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»Aber das ist doch verrückt«, sagte der Präsident. »Ein paar tausend Elefanten – wie viele sind es überhaupt?«

»Wir wissen es nicht genau«, gestand Jenny. »Mit Sicherheit weniger als fünfzigtausend.«

»Auch das muß schon ein bedeutender Teil ihrer Bodentruppe sein«, sagte General Toland. »Mehr, als sie sich zu verlieren leisten können. Wenn wir sie alle vernichten, müssen sie uns in Zukunft möglicherweise zufrieden lassen.«

»Sie beherrschen nach wie vor den Weltraum«, gab Admiral Carrell zu bedenken. »Major Crichton, mir scheint, Sie wollen etwas sagen.«

»Ja, Sir«, gab Jenny zur Antwort. »Sie hatten mich aufgefordert, die Science FictionLeute an die Arbeit zu setzen. Es war nicht schwer. Sie haben eine ganze Reihe von Vorschlägen in puncto Kampfführung.«

»Nun?« ermunterte sie der Präsident.

»Sir, ich glaube, es wäre besser, wenn Sie es selbst hörten.«

David Coffey runzelte die Stirn, doch dann stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen. »Klar, warum nicht? Wie Sie schon gesagt haben, es sind die einzigen Fachleute, die wir haben.«

* * *

Bei Einbruch der Dunkelheit war David Morgan noch immer nicht zurück. Also kein Gin, dachte Carlotta. Nur noch drei Finger hoch in der Flasche. Im Keller hatte sie Brombeerwein gefunden. Der würde genügen müssen.

Sie saßen bei Kerzenlicht im Wohnzimmer. Aus der Ferne hörte man Donnergrollen, und weit im Osten und Süden sah man Lichtblitze aufzucken.

Der Himmel war klar. Juana las beim Schein einer Kerosinlampe.

»Machst du dir keine Sorgen?« erkundigte sich Carlotta.

»Doch, natürlich, aber was hilft es? David hat einen guten Wagen mit Allradantrieb und ein Gewehr. Das Telefon funktioniert nicht. Was also sollte ich tun? Sollten wir etwa weglaufen? Wohin? Die nächsten Häuser liegen kilometerweit von hier entfernt, und Lucy kann so weit ohnehin nicht gehen.«

»Habt ihr keinen zweiten Wagen?«

»Er ist kaputt. Aber selbst wenn er funktioniert, wo wärst du denn lieber als hier?«

»Ich weiß nicht. Willst du ein Glas Wein?«

»Nein.«

Wenn es nach dir ginge, dürfte auch ich nichts trinken. Der Teufel soll dich holen! Carlotta trank einen Schluck Brombeerwein. Er war viel zu süß.

Der Morgen zog hell, klar und wolkenlos herauf, ein herrlicher Tag in Kansas, mit Ausnahme einiger unheilschwangerer schwarzer Wolken, die sich fern im Osten erhoben. Immer noch keine Nachricht von Professor Morgan. Carlotta und Juana tranken Kaffee auf der Terrasse. Die Geräusche der Nacht hatten aufgehört. Eine Stunde verging, eine weitere brach an, dann erhoben sich Staubwolken im Westen, Lärm näherte sich.

»Autos, Lastwagen«, sagte Juana. Sie lauschte erneut. Dann lief sie nach vorn und spähte die Straße entlang. »Es sind Soldaten, unsere!« rief sie. »Unsere Leute!«

Fast war Carlotta enttäuscht.

Sie zählte ein Dutzend Panzer und fünf Lastwagen voller Soldaten. Sie kamen die Auffahrt entlang und parkten vor dem jetzt leeren Stall. Ein Fahrzeug, das wie ein Panzer aussah, aber Räder hatte, fuhr direkt bis vor die Haustür und blieb stehen. Ein älterer Offizier mit einem ergrauenden Schnurrbart stieg aus.

»Joe!« rief Juana.

Er salutierte. »Colonel Halverson von der Miliz des Staates Kansas.« Er grinste angestrengt. »Wir sind hergekommen, um zu sehen, ob hier Hilfe gebraucht wird.«

»Hast du David gesehen?« wollte Juana wissen.

»Ja. Major Morgan wird gleich hier sein. Er hat uns geholfen, die Leute zusammenzurufen. Eigentlich wollte er gestern abend nach Hause fahren und Bescheid sagen, aber dann hat er gemeint, ihr würdet schon verstehen, und wir haben ihn auch wirklich gebraucht, mitsamt seinem Allradfahrzeug.«

»Was haben Sie vor?« wollte Carlotta wissen. Sie genierte sich wegen ihres zerknitterten Morgenrocks.

