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Jetzt schien es, als hätten sie entschieden, uns einzeln zu verkaufen. Das schien mir eine vernünftige geschäftliche Entscheidung zu sein, die den Bedingungen der Gegend entsprach. Ich wusste es aber nicht genau. Auf jeden Fall würden sie tun, was sie wollten, genauso wie bei jeder anderen geschäftlichen Entscheidung.

Wir waren nicht die einzige Zehnerpartie im Raum. Auf den meisten Plattformen waren jetzt Mädchen, gewöhnlich jeweils drei. Diese anderen, schloss ich, waren während des Tages mit Wagen hergebracht worden oder irgendwie anders hierher marschiert. So etwas war Sache der Herren und nicht meine.

Mein Kopf lag unten. Auf meiner linken Brust war eine Nummer. Ich war allein. Teibar, mein Herr, der mich so einfach und selbstbewusst von der Erde entführt und hierher gebracht hatte, der gesehen hatte, dass ich zur hilflosen Sklaverei geboren war, hatte mich nicht gewollt. Meine Hoffnungen waren völlig abwegig gewesen. Wie naiv und was für eine Närrin war ich doch gewesen. Ich hätte es besser wissen sollen.

Ich konnte nicht mehr weinen. Es war jetzt früher Abend. Irgendwann vor dem Mittag hatten wir zu trinken bekommen, zweifellos um uns zu erfrischen und um unsere Bäuche reizvoll zu runden. Die Männer, Kunden, Einwohner des Ortes, Agenten, Händler und andere, konnten uns dann prüfen und notierten bei Interesse unsere Auktionsnummern. Auf den Plattformen hatten ich und andere die intimsten Untersuchungen erduldet. Die Männer umkreisten uns und gingen von einer Plattform zur nächsten. Sie taten dies scheinbar nach einem genauen Muster, begannen hier oder dort, um sicherzugehen, dass sie die Besatzung jeder Plattform in Augenschein nehmen konnten und nicht etwa eine der ausgestellten Waren verpassten.

Wir mussten natürlich notgedrungen ihren Anweisungen folgen. Wir mussten auf ihre Kommandos ständig aufstehen, sitzen oder knien, uns bewegen oder bestimmte Posen einnehmen, unsere Lippen schürzen und so weiter. Dabei wurden wir oft ziemlich sachlich behandelt, die Festigkeit unserer Brüste und Schenkel wurde getestet und so weiter. Genauso wurden aber oft auch Tiere behandelt, wenn sie Klapse auf ihre Flanken bekamen und ähnliches. Manchmal wollten uns die Männer sogar persönlich in die gewünschten Posen bringen. Es schien, als wollten sie einige Ideen bezüglich unserer Voraussetzungen und unseres Zustandes verwirklichen und wie es für sie oder ihre Kunden sein könnte, uns zu besitzen. Natürlich wurden wir ständig angefasst, manchmal auch sehr intim. Unter solchen Aufmerksamkeiten konnte ich nicht umhin, mich zu winden. Das schien sie zu amüsieren. Ich schnappte einige ihrer Bemerkungen auf, manche waren wenig zartfühlend, schwerlich geeignet für die Ohren einer Erdenfrau, oder einer, die einmal auf der Erde gelebt hatte. Unter wahrer männlicher Beachtung erwies ich mich als völlig hilflos.

Ich fand das bedenklich. Ich nahm an, dass das falsch war. Später würde ich lernen, das war es nicht. Ich war immer noch so verzweifelt, so erstarrt, so im Schock, so entmutigt, so hoffnungslos und elend wegen meiner Ablehnung durch Teibar, dass ich nicht im entferntesten so reagieren konnte, wie ich es normalerweise tat. Und das hatte nicht nur einfach mit Gefühlen zu tun.

Manchmal bemerkte ich kaum, was mit mir gemacht wurde. Manchmal kniete ich, bewegte mich und posierte, ohne zu verstehen oder darüber nachzudenken, was mit mir geschah. Ich bin sicher, diesen Männern erschien ich, obwohl vielleicht als schön, vor allem als träge.

Sie waren jetzt weg. Der Ausstellungsbereich war jetzt für die Öffentlichkeit geschlossen. Es war am frühen Abend. Ich nahm an, dass wir wieder zu trinken bekommen würden, damit wir frischer erschienen, unsere Haut in verführerischem Ton, glänzend und glatt, unsere Bäuche wohlgerundet. Nach einem ausgedehnten Frühstück heute Morgen waren wir nur sehr wenig gefüttert worden, nur eine Handvoll trockenen Haferbrei wurde uns nach Schließung des Ausstellungsbereiches in den Mund gestopft. Ich nahm an, dass das sicher genug für uns war. Wir brauchen viel weniger Nahrung als Männer. Wir sind billiger zu ernähren als männliche Sklaven. Natürlich gab es andere Gründe, warum wir heute so wenig zu essen bekommen hatten. Heute Abend sollten wir nicht lethargisch oder lustlos wirken. Außerdem wollten sie besonders bei neuen Mädchen nicht, dass sich ihre Mägen vor Elend und Schrecken umdrehten und vielleicht eklige Unfälle verursachten.

