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In den »Häfen von Aristodemus« wurden wir in Arbeitstuniken gesteckt. Uns wurden auch die Ketten, die wir jetzt trugen angelegt, wir wurden aber noch nicht an der Sklavenkette befestigt. Zusammen mit anderen Mädchen kamen wir in Sklavenwagen, die anscheinend auf unsere Ankunft gewartet hatten, um uns ins Arbeitslager zu bringen. Auf diesen Wagen wurden unsere gefesselten Knöchel an einen Mittelbalken gekettet und angeschlossen. Auf diese Weise mussten wir im Wagen bleiben, bis es den Herren einfiel, uns herauszulassen. Als wir innerhalb der Umzäunung des Arbeitslagers ankamen, wurden wir eine nach der anderen vom Wagen geholt und an die Sklavenkette gelegt. Dann machten wir uns auf den Weg durch das Lager zum Aufseherzelt, neben dem, um es ihm bequemer zu machen, unsere Gehege lagen. Ich sah mich an und die lange Kette. Ich hatte Angst.

»Welche Kette ist das, Herr?« fragte ich.

»Die Schwarze Kette.« antwortete der Wächter.

Ich schrie vor Angst auf.

»Was ist los?« grinste er.

Ich bin sicher, dass er es genau wusste.

»Die schwarze Kette«, sagte ich, »ist doch aber in Torcadino. Sie ist in Torcadino!«

»Sie war in Torcadino«, widersprach er, »jetzt aber nicht mehr. Sie ist hierher verlegt worden, nach Venna.«

Ich taumelte an der Kette. Die Dinge schienen sich plötzlich um mich herum zu bewegen und es schien schwarz um mich her zu werden Die Kette, die an der Vorderseite meines Kragens befestigt war, zog mich weiter.

»Die Belagerungsarbeiten bei Torcadino«, fuhr er fort, »oder jedenfalls der größte Teil der schweren Arbeiten dort sind schon vor Monaten beendet worden.«

Ich fühlte mich elend, musste aber an der Kette weiterstolpern.

»Du bist vielleicht die Schlampe Tuka.« sagte der Wächter.

Ich sah ihn elendig an. Er hatte meinen Namen gehört. Ich trug immer noch den Namen, den mir mein früherer Herr, Tyrrhenius aus Argentum, gegeben hatte. Ich hatte keinen neuen Namen bekommen. Jetzt begann ich erschrocken zu vermuten, warum. Er sah mich an.

»Ja, Herr«, gab ich zu, »ich bin die Schlampe Tuka.«

»Das dachte ich mir schon.« sagte er. »Du hat viele Freunde an der Kette.«

»Beschütze mich«, bettelte ich, »beschütze mich!«

»Vielleicht.« lächelte er.

»Ich diene dir so unterwürfig wie die niedrigste Schlampe auf Gor.« versprach ich ihm weinend.

»Du musst mir sowieso dienen«, lachte er, »du bist eine Sklavin.«

»Ja, Herr.« stöhnte ich.

»Die Wachen haben gehört, dass du ein ausgezeichnetes Ködermädchen warst.« sagte er. »Sie vermuten deshalb, dass du ziemlich gut bist und freuen sich darauf, dich auszuprobieren.«

»Ja, Herr.«

Ich würde versuchen, ihnen perfekt zu dienen.

Wir kamen nun oben an dem viereckigen Aufseherzelt an. Dahinter und links davon, am Fuß des Hügels befanden sich die Gehege für die weiblichen Arbeitssklaven. Ich konnte ein Stück davon sehen, als wir auf den Hügel stiegen.

»Mir wurde gesagt, Herr«, sagte ich, »dass ich an meinen Herrn, Ionicus, für fünf Silber-Tarsks und ein Tarsk-Stück verkauft wurde.«

»Ich habe davon gehört.« entgegnete er.

»Ist das nicht ein zu hoher Preis für einen weiblichen Arbeitssklaven?« fragte ich.

»Unter normalen Umständen wäre es für eine normale Arbeitssklavin ziemlich viel.« sagte er amüsiert. »Aber Ionicus kann einen guten Spaß würdigen. Er ist ein Mann, der viel dafür bezahlt, sich zu amüsieren.«

»Ich verstehe.« flüsterte ich.

»Haltet hier an.« rief er der Sklavenkette zu.

Wir waren nun auf oben auf dem Hügel angekommen, am dem flachen, offenen Platz vor dem Zelt.

»Dies, meine Damen«, erklärte er, »ist das Zelt des Aufsehers. Viel wird davon abhängen, wie ihr ihn zufrieden stellt.«

Ängstliches Murmeln war in der Kette zu hören.

»Ihr werdet von der Kette genommen und einzeln zu ihm gebracht.« sagte er. »Ich gebe euch den Rat, vorher eure Tuniken zu öffnen.«

Eine nach der anderen, beginnend mit dem Ersten Mädchen, wurden wir von der Sklavenkette gelöst. Jede von uns kauerte sich dann hin, damit sie mit den gefesselten Händen den oberen Teil ihrer Tunika erreichen konnte und öffnete sie.