»Meine Schwester«, stellte Juana vor.

»Mrs. Dawson?« fragte Halverson. »Sehr erfreut.« Er stieg von seinem Fahrzeug. »Als erstes warte ich auf meine Hubschrauber. Es dauert, bis die soweit sind. Sobald sie hier sind, fahren wir nach Süden und nach Osten, bis wir sehen, was uns da eigentlich heimgesucht hat.«

Carlotta nickte. Ein Dutzend Panzer, zwei von diesen gepanzerten Lastwagen. Und Hubschrauber. Freizeitsoldaten. Die meisten schon ziemlich alt. »Eindrucksvoll. Rasche Arbeit.«

»Am Abend, wie die Schießerei begonnen hat, hab ich gleich Leute zusammengetrommelt«, sagte Halverson mit Stolz in der Stimme, »im ganzen Land. Ich hätte Major Morgan angerufen, aber die Telefone waren schon tot. Zum Glück sind wir ihm in der Stadt begegnet.«

»Was ist denn überhaupt los?«

Halverson zuckte die Achseln. »Juana, wir haben keinen Kontakt mehr mit Regierungsstellen oberhalb der Kreisebene gehabt, seit die Außerirdischen angefangen haben zu schießen. Kein Telefon funktioniert, im Radio und über Funkgeräte hört man nichts als Rauschen. Die meisten unserer Nachrichtensysteme sind auf Satelliten angewiesen, und von denen haben wir gar keine mehr. Trotzdem…« Er straffte sich. »Die Regierung dürfte kaum damit einverstanden sein, daß ich mich hinsetze und auf Befehle warte – nicht, solange diese Dinger scharenweise vom Himmel fallen! Sobald meine Hubschrauber hier sind, zeigen wir denen, was es heißt, sich mit Amerikanern einzulassen. Vor allem mit uns Freischärlern hier aus Kansas!«

18. Der Krieg der Freischärler

Ein Feldherr weiß nie etwas mit Sicherheit, nie sieht er seinen Feind deutlich vor sich und weiß auch nie genau, wo sich dieser befindet. Auch das erfahrenste Auge kann nicht sicher sein, ob es die gesamte Armee des Feindes sieht oder nur Dreiviertel davon. So sieht der Feldherr mit dem inneren Auge, befehligt, indem er alle Verstandeskräfte zusammenfaßt, und urteilt nach einer Art Eingebung.

NAPOLEON BONAPARTE
Memoiren
Zeit: 120 Stunden nach der Stunde Null

Harry verbrachte die Nacht in einem Weizenfeld, bettete sich auf ein Strohlager und breitete Weizenstroh über sich, um nicht zu frieren. Er wagte nicht, ein Feuer zu machen. Rund um ihn zuckten Blitze und rollte Donner. Indem er die Sekunden zählte, die zwischen Blitz und Schall lagen, konnte er abschätzen, daß einige der Blitze nur fünf Kilometer von ihm entfernt aufzuckten – viel zu nah für seinen Geschmack.

Der Morgen kam. Ihm fehlten Jeris Campingkocher und der Kakao. Nicht daran denken. Ich muß los. Verdammt, ich hätte was tun sollen, sie retten müssen. Am besten hätte ich sie bei ihrem Wagen gelassen – da wären sie sicherer gewesen! ›Komm mit, ich kümmer mich um dich.‹ Von wegen!

Das Motorrad lief gut. Harry Schätzung nach waren es noch etwa dreißig Kilometer, und das Benzin würde für fünfzig reichen.

Er bog in den Weg ein, der zum großen Haus führte, und schüttelte ungläubig den Kopf. Geschafft, großer Gott! Zumindest sah das Anwesen ganz so aus, wie Wes es ihm beschrieben hatte. Es lag auch an der richtigen Straße, fünfzehn Kilometer westlich von Dighton, und in zwei Kilometer Umkreis gab es kein weiteres Haus.

Es war fast Mittag. Der Himmel war blau und klar, und nur gelegentlich hörte man Donner, sah man farbige Blitze aufleuchten.

Harry runzelte die Stirn. Ein Panzerfahrzeug stand vor dem Haus. Zu beiden Seiten der Auffahrt waren tiefe Eindrücke von Kettenprofilen zu sehen, die hinter das Haus führten. In den Feldern waren mindestens sechs Panzer verteilt, nicht unbedingt von der neuesten Bauart…