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«Er macht, was er will«, sagte ich.

«Liebling, wann hätte er das nicht getan?«

Joyce war auf dem Sprung zu einem Bridge-Turnier in Paris, gab mir einen Kuß auf die Wange, tätschelte mich wohlwollend, ermahnte mich, bei den schrecklichen Rennen, die ich nicht lassen konnte, meinen Hals in acht zu nehmen.

Ich versprach es ihr und fuhr zurück nach Lambourn, das jetzt statt Epsom mein Zuhause war. Ich hatte den Trainer, dessen Pferde ich bewegte, gefragt, ob er jemand kennt, der einen zweiten Stalljockey braucht, falls ich den Riesenschritt ins Profilager wagen sollte.

Er machte große Augen.»Ich hörte, Sie hätten das nicht nötig. Sind Sie nicht zu Geld gekommen?«

«Vergessen Sie das Geld. Was hätte ich für Aussichten?«

«Ich habe Ihren Sieg in Kempton gesehen«, sagte er.»Wenn Sie Profi werden, gebe ich Ihnen jede Menge Ritte.«

Er hielt sein Versprechen, und George und Jo, erstaunt, aber glücklich, gaben ihre paar Pferde gleich dazu.

Ich kaufte ein Haus in Lambourn, und Malcolm zog während des Wiederaufbaus von Quantum zu mir. Malcolm liebte Lambourn. Oft kam er mit dem Trainer, für den ich ritt, in die Downs herauf, um den Pferden bei der Arbeit zuzusehen, und verlor keineswegs das Interesse am Rennsport, sondern engagierte sich immer stärker. Als ich mein erstes Profirennen gewann, floß der Bollinger in Strömen durch Lambourn.

Bis zu dem Tag im darauffolgenden November, als wir alle zur großen Wiedereinweihung (mit geprägten Einladungen und einem Heer von Lebensmittellieferanten) ins Haus kamen, hatte sich das Leben aller Beteiligten in neuen Mustern eingespielt.

Malcolm war wieder zum» Arc «geflogen und rund um die

Welt mit Ramsey Osborn. Chrysos hatte das Futurity in Doncaster gewonnen und galt als Tip für das nächstjährige Derby. Blue Clancy war in die Zucht genommen worden, für Millionen syndikatisiert.

Ich hatte meine erste Profisaison mit beachtlichem Erfolg abgeschlossen und war zu Beginn meiner zweiten zum ersten Stalljockey avanciert. Am Ende würde ich wohl Trainer werden. In der Zwischenzeit fühlte ich mich lebendig und erfüllt wie nie zuvor.

Lucy und Edwin aßen immer noch Reformkost in dem kleinen Landhaus. Lucy, die sich damit abfand, selbst keine Gedichte mehr zu schreiben, hatte mit einer gelehrten Biographie und Monographie über Leben und Werk von Thomas Stearns Eliot angefangen. Edwin machte immer noch die Einkäufe.

Donald und Helen wanderten Arm in Arm im Garten umher wie Verliebte.

Ferdinand verhätschelte Debs, die ein Baby erwartete.

Gervase hatte seine starken Töne weitgehend wiedergefunden, was Ursula eher zu beruhigen als einzuschüchtern schien. Sie kam in einem Nerzmantel und lachte vor Vergnügen.

In Berenice war das Feuer erloschen: In Thomas war es ansatzweise wieder entfacht. Da er nicht mehr zu arbeiten brauchte, lernte er Golf spielen. Berenice war mit Thomas’ Billigung auf Haussuche.

Alicia kam mädchenhaft herausgeputzt, trällerte mit einer Stimme, die wie ein Echo von der Serenas klang, und alle machten mit zusammengebissenen Zähnen höfliche Bemerkungen zu ihr.

Vivien beschwerte sich, Malcolm habe das Haus zu sehr nach Coochies Geschmack renoviert. Joyce schloß diplomatisch Freundschaft mit dem Ehepaar, das Malcolm eingestellt hatte, damit sie für ihn sorgten. Er — und sie — wohnten seit einer Woche in dem Haus.

Alle Enkelkinder waren dort, erkundeten den Ort aufs neue: Kinderstimmen im Garten wie einst. Robin, weit fort, war wieder verstummt und hatte seit jenem heftigen Tag nie mehr gewollt, daß ich Luftballons aufblies.

Malcolm und ich gingen durch die neue Verandatür nach draußen und blickten vom Rasen her zum Haus. Es wirkte wieder heil, nicht nur äußerlich; es hatte Frieden.

«Ich habe nicht das Gefühl, daß Serena hier ist, du etwa?«sagte Malcolm.

«Nein, sie ist nicht hier.«

«Ich hatte Angst davor. Jetzt bin ich froh.«

Wir gingen weiter den Rasen entlang.

«Ist dir aufgefallen, daß ich den goldenen Delphin, den Amethystbaum und so fort aus der Wand geholt und ins Wohnzimmer gestellt habe?«

«Ja.«

«Außerdem habe ich das Gold verkauft.«

Ich warf ihm einen Blick zu. Er erwiderte ihn spöttisch.

«Der Preis ist, wie ich vermutet hatte, in diesem Jahr stark angestiegen. Ich habe den Gewinn kassiert. In der Mauer sind jetzt nur noch Spinnen und Staub.«

«Das macht nichts.«

«Ich lasse die Klausel aber im Testament. «Die Familie war neugierig gewesen wegen des mir zugesprochenen Drahts, und er hatte eine Erklärung abgelehnt.»Ich werde weiterhin Gold kaufen und verkaufen. Vor, zurück, vor, zurück. Eines Tages…«, seine blauen Augen glänzten,»… gewinnst du vielleicht mit Nase.«