»Grundstellung!« hörten wir.

Sofort nahm jedes Mädchen auf jeder Bühne diese Position ein. Ich sah mich um, soweit ich konnte. Jedes Mädchen, das ich sah, hatte wie ich die Position mit geöffneten Knien eingenommen. Das wurde von ihnen verlangt. Sie waren durchweg attraktiv. Ich fragte mich, welche Art Sklavin wir waren, dass wir auf diese Art knien mussten.

Nach einigen Augenblicken wurden wir entsprechend unserer einzelnen Partien aufgereiht. Ich am Ende meiner Partie war nicht gegenüber den großen, geschlossenen Doppeltür, die nach draußen führte und durch die die Kunden eingetreten waren, sondern gegenüber den anderen großen, geschlossenen Doppeltüren.

Gloria war wie gewöhnlich vor mir. Ihre Hände waren hinter ihren Rücken gefesselt, genau wie meine. Um ihren Hals war wie um meinen ein mit zwei Ringen versehener Lederkragen geschnallt. Diese Kragenart kann einem Mädchen leicht um- und abgeschnallt werden. Das Mädchen ist in ihm natürlich, wenn es wie wir gefesselt ist, völlig hilflos. Die Ringe waren um 180 Grad gegeneinander versetzt. Dadurch können Mädchen im Kragen nebeneinander in Reihen oder hintereinander zusammengebunden werden. Ein Lederriemen mit Schnallen an beiden Seiten verband die Ringe miteinander, gewöhnlich war der hintere Ring eines Kragens mit dem vorderen Ring eines anderen Kragens verbunden. Gloria, die vor mir stand, war deshalb an den Ring an der Rückseite des Kragens des Mädchens vor ihr angebunden und ich an den Ring an der Rückseite von Glorias Kragen. Da ich am Ende der Reihe war, hing mein Ring an der Rückseite meines Kragens frei herunter und wurde nicht benutzt.

Die Doppeltüren vor uns wurden geöffnet. Ich konnte einen langen Korridor sehen, der schwach mit Lampen erhellt war. Sein Boden war wie der im Ausstellungsbereich unbefestigt. Das machte Sinn, da zweifellos oft Tarsks, die vierfüßige Abart (borstige, gedrungene, grunzende Tiere), im Gegensatz zur zweibeinigen Abart (weiche, glatte, wohlgeformte Tiere), hindurch getrieben wurden. Ich blickte den langen, dunklen Korridor hinunter. Es schien, als wäre unsere Gruppe wegen unserer Position entweder die erste oder die letzte, die diesen Korridor betreten würde. Ich sah auf die Schrift auf meiner linken Brust. Es war, so war mir gesagt worden, die Nummer »89«, meine Auktionsnummer.

Wir waren heute nur sehr wenig gefüttert worden. Dafür gab es einen Grund. Heute Abend würden wir auf den Block kommen.

9

Die Verkaufshalle – Der Block – Der Käfig

Unsere Gruppe würde die nächste im Gatter sein. Wir konnten sie schon auf der anderen Seite des verschlossenen Tores sehen, die enge, hölzerne Rampe mit den niedrigen Holzwänden, oben offen, mit den zwei Toren, eines für das Gatter selbst, um die Nummern der Tiere, die es betreten, zu kontrollieren, das andere, schräge, hinter dem Männer stehen konnten. Wenn die Tore geschlossen waren, bildeten sie eine Diagonale, die die Tieren in das Gatter führte. Das Gattertor wurde dann zurückgehalten oder wenn einzelne Tiere ausgesondert werden sollten, offen eingehakt.

Gloria, die vor mir war, kauerte über der Schüssel. Wir standen immer noch in einer Reihe, hatten aber nicht mehr die Kragen mit den zwei Ringen um, waren nicht mehr angebunden oder gefesselt. Gitter waren vor und hinter uns. Dies war eine von mehreren Wartezonen, die letzte vor dem Gatter. Zwei Wartezonen vorher hatten wir Wasser bekommen mit dem Befehl, reichlich zu trinken. Dieses Wasser mussten wir jetzt natürlich noch nicht wieder ausscheiden. Ein Mann schob die Schüssel zurück zu mir.