Die Männer nennen uns »Sklavenfleisch« und ähnlich und vielleicht amüsiert sie das und hilft, uns an unserem Platz zu ihren Füßen zu verweisen, aber nur eine vollkommen verdummte Frau glaubt ihnen das. Sie wollen die ganze Sklavin, um sie zu besitzen. Sogar das goreanische Gesetz stellt klar, dass die Sklavin als Ganzes Besitz ist und nicht nur ein Teil von ihr. Selbstverständlich spielen goreanische Männer nicht das Spiel einiger Narren auf der Erde, die vorgeben, die Körper der Frauen würden sie nicht interessieren, sondern nur ihr Geist oder was immer die derzeit gültigen kulturellen Werte empfehlen. Sie genießen unsere Körper und sehen darauf, dass sie von uns auch etwas haben, beuten uns aus, wenn man so will, quetschen noch die letzte Unze an Vergnügen aus unseren Körpern. Aber sogar in diesem gnadenlosen Beutemachen, das so wenig Rücksicht auf uns nimmt, ist es die ganze Frau mit allem, was sie hat, die sie quälen, peinigen und genießen und mit der sie Gewinn erzielen.
»Aber in diesem Haus herrscht eine strenge Disziplin.« sagte er und hob die Peitsche.
»Ja, Herr.« antwortete ich schnell.
Ich begriff, hier in diesem Haus, war ich nur eine Sklavin, obwohl ich in einem kommerziellen Sinn wertvoll war.
»Kriech die Stufen hinunter, mit dem Gesicht zu mir«, befahl er, »und dann knie am Fuß des Podiums nieder.«
Ich gehorchte. Ich kam mir jetzt vor ihm sehr klein vor, kniend, eine Sklavin, er, mein Herr, so hoch über mir in dem großen Sessel. Aus einem kleinen, börsenähnlichen Sack, der an seinem Gürtel befestigt war, zog er ein kleines Ding aus Stoff. Er zerknüllte es leicht in seiner Hand, es war sehr zusammenzudrücken. Ich wusste nicht, was es war. Er warf es mir zu. Es traf meinen Körper und fiel vor ihm auf den Teppich. Ich sah es an, dann sah ich zu ihm auf.
»Leg es an.« befahl er.
Schnell griff ich danach, hob das Ding auf, es war zusammengefaltet. Ich öffnete es und schüttelte es auf. Es war eine kurze Sklaventunika, an den Hüften hochgeschlitzt, mit schmalen Schulterträgern, wenig mehr als Schnüre. Ich sah dankbar zu ihm auf. Es war das erste eigene Kleidungsstück, das ich auf dieser Welt bekam. Sicher, ich hatte manchmal Decken oder Planen bekommen, um mich warm zu halten und als ich ausgebildet wurde, war ich in verschiedene Kostüme gesteckt worden, hauptsächlich, nehme ich an, damit meine Herren sahen, wie ich darin, im gewöhnlichen und turianischen Sklavenrock oder dem skandalösen Gewand der Tuchuk-Sklavenmädchen, aussah. Außerdem war mir beigebracht worden, wie man einfache, typische Sklavenkleidung wie verschiedene Tuniken oder Ta-Teeras trägt. Ich hatte das Binden von Sklavengürteln gelernt, um dadurch meine Figur zu betonen. Und natürlich war Teil meiner Ausbildung nicht nur gewesen, wie man diese Kleidungsstücke trägt und sich darin bewegt, sondern auch wie man sie aufreizend und anmutig auszieht. Sogar aus den Decken und Planen, die uns zum Wärmen gegeben worden waren, mussten wir auf eine Weise herausschlüpfen, die ein Mann als äußerst sinnliches Entkleiden empfunden hätte.
Plötzlich fiel mir ein, dass mir befohlen worden war, die Tunika anzuziehen. Ich zog sie über meinen Kopf und steckte meine Arme durch die Träger. Dann zog ich sie an mir herunter.
»Stell dich hin.« befahl er.
Glücklich stand ich da und versuchte hastig und unauffällig, den Stoff über meine Schenkel zu ziehen. Dann bemerkte ich errötend, dass ich dadurch meine Figur noch mehr betonte.
»Dreh dich herum«, befahl er, »lauf ein Stück. Dann komm zurück und stelle dich vor mich.«
Glücklich lief ich in meiner Kleidung herum.
»Weißt du nicht, wie du zu gehen hast?« herrschte er mich an.
»Verzeih mir, Herr.« sagte ich zerknirscht.
