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»Natürlich wusstest du das dort schon.« sagte Mirus.

»Ja, Herr.« stimmte ich zu.

»Wer war dein Herr auf der Erde?«

»Ich hatte dort keinen Herrn.«

»Du, eine Frau wie du, eine so offensichtliche natürliche Sklavin, hatte keinen Herrn?« fragte er interessiert.

»Nein, Herr.«

»Du warst auf der Erde keine Sklavin?«

»Nein, Herr«, lächelte ich, »ich wurde erst Sklavin, als ich auf Gor gebracht wurde.«

»Die Männer auf der Erde wissen bestimmt nicht, worum es geht.«

 »Manche von ihnen vielleicht.« lächelte ich.

»Hier«, sagte er, »haben wir ihre Fehler wieder gutgemacht.«

»Das stimmt.« lächelte ich.

Er sah nach unten in meine Augen.

»Du hättest schon auf der Erde Sklavin sein sollen.« stellte er fest.

»Ja, Herr.« stimmte ich zu.

Ich glaubte, dass das stimmte. Aber dann, fiel mir ein, sollten viele Frauen auf der Erde zur Sklavin gemacht werden. Ich hatte viele Frauen gekannt, die auf eine Art beträchtlich mit ihrer Versklavung gewonnen hätten. Und ich hatte mich oft gefragt, wie ich als Sklavin aussehen würde. Ich nehme an, dass ich aus diesem Grund, und weil es stimulierend, wahr und angemessen war, das winzige Gewand aus roter Seide gemacht hatte.

»Aber zweifellos werden«, sagte er, »auch wenn du auf deiner Welt dem Kragen irgendwie entkommen konntest, um gefangen zu werden und ihn hier zu tragen, Frauen wie du auf der Erde fast immer in Sklaverei gehalten.«

»Nein, Herr.«

»Warum nicht?«

»Ich weiß es nicht, Herr.«

»Aber sicher sollten sie das eigentlich.«

»Ja, Herr.« sagte ich einfach.

Es stimmte.

»Hier«, stellte er fest, »würden sie ihren Kragen tragen.«

»Ja, Herr.«

Daran hatte ich keinen Zweifel. Hier auf Gor wurden Frauen wie ich schnell ausgesondert, in Besitz genommen, zum Verkauf vorbereitet und verkauft.

»Aber schließlich trägst du jetzt einen Kragen, wie es sein sollte.« stellte er befriedigt fest.

»Ja, Herr.«

»Du bist jetzt endlich vor dem Gesetz eine Sklavin.«

»Ja, Herr.« sagte ich ängstlich.

Hier, auf dieser Welt, war ich jetzt das, was ich auch in Ur, Sumer, Assyrien, Chaldäa, Ägypten, Griechenland, Rom oder Persien hätte sein können, eine Sklavin, legal versklavt nach dem Gesetz.

»Ängstigt es dich«, fragte er, »dass du vor dem Gesetz eine Sklavin bist?«

»Manchmal.« antwortete ich.

»Erschreckt es dich?«

»Manchmal.«

»Natürlich macht das keinen Unterschied.« stellte er fest.

»Ich weiß.« sagte ich.

»Du bist eine Sklavin«, fuhr er fort, »ob du das magst oder nicht. Du bist es einfach und nichts anderes. Du kannst das genauso wenig ändern wie ein Vulo oder ein Tarsk.

»Ich weiß.« sagte ich.

Ich fühlte seine Hände auf meinen Hüften. Manchmal erschreckte mich der Kragen um meinen Hals, wenn ich an seine Bedeutung dachte, daran, dass er mich, wie mein Brandzeichen, als Sklavin kennzeichnete, dass er mich der Gnade der Herren auslieferte, dass alles mit mir gemacht werden konnte.

Sein Griff war gewagt. Er war ein Herr. Ich war eine Sklavin. Ich versuchte, meinen Bauch gegen ihn zu pressen. Seine Hände verhinderten das.

»Du gehörst in einen Kragen.« sagte er.

»Ich weiß! Ich weiß!« flüsterte ich.

»Du bist eine herrliche Kragen-Schlampe.« flüsterte er.

»Tupita ist deine Favoritin.« flüsterte ich erschrocken.

»Nein.« sagte er.

»Wer dann?« keuchte ich.

Sein Griff war fest, aber er hielt mich auf Abstand.

»Doreen.« flüsterte er.

»Nein.« flüsterte ich zurück.

»Fürchtest du dich vor Tupita?« fragte er. »Sie ist nur eine Sklavin.«

»Ich bin auch nur eine Sklavin«, antwortete ich, »und sie ist das Erste Mädchen.«

»Sie wird ihre Macht über die Mädchen verlieren.« sagte er. »Sie wird nicht mehr lange das Erste Mädchen sein.«

»Oh?« fragte ich.

