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Ich saß zu Mirus’ Füßen auf den Fliesen in der Halle neben dem Perlenvorhang. Ich saß dort wie selbstverständlich als Sklavenmädchen zu Füßen eines Mannes, entfernte die Fußkettchen von meinem rechten Knöchel und legte sie in den Kasten links von mir. Ich tat so, als bemerke ich nicht, wie er mich ansah. Ich fühlte mich kurz wie ein Haustier zu seinen Füßen und begriff, dass ich das wirklich war, dass wir alle, alle Mädchen in gewisser Weise genau das waren, Haustiere, Sklaventiere. Aber wir waren auch tausendmal mehr als Haustiere, wir waren Sklavinnen, hundertprozentige Sklavinnen.

Ich legte meine Armbänder in den Kasten und dann das Armband von meinem Oberarm. Ich versuchte, die Lederriemen mit den Glöckchen von meinem linken Knöchel zu entfernen. Die Knoten waren fest, die Hand eines Mannes hatte sie geknüpft. Ich kämpfte mit ihnen. Meine Finger waren klein und hatten Schwielen.

»Ich helfe dir.« sagte Mirus und kauerte sich neben mich.

Er hatte die Glöckchen an mir befestigt. Männer machen oft Sklavenglöckchen an ihren Mädchen fest. Die Glöckchen kennzeichnen eine Sklavin. Aus diesem Grund, vermute ich, genießen es die Männer, sie an uns anzubringen, genau wie Brandings oder Kragen. Manche Männer ziehen ihre Mädchen, uns, sogar an und die Wahl des Mädchens bei ihrem Gewand, Kosmetika, Parfüm, Schmuck und so etwas und natürlich ihre ganze Erscheinung hängt immer vom Einverständnis ihres Herren ab. Sicher, ob es eine einfache Sklaventunika ist, bevor sie zum Einkaufen eilt oder luxuriöse Sklavenseide und aufregender Schmuck, bevor sie die Gäste des Herrn begrüßt, und sie bedient und sich zu seinem Vergnügen zeigt, erwartet sie, dass er ihre Erscheinung kontrolliert. Sie ist Besitz.

Mirus hielt meine Knöchel fest. Seine Hände waren sehr stark. Ich hielt den Kopf gesenkt, so dass er meine Augen nicht sehen konnte. Nach ein- oder zwei Augenblicken hatte er die Lederriemen gelöst und sie mit den Glöckchen in den Kasten gelegt. Aber seine Hände ließen dann meine Knöchel nicht los. Ich sah ihn an.

»Bist du nackt unter der Seide?« fragte er.

»Ja, Herr.« lächelte ich.

Er wusste das natürlich. Da die Seide durchsichtig war, konnte er es sehen.

»Nackt wie eine Sklavin?« fragte er.

»Ja, Herr.«

Dies war ein irgendwie viel aufwühlenderes und bedeutungsvolleres Eingeständnis als das erste. Irgendwie erscheint die Nacktheit einer Sklavin viel nackter als die einer freien Frau. Das hat zweifellos mit ihrem Status als Besitz zu tun, damit, dass sie jemandem gehört. Außerdem suggeriert der Begriff »nackt wie eine Sklavin«, dass man nackter als nackt ist, hilflos nackt. Es hat außerdem die Nebenbedeutung, dass man ungeschützter und aufreizender ist, nackt, ungeschützt und erregend und hilflos nackt wie eine Sklavin. Er sah mich an.

»Ja, Herr«, flüsterte ich, »unter der Seide bin ich nackt wie eine Sklavin.«

Ich fühlte die Erregung einer Sklavin. Ich konnte mir nicht helfen. Vor langer Zeit, vor Wochen, hatten Männer in meinem Bauch das Sklavenfeuer entzündet. Ich war erregt und das wie eine Sklavin. Sicher, zu dieser Zeit verstand ich noch nicht die ganze Auswirkung dieser Dinge. Ich war eben noch eine neue Sklavin. Dann nahm er die Hände von meinen Knöcheln.

»Herr?« fragte ich.

»Hinstellen.« befahl er.

Wir standen beide auf.

»Gürtel.« forderte er.

Ich griff hinter mich und löste den doppelten Gürtel aus Münzen. Mirus zählte die Münzen nach, genau wie die an der Halskette.

»Du siehst gut aus mit den Händen auf dem Rücken.« sagte er.

Ich sah auf.

»Deine Hände bleiben jetzt hinten.« befahl er.

»Ja, Herr.« sagte ich gehorsam.

Ich verschränkte die Hände hinter dem Rücken und war jetzt »gefesselt durch den Willen des Herrn«. Ich durfte meine Hände ohne Erlaubnis nicht wieder nach vorn nehmen.

