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Er sah mich an.

»Ich bin sicher nicht die erste Frau von der Erde, die du bettelnd zu deinen Füßen hast.« sagte ich.

»Nein.« gab er zu.

»Mehr als eine?« fragte ich.

»Natürlich.«

»Oh.«

Sofort verspürte ich eine Welle der Eifersucht auf diese anderen Mädchen.

»Wir lernen auf Gor schnell zu betteln, nicht?« fragte ich.

»Ja.«

»Hier bin ich«, sagte ich, »zu deinen Füßen. Ich bin nackt, im Kragen und in Besitz genommen. Ich bitte darum, benutzt zu werden. Mehr kann ich nicht tun.«

Ich sah zu ihm auf. Ich musste jetzt warten. Er würde mit mir machen, was er wollte.

»Ich sollte dich vielleicht ins Lokal schicken.« überlegte er.

»Nicht heute Nacht.« bettelte ich. »Benutze du mich selbst!«

»Die Pläne könnten geändert werden.« überlegte er weiter.

»Wie es dem Herrn gefällt.« sagte ich bitter.

Ich war natürlich von der Gnade seiner Pläne abhängig.

»Vielleicht könnte ich dich für Hendows Gäste anwärmen.« sagte er.

»Mich anwärmen?« lachte ich bitter. »Ich koche schon!«

»Wenn ich dich in deinem jetzigen Zustand ins Lokal schicke«, sagte er, »wirst du dich vielleicht vor dem ersten Mann, dessen Sandalen du siehst, auf den Bauch werfen.«

»Vielleicht, Herr.« sagte ich erbittert.

Wenn er so grausam wäre, mir seine Berührung zu verweigern, würde ich natürlich, getrieben von meiner Begierde, dazu gebracht werden, es anderswo zu tun. Es war natürlich Mirus gewesen, der diesen Brand in meinem Bauch entfacht hatte. Diese Flammen brannten für ihn. Ein besonderer Mann kann für die Frau schrecklich wichtig sein. Er ist Teil dessen, was sie entflammt hat. Sicher, eine Sklavin hat es so nötig und ist so lebendig, dass es nicht schwer für sie ist, die Schönheit jedes Mannes zu sehen. Wenn man mich aber in meinem Zustand ins Lokal schickte, glaubte ich nicht, dass ich mich dem ersten Mann, den ich sähe, an den Hals werfen würde. Ich wäre noch fähig, den Überblick zu behalten und einen Mann zu wählen, einen für meine Begierden geeigneten Brandstifter, und mich vor ihm niederzuwerfen. Nein, ich war noch nicht so verzweifelt, mich dem erstbesten Mann an den Hals zu werfen. Zu dieser Zeit glaubte ich nicht, jemals so verzweifelt sein zu können, um so etwas zu tun. Später würde ich merken, dass ich mich geirrt hatte.

»Aber wenn du so etwas tun würdest«, sagte Mirus, »würde das nicht so gut zum neuen Image der Taverne passen, schließlich haben wir unser Dekor, die Sklavenseide für die Mädchen, unseren Service und alles verbessert.«

»Oh?« fragte ich.

»Wir würden nicht wollen, dass unsere Gäste denken, die Pagasklavinnen von Hendows Taverne sind so leicht zu haben.« fuhr er fort.

»Natürlich nicht.« sagte ich verwirrt.

»Sie sollen so tun, als wären sie schwer zu kriegen.«

»Eine Sklavin?« fragte ich.

Ich konnte mir vorstellen, für so etwas schwer bestraft zu werden. Wir hatten auf die geringste Aufforderung hin uns jedem Mann zur Verfügung zu stellen. Wir konnten auf ein Fingerschnipsen zu »haben« sein.

»Mancher Mann möchte wenigstens die Illusion haben, dass das Mädchen einen Blick auf ihn geworfen hat, bevor sie sich vor seinen Füßen auf den Bauch wirft.«

»Ich verstehe.«

»Natürlich kann er auch einfach eine aussuchen, die ihm gefällt, sie an seinen Tisch rufen und ihr befehlen, was er will.«

»Natürlich, Herr.«

»Du scheinst erstaunt zu sein.«

»Wie«, fragte ich, »sollen wir so tun, als wären wir schwer zu kriegen?«

»Du musst zuerst sicherstellen, dass er für sein Getränk bezahlt.«

»Ah, ich verstehe«, lächelte ich, »der Herr will der Sklavin etwas beibringen.«

Ich nahm an, dass er sich vielleicht auf etwas bezog, was ich während meiner Ausbildung gelernt hatte, das gefährliche »Vortäuschen von Desinteresse«, das manchmal einem Mädchen befohlen wird, normalerweise bei Gästen zum Abendessen, denen sie für die Nacht ausgeliehen werden soll. Wenn ihr Herr es wünschte, muss sie dann so tun, als hätte sie kein Interesse an dem Gast oder verabscheute ihn sogar, auch wenn sie noch so begierig darauf hoffte, von ihm angefasst zu werden. Trotzdem musste sie ihn natürlich perfekt bedienen. Dann kann sie sich Schritt für Schritt erlauben, ihre wahren Gefühle für den Gast hervortreten zu lassen und auf diese Weise den Eindruck erwecken, von ihm verführt worden zu sein. Nach einer gewissen Zeit erregt sie dann ehrliches Mitleid, wenn sie neben ihm kniet und leckt und küsst. Der Gast wird sie dann in sein Zimmer schicken, damit sie sich für ihn vorbereitet.

