»Ja, Herr.« antwortete ich.
Plötzlich war ich tief erschrocken und begann dann den Orgasmus im natürlichen Muster männlicher Dominanz zu begreifen und seine Intensivierung innerhalb der Institution weiblicher Sklaverei. Wenn ich mich hingab, dann nicht nur als eine Frau an einen Mann, sondern auch als Sklavin an ihren Herrn! Ich hörte den Lärm aus der Taverne hinter dem Vorhang nicht mehr. Es gab nur noch mich und Mirus.
»Erlaube mir, mich dir hinzugeben!« bettelte ich.
»Warte!« befahl er.
Ich war im Kragen!
»Bitte!« schluchzte ich.
Ich war nackt und lag in den Armen eines Mannes, dessen Sandalen ich nicht wert war abzulecken.
»Herr!« bettelte ich.
Musste nicht das, was mir von der stolzen Erdenfrau geblieben war, dem widerstehen?
»Herr!« weinte ich.
»Nein.« sagte er streng.
Aber was mir von der Erdenfrau geblieben war, war völlig machtlos!
»Bitte, bitte!« flüsterte ich.
»Nein.« sagte er.
Dann war das, was von der Erdenfrau noch übrig gewesen sein könnte, verschwunden und an ihrer Stelle gab es jetzt nur eine verängstigte goreanische Sklavin, die kurz vor etwas stand, von dem sie nicht wusste, was es war. Ich wurde nicht einfach gestreichelt und geküsst, wie es auch die Sitten auf der Erde erlaubt hätten. Ich sollte erobert und besiegt werden!
»Bitte!« weinte ich.
»Nein.« sagte er.
Ich würde auch nicht den kleinsten Fetzen Würde oder Stolz bewahren dürfen. Meine Hingabe würde nicht von der Art sein, wie sie auf der Erde erlaubt war, diese sanften, bedeutungslosen Wellen von Empfindungen, die die akzeptable Geistesverwandtschaft kennzeichneten, die die meisten Menschen auf der Erde scheinbar noch aushalten konnten. Nein, meine Hingabe würde aus seinem Willen und seiner Macht resultieren, aus seinem Durchsetzungsvermögen und seiner Entschlossenheit, der Anwendung seiner Stärke mir gegenüber, die mich hilflos machen würde, mich so werden lassen würde, wie er mich wollte, wie er mich besitzen wollte. Es würde nichts sein, was auf Kompromissen beruht. Es wäre eine Tat, eine Erfüllung für ihn und auch für mich. Es würde seine Kraft zeigen und meine Schwäche, seinen Triumph und meine Erschütterung und Überwältigung. Es wäre eine Tat seiner mir auferlegten kompromisslosen Kraft, der ich, die Frau, nicht widerstehen konnte.
»Erlaube mir, mich dir hinzugeben!« flehte ich.
»Warte.« befahl er.
Ich stöhnte. Ich wollte keine kultivierte Liebe. Ich wollte sicher sein, dass ich in der Hand eines Mannes war, der aufregend war und den ich erregte, der mich wunderbar fand und dessen wütende Kraft ich zu spüren bekam. Ich wollte in den Armen eines richtigen Mannes liegen. Ich wollte nicht darüber rätseln, ob ich genommen wurde oder nicht. Ich wollte richtig angefasst werden. Ich wollte besessen und beherrscht werden und ausgepeitscht, wenn ich ihn nicht zufrieden stellte.
»Ich bin bereit!« sagte ich. »Ich bitte darum, mich als Sklavin unterwerfen zu dürfen!«
»Noch nicht.« sagte er.
Ich begann zu weinen, weil ich mich ihm endlich hingeben wollte. Er aber wollte mich nicht einfach nur genießen oder sich mit mir vergnügen. Er wollte mich beherrschen. Ich sollte nicht einfach so sondern als Sklavin benutzt werden; es amüsiert manchmal goreanische Herren, so etwas mit uns zu machen. Ich war dabei, mich vollständig und bedingungslos hinzugeben. Ich wollte nicht nur einfach Liebe mit mir machen lassen. Diese Erfahrung war viel tiefgehender. Ich wurde dominiert und beherrscht. Ich gab mich als Sklavin hin, vollständig.
»Bitte!« weinte ich.
»Nein.« sagte er.
Ich sollte vollständig bezwungen werden.
»Bitte!« drängte ich.
»Muss ich dich erst knebeln?«
»Nein, Herr.«
»Bist du bereit?«
»Ja, ja, Herr!«
»Dann kannst du dich jetzt hingeben«, sagte er, »– als Sklavin.«
Ich gab mich ihm hin, vollständig, kompromisslos, als Sklavenmädchen einem Herrn. Dann sah ich wild und misstrauisch zu ihm auf.
»Herr.« flüsterte ich und bezeugte, dass es richtig war, dass ich den Männern gehörte.