Es gibt natürlich viele Arten des »Fesselns durch den Willen des Herrn«. Die Position mit den Händen hinter dem Rücken ist eine der einfachsten und reizvollsten. Sie zeigt das Mädchen vor, betont die Schönheit ihrer Brüste und macht sie hilflos. Dass die Fesseln nicht real vorhanden sind, verdeutlicht ihr außerdem die Macht des Herrn über sie. Eine andere solche Fesselung ist die, wenn das Mädchen niederknien und an ihre Knöchel fassen muss. Eine andere ist, wenn sie sich hinsetzen und nach vorn zwischen ihre Beine legen und mit ihren Armen ihre Schenkel und Waden umschlingen muss. In dieser Position ist sie auch hilflos und kann sich nicht erheben. Außerdem wird ihr nach einiger Zeit klar, dass sie ihre Beine nicht schließen kann.

Ein Mädchen kann stundenlang in solchen Fesselungen gehalten werden. Und natürlich kann sie in einer solchen Position auch real gebunden werden. Es gibt selbstverständlich unterschiedliche Arten, solche Fesselungen zu befehlen. Zum Beispiel könnte ich bei der Position mit den Händen hinter dem Rücken, in die ich gebracht worden war, angewiesen werden, meine Schultern zurückzunehmen, wodurch natürlich meine Brüste zur Freude des Herrn noch mehr hervortreten würden.

»Ich denke, ich werde Schwierigkeiten haben, den Gürtel zu entfernen«, lächelte ich, »gefesselt, wie ich bin.«

Er stand nah bei mir und legte seine Arme um mich.

»Ich werde ihn entfernen.« sagte er.

Tupita kam durch den Perlenvorhang. Sie sah mich kurz an. Sie war nicht erfreut, mich in Mirus’ Armen zu sehen. Er war ein umworbener Mann, der erste unter den Männern meines Herrn. Sie sah mich hasserfüllt an. Sie konnte keinen Zweifel an der Position meiner Hände haben. Sie wusste, ich war »gefesselt durch den Willen des Herrn«. Das konnte ihr mit nur einem Wort leicht auch passieren. Sie drängte sich an Mirus und leckte an seiner Schulter.

»Wirst du mich heute Nacht zu dir rufen?« fragte sie.

»Nein«, antwortete er, »geh zurück ins Lokal.«

»Ja, Herr.« sagte sie und schlüpfte mit einem wütenden Blick auf mich durch den Vorhang zurück.

»Du tust Tupita gut.« sagte Mirus. »Wegen dir wird sie attraktiver und versucht, besser zu gefallen.«

»Ich bin attraktiv und versuche zu gefallen.« sagte ich.

»Ja«, entgegnete er, »aber nicht wegen ihr.«

»Nein, Herr.« gab ich zu.

»Weil du Sklavin bist.« sagte er.

»Ja, Herr.« antwortete ich.

Wie ich seine Arme um mich liebte!

»Du bist eine großartige natürliche Sklavin.« sagte er.

»Das wusste ich sogar schon auf der Erde.« flüsterte ich ihm zu.

Und tatsächlich hatte ich mich schon immer gefragt, ob ich nicht in einem früheren Leben eine Sklavin war, in einer anderen Zeit oder einem anderen Ort, vielleicht in der Antike oder im mittelalterlichen Nahen Osten. Diese Zeiten waren mehr im Einklang mit den wahren Bedürfnissen und der Natur der Menschheit und verleugneten und verdrehten sie noch nicht durch einen perversen ideologischen Wahnsinn. Und manchmal schien es, als erinnerte ich mich an solche Zeiten und Orte, an ihre Natürlichkeit, Wahrhaftigkeit, ihre Erfüllung und ihre Ekstasen. Ich hatte oft geweint, allein und sehnsüchtig und scheinbar im Exil in dieser sexuellen Wüste meiner eigenen Welt und Zeit. Aber abgesehen davon, ob diese Dinge wahr oder falsch waren, abgesehen von den Erklärungen oder Gründen für so tief in mir liegenden Dinge, ob sie nun Erinnerungen waren oder ununterdrückbare Früchte genetischer Wahrheiten, sie waren anormal in meiner eigenen Zeit und dem völlig entgegengesetzt, was mir immer gelehrt worden war. Ich wusste aber, dass sie in mir waren, das war nicht zu bestreiten. Ich wusste, dass ich, damals Doreen Williamson, für den Kragen geboren war. Damals hatte ich aber nie erwartet, ihn tatsächlich einmal zu tragen. Ich hatte nie erwartet, dass es eine Welt wie Gor geben würde, wo, wie mein Entführer Teibar es tat, »Frauen wie ich gekauft und verkauft wurden«.