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»Und was machen Sie, Mack?«

»Ich stelle mich neben die Bombe und passe auf, dass sich ihr niemand nähert. Sie achten auf Syndiks, ich kümmere mich um das Ding hier.«

Eine andere Stimme war zu hören, und Geary begriff, dass es sich um den Seniorkommandokanal der Marines handelte. »Wie geht es voran, Vili?«, fragte General Carabali.

»Ich habe alles im Griff«, erwiderte Major Dietz. »Kommandobereich gesichert, Gegenangriff läuft. Die Pseudo-Maschinenkontrolle haben wir zurückerobert, die Pseudo-Brücke ist als Nächstes an der Reihe.«

»Das habe ich gesehen. Also gut, an alle: Major Dietz bleibt der Befehlshaber vor Ort. Sobald Sie an Bord der Invincible gehen, nehmen Sie Ihre Befehle von ihm entgegen.«

Captains und Lieutenants, die die von der Typhoon kommenden Kompanien und Züge befehligten, antworteten mit einem Chor aus zustimmenden und bestätigenden Lauten. Major Dietz begann sofort Befehle auszugeben, mit denen er die Einheiten auf die verschiedenen Decks und auf die Korridore verteilte, damit sie einen Kordon bildeten, der die Invincible durchkämmen würde. »Die kleinste Operationseinheit ist der Trupp«, sagte Dietz. »Keine kleinere Einheit hat sich eigenständig durch das Schiff zu bewegen.«

»Trupp?«, wiederholte irgendein Captain nahezu erschrocken.

»Sie werden es verstehen, wenn Sie tiefer in das Schiff vorgedrungen sind«, antwortete der Major. »Postieren Sie einen kompletten Zug an der Luftschleuse, welche die Syndiks benutzt haben, um an Bord zu gelangen. Halten Sie sich bereit, dass der eine oder andere versuchen wird, auf dem Weg nach draußen zu kommen.«

»Nach draußen kommen? Wohin denn? Da haben zwar ein paar Shuttles gewartet, aber die werden gerade eines nach dem anderen abgeschossen.«

»Das werden Sie verstehen, wenn Sie sich im Inneren des Schiffs befinden«, wiederholte Major Dietz. »Glauben Sie mir, die Syndiks werden es verlassen wollen. Seien Sie darauf gefasst, dass sie bei einem Angriff sogar zu allen Mitteln greifen werden, weil sie unbedingt die Luftschleuse erreichen wollen.«

»Major, wir haben die Pseudo-Brücke eingenommen«, meldete ein Lieutenant. »Hier ist noch eine Bombe, aber kein einziger Syndik.«

»Wie war das? Kein Syndik?«

»Nein, Sir. Ich habe meine Leute eine Wand bilden und sie von einer Seite des Abteils bis zur anderen gehen lassen. Hier halten sich keine Syndiks versteckt.«

»Sie haben eine Atombombe unbewacht zurückgelassen?«, rief ein Captain verblüfft. »Die … hä? Was ist das? Wer ist da?«

Geary überprüfte die Position des Captains und stellte fest, dass der sich tief im Inneren der Invincible aufhielt.

»Major, was hält sich hier noch auf?«, wollte eine sehr beunruhigte Stimme wissen.

»Nichts, was Ihnen etwas antun könnte«, antwortete Dietz. »Behalten Sie Truppformation bei. General, die neuen Truppen haben sich noch nicht an die Umgebung in der Invincible gewöhnt. Das könnte sich zu einem ernsteren Problem als erwartet entwickeln.«

»Bringen Sie sie mit Ihren Leuten zusammen«, wies Carabali ihn an. »Machen Sie den Zug zur kleinsten Einheit, und sorgen Sie dafür, dass die Marines in jedem Zug in körperlichem Kontakt untereinander bleiben.«

Admiral Lagemann wandte sich an Geary: »Kriegführung in einem Geisterhaus. Ich dachte immer, es könnte keine noch schlimmere Form des Kriegs geben, aber jetzt haben wir sie tatsächlich entdeckt. Bei der ersten Atombombe in der Pseudo-Maschinenkontrolle waren sechs Syndiks anwesend. Wenn die andere Gruppe genauso groß war, dann wird sie zu klein gewesen sein, um den mentalen Druck der Kik-Geister auszuhalten oder wie man dieses Phänomen auch bezeichnen will.«

»Sie glauben, die sind einfach weggelaufen?«

»Das halte ich für wahrscheinlich. Sehen Sie sich doch nur an, was mit den neuen Marines geschieht, die eben an Bord gekommen sind. Und die waren überall in Truppstärke unterwegs, also doppelt so viele Leute wie die Syndiks, die die zweite Bombe im Stich gelassen haben.«

An mehreren Stellen leuchteten Alarmsymbole auf, zum Teil, weil dort Marines mit Syndik-Eindringlingen kämpften, zum Teil, weil Syndiks auf Geister geschossen haben mussten und so den Marines ihre Position verrieten.

