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Mit leiser Erschütterung begriff er, dass sein Glück vollkommen war. Die gesunde Geburt des Kindes war natürlich etwas Schönes – doch sie bedeutete zudem, dass Claire ihre Klippe sicher genommen hatte und dass er und sie nun frei waren. Sie konnten Fraser’s Ridge in dem Bewusstsein verlassen, alles Menschenmögliche für die Zurückbleibenden getan zu haben.

Aye, es lag stets etwas Trauriges in einem Abschied von zu Hause – doch in diesem Fall konnte man auch sagen, dass ihr Zuhause sie verlassen hatte, als nämlich das Haus abbrannte. Doch seine wachsende Vorfreude war stärker als die Traurigkeit. Frei wie der Wind, Claire an seiner Seite, keine täglichen Arbeiten zu erledigen, keine kleinlichen Streitereien zu regeln, keine Witwen und Waisen zu versorgen … nun, das war zweifellos ein unwürdiger Gedanke, und doch …

Krieg war etwas Furchtbares, und dieser Krieg würde keine Ausnahme sein – doch er war auch unleugbar aufregend, und sein Blut erwachte vom Scheitel bis zur Sohle.

»Moran taing«, wiederholte er aufrichtig dankbar.

Kurze Zeit später öffnete sich die Tür der Hütte erneut. Licht ergoss sich auf die dunkle Veranda, und Claire kam heraus. Sie zog die Kapuze ihres Umhangs hoch und trug ihren Korb über dem Arm. Stimmen folgten ihr, und Menschen drängten sich in der Tür; sie drehte sich um und winkte ihnen zum Abschied zu, und er hörte sie lachen, ein Geräusch, das ihn mit einem leisen, wohligen Schauer erfüllte.

Die Tür schloss sich, und sie schritt im grauen Halbdunkel über den Pfad; er konnte sehen, dass sie vor Erschöpfung ein wenig schwankte, und doch strahlte sie irgendetwas aus – vielleicht war es ja die gleiche Euphorie, die auch ihn beflügelte.

»Wie die Funken, die gen Himmel fliegen«, murmelte er und trat lächelnd vor, um sie zu begrüßen.

Sie erschrak nicht, sondern drehte sich in seine Richtung und kam auf ihn zu. Sie schien im Schnee fast zu schweben.

»Dann ist also alles gut«, sagte er, und sie seufzte tief und kam in seine Arme, unerschütterlich und warm in den kalten Falten ihres Umhangs. Er fasste hinein, zog sie an sich, in den schützenden Wollstoff seines eigenen weiten Umhangs.

»Ich brauche dich, bitte«, flüsterte sie, ihr Mund an seinem Mund, und ohne zu antworten, hob er sie auf – Himmel, sie hatte recht, dieser Umhang stank nach totem Fleisch; hatte der Mann, dem er ihn abgekauft hatte, ihn etwa benutzt, um einen zerlegten Hirsch aus dem Wald zu schleifen? –, küsste sie ausgiebig, stellte sie wieder hin und führte sie bergab. Der leichte Schnee schien unter ihren Schritten dahinzuschmelzen.

Der Weg zur Scheune schien höchstens Sekunden zu dauern; unterwegs unterhielten sie sich ein wenig, doch er hätte nicht sagen können, worüber. Das Einzige, was zählte, war, zusammen zu sein.

Es war zwar nicht gerade kuschelig warm in der Scheune, aber es war auch nicht allzu kalt. Einladend, dachte er, mit dem angenehmen warmen Geruch der Tiere in der Dunkelheit. Das merkwürdige graue Licht des Himmels drang hinein, gerade so viel, dass man die gedrungenen Umrisse der Pferde und Maultiere sehen konnte, die in ihren Boxen vor sich hin dösten. Und es gab trockenes Stroh, auf das man sich legen konnte, selbst wenn es alt und etwas staubig war.

Es war zu kalt, um sich auszuziehen, doch er legte seinen Umhang ins Stroh, bettete sie darauf und legte sich dann auf sie. Sie zitterten beide, als sie sich küssten, sodass ihre Zähne aneinanderklapperten und sie prustend auseinanderfuhren.

»Das ist albern«, sagte sie. »Ich kann meinen Atem sehen – und deinen. Es ist so kalt, dass man Dampfkringel pusten könnte. Wir werden noch erfrieren.«

»Nein, das tun wir nicht. Weißt du noch, wie die Indianer Feuer machen?«

»Was, indem sie ein trockenes Stöckchen reiben und …«

»Aye, Reibung.« Er hatte ihr die Unterröcke hochgeschoben; ihr Oberschenkel lag kalt und glatt unter seiner Hand. »Ich sehe aber schon, dass es hier nicht trocken ist – Himmel, Sassenach, was hast du angestellt?« Er hatte sie fest in der Handfläche, warm und weich und feucht, und bei seiner kalten Berührung kreischte sie auf, so laut, dass eines der Maultiere erschrocken schnaubte. Sie wand sich, gerade so, dass er schnellstens die Hand zwischen ihren Beinen fortzog und etwas anderes dazwischenschob.