Dann lag ich in seinen Armen, ein staunendes, ängstliches Sklavenmädchen. Diese Erfahrung war umfassend gewesen und bestimmt von meiner unterwürfigen Kapitulation, von unserer Beziehung als Herr und Sklavin. Er küsste mich sanft. Ich hatte auf der Erde nicht geahnt, dass es solche Männer geben könnte. Ich hatte nur von ihnen geträumt, von Männern, für die ich nie etwas anderes sein könnte als eine unterwürfige Sklavin. Jetzt auf Gor gehörte ich solchen Männern. Und jetzt lag ich, nackt und im Kragen, in den Armen eines solchen Mannes.
»Was war das?« quengelte ich. »Was hast du mit mir gemacht?«
»Nichts.«
»Herr!« protestierte ich.
»Es war der Sklavenorgasmus.«
Ich zitterte in seinen Armen.
»So etwas ist sicher gut genug für dich.«
»Ja, Herr.«
›Ich habe den Orgasmus einer Sklavin gehabt.‹ dachte ich staunend.
»Es war sicher nur ein kleiner.« sagte er.
»Ein kleiner!« sagte ich. »Ich bitte dich, Herr, hab’ Mitleid mit mir, mit einer armen Sklavin. Verspotte mich nicht.«
Ich hatte noch nie zuvor etwas mit solch einer Kraft erlebt. Es schüttelte mich immer noch. Es hatte mich zutiefst hilflos gemacht und völlig überwältigt.
»Du wirst es lernen«, sagte er, »am Anfang ist er noch klein.«
»Es wird sich noch steigern?«
»Du bist erst am Beginn dessen, was Männer dich fühlen lassen können, Doreen, mein Sklavenmädchen.«
Ich schauderte. Ich hätte niemals gedacht, dass Männer solch eine Macht über mich haben könnten.
»Willst du so etwas wieder erleben und noch Besseres?«
»Ja«, flüsterte ich, »ja!«
Wie wir von ihrer Gnade abhängig sind! Sie hatten nicht nur die Macht der Pein über uns, sondern auch die Macht der Lust. Sie hatten mich jetzt, in der Person von Mirus, von der unglaublichen Lust kosten lassen, vielleicht damit ich wenigstens eine Ahnung davon bekommen sollte, wie es noch werden konnte. Jetzt konnten sie, wie sie wollten, mir entweder solche Lust schenken oder sie mir vorenthalten. Ich würde ihnen perfekt gehorchen müssen, würde versuchen müssen, sie zufrieden zu stellen!
»Was möchtest du wieder erleben?«
»Bitte bring mich nicht dazu, es zu sagen, Herr.« bat ich.
»Was geht hier vor?« fragte eine Stimme.
Schnell fuhren Mirus und ich auseinander. Ich kniete nieder, mit dem Kopf auf den Fliesen. Ein Mann stand vor mir.
»Du hast sie hier genommen, im Durchgang?« fragte Hendow, mein Herr.
»Ja.« antwortete Mirus.
Ich konnte Hendows Gesicht nicht sehen, bemerkte aber, dass er nicht erfreut war. Mirus schien es peinlich zu sein. Ich war erschrocken.
»Hast du sie trainiert?« fragte Hendow.
»Ja.« entgegnete Mirus.
»Hier?«
»Ich habe sie genossen.« sagte Mirus wütend.
»Wie ist sie?«
Ich wurde rot.
»Für eine neue Sklavin ist sie gut.«
Wenn es Sklaven betraf, wurden deren Verhalten und ihre Leistungen vor ihnen offen diskutiert, wie bei anderen Tieren auch.
»Hat sie sich hingegeben?« fragte Hendow.
»Ja.«
»Gänzlich?«
»Ja.« entgegnete Mirus wütend.
»Sieh hoch, Sklavin.« befahl Hendow.
Ich gehorchte sofort.
»Hast du dich hingegeben?« fragte mich Hendow.
»Ja, Herr.« flüsterte ich.
»Ihm?« fragte er und deutete auf Mirus.
»Ja, Herr.« antwortete ich ängstlich.
»Kam sie zum Sklavenorgasmus?« fragte Mirus.
»Ja.« sagte Mirus.
»Sklavin?« wandte er sich an mich.
»Ja, Herr.«
»Das ist dein erster, nicht wahr?«
»Ja, Herr.« flüsterte ich.
»Du hättest sie vielleicht lieber selbst bis zu diesem Punkt gebracht.« sagte Mirus. »Wenn das so ist, so wusste ich nichts davon. Du hättest mir deinen Wunsch mitteilen sollen, ich hätte ihn natürlich respektiert.«
»Was macht das schon für einen Unterschied«, antwortete Hendow, »wer eine Sklavin zum ersten Sklavenorgasmus bringt.«