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»Oh, Herr!« flüsterte ich verängstigt.

Oh, ich wusste, er war geduldig gewesen, er war freundlich gewesen. Er hätte mich fesseln und mich sofort aufreißen können, aber er hatte es nicht getan. Aber was machte er jetzt mit mir? Was begann ich jetzt zu fühlen? Sicher, das waren, wie ich später verstehen würde, erst beginnende Gefühle, mehr Andeutungen von Gefühlen, aber trotzdem wusste ich nicht, wie ich mit ihnen umgehen sollte. Etwas schien hier völlig anders als die einfache, intime, unglaubliche, unbeschreibliche Herrlichkeit seiner früheren Aufmerksamkeiten zu sein. Es war etwas in mir, das ich jetzt fühlte, tief in meinem Bauch und durch meinen ganzen Körper strahlend, das vage auf etwas anderes hindeutete, auf Gefühle von Nachgiebigkeit und Unterwerfung, und ich versuchte, sie hastig aus meinem Geist zu verbannen.

»Ah.« sagte er wieder.

Ich konnte nichts dagegen tun, wie sich mein Körper bewegte, wie es ihn gepackt hatte!

›Wir müssen uns unterwerfen und erobern lassen‹, dachte ich, ›sonst können wir nicht wir selbst sein!‹

Schluchzend versuchte ich von ihm loszukommen. Doch er presste mich um so enger an sich. Meine Hüften bewegten sich. Er lachte. Ich hasste ihn!

»Was werden Männer mir antun?« fragte ich. »Was werden sie mit mir machen?«

Er stupste mit seinem Finger gegen meinen Kragen. Er legte seine Hand auf meinen linken Schenkel, genau auf mein Branding.

»Ich bin schon eine Sklavin«, schluchzte ich, »absolut eine Sklavin!«

Er lachte leise. Ich schauderte. Ich begriff, dass ich noch nicht einmal damit begonnen hatte, mein Sklaventum zu begreifen. Dann begann er erneut, nachdem er mir diese Pause gewährt hatte, mich zu benutzen.

»Oh«, hauchte ich leise, »oh!«

Es ist schwierig, diese Erfahrung in ihrer Gänze klarzumachen, auch mit ihren Beschränkungen, die ich jetzt verstand. Und ich bin sicher, er verstand es damals, wie es mich langsam dahinbrachte zu verstehen, wie sehr ich in den Armen von Männern unterworfen und besessen war. Aber gerade zu dieser Zeit war diese Erfahrung erschreckend und staunen machend. Ich glaube, dass das viele Männer nicht verstehen, die Gesamtheit sexueller Erfahrungen von Frauen, ihre Verbesserung und Vertiefung durch den schönen und komplizierten Zusammenhang, der nicht nur eine Sache der geschickten Stimulation der Haut ist. Zum Beispiel hätte es mich ansonsten nie zum ethnischen Tanz hingezogen. Hier aber, in einem goreanischen Alkoven und unter den gegebenen Bedingungen, er ein freier Mann, ich eine Sklavin im Kragen, die sich unterwerfen und gehorchen musste, hier gab es solch einen totalitären Zusammenhang. Gerade die Situation der Sklaverei ist solch ein Zusammenhang.

»Oh!« schrie ich leise auf.

Und dann konnte ich plötzlich nicht mehr glauben, wie fest ich gehalten wurde. Wie hilflos waren wir doch!

»Oh.« sagte ich und fühlte dann zum ersten Mal, wie ein Mann sich gebieterisch und triumphierend in mich ergoss und meinen hilflos festgehaltenen Körper füllte. Wie kostbar erschien mir plötzlich diese Substanz. Wir konnten sie nicht selbst machen, nur von den Männern konnten wir sie bekommen. Ich hatte wenig Zweifel, ohne den »Sklavenwein« wäre ich in den Armen eines solchen Mannes schwanger geworden. Wie hätte mein Körper einer solchen Samenflut widerstehen können?

Aber ich wusste, dass ich in dieser Hinsicht wenig zu befürchten (oder zu hoffen) hatte. Über meine Fortpflanzung hatte ich nicht zu bestimmen. Mein Herr bestimmte darüber. Sie wurde wie bei jedem anderen Haustier sorgfältig kontrolliert, überwacht und reguliert. Ich brauchte keine Schwangerschaft zu befürchten, es sei denn, mein Herr befahl sie. Ich schmiegte mich an den Mann. Ich wollte nicht, dass er mich wegschickte, noch nicht.

Dann hatte ich Angst und wurde wütend. Mit welcher Anmaßung, mit welcher Arroganz er seinen Samen in mich gespritzt hatte! Und ich musste das erdulden, weil es ihn befriedigte! Wie er mich gehalten und sich dann aus mir zurückgezogen hatte! Was für eine Arroganz und Anmaßung! Er hatte mich nicht um Erlaubnis gefragt. Er hatte mich einfach genommen, wie eine Sklavin genommen wurde. Wusste er nicht, dass ich von der Erde war? Dachte er, ich wäre nur ein gewöhnliches goreanisches Mädchen?