»Du weckst noch die ganze Scheune«, merkte er atemlos an. Gott, von der plötzlichen Hitze, mit der sie ihn umfing, wurde ihm ganz schwindelig.

Sie fuhr ihm mit den Händen unter das Hemd und kniff ihn fest in beide Brustwarzen, und er jaulte auf, doch dann lachte er.

»Mach das noch einmal«, sagte er und beugte sich über sie. Er steckte ihr die Zunge in das kalte Ohr, weil er solche Freude daran hatte, sie kreischen zu hören. Sie wand sich und bäumte sich auf, wandte aber – wie er feststellte – den Kopf nicht ab. Sanft nahm er ihr Ohrläppchen zwischen die Zähne und liebkoste es, während er sich langsam in ihr bewegte und leise über die Laute lachte, die sie ausstieß.

So lange hatten sie sich lautlos lieben müssen.

Ihre Hände waren an seinem Rücken beschäftigt; er hatte nur seinen Hosenlatz geöffnet und seinen Hemdschoß beiseitegezogen, doch sie hatte das Hemd jetzt am Rücken herausgezogen, ihm beide Hände in die Hose geschoben und hielt seine Gesäßbacken fest. Sie zog ihn an sich und bohrte ihm die Nägel in die Haut, und er wusste, was sie wollte. Er ließ von ihrem Ohr ab, stützte sich auf die Hände und stieß fest zu. Ringsum raschelte das Stroh wie knisternde Flammen.

Am liebsten hätte er sich einfach sogleich gehen lassen, sich ergossen und sich auf sie fallen gelassen, sie festgehalten und ihr Haar gerochen, während er warm und glücklich eindöste. Ein vager Hauch von Pflichtgefühl rief ihm jedoch ins Gedächtnis, dass sie ihn darum gebeten hatte, dass sie es war, die es brauchte. Er konnte sie nicht unbefriedigt lassen.

Er schloss die Augen und zwang sich zur Langsamkeit, senkte sich auf sie, sodass sie ihn mit dem ganzen Körper berührte, während sich der Stoff ihrer Kleider zwischen ihnen verknotete. Es gelang ihm, eine Hand unter sie zu schieben; er umfasste ihr nacktes Gesäß und ließ seine Finger in die gedehnte warme Ritze zwischen ihren Pobacken gleiten. Schob einen noch etwas weiter, und sie keuchte auf. Ihre Hüften hoben sich, und sie versuchte, sich ihm zu entwinden, doch er lachte tief in seiner Kehle und ließ sie nicht. Bewegte den Finger.

»Mach das noch einmal«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Mach dieses Geräusch noch einmal für mich.«

Sie machte ein noch besseres, eines, das er noch nie gehört hatte, und zuckte bebend und wimmernd unter ihm.

Er zog den Finger heraus und strich ihn leicht und schnell über die glatten Stellen in der Tiefe, spürte seinen eigenen Schwanz unter seinen Fingern, der sie dehnte, groß und schlüpfrig …

Auch er stieß ein fürchterliches Geräusch aus – wie eine verendende Kuh –, doch er war zu glücklich, um sich zu schämen.

»Du bist nicht besonders friedvoll, Sassenach«, murmelte er einen Moment später und atmete Moschus und neues Leben ein. »Aber ich hab dich gern.«

Kapitel 12

Genug

Ich begann meinen Abschied im Kühlhaus. Blieb einen Moment darin stehen und lauschte dem Glucksen des Wassers in seiner Steinrinne, roch die kühle Frische des Raumes mit ihrem schwachen süßen Duft nach Milch und Butter. Trat ins Freie und wandte mich nach links, um an den verwitterten Palisaden meines Gartens entlangzugehen, die mit den zerzausten, raschelnden Überresten von Kürbisranken bewachsen waren. Dort hielt ich zögernd inne; seit dem Tag, an dem Malva und ihr Kind dort gestorben waren, hatte ich keinen Fuß mehr in den Garten gesetzt. Ich stützte mich mit den Händen auf zwei der hölzernen Pfosten auf und beugte mich vor, um zwischen ihnen hindurchzuspähen.

Ich war froh, dass ich das nicht früher getan hatte; ich hätte es nicht ertragen können, den Garten in seiner winterlichen Trostlosigkeit zu sehen, die leeren Stängel geschwärzt und vertrocknet, die Blätter auf dem Boden verrottet. Es war immer noch ein Anblick, der das Herz eines Gärtners mit Schmerz erfüllte, doch er war nicht mehr so trostlos. Überall spross frisches Grün, verziert mit kleinen Blumen; der gütige Frühling breitete seine Girlanden über die Gebeine des Winters. Natürlich bestand das frische Grün zur Hälfte aus Gräsern und Unkräutern, die die verkümmernden Kohl- und Zwiebelschösslinge erstickten. Amy hatte neben der alten Hütte einen neuen Gemüsegarten angelegt: Weder sie noch sonst jemand aus Fraser’s Ridge war bereit, nur einen Fuß in diesen Garten zu setzen.