»Roger Thompson« und seine Frau standen auf dem Balkon des Flughafengebäudes, als meine Maschine schneller und schneller über die Startbahn jagte, fernen Horizonten, dem Atlantik und der Alten Welt entgegen. Mir war auf einmal sehr wehmütig ums Herz. Leb wohl, Pamela, leb wohl, Roger, lebt beide wohl …
Ich habe aufgeschrieben, was ihr mir erzählt habt. Hoffentlich seid ihr zufrieden mit mir. Die letzten Meter des letzten Tonbandes liegen auf dem Tonbandgerät. Thomas Lieven spricht auf ihnen, und ich schließe meine Geschichte mit seinen Worten:
»Ich habe mein Leben lang den großen Worten und den großen Helden mißtraut. Auch Nationalhymnen, Uniformen und die sogenannten starken Männer liebte ich nicht.
Mein alter Freund Bastian ist wieder in Marseille gelandet. Es geht ihm gut. Er arbeitet als Verladechef im Hafen. Er hat mit vielen Menschen zu tun: mit Chinesen und Deutschen, mit Franzosen, Korsen und Arabern. Er hat sie alle gern, und sie haben ihn alle gern. Sie sagen: ›Ein prima Kerl. Mit dem kann man vernünftig reden.‹
In meinem kleinen Restaurant habe ich auch mit vielen Menschen zu tun: mit Weißen, Gelben und Negern. Unter meinen Gästen sind manche jüdischen Glaubens, manche christlichen Glaubens. Ein paar Mohammedaner sind darunter und ein paar Buddhisten. Ich stelle mir gern vor, daß einmal eine Zeit kommen wird, in welcher alle Menschen auf dieser Erde so harmonisch zusammenleben werden wie Bastians Freunde und wie die Gäste meines kleinen Lokals. Warum soll bei zwei Milliarden nicht möglich sein, was bei ein paar hundert so großartig funktioniert?
›Vernünftig‹ nennen die Arbeiter meinen Freund Bastian. Ich glaube, mit der Vernunft könnten wir alle es schaffen! Jeder von uns hat vom lieben Gott die Fähigkeit mitbekommen zu denken. Lasset uns einmal ein Weilchen weniger glauben und mehr denken! Wunderbar werden die Folgen sein. Es wird dann nicht einmal mehr Kriege geben. Denn es sind doch nur Menschen, die den Krieg machen, also müssen Menschen ihn doch auch verhindern können.
Und so hebe ich denn mein Glas auf die menschliche Vernunft. Möge sie uns hinausgeleiten aus dem Schattental der Furcht und hinein in ein Paradies voll Frieden und Fröhlichkeit.«
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Verzeichnis der Rezepte
Vorspeisen
Aal in Salbei 622
Artischockenböden, gefüllte 514
Auberginen, gefüllte 372
Blini mit Kaviar 634
Champignons auf Toast 200
Eier »Josephine« 116
Frühlingssalat 700
Hammelnierenschnitten 424
Holländische Sauce mit Kaviar 736
Kalbsnieren in Champagner 711
Krabbencocktail 545
Lachsbrötchen, warme 54
Melonenscheiben 497
Moules à la Marinière 264
Parmesanpudding 595
Sardinentoast 156
Schinken, gekochter, mit Sauce Cumberland (nur Rezept für Sauce) 452
Sellerie auf Genfer Art 282
Spaghetti Bolognese 340
Staudensellerie, gefüllter 478
Steinbutt mit Austern 736
Wurstnester 116
Zwiebelkuchen, süddeutscher 655
Suppen:
Borschtsch, russischer 578
Kalbfleischbouillon mit Toast 530
Käsesuppe 326
Kraftbrühe 384
Kräutersuppe 561
Krebsschwanzsuppe 54
Lady-Curzon-Suppe 12
Leberspätzlesuppe, schwäbische 214
Schneckensuppe 72
Zwiebelsuppe, überbackene 164
Hauptgerichte (mit Beilagen):
Corned beef, verzaubertes 561
Ente chinesisch mit gekochtem Reis 294
Ente vom Rost mit gedämpften Maronen 294
Filet Colbert 384
