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»Wie bekommen wir das Tor auf?« fragte Giri ratlos. »Das Holz sieht ziemlich dick aus!«

Spooky zeigte auf seinen Strahler. »Darauf hat das Monument keinen Einfluß! Gebt mir Feuerschutz!«

Ohne Unterlaß feuerten die Robots auf jeden Kopf, der sich auf der Mauer zeigte; währenddessen trat der Terraner einige Schritte zurück und richtete die Mündung seiner Waffe auf das Tor. Mühelos fraß sich der rötliche Strahl durch das trockene Holz; langsam zog Spooky die Linie zwischen den beiden Flügeln nach. Er hoffte, daß hinter dem Tor sich niemand aufhielt und verletzt wurde; die Tatsache, daß außer Wutgeschrei nichts zu hören war, beruhigte ihn halbwegs.

Die Reihen der Verteidiger lichteten sich zusehends; immer mehr Soldaten wurden von den Schockschüssen getroffen und fielen besinnungslos hintenüber. Als Spooky seinen Strahler gegen eine Schockwaffe auswechselte, stand kaum noch die Hälfte der Soldaten auf ihren Posten.

»Hinein!« schrie Spooky begeistert. Er gab ein Zeichen, dann warf er sich als erster gegen das Holz. Langsam drehten sich die Torflügel in den Angeln. In dem immer größer werdenden Spalt erschienen Männer, die sich den Eindringlingen entgegenstellten. Ein Speer kam angeflogen; Spooky duckte sich im letzten Augenblick, und das Geschoß prallte von einem Roboter ab. Spooky stürzte vorwärts und überließ es den Robots, das Tor vollständig aufzudrücken.

Zwei Männer drangen mit gezückten Schwertern auf den Terraner ein. Spooky schoß, und der erste fiel. Dann duckte er sich rasend schnell, ließ das Schwert eine Handbreit über seinem Kopf vorbeizischen; sein Schuß traf den Soldaten – im Bruchteil einer Sekunde betäubt, stürzte der Mann in der Bewegung zu Boden. Neben Spooky erschien plötzlich Giri bel Tarman. Jeder seiner raschen präzisen Schüsse setzte einen Soldaten außer Gefecht – der Rest wurde von den Robots abgefertigt.

»Weiter!« schrie der Morcone, nachdem der letzte Verteidiger besinnungslos am Boden lag. »Wir müssen uns beeilen, damit wir Danielle noch vor dem Goldenen erreichen!«

Aus dem Innern der Residenz wagte sich noch ein Dutzend Soldaten auf das freie Feld zwischen Mauer und Palast; nach wenigen Sekunden war auch dieser Widerstand gebrochen. Ohne richtig hinzusehen, gab Spooky einen letzten Schuß auf Eingangsposten ab und drang ins Innere des Gebäudes vor.

Lautes Kreischen verriet ihm, daß er den Harem des Goldenen aufgescheucht hatte. Giri kümmerte sich nicht um die Mädchen, die sich ängstlich in die Ecken der Zimmer verkrochen hatten; er betäubte einige Soldaten, die sich ihm in den Weg stellten, und rannte weiter. Endlich fand er Danielle.

Das Mädchen hatte ein Stuhlbein in der Hand und attackierte damit verbissen einen schwerbewaffneten Soldaten, der große Mühe hatte, sich des Mädchens zu erwehren. Zwei andere Soldaten lagen bereits mit verbeulten Köpfen am Boden.

»Ich hab’ sie!« schrie Giri über die Schulter hinweg.

»Bravo!« gab Spooky zurück. »Braucht ihr Hilfe?«

»Untersteht euch!« schrie Danielle. »Der hier gehört mir – ich wollte mich schon immer einmal mit Männern prügeln!«

Lauthals lachend sah Giri zu, wie das Mädchen den Soldaten bedrängte; der Mann wagte nicht, sich ernsthaft zu wehren – er wollte das Mädchen nicht verletzen, um nicht den Groll des Morconen zu erregen. Bevor das Holz aber auf seinen Schädel krachte, hatte Giri mit einem schnellen Schockschuß bereits dafür gesorgt, daß er den Schmerz nicht mehr spüren konnte.

»Männer!« sagte Danielle verächtlich, dann lächelte sie. »Nett, daß ihr vorbeigekommen seid – die Party fängt gerade an, Farbe zu bekommen!«

Ihre Stimmung änderte sich schlagartig, als sie den Goldenen erkannte. Unbemerkt hatte sich der Mann zusammen mit vier anderen Männern genähert, die einen sehr entschlossenen Eindruck machten. In den Händen hielten sie gespannte Armbrüste.

