Galen von Pergamon neben Hippokrates der bedeutendste Arzt der Antike (geb. 129 n. C. in Pergamon, gest. 199 n. C. in Rom). Er faßte das gesamte Wissen der antiken Heilkunde in einem einheitlichen System zusammen, welches das ganze Mittelalter hindurch bis zur Neuzeit nahezu absolute Autorität besaß.
Geiserich König der Vandalen (ca. 389-477 n. C.). Er zog mit seinem Heer von Spanien nach Nordafrika, wo er 442 erstmals ein von Rom unabhängiges Germanenreich gründete, dessen Hauptstadt Karthago war. Mit seiner Flotte eroberte er weite Teile des westlichen Mittelmeers. Seine Plünderung Roms im Jahre 455 führte zu dem von Bischof Gregoire von Blois geprägten Schlagwort vom «Vandalismus».
Helena Heilige und Mutter Konstantins des Großen (ca. 275-336 n. C.). Sie stammte aus einfachen Verhältnissen und lebte mit Konstantins Vater, Constantius I. im Konkubinat zusammen, bis dieser aus politisch-dynastischen Gründen die Verbindung löste. Von ihrem Sohn für die christliche Religion gewonnen, baute sie in Jerusalem mehrere Kirchen und soll dort der Überlieferung nach das Kreuz Christi gefunden haben. Der Festtag der heiligen Helena ist der 21. Mai.
Herophilus von Chalcedon griechischer Arzt und Hippokrates-Schüler (ca. 335-280 v. C.), der als einer der ersten Menschenleichen sezierte und deshalb häufig als «Vater der Anatomie» bezeichnet wird. Herophilus verfaßte mindestens neun umfangreiche Schriften, darunter einen Kommentar zum Werk seines Lehrers Hippokra-tes, die durch die Zerstörung der alexandrini-schen Bibliothek allesamt verlorengingen.
Hippokrates griechischer Arzt (ca. 460-375 v. C.), Gründer der Ärzteschule von Kos und Begründer der wissenschaftlichen Heilkunde. Hippokra-tes gilt als Verfasser zahlreicher Schriften, die im Corpus Hippocraticum zusammengefaßt sind und zu denen auch die im Text erwähnte Abhandlung über die Heilige Krankheit gehört.
Kallimachos griechischer Dichter und Gelehrter (ca. 305-240 v. C.), der den Katalog der alexan-drinischen Bibliothek verfaßte.
Johannes Chrysostomus Heiliger und Erzbischof von Konstantinopel (geb. ca. 347 n. C. in Antio-chia, gest. 407 n. C. bei Komana in der Verbannung). Johannes Chrysostomus gilt als strenger, sittenreiner Asket und größter Prediger der griechischen Kirche.
Kildare irische Kleinstadt etwa 100 Meilen südwestlich von Dublin. Die heilige Brigit, um die sich zahlreiche irische Sagen ranken, gründete dort im 5. Jahrhundert eine große Abtei.
Laurentius Heiliger und Märtyrer (gestorben 258 n. C. in Rom). Nach der Legende wurde er auf einem glühenden Rost zu Tode gefoltert. Seine Grabkirche San Lorenzo fuori le mura ist eine der sieben Hauptkirchen Roms. Laurentius’ Festtag ist der 10. August.
Lukan (Marcus Annaeus Lucanus) römischer Schriftsteller und Neffe Senecas (39-65 n. C.). Wegen der Teilnahme an der Verschwörung gegen Kaiser Nero wurde er zum Selbstmord gezwungen. Sein Hauptwerk Pharsalia oder Bellum civile, ein wahrscheinlich unvollendetes Epos in 10 Büchern, handelt vom Bürgerkrieg zwischen Cäsar und Pompeius und hatte großen Einfluß auf die Dichtung in Mittelalter und Neuzeit, so auf Dante und Goethe.
Macha eine der drei Kriegsgöttinnen der vorchristlichen irisch-keltischen Religion.