Es war interessant, dass Tupita zurückgestuft werden könnte, so dass sie nur noch eine Schlampe unter anderen sein würde, so dass sie vor anderen Mädchen knien müsste, ihrer Disziplin unterworfen und sie als »Herrin« anreden müsste.

»Wer würde dann Erstes Mädchen?« fragte ich.

»Du nicht« entgegnete er, »du bist von der Erde.«

»Ich will gar nicht Erstes Mädchen sein.«

»Außerdem«, fuhr er fort, »bist du nicht die Art von Frau, die Befehle geben sollte, du solltest welche erhalten.«

»Ich bin bereit, deine Befehle jetzt entgegenzunehmen.« sagte ich.

»Fürchtest du Tupita nicht länger?«

»Ich bin Sklavin«, sagte ich leichthin, »ich muss gehorchen.«

»Ich denke, Aynur könnte vielleicht das neue Erste Mädchen werden.« sagte er.

»Nicht Sita?«

»Sie ist zu eng mit Tupita liiert.« sagte er und fragte dann: »Denkst du, dass Aynur ein gutes Erstes Mädchen sein würde?«

»Ich denke schon.« antwortete ich. »Sie wäre sicher streng, aber ich glaube, trotzdem fair.«

»Das ist auch Hendows Meinung.« sagte Mirus.

»Und ich glaube, es ist wahr.« versetzte ich.

»Es scheint, als hättest du großen Respekt vor Hendows Urteil.« bemerkte er.

»Er ist mein Herr.« antwortete ich vorsichtig.

Ich hatte in der Tat große Achtung vor Hendows Urteilsvermögen und Intelligenz. Wie hässlich und abscheuerregend er auch immer sein mochte, hatte ich doch nach unserem ersten Gespräch weder seine Redlichkeit, seinen Scharfsinn und seine aus meiner Sicht noch wichtigeren Einsichten und seine natürliche Schläue bezweifelt. Meine geheimsten Gedanken schienen ihm offen zugänglich zu sein. Er konnte in mir lesen wie in einem Buch oder wie in einer nackten, ängstlichen Sklavin.

»Und er hat dich gekauft.« sagte Mirus.

»Ja.« lachte ich.

Ich fühlte seine Daumen an meinem Bauch.

»Ich mag diese runden Bäuche bei Frauen«, sagte er, »in ihnen kann sich ein Mann mit Lust verlieren. Ich mag keine festen, flachen Bäuche bei Frauen.«

Ich sagte nichts. Ich fühlte seine Daumen. Sie taten mir nicht weh. Ich freute mich natürlich, dass ich als eine normale, durchschnittlich gebaute Frau solch ein Mann wie Mirus, solch einem Herrn gefiel, und ich wollte ihm auch gefallen.

Feste, flache Bäuche bei Frauen sind bei goreanischen Männern weniger beliebt als bei den Männern der Erde. Vielleicht erinnern solche Bäuche Goreaner zu sehr an die von Jungen oder jungen Männern. Ich weiß es nicht. Bevor ein Mädchen verkauft wird, muss sie manchmal sogar einen Liter Wasser trinken, um ihren Bauch mehr zu runden. Ich hatte das in Markt von Semris tun müssen. Ebenso und vielleicht aus ähnlichen Gründen bevorzugen goreanische Männer im Allgemeinen normalgroße Frauen mit reizvollen Brüsten, süßen Schenkeln und breiten, für die Liebe geeigneten Hüften im Gegensatz zu großen, brustlosen Frauen mit dünnen Schenkeln und schmalen Hüften.

Dementsprechend haben solche Frauen, die sich nach Erdenstandard für ungewöhnlich begehrenswert halten könnten, auf Gor von der Schlinge der Sklavenhändler wenig zu fürchten, es sei denn, sie könnten ihre körperlichen Mängel durch ungewöhnliche Schönheit an anderer Stelle oder durch eine extrem hohe Intelligenz kompensieren. Eine Frau, die sich auf der Erde als Schönheit empfunden hatte, könnte sich auf Gor als Arbeiterin in öffentlichen Küchen oder Wäschereien wieder finden. Sie hätte dann völlig neu und vielleicht schmerzhaft zu lernen, wie sie die Männer trotz ihrer körperlichen Mängel am Besten zufrieden zu stellen hätte. Und ich begriff, dass deshalb manche dieser Mädchen trotz ihrer mangelnden Attraktivität wahre Juwelen für ihre Herren werden konnten. Ich vermutete, dass die wichtigsten Kriterien für die Auswahl als Sklavin jedoch solche Dinge sind wie das Vorhandensein starker weiblicher Triebe und nachhaltige emotionale Tiefe.