Выбрать главу
* * *

»Iß sie! Wüte und iß sie, damit sie ums Leben kommen und begreifen, daß Gott überall den Weg zeigt! So ungefähr kann man es übersetzen«, endete Tashajämp.

»Seht ihr!« trompetete Fistartihthaktan. »Natürlich hätten wir etwas erfahren, wenn wir das Wesen aufgeschnitten hätten, aber nicht das! Nie zuvor haben wir eine solche Zeremonie miterlebt.«

»Und was glaubt Ihr erfahren zu haben?«

»Ich hatte mich anfänglich geirrt«, sagte der Priester. »Trotz ihrer Gestalt sind sie nicht wirklich anders als wir. Wir können sie leiten. Seht Ihr das, Herr der Herde? Sie haben keine Vorlinge. Niemand leitet sie, deshalb müssen sie sich selbst leiten. Sie haben sich einen Vorling erdacht!«

Pastempihkeph gab durch Gesten zu verstehen, daß er diese Ansicht teilte. »Es muß ein erdachtes Geschöpf sein. Existierte dieser ›Gott‹, hätte er unsere Überfälle kaum geduldet. Es würde mich interessieren, wie sie ihn sich vorstellen. Mit Daumen, wie sie selbst? Auf jeden Fall sehen sie ihn als männlich an.«

»Sie sehnen sich nach einem Anführer, der bedeutender ist als sie selbst! Tashajämp, hast du den Satz richtig wiedergegeben? Gott fürchten

»Ich denke schon. Wir haben aus Kansas ein Buch mit Wörtern mitgebracht. Dort will ich fürchten nachsehen.«

Sie hatten die Kommandobrücke erreicht. Der diensthabende Krieger bedeckte seinen Kopf. »Herr der Herde, eine Botschaft. Tshintithpitmäng möchte mit Euch sprechen.«

»Ich höre.«

»Wir werden ihre Vorlinge sein«, erklärte Fistartihthaktan. »Ich muß mehr erfahren. Könnte ich doch nur nach Afrika.«

»Das geht nicht. Wir brauchen Euch hier. Besorgt Euch, was Ihr nötig habt, von Takpassihjämp. Tashajämp, ist dein Gefährte.«

»Leicht abgelenkt, aber zu Euren Diensten«, sagte Tashajämp. Der Paarungsgeruch hing schwer in der Luft.

Der Herr der Herde trat in die Kommandozentrale. Dort herrschte Geschäftigkeit – auf irgendeinen Ort in Afrika sollte eine Ladung Meteore abgeworfen werden. Der Herr der Herde hockte sich auf sein Polster und rückte sich den Bildschirm zurecht.

Tshintithpitmäng lag als braune Kugel in der Mitte seines Pferchs. Der Herr der Herde beobachtete ihn eine Weile. Wie er so in seinem Elend zusammengerollt war, hätte man annehmen können, er schliefe, wären nicht Nüster und Grifflinge in rastloser Bewegung gewesen, als führten sie ein Eigenleben.

Acht volle Tage! Das muß man sagen, ein zähes Fi’. Leise sprach der Herr der Herde. »Tshintithpitmäng, sag mir, was du zu sagen hast.«

Das Fi’ zuckte zusammen und sah in die Kamera. »Herr der Herde, ich möchte zu den Abtrünnigen sprechen.«

»Das hast du bereits getan. Ich habe unsere letzte Unterhaltung aufgezeichnet und ausgesendet. Was willst du ihnen noch sagen?«

»Fathistihtalk hat erklärt, die Hilfe der ErdlingsFithp sei bei der Eroberung des Weltraums unverzichtbar, da sie sehr ehrgeizig sind, weniger Nahrungsmittel brauchen und geschickte Grifflinge haben. Winterheim muß erobert und die ErdlingsFithp in die Ziehende Herde eingegliedert werden.«

»Das hast du schon vor acht Tagen gesagt. Was hast du hinzuzufügen? Du hättest Fathistihtalk helfen sollen, statt zuzulassen, daß er starb.«

»Er hätte der Sache der Abtrünnigen geschadet, sie sogar zunichte gemacht.«

»Das stimmt. Und doch erhebt niemand die Stimme für dich. Warum hast du die Leiche versteckt?«

Tshintithpitmängs Grifflinge lagen wie festgeschweißt auf seinem Schädel. »Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Der Berater war unserer Sache untreu geworden! Wäre der Erdling gefaßt worden, hätte er Fathistihtalks Worte wiederholen können!«