Maria Maggiore Eine der sieben Hauptkirchen Roms und zugleich eine der fünf päpstlichen Patriarchalbasiliken, berühmt wegen ihrer großartigen Mosaiken und der hier aufbewahrten «Krippe von Bethlehem». Der Legende nach erschien die heilige Maria in der Nacht zum 5. August 352 im Traum dem Papst Liberius und dem Patrizier Johannes und trug ihnen auf, ihr zu Ehren eine Kirche auf jenem Hügel Roms zu errichten, auf dem am anderen Morgen frischer Schnee gefallen sein würde. Sie fanden auf dem Esquilin ein Schneefeld in Form eines basilikalen Grundrisses und erbauten dort eine Kirche. Auf dieses Wunder, dem die Kirche ihren Beinamen Santa Maria della Neve verdankt, geht das Fest Maria Schnee (Santa Maria ad Nives) zurück, das jährlich am 5. August gefeiert wird.
Martin von Tours Heiliger und Apostel Galliens (316/17-397), gründete 361 bei Poitiers das erste Kloster in Gallien und wurde 371 Bischof von Tours. Berühmt ist die Legende, er habe vor dem Stadttor von Amiens seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt. Sein Festtag ist der 11. November.
Oswiu König des aus der Vereinigung der beiden nördlichsten angelsächsischen Reiche Bernicia und Deira entstandenen Königreichs Northum-brien (612-670 n. C.) und Gastgeber der Synode von Whitby (Witebia).
Pelagius britischer Mönch, von der römischkatholischen Kirche 416 der Ketzerei bezichtigt. Er verneinte die Erbsünde und bekräftigte die Fähigkeit des Menschen, durch die Ausübung des freien Willens zur Rechtschaffenheit zu gelangen.
Petronius Arbiter nach einem gescheiterten Aufstand gegen Kaiser Nero 66 n. C. durch erzwungenen Selbstmord gestorbener römischer Schriftsteller. Sein in Prosa und Versen verfaßtes Werk Satyricon bietet einen direkten Einblick in die Sitten und Lebensgewohnheiten seiner Zeit.
Pikten (von lateinisch picti = angemalt): halbkeltische Stämme im heutigen östlichen und nordöstlichen Schottland, die sich mit den Römern heftige Kämpfe lieferten. Die Vereinigung der Pikten mit den Dal Riadanern und Skoten 843 unter MacAlpin gilt als Ausgangspunkt der eigenständigen schottischen Geschichte.
Piso (Gaius Calpurnius Piso) seit 41 n. C. römischer Konsul, 65 n. C. als Anstifter der «pisoni-schen Verschwörung» gegen Kaiser Nero zum Selbstmord gezwungen.
Pompeius (Gnaeus Pompeius Magnus) römischer Feldherr (106-48 v. C.), der 60 v. C. mit Cäsar und Crassus das erste Triumvirat bildete, sich aber später gegen Cäsar stellte und im darauf folgenden Bürgerkrieg von Cäsar geschlagen wurde.
Publilius Syrus römischer Mimograph und Sentenzendichter, der im 1. Jahrhundert v. C. lebte. Von ihm stammen viele geflügelte Worte, die wir noch heute kennen, z.B. «Glück und Glas, wie leicht bricht das», «Geld regiert die Welt» oder «Der Erben Weinen ist nur unterdrücktes Lachen» (daher der Ausdruck «lachende Erben»).
Seneca (Lucius Annaeus Seneca) römischer Schriftsteller (ca. 4-65 n. C.) und Erzieher Neros, nach dessen Regierungsantritt zunächst einer seiner engsten Berater, später wegen der angeblichen Beteiligung an der von Konsul Gaius Calpurnius Piso angeführten Verschwörung zum Selbstmord gezwungen. Seneca gilt nach Cicero als bedeutendster römischer Prosaiker, dessen Tragödien das europäische Schauspiel stark beeinflußt haben.
Servius Tullius der Sage nach sechster König von Rom (578-534 v. C.), der eine neue Verfassung geschaffen und Rom durch eine Stadtmauer («Serviusmauer») befestigt haben soll.
Synode von Whitby (auch Witebia) 664 in der kleinen nordenglischen Hafenstadt Whitby abgehaltene Versammlung, mit der die römische Kirche ihre Vormachtstellung in den angelsächsischen Königreichen entscheidend zu stärken und den Einfluß der irisch-keltischen Kirche zurückzudrängen vermochte. Der Verlauf der Synode und deren Hintergründe sind Gegenstand des ersten historischen Kriminalromans, in dem Schwester Fidelma einen komplizierten Mordfall löst. Er trägt den Titeclass="underline" «Nur der Tod bringt Vergebung».