die meisten seiner Verkäufe von Frauen fanden aber wohl in einer anderen Einrichtung statt, die besser auf ihre Präsentation und ihren Verkauf eingerichtet war.

Genau wie Teibar hatte ich überlegt, dass es besser wäre, mit Tarsks und mit Frauen zugleich zu handeln. Ich lächelte. Er wusste uns an unseren Platz zu verweisen. Und was für ein guter Witz war es doch, dass ich, seine »moderne Frau«, mich hier wieder fand, an einem Ort, wo normalerweise keine Frauen sondern Tarsks verkauft wurden! An diesem Platz, so vermutete ich, weil ich seinen Scherz zu durchschauen glaubte, wollte er mich zurückholen. Ich war plötzlich wieder in seiner Macht, in der Macht des Hauses von Teibar, in einem ihm gehörenden Komplex, »wo Frauen wie ich gekauft und verkauft werden«. Sicher hatte er diesen Coup, diesen lustigen Trick, diesen guten und delikaten Witz schon in der Bibliothek auf der Erde geplant, als die kegelförmige, steife Gummimaske mir über Mund und Nase gestreift wurde.

Wir knieten gegenüber der kleinen Türen.

»Köpfe auf den Boden.« rief ein Mann.

Schnell nahmen wir eine verbreitete Sklavenposition der Ehrerbietung ein, kniend, unsere Handflächen und unsere Köpfe auf dem Boden. Viele Herren verlangen diese Position von ihren Mädchen, obwohl das auch von Stadt zu Stadt unterschiedlich ist, normalerweise wenn sie sich ihm erstmalig nähern oder wenn er ein Zimmer betritt, in dem sie sich befinden. Das Mädchen darf dann, wenn sie die Erlaubnis bekommt, ihren Kopf heben, muss aber vor ihm möglichst reizvoll in einer Standardposition knien bleiben, die Knie geschlossen, wenn sie eine Haus- oder Turmsklavin ist, die Knie geöffnet, wenn sie dieselbe Art Sklavin ist wie ich, welche Art das auch immer sei. Soweit ich weiß, knien Sklavinnen fast immer in der einen oder anderen Art, wenn sie vor ihrem Herrn erscheinen oder sich in seiner Gegenwart befinden. Sie knien auch, wenn sie von einer freien Person angesprochen werden. Das ist einfach eine Sache des Respekts. Selbstverständlich kann sie getötet werden, wenn sie es nicht tut.

Die kniende Position, die normalerweise benötigt wird, um den Willen zu brechen, ist aber auch eine Ausgangsposition. Zum Beispiel kann die Sklavin nach ehrerbietigen Einnahme dieser Position daraus zu anderen Pflichten wie Putzen, Einkaufen oder Kochen entlassen werden.

Ich begann heftig zu zittern. Natürlich konnte ich meinen Kopf nicht heben. Am Ende unserer Reihe nahm ich einige Männer wahr.

»Ich glaube, du hast hier eine gute Partie.« sagte jemand.

Das freute mich. Ich wollte, dass unsere Partie, unsere Gruppe, eine gute wäre, und ich wollte, dass sie die Beste wäre! Ich wollte das, wenn auch nur für Teibar. Aber ich hörte keine Antwort auf die Bemerkung des Mannes.