»An die Wand!« befahl der Goldene scharf. »Werft die Waffen weg!«

Die Bedrohten gehorchten sofort; gegen Armbrustbolzen waren sie wehrlos. Folgsam stellten sie sich mit dem Rücken an eine Wand, die Flächen der erhobenen Hände dem Goldenen zugewandt. Der Mann grinste niederträchtig.

»Das ändert die Lage, nicht wahr?« spottete er. »Wer geht als Geisel mit?«

»Nehmt das Mädchen mit, Herr!« schlug einer der Soldaten vor. »Wenn die Fremden ihretwegen den Palast stürmen, wird sie wohl besonders wertvoll sein!«

»Die Waffen weg!« wiederholte der Goldene scharf.

Der Ruf galt Aphros und Azla, die in freudiger Erwartung in den Raum gestürmt waren; sofort ließen die beiden Androiden ihre Waffen fallen und stellten sich zu den anderen an die Wand.

»Lassen Sie den Unfug, Mann!« sagte Azla scharf. »Sie kommen von dem Planeten nicht weg – falls Sie hier ein Raumschiff versteckt haben, wird es mit Sicherheit nicht starten!«

»Es wird«, gab der Goldene zurück. »Sie mögen die Triebwerke desaktiviert haben – aber diese Waffe hier funktioniert noch tadellos. Wenn das Schiff nicht starten kann, dann werden es unsere Bolzen tun können – fünf von Ihnen wären dann tot!«

»Quatsch!« sagte Danielle.

Bevor irgend jemand reagieren konnte, hatte sie den Arm des Goldenen gepackt und einen Wurf angesetzt; mit einem Schrei flog der Mann durch die Luft und krachte gegen eine Wand. Gleichzeitig warfen sich die anderen zu Boden – gerade noch rechtzeitig, um den Bolzen auszuweichen, die von den vier Männern sofort verschossen worden waren. Drei Geschosse zerprellten an der Wand, das vierte ritzte Aphros am Arm, bevor es an der Marmortäfelung des Zimmers zerbrach. Der Androide warf sich nach vorne; noch im Sprung faßte er den Griff eines Schockstrahlers, rollte über den Boden und schoß aus dieser Lage. Bevor die Soldaten Zeit fanden, zu ihren Schwertern zu greifen, lagen sie schon betäubt am Boden.

Der Kampf war endgültig zu Ende.

Danielle hatte Kaffee gekocht, stark, heiß und sehr süß; die Kekse waren von Spooky gebacken worden und schmeckten höchst eigentümlich.

»Die Hälfte unseres Auftrags hätten wir erledigt«, stellte Danielle zufrieden fest; sie nippte kurz an dem Kaffee, dann gab sie noch vier weitere Löffel Zucker in das Getränk. »Die Makarer üben sich in den Spielregeln der Demokratie, und das Monument sorgt dafür, daß in der nächsten Zeit gar nicht erst demokratiefeindliche Gedanken aufkommen! Die Tanaer haben in den Makarern neue Freunde entdeckt und werden ihnen helfen. Was will man mehr!«

»Ein gutes Ergebnis«, stimmte Spooky zu. »Aber das ist erst die halbe Aufgabe – wir müssen noch die Welt der Erbauer finden. Dort werden wir hoffentlich auch erfahren, was der Inhalt der Warnung war, die wir damals von den Schläfern enthalten haben.«

»Das wird nicht nötig sein«, warf Azla scheinbar gleichgültig ein.

»Wieso nicht nötig?« wollte Danielle wissen.

Giri erklärte die Zusammenhänge: »Die Welt der Erbauer existiert laut Azla seit langem nicht mehr; eine Supernova hat sie vernichtet. Zu diesem Zeitpunkt allerdings waren die Erbauer längst ausgestorben. Nur acht von ihnen haben sich auf die Welt der Schläfer retten können, nachdem sie das System entsprechend umgebaut hatten. Bevor sich die acht in den Tiefschlaf begaben, bauten sie noch die Anlage rund um das Monument. Soweit alles klar?«

Danielle holte aus, als wolle sie den Morconen ohrfeigen; dann nickte sie.

»Gut«, fuhr Giri fort. »Azla weiß nicht, was die Schläfer getötet hat, aber das wird sich wohl nicht mehr feststellen lassen. Aber es bestand noch ein Funkkontakt zwischen der Station der Schläfer und dem Monument – als die Schläfer starben, wurden die Sperren im Rechengehirn des Monuments gelöscht. Azla hatte ab diesem Zeitpunkt Zugang zu allen Informationen – das gesamte, unschätzbare Wissen der Erbauer steht ihr und damit auch uns zur Verfügung.«