Dann ging ich wie eine Sklavin, stolz, die Schultern gerade, anmutig und schön als Frau, die Männern gehört. Als Erdenfrau hätte ich niemals gewagt, so zu gehen. Solche Bewegungen sind wahrscheinlich, wie die physische Distanz zwischen den Individuen, Bestandteil der Kultur. Es schien mir, als wären in der goreanischen Kultur generell die Leute einander näher, als ich es von der Erde gewöhnt war. Aus diesem Grund war es für Männer hier zum Beispiel ganz natürlich, einer nur spärlich bekleideten Sklavin so nahe zu sein, als der durchschnittliche Mann auf der Erde aus, sagen wir einmal, Nordeuropa es wahrscheinlich einer Frau aus seiner Gegend jemals wäre.
Auf Gor ist es normal, wenn ein Mann aufsteht und die Sklavin an sich, in seine Arme, zieht. Natürlich kniet eine Sklavin oft in Gegenwart freier Männer. Sie ist üblicherweise in kniender Position einige Fuß entfernt von dem Mann. Diese Position selbst ist schon Ausdruck ihrer Knechtschaft und Unterwerfung. Die Distanz dient hauptsächlich drei Zwecken. Sie symbolisiert im Abstand wie in der unterschiedlichen Höhe die soziale Unterlegenheit der Sklavin gegenüber ihrem Herrn. Sie zwingt die Sklavin in eine Pose, wo zum Vergnügen des Herrn alles von ihr zu sehen ist.
Ein Abstand zwischen Sklavin und freiem Mann dient aber auch dazu, dass der Mann seiner Raubgier weniger einfach und reflexhaft nachgibt, sondern sich dazu erst entscheiden muss. Das wird besonders dann als wichtig erachtet, wenn die Sklavin sich in Gegenwart eines Mannes befindet, der nicht ihr Herr ist. Interessanterweise kann die kniende Position dann ein gewisses Maß an Sicherheit bringen, wenn auch nur ein kleines, das die Wahrscheinlichkeit, dass sie in einer solchen Kultur der großen zwischenmenschlichen Nähe Opfer einer unbefugten Vergewaltigung wird, reduziert. Dieses selbe kleine Maß an Sicherheit bringt sie natürlich in eine viel größere Gefahr seitens ihres Herrn, weil er, wenn sie so reizvoll vor ihm kniet, sich um so genauer überlegen kann, wie er sich ihrer an besten bedienen könnte. Wie soll er sie benutzen? Was soll er mit ihr tun? Sicher, manchmal nimmt er sie aus einer fast reflexartigen Laune heraus einfach, wenn er sie will. Sie gehört schließlich ihm.
Natürlich ist der Hauptgrund dafür, warum eine Sklavin kniet, abseits von solchen subtilen und komplexen Überlegungen einfach der, dass sie eine Sklavin ist und dass diese Position dementsprechend für sie angemessen ist.
Ich liebte das winzige Kleidungsstück! Es war das erste, das ich hatte, seit ich nach Gor gekommen war. In ihm war viel von mir immer noch entblößt, meine Beine, meine Hüften bis zur Taille, meine Schultern und so weiter und es ließ wenig Zweifel an meiner Figur, aber ich liebte es. Ich war nicht länger vollständig und absolut nackt, abgesehen von einem Metallkragen. Ich ordnete den Träger auf meiner rechten Schulter.
Goreanische Männer finden übrigens die schmalen, weichen, runden Schultern einer Frau, wie den Rest auch, sehr provokativ. Sie schienen in einem viel größeren Maß als viele Männer auf der Erde die ganze Frau zu genießen und auf sie anzusprechen. Sie finden wahrscheinlich sogar solch kleine Details an einer Frau wie ihre zarten Ohrläppchen aufregend. Das erklärt vielleicht zum Teil die Bedeutung von Ohrlöchern für Goreaner, die viele auf der Erde einfach als gegeben hinnehmen. Für Goreaner ist das Durchstechen des Frauenohrs mit seiner Analogie zur Penetration und die Befestigung von Ohrringen darin, die von einem Herrn ausgewählt wurden, um die Frau zu seinem Vergnügen zu schmücken, als Akt der Machtausübung und Besitzergreifung kaum weniger bedeutsam als die Frau zu brandmarken und in einen Kragen zu stecken.
Freie Frauen zeigen übrigens selten, wenn überhaupt jemals, ihre Schultern. So etwas zu tun ist fast, als wenn sie sich für den Kragen anbieten würden. »Wenn du wie eine Sklavin ausgezogen sein willst, bist du eine Sklavin« wird gesagt. Dementsprechend tragen freie Frauen auf Gor selten, wenn überhaupt, Ohrringe, weder normale noch andere wie Clips. Ohrringe werden als zu Sklavinnen, gewöhnlich zu den niedrigsten Sklavinnen passend angesehen.