Jene Marines, die von der Typhoon auf die Invincible übergewechselt waren, bewegten sich nun langsamer als noch zu Beginn, und sie drehten sich immer häufiger um und warfen einen forschenden Blick hinter sich, während sie durch die leeren, dunklen Gänge des erbeuteten Kik-Kriegsschiffs zogen. Von Zeit zu Zeit feuerten sie Salven auf mögliche Feinde ab, die gar nicht existierten.

»Wir haben Meldungen!«, rief irgendjemand.

Wieder wechselte Geary die Ansicht und entschied sich für die Helmkamera des Marine-Lieutenant, dessen Zug die Luftschleuse bewachte. Einer seiner Marines fuchtelte aufgeregt. »Nach der Bewegung zu urteilen, drei oder vier! Sie kommen so schnell in unsere Richtung, dass die Ausrüstung erfassen kann, wie sie sich von den Wänden abstoßen.«

»Nebeln Sie den Korridor ein«, befahl der Lieutenant.

Einnebeln bedeutete in diesem Fall mehr Staub. Die Granaten gingen in einer Serie von Detonationen hoch, die für einen Moment den dunklen Gang erhellten, ehe die Staubwolken verhinderten, dass irgendwelches Licht den Korridor durchdrang. Sekunden später wurde der Staub verwirbelt, und mehrere Gestalten kamen durch die Wolke geflogen. Die Marines eröffneten das Feuer und töteten die Syndiks, deren Körper von den Treffern aus ihrer ursprünglichen Flugbahn geworfen wurden.

»Was war denn das?«, fragte der Zug-Sergeant den Lieutenant. »Die haben nicht mal versucht, auf uns zu schießen. Die sind einfach auf uns zugeflogen.«

»Da kommen mehr! Gleicher Gang!«

»Sie nehmen die umgekehrte Route, auf der sie ins Schiff vorgedrungen sind«, warnte Major Dietz.

Schüsse wurden abgegeben, eine ziellose Salve, gefolgt von mehreren Syndiks. Die feuerten in alle Richtungen wild drauflos, als sie aus der Staubwolke gestürmt kamen. Die Marines erwiderten das Feuer und töteten alle bis auf einen. Dieser letzte Syndik-Soldat war verwundet, aber er lebte noch. Als er den Rand der Luftschleuse erreichte, klammerte er sich daran und sah auf eine Weise nach draußen, als fürchte er, irgendetwas könnte ihn zurück in die Invincible zerren.

Ein Marine klatschte eine Verbindungseinheit auf die Rüstung des Syndiks, um mit ihm kommunizieren zu können. »Ergeben Sie sich, Mann! Deaktivieren Sie Ihre Systeme!«

»Nein!« Geary konnte den heulenden Tonfall des Mannes hören. »Die kriegen mich! Lassen Sie mich weg von hier! Lassen Sie mich da raus, wo ich in Sicherheit bin!«

»Da draußen ist nichts mehr! Wir haben all Ihre Shuttles abgeschossen!«

Der Syndik hielt sich weiter krampfhaft am Rand der Schleuse fest und ignorierte jeden Versuch, ihn zur Kapitulation zu bewegen.

»Schalten Sie die Systeme seiner Rüstung ab, und dann stellen Sie ihn ruhig.«

»Wenn wir einfach seine Systeme abschalten, bringen wir ihn womöglich um«, widersprach der Lieutenant. »Unser Befehl lautet, ein paar Gefangene zu nehmen.«

»Sir, wenn wir seine Systeme nicht abschalten und ihn nicht ruhigstellen, dann wird er sich noch selbst umbringen. Sie sehen, wie viele Treffer er eingesteckt hat. Wenn wir ihn nicht behandeln, wird er sterben.«

»Es ist ein Auswertungsteam auf dem Weg zu Ihnen«, mischte sich General Carabali ein. »Warten Sie, bis das Team da ist und den Syndik verhören kann. Es wird von einem medizinischen Team begleitet.«

»Wen kümmert es, ob ein Syndik mehr oder weniger stirbt?«, murmelte irgendjemand.