Die meisten Herren geben diesen Befehl aber nicht in betrügerischer Absicht, sondern um einen Spaß zu machen. Außerdem kann die Sache für das Mädchen gefährlich werden, denn normalerweise ist sie verpflichtet, nach der siebenten Ahn, falls der Gast sie noch nicht durchschaut hat, ihn über den Spaß, den ihr Herr sich durch sie erlaubt hat, zu informieren. Und dann kann es durchaus passieren, dass der Gast diesen Spaß nicht unbedingt schätzt. Viele Mädchen sind dann dafür schon ausgepeitscht worden, obwohl sie für die ganze Sache nicht verantwortlich waren. Sie hatten lediglich als Sklavin ihrem Herrn gehorcht. Aber ein Mädchen musste nun einmal damit rechnen, manchmal ausgepeitscht zu werden. Schließlich ist sie nur eine Sklavin. Andererseits schlagen nur wenige Männer ein Mädchen, weil sie fälschlicherweise vorgegeben hatte, ihn nicht anziehend zu finden, besonders wenn sie das auf Befehl ihres Herrn getan hatte.

Ähnliche Aktionen mit »Lockmädchen«, mit Sklavinnen, die als Köder fungieren, werden oft durchgeführt, wenn zum Beispiel Kapitäne ihre Mannschaften auffüllen wollen. Diese Arbeit kann wegen der Scharfsinnigkeit vieler goreanischer Männer sehr gefährlich sein. Trotzdem kann das Spiel bei vielen Männern wenigstens einige Minuten, bei manchen Männern eine Stunde oder länger getrieben werden, was im Allgemeinen für den Herrn des Mädchens mehr als genug ist und die Männer ihres Herrn halten sich außerdem unauffällig in der Nähe bereit. Mädchen, die bei einem solchen Abendessen bedienen, rechnen natürlich damit, dass sie dem Gast für die Nacht zur Verfügung gestellt werden. Das kann amüsant sein für ihren Herrn und für den Gast. Außerdem ist es gut für die Disziplin des Mädchens. Ich sah zu Mirus hoch.

»Ja.« sagte er.

»Wir sollen aber Pagasklavinnen bleiben?« fragte ich.

»Ja, obwohl ihr gelegentlich auch Sklavenseide anziehen dürft.«

»Ich verstehe, Herr.«

»Der einzige Unterschied wird sein«, erklärte er, »dass euch dann die Sklavenseide von einen Herrn ausgezogen wird oder ihr sie auf Befehl sofort selbst auszieht.«

»Ja, Herr.« lächelte ich.

Wir sollten also immer noch heiß sein und bereit, Pagasklavinnen, die eifrig und ohne Einschränkungen dienen und die Sklavenseide sollte nur als Einladung dienen, sie zu entfernen. Das war kein großer Unterschied zu den renommierten Pagatavernen.

Diese Tavernen waren für freie Frauen im Allgemeinen verboten. Die einzigen Frauen, die es dort gab, waren Sklavinnen im Kragen, die entweder dem Tavernenbesitzer gehörten oder von Gästen mitgebracht wurden, um in einem Alkoven zu dienen. An solchen Plätzen wurde männliche Herrschaft ausgeübt. Sie dienten, unterschiedlich in ihren Preisen, ihrer Lage, der Qualität der servierten Speisen und Getränke, der Schönheit der Sklavinnen, der gespielten Musik wie Hendows Taverne dem Vergnügen von Männern. Das war ihr Zweck, ob sie nun in einem hohen Turm untergebracht waren und über anmutig geschwungene Brücken zu erreichen waren oder in der Nähe des Hafens, so dass man die Wellen an die Kais schlagen hören konnte. In ihnen spielten dutzende Musiker auf oder ein einziger Czeharspieler, die Mädchen waren in feine Seide gekleidet oder völlig nackt, nur mit Branding und Kragen gekennzeichnet, es gab goldene Ketten und luxuriöse Felle in den Alkoven oder lediglich Seile und Strohmatten. In jedem Fall waren die Mädchen Pagasklavinnen.

»Aber vielleicht sollten wir in deinem Fall eine Ausnahme machen.« sagte er.