Aber dann erkannte ich, dass ich hier noch weniger als ein goreanisches Mädchen galt, ich war bestenfalls eine Schlampe im Kragen wie andere auch.

»Bitte, Herr, schicke mich nicht weg«, bettelte ich, »halt mich fest, bitte.«

Er nahm mich in seine Arme. Ich war nicht unzufrieden damit, eine Frau zu sein. Es war das, was ich sein wollte, wenn es solche Männer gab. Ich schmiegte mich an ihn. Er küsste mich.

»Ich danke dir, Herr.« flüsterte ich.

Es war einsam und dunkel unter der Haube, aber sein Körper war warm. Auf eine Weise war ich froh, unter der Sklavenhaube zu sein. Ich hätte mich sonst vielleicht in ihn verliebt. So wie es war, konnte ich an ihn nicht wie eine Frau an einen Mann denken, sondern nur wie eine Frau an jeden Mann. Das war es, was die Herren erreichen wollten.

Ich hörte den Lärm draußen in der Taverne. Ich wusste, jetzt war ich eine Paga-Sklavin von roter Seide. Ich hörte Sklavenglöckchen draußen, die Art, die manchmal an den Knöcheln, Handgelenken oder Kragen von Sklavinnen befestigt wird. Vielleicht waren die, die ich hörte, an Tupitas oder Sitas Knöchel gebunden.

Ich schmiegte mich enger an ihn. Ich war aufgewühlt. Er hatte mich dazu gebracht, Gefühle zu empfinden, für die ich zweifellos jetzt bereit gewesen war, die mich alarmiert hatten, Gefühle weiblicher Hilflosigkeit. Es war eine fesselnde, faszinierende Hilflosigkeit, die ich bisher irgendwie nur dunkel erahnt, schrecklich gefürchtet und verzweifelt ersehnt hatte.

Dann stieß er mich weg. Ich lag dort, in der Dunkelheit der Sklavenhaube. Ich spürte einen Streifen Kühle an meinem linken Schenkel, den ich vorher nicht bemerkt hatte. Ich wusste, was das war. Ich berührte es nicht.

Ich hörte, wie er sich anzog. Dann kam er zu mir und kauerte sich neben mich. Ich spürte, wie sein Daumen über die Innenseite meines linken Schenkels rieb. Dann hörte ich, wie er das Stück Papier nahm und mit seinem Daumen darüberstrich. Dann rieb er seine Finger an meinem Schenkel und legte sie sanft an meinem Mund.

»Ja, Herr.« sagte ich.

Gehorsam leckte ich an seinen Fingern und schmeckte, vermischt mit Öl und Schweiß, die Süße meines jungfräulichen Blutes. Auf diese Weise schmeckte ich, mit Erlaubnis meines Herrn, die Frucht meines ersten Entzückens.

Das Papier, auf dem er das Blut abgewischt hatte, war sicher das Gutachten gewesen. Das Blut befand sich jetzt zweifellos an dem dafür vorgesehenen Platz am Ende des Dokuments.

Ich bemerkte, dass er aufstand. Ich kniete vor dem Herrn, der mich benutzt hatte. Ich streckte meine Hand nach ihm aus. Er war freundlich zu mir gewesen. Er war geduldig mit mir gewesen. Er war sanft mit mir umgegangen, sogar beim Zerreißen des dünnen Häutchens. Ich suchte nach seinen Beinen, fand sie, senkte meinen Kopf und küsste seine Füße.

»Ich danke dir, Herr.« sagte ich.

Ich hörte, wie draußen ein Sklavenmädchen ihre Lust herausschrie. Ich schauderte. Sie war sicher auf einen der Tische geworfen worden, ihre Haare und ihr Rücken mitten in verschüttetem Paga und wurde jetzt ohne Umstände genommen. Ich hob meinen Kopf in der Sklavenhaube zu ihm.

»Bitte verlass mich nicht«, bettelte ich, »bleib’ bei mir!«

Er sagte nichts. Dies entsprach natürlich dem Brauch in Brundisium und anderen Städten, der beim Öffnen einer Sklavin angewendet wurde.

Dann hörte ich von draußen nahe des Ledervorhangs das Klatschen einer Peitsche und den Schmerzensschrei eines Mädchens.

»Wir gehen in den Alkoven, Sklavin.« sagte jemand.

»Ja, Herr.« schluchzte das Mädchen.

Es war Sita. Ich hörte, wie sie mit Klingen der Sklavenglöckchen in einen Alkoven gezerrt wurde. Wahrscheinlich zog er sie an ihren Haaren an seiner Hüfte mit sich.