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10

Die Küche

Mein Kopf war unten, mein Haar breitete sich über seine Füße aus. Ich war nackt und verängstigt. Ich war zu seiner Lagerstatt gerufen worden und hatte ihm am Ende des langen Teppichs, der zum Podium führte, gehuldigt. Nachdem ich die Erlaubnis dazu erhalten hatte, war ich auf das Podium gekrochen, auf allen Vieren, mit gesenktem Kopf. Ich hatte auf allen Vieren die breiten, teppichbelegten Stufen zum Podium erklommen und lag nun auf meinem Bauch, halb auf dem Podium, der untere Teil meines Körpers, mein gebeugtes rechtes Knie, lag auf den obersten zwei Stufen.

»Du magst es und küsst gut.« lobte er mich.

»Danke, Herr.«

»Wie die anderen Erdenfrauen.« bemerkte er.

»Ja, Herr.«

Ich begriff, dass ich nicht die erste Erdenfrau war, die auf diese Weise hierher gekommen war.

»Du darfst weitermachen.«

»Danke, Herr.«

»Es ist nicht unangenehm.«

»Eine Sklavin ist dankbar, wenn ihr Herr mit ihr nicht unzufrieden ist.«

»Du bist sehr hübsch.«

»Vielen Dank, Herr.«

»Du trägst einen Kragen.« erinnerte er mich.

»Ja, Herr.«

»Wessen Kragen ist es?« fragte er.

»Deiner, Herr.«

»Und wessen genau?«

»Der Kragen meines Herrn, Hendow aus Brundisium, Herr der Taverne von Hendow, an der Hafenstraße in Brundisium.« antwortete ich.

Eine Sklavenpeitsche lag über seinen Knien. Seine Füße waren groß und die Sandalen an ihnen hatten schwere Riemen. Seine Waden und Oberschenkel waren robust und mächtig. Seine Unterarme und Arme waren auch schrecklich dick und robust wie kleine Baumstämme. Er hatte einen mächtigren Umfang und breite Schultern wie die Balken eines Hauses. Ich konnte nicht einmal vermuten, wie stark solch ein Mann war. Er könnte mit mir umgehen wie mit einer Puppe. Ich fühlte mich hilflos ihm gegenüber. Ich war wie eine Blume vor einer Eisenkeule. Er erschreckte mich. Er war mein Herr. Ich wollte ihn unbedingt zufrieden stellen. Seine Hand langte hinunter und hielt mich davon ab, höher als bis zur Hälfte seiner Waden zu lecken.

»Du weißt schon etwas davon, wie es ist, eine Sklavin zu sein, nicht wahr?«

»Ja, Herr.«

»Hör auf.« befahl er.

Ich ließ von meinem Dienst ab.

»Du bist noch Jungfrau, nicht wahr?«

»Ja, Herr.«

Natürlich wusste er das. Es hatte in meiner Verkaufsinformation gestanden. Außerdem war es am Morgen nach dem Verkauf von seinem Mann überprüft worden, bevor ich für die Lieferung hierher vorbereitet wurde.

»Würdest du deine Jungfräulichkeit hier und jetzt riskieren?« fragte er weiter.

»Meine Jungfräulichkeit«, entgegnete ich, »gehört meinem Herrn. Er kann damit machen, was er will.«

»Ich habe Pläne damit.« sagte er.

Ich war still. Es würde geschehen, was er wollte. Er war der Herr.

»Wie kommen deine Stunden voran?« fragte er.

»Ich glaube gut, Herr.«

Es schien mir das Beste für mich zu sein, in meinen Bewertungen konservativ zu bleiben. Zweifellos hatte er von seinen Tanzsklavinnen und seinem Peitschenherrn bessere Informationen zur Verfügung, als ich sie ihm geben konnte.

»Du bist Tänzerin«, sagte er, »und hast in dir die Anlagen zu einer großartigen Vergnügungssklavin.«

»Vielen Dank, Herr.« sagte ich erfreut.

»Es ist interessant, dass du von der Erde bist«, fuhr er fort, »man könnte meinen, du wärst Goreanerin.«

»Ich bin eine Frau.« flüsterte ich.

»Ja«, stimmte er zu, »das ist wahrscheinlich das Wichtigste. Am Ende ist es wahrscheinlich immer dasselbe. Es gibt Männer und es gibt Frauen.«

»Ja, Herr.« sagte ich scheu.

»Wusstest du, dass sich Erdenfrauen oft als großartige Vergnügungssklavinnen entpuppen?« fragte er.

»Wir sind Frauen.« flüsterte ich achselzuckend.

Ich sah keinen Grund, warum wir, richtig kontrolliert und geschult, für einen Mann nicht genauso perfekt sein sollten wie eine goreanische Frau. Und wenn man die sozialen und politischen Wüsten berücksichtigte, in denen wir sexuell aushungerten, überraschte es mich nicht im geringsten, dass wir, als uns zu unserer Freude erst einmal klar wurde, dass wir jetzt keine kulturell verordnete Alternativen mehr dazu hatten, Frauen zu sein, dass wir nicht länger durch sozialen Druck dazu gebracht wurden, anders zu sein, unsere Weiblichkeit zu unterdrücken, zurückzuhalten und zu verachten, dass wir dann heimkamen zu unserem Geschlecht und unserer Natur, jeder Zoll von uns genauso gut, wenn nicht besser als unsere goreanischen Schwestern, oder wenigstens als einige von ihnen, die solche Entbehrungen nicht kannten. Ich nehme aber an, dass das am Ende immer von der jeweiligen Frau abhängt. Am Ende waren wir alle Frauen.