»Dawson hält sich besser als du. Du hast nicht einmal versucht, ihn zu decken. Soll ich wieder Stille in deinen Pferch einkehren lassen?«

»Ich habe ein Schnauben gehört.«

»Wann?«

»Etwa vierundsechzig Atemzüge, nachdem der Erdling den Berater für tot hatte liegen lassen. Da ich mir nach wie vor keinen Rat wußte, habe ich nichts unternommen. Ich hörte ein Schnauben, wandte mich um und sah, wie sich Fathistihtalks Brust hob und senkte.«

»Sprich weiter!«

»Ich wußte, was er sagen würde. Deshalb preßte ich seinen Kopf in den Schlamm, bis das Schnauben aufhörte. Anschließend versteckte ich ihn ganz darin.«

Zwar hatte der Herr der Herde genau das zu hören befürchtet, dennoch hatte er Hoffnung gehabt. »Was soll ich eigentlich jetzt mit dir tun, Tshintithpitmäng? Ich kann dich doch nicht frei auf der Bote herumlaufen lassen.«

»Tötet mich! Ruft die Herde zusammen, wie es die Überlieferung verlangt.«

»Wir vergießen schon genug Blut. Ich kann meiner Fithp nicht gebieten, dich zu zertrampeln und gleichzeitig erwarten, daß sie keinen Aufruhr anzettelt! Außerdem verdanken dir zu viele ihr Leben oder das ihrer Gefährtinnen. Der Herr des Angriffs bedauert deine Abwesenheit, Tshintithpitmäng. Willst du nach Afrika zurückkehren, um dort zu kämpfen?«

»Ja, wenn Ihr es gestattet.«

»Ich befehle dich dorthin! Auf immer, Tshintithpitmäng. Ich kann verstehen, daß dich die Belastung zum Einzelgänger gemacht hat, aber wenn dergleichen erneut vorfällt, wirst du zertrampelt.« Der Herr der Herde betätigte ein paar Tasten.

So ist es gut. Tshintithpitmäng wird uns treu dienen. Ich ordne weitere Fithp des Jahres Null nach Afrika an. Dort können sie sühnen. Der Bildschirm verdunkelte sich, dann erschien ein neues Bild auf ihm.

Wes Dawson lief… aber wohin? Pastempihkeph sah eine Weile zu. Dawson rannte, kam aber keinen Schritt voran, und seine Vorderläufe schwangen im Rhythmus der Hinterläufe mit, obwohl sie den Boden nicht berührten. War er verrückt geworden? Träumte er, daß er eine fliegende Jagdbeute verfolgte oder daß ihn jemand jagte?

»Wes Dawson.«

Im Lauf wandte Dawson sein Gesicht der Kamera zu, antwortete aber nicht. Sofern er das verzweifelte Verlangen empfand, jemandes Stimme zu hören, ließ er sich nichts davon anmerken.

»Tshintithpitmäng hat mir gestanden, daß er den Berater getötet hat. Fathistihtalk lebte noch, als du ihn losgelassen hast«, sagte der Herr der Herde.

Um Dawsons Mundwinkel zuckte es. In recht gutem Fithpisch sagte er: »Beim nächstenmal mache ich es besser. «

Pastempihkeph schaltete den Bildschirm aus. Wessen Geist wurde durch diese Behandlung eigentlich gebrochen?

39. Die Teufel mit der silbernen Zunge

Und wie kann ein Mann besser sterben als indem er gegen eine Übermacht angeht für die Asche seiner Vorfahren und die Tempel seiner Götter?
THOMAS BABINGTON
Lord Macaulay, Horatius
Zeit: Zehn Monate nach dem Fußfall

Das in den Augen schmerzende Licht hörte auf. Harry schob die Schweißermaske hoch. »Gute Arbeit.« Er fuhr mit der Hand über das Gitter. »Jetzt kann der Elektrokram rein.«

»Was, zum Teufel, soll das?« knurrte sein Gefährte. Schmale Schienen liefen auf eine Öffnung in dem Zylinder zu, in dem sie arbeiteten, und endeten über dem Boden.

»Startschienen«, sagte Harry. »Sie haben da diese Verstärkerbomben. Ich weiß nicht genau, wie sie funktionieren, aber wenn eine ABombe in ihrer Nähe losgeht, rollen sich die Dinger irgendwie zusammen und zerfallen, und dabei schießen sie einen starken GammastrahlLaser ab. Mit dem Ding hier können wir die Verstärkerbomben rausschmeißen, und zwar dorthin, wo sie einen Teil der Energie von den Bomben aufnehmen, die das Schiff antreiben.«