Filet de Bœuf Stroganoff 579
Filet Wellington mit Madeirasauce 737
Fischspeise in der Form 452
Irish-Stew 93
Kalbsmedaillons in Madeirasauce 164
Kalbsschnitzel Cordon bleu mit kleinen Erbsen 372
Kalbscroquettes 622
Kalbsvögel mit Kartoffelpüree 655
Kaninchenragout mit breiten Nudeln 326
Kartoffelgulasch 92
Königsberger Klopse, feine 514
Kotelett Maréchal mit Erbsen und Pommes frites 634
Koteletts Robert mit Pommes frites 340
Lammkeule, gebraten, mit Haricots Verts und Pommes Dauphine 264
Leber auf portugiesische Art 156
Lendenschnitten mit Champignons 55
Lecso, ungarisches 200
Mosaikbrot und gefüllte Tomaten 245
Paprikahuhn, Reis, Kopfsalat »Clara« 12
Parmesankoteletts 497
Pilzschnitzel 282
Rehrücken Baden-Baden 595
Rippenspeer, gefüllter, westfälischer 214
Risi-Pisi 92
Roastbeef mit Gemüsen und Dripping cake 404
Sauerkraut mit Fasan und Austern 72
Schaschlik mit Risotto 700
Schweineschinken in Rotwein mit Selleriesalat und Salzkartoffeln 444
Seezunge nach Grenobler Art 424
Spanferkel, gebratenes 545
Spanisch-Fricco 478
Taube, gedünstete, mit Blumenkohl à la Crème 530
Truthahn mit Trüffelfarce 681
Überraschungspastete mit Champignonsauce 326
Zander, gespickter 711
Nachspeisen:
Ananas-Beignets 515
Ananasspeise 711
Äpfel, gefüllte 655
Äpfel, gespickte, mit Weinschaumsauce 13
Apfelkompott mit Kirschen 530
Apfelpudding, englischer 405
Bananen, gebratene 701
Birnen, frische, mit Käse 201
Caramelpudding 635
Coupe Jacques 55
Crêpes Suzette 373
Eierkuchen, brennende 164
Früchte in Caramel 265
Götterspeise 295
Haselnußpudding 622
Kastanien mit Schlagsahne auf badische Art 215
Lemon Sponge Cake 683
Marillenpalatschinken 425
Melone in Champagner 157
Poire Belle Hélène 283
Plumpudding mit Chadeau 385
Pfirsiche, flambierte 479
Russische Creme 595
Sachertorte 341
Savarin mit Früchten 445
Schokoladenkaffeecreme 453
Schokoladenpalatschinken 497
Schwedenfrüchte 117
Salzburger Nockerln 737
Toast mit Käse 13
Topfenspeise 561
Welsh Rarebits 545
Zitronenschaumcreme mit flambierten Kirschen 73
Zitronensoufflé 579
Über Johannes Mario Simmel
Johannes Mario Simmel, 1924 in Wien geboren, gehörte mit seinen brillant erzählten zeit- und gesellschaftskritischen Romanen und Kinderbüchern zu den international erfolgreichsten Autoren der Gegenwarts. Seine Bücher erscheinen in 40 Ländern, ihre Auflage nähert sich der 73-Millionen-Grenze. Der Träger des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse wurde 1991 von den Vereinten Nationen mit dem Award of Excellence der Society of Writers ausgezeichnet. »Simmel hat wie kaum ein anderer zeitgenössischer Autor einen fabelhaften Blick für Themen, Probleme, Motive«, sagte Marcel Reich-Ranicki über den Schriftsteller.
Johannes Mario Simmel verstarb am 1. Januar 2009 84-jährig in der Schweiz.
Über dieses Buch
Thomas Lieven ist alles, was sich eine Frau wünschen kann: gutaussehend, im besten Alter, charmant und ein begnadeter Koch. Aber der Mann ist noch viel mehr — Geheimagent wider Willen. Seine Abenteuer führen ihn quer durch das Europa des kalten Krieges, durch eine Zeit voller Hass und Fanatismus, Lügen und Verrat. Trotzdem geht er, dessen einzige Schwächen die Frauen und das Kochen sind, unbeirrt und unbesiegt durch jede Gefahr, denn nicht umsonst trägt er eine philosophische Erkenntnis im Herzen: Es muss nicht immer Kaviar sein!