»Lass mich dir helfen.« sagte der Wächter.

Ich stand vor ihm auf. Er riss meine Tunika vorn auf und schlug sie über meine Schultern zurück.

»Ausgezeichnet.« sagte er.

24

Im Arbeitslager

»Lass mich Wasser zu ihnen bringen.« sagte sie.

Ihre Beine waren wunderschön. Sie hatte langes dunkles Haar. Es war kein Wunder, dass sie einmal in einer Taverne gedient hatte. Die kurze, enge Arbeitstunika ließ viel von ihr sehen.

Unsere Füße steckten bis zu den Knöcheln im Sand. Ich trat zurück. Ich würde mich nicht mit ihr um die Arbeit streiten. Ich fürchtete mich davor, dieser Gruppe von vielleicht fünfzig Männern zu nahe zu kommen.

»Nein«, lehnte der Wächter grinsend ab, »Tuka.«

Zehn Tage war ich jetzt schon bei der »Schwarzen Kette des Ionicus«, aber noch nie war ich dieser Gruppe zugeteilt worden. Gewöhnlich gehören zwei Mädchen zu jeder Gruppe. Die »Schwarze Kette« bestand aus mehreren solchen Gruppen von jeweils ungefähr fünfzig Männern. Die anderen Ketten des Ionicus, die »Rote Kette«, die »Gelbe Kette« und so weiter, arbeiteten an anderen Orten, nicht in der Nähe von Venna.

Ionicus war einer der größten Herren von Arbeitskolonnen. Er selbst wohnte, wie ich gehört hatte, in Telenus, der Hauptstadt von Cos, wo seine Gesellschaft ihren Sitz hatte. Seine Arbeitskolonnen waren jedoch politisch neutral und begriffen das Handelrecht als flexibles Instrument. Dementsprechend kam es vor, dass sie in einem Konflikt für beide Seiten arbeiteten. Der Gold-Tarsk bedeutet Männern wie Ionicus alles.

Ich sah hinunter auf den Platz, wo die Männer arbeiteten. Sie verluden Sand, der später für die Herstellung von Mörtel verwendet werden sollte. Die Vennaer waren dabei, ihre Mauern zu reparieren und zu erhöhen.

»Zögerst du etwa?« fragte der Wächter.

»Nein, Herr, natürlich nicht, Herr.« antwortete ich schnell.

»Nimm dich in Acht.« sagte eines der Mädchen.

Mein Körper und besonders meine Beine schmerzten unter dem Gewicht des Wassersacks, der an einem Riemen über meiner Schulter hing. Ich würde mich freuen, wenn der Inhalt ausgegossen war, aber dann musste ich schon bald zum Holztank zurückeilen, den Sack erneut untertauchen und ihn unter dem Geblubber der aufsteigenden Luftblasen erneut füllen. Während des ganzen Tages durfte ich nicht aus dem Wassersack trinken, nur am Holztank war mir das erlaubt.

Normalerweise war es so, dass ein Mädchen zum Tank zurückkehrte, während das andere die Mannschaft versorgte. So wurde sichergestellt, dass immer Wasser verfügbar war, es sei denn, die Wachen wollten die Männer bestrafen. In diesem Fall mussten wir vielleicht mit den prallen Wassersäcken neben uns vor ihnen niederknien, so dass sie uns sehen konnten, wir durften ihnen das Wasser aber nicht bringen. Manchmal verboten die Wachen auch den Männern das Trinken, tranken selbst aber vor ihren Augen, spuckten das Wasser manchmal auch aus oder gossen es sich über den Kopf oder den Körper. Manchmal leerten sie dann einen Wassersack vor ihnen in den Sand.

Um meinen Hals hatte ich an einer langen Schnur eine Metalltasse hängen. Sie hing bis einige Zoll unterhalb meines Nabels. Das war ein Scherz der Herren. Damit ich besser dienen konnte, war ich jetzt anders gefesselt, als ich ins Lager gebracht wurde. Die senkrechte Kette, die Fuß- und Handgelenksketten verbunden hatte, war entfernt worden. Die Fußkette war jetzt zwei Fuß lang. Dieser Abstand verhinderte offenbar ausreichend, dass ich rennen konnte, machen es den Wachen aber andererseits bequemer, mich auf dem Rücken liegend zu benutzen, wenn sie das wollten.

Meine Handgelenke waren ebenfalls zusammengekettet, aber von einer etwas kürzeren Kette. Damit konnte ich meine Hände benutzen, außer wenn die Hände hinter meinem Rücken gefesselt wurden. Das war die normale Fesselung der weiblichen Arbeitssklaven in der »Schwarzen Kette des Ionicus«. Der einzige Unterschied zwischen unseren Ketten war die Anzahl der Kettenglieder zwischen unseren Knöcheln, die von der Länge unserer Beine abhing.