»Sieh hoch.« befahl er.

Ich erhob mich auf meine Knie und hob den Kopf.

»Du hast ein schönes Gesicht.« stellte er fest.

»Vielen Dank, Herr.«

»Und du hast eine fantastische Figur.« fuhr er fort.

»Ich danke dir, Herr.«

»Küss die Peitsche.« forderte er.

Ich tat es schnell, damit es nicht so aussah, als ob ich zögerte, oder er sie vielleicht wegzöge. Er hielt sie aber still, das erlaubte mir, langsamer, viel langsamer damit weiterzumachen. Dann zog er sie weg und ich lehnte mich kniend zurück.

»Wirst du dich gut machen?« fragte er.

Ich sah erschreckt und ängstlich hoch zu ihm. Er hatte gesagt, dass ich ein schönes Gesicht und eine fantastische Figur habe. Was konnte man mehr verlangen? Dann schluckte ich hart, verstand ihn plötzlich.

›Natürlich, natürlich.‹ dachte ich.

Solche Dinge sind nur eine Grundlage, vielleicht nur eine schmale und zweifellos nicht einmal eine notwendige Grundlage dafür, was Männer von mir erwarten würden.

»Es ist meine Hoffnung, dass ich zufrieden stellend sein werde.« sagte ich.

»Ich setze große Hoffnungen in dich.« sagte er.

Ich blieb stumm.

»Ich glaube«, fuhr er fort, »du wirst dich sehr gut machen.«

»Es ist meine Hoffnung, dass ich meinen Herrn zufrieden stellen werde.« wiederholte ich.

»Und jeden anderen«, bekräftigte er, »dem du im Dienst für deinen Herrn ausdrücklich und bedingungslos übergeben wirst.«

»Ja, Herr.« sagte ich.

»Und Männer im Allgemeinen.« sagte er nachdrücklich.

»Ja, Herr, natürlich, Herr.« beeilte ich mich zu versichern.

Ich war eine Sklavin. Ich existierte jetzt, um Männer zu erfreuen. Dafür war ich da.

»Manchmal«, fuhr er fort, »stößt man auf eine Erdenfrau, die zuerst für kurze Zeit glaubt, sie könne in irgendeiner Hinsicht ihren Herren widerstehen, insgeheim oder offen. Bist du so eine Frau?«

»Nein, Herr.«

»In keiner Weise?«

»Nein, Herr.«

»Solch eine Widerspenstigkeit ist feststellbar.« sagte er. »Sie wird von subtilen, unkontrollierbaren und unverkennbaren Hinweisen des Körpers verraten.«

»Ja, Herr.« sagte ich, nach unten sehend.

»Außerdem gibt es Drogen«, fuhr er fort, »die dabei hilfreich sind.«

»Ja, Herr.« sagte ich.

Ich hatte das nicht gewusst. Ich hatte das gewusst. Ich hatte über andere Dinge Bescheid gewusst. Sie waren uns im Haus meiner Ausbildung plastisch vor Augen geführt worden. Es hatte etwas mit Fleckigwerden der Haut und Aufrichten der Brustwarzen zu tun. Ein einfacher Test war mit fünf von uns gemacht worden: eine, Ulrick wusste nicht welche, bekam einen Ring und musste ihn verstecken. Nur durch Auflegen seiner Hände und Sehen in ihre Augen hatte er das »schuldige Mädchen« fast sofort herausgefunden. Danach hielt er ihren Arm und sie führte ihn unwillkürlich zum Versteck des Ringes. Dies hatte in erster Linie etwas mit genauer Beobachtung und unterschiedlicher Muskelanspannung zu tun, die das Wissen und den inneren Zustand des Mädchens offenbarten.

Die Bedeutung dieser Lektionen war aber klar gewesen: Wenn unser Sklaventum nicht durch uns durch ginge, wenn es nicht vollständig wäre, könnten wir das vor den Herren nicht verbergen. In der Tat hatten wir nur die Wahl, uneingeschränkt und total Sklavinnen zu sein oder zu sterben. Ich und ich denke meine gesamte Klasse war interessanterweise froh, das zu wissen. Wir wussten, in unseren Herzen waren wir Sklavinnen, wir hatten das in unserer Ausbildung gelernt, und wir wollten auch Sklavinnen sein. Die Kenntnis, dass wir nicht in der Lage wären, selbst wenn wir das wollten, irgendwelche Unaufrichtigkeit dabei vor unseren Herren zu verbergen, war eine innere Befreiung. Sie bewirkte eine willkommene, gesunde psychologische Festigkeit in uns. Sie nahm uns auch die letzte Rechtfertigung, die unser Stolz und unsere Eitelkeit uns gelassen haben könnten, in unserem Sklaventum nicht vollkommen zu sein.