Mit der I-225 schloß das MiG-Konstruktionsbüro eine Entwurfsrichtung im Jägerbau ab, die 1939 mit der Entwicklung der I-61/I-200 begonnen hatte und unter Beibehaltung der einmal gewählten aerodynamischen und konstruktiven Konzeption im Verlauf von fünf Jahren zu einem Geschwindigkeitszuwachs von 78 km/h gegenüber dem ersten Jäger-Prototyp von Mikojan und Gurewitsch führte.
Ein flüssigkeitsgekühlter 12-Zylinder-Doppelreihenmotor Mikulin AM-42FB mit Dreiblatt-Luftschraube und zwei Turboladern TK-1A.
1620 kW Startleistung.
1400 kW Leistung in 6700 m Höhe.
Trapezflügel-Tiefdecker mit Normalleitwerk in Gemischtbauweise. Trapezförmiges Höhenleitwerk wie bei allen «A»-Modellen höher am Rumpfheck angesetzt. Hauptfahrwerkbeine in die Tragflächen-Unterseiten einklappbar. Heckrad in den Rumpf einziehbar.
Druckkabine mit einer bessere Sichtverhältnisse als bei der I-222 und I-224 bietenden Verglasung. Blindflug-Instrumentierung. UKW-Funkanlage. Optisches Visier.
Zwei 20-mm-Maschinenkanonen der Marke SchWAK mit einer Feuergeschwindigkeit von je 800 Schuß pro Minute.
Masse der beiden Maschinenkanonen: 84 kg.
Masse eines Geschosses: 0,096 kg.
Tragflügel-Spannweite: 11,00 m;
Flüqelfläche: 20,40 m2;
Länge: 9,50 m.
Leermasse: 3405 kg;
Kraftstoffzuladung: 350 kg;
Startmasse: 3978 kg.
Flächenbelastung: 195 kg/m2;
Leistungsbelastung beim Start: 2,46 kg/kW;
Leistungsbelastung in 7000 m Höhe: 2,78 kg/kW.
Höchstgeschwindigkeit: 726 km/h in 10 000 m Höhe, 560 km/h in Bodennähe;
praktische Gipfelhöhe: 12 600 m;
Steigzeit bis auf 5000 m Höhe: 4,0 min;
Steigzeit auf 10 000 m Höhe: 8,8 min;
Reichweite: 1300 km.
И-230 (Д)
МиГ-3Д
I-230 (D)
MiG-3D
Einsitziger Höhenjäger — Weiterentwicklung der MiG-3 mit aerodynamisch verfeinerter Zelle, vorteilhafter Produktionstechnologie und stärkerer Bewaffnung, die das Ausgangsmuster bei gleicher Antriebsleistung in der Maximalgeschwindigkeit um 20 km/h und in der Steigzeit auf 5000 m Höhe um 6 bis 30 Sekunden übertraf.
Mikojan und Gurewitsch entschlossen sich nach den Erfahrungen der ersten Kriegsmonate und den Berichten der PWO-Flieger, der mit MiG-3 ausgerüsteten Staffeln und Geschwader der Luftverteidigung, einen neuen Höhenjäger zu entwickeln ohne das Grundschema der MiG-3 zu verlassen. Parallel zu ihrem Frontjäger I-211 nahm das PWO-Flugzeug I-230 unter dem Projektbuchstaben «D» seine Konturen an. Im Vergleich zur MiG-3 wurden der Rumpf um 37 cm verlängert, das Fahrwerk verändert, die Kabine geräumiger und die Kabinenabdeckung neu gestaltet, um den Piloten bessere Sichtverhältnisse zu bieten. Die Anschlußstelle für das Höhenleitwerk rückte am Rumpf 20 cm nach oben, um die Stabilität und die Ruderwirkung zu verstärken. Der angespannten Materiallage Rechnung tragend, führte man das gesamte Rumpfgerüst in Holzbauweise aus. Bei der Konstruktion der I-230 legte man das besondere Augenmerk darauf, die neue Maschine im Fertigungswerk der MiG-3 ohne Änderung der Technologie und Umrüstung der Montagehallen bauen zu können.
Hervorstechendes Merkmal der I-230 war die hohe Oberflächengüte, die saubere aerodynamische Ausführung des Rumpfes, der anstelle des weit hervorspringenden Olkühler-Luftschachtes einen widerstandsarmen flachen Ansaugschacht unter dem Rumpfboden erhielt.
Da die Herstellung des ausgewählten Triebwerkes AM-35A zugunsten des Schlachtflugzeug-Motors AM-38F aufgegeben worden war, mußte man aus Teilen dieser höhenuntauglichen Antriebsaggregate in schwieriger Handwerksarbeit dem Ursprungsmuster adäquate Motoren zusammensetzen und dabei einen Gewichtszuwachs von 40 kg in Kauf nehmen.
Die Feuerkraft — der schwache taktische Punkt der MiG-3 — wurde erhöht und die I-230 erhielt zwei 20-mm-Maschinenkanonen, die man im Rumpf installierte.
Die Flugtests des Prototyps wurden noch im Entstehungsjahr 1942 durchgeführt. Nach der Versuchsmaschine baute man einige Vorserien-Exemplare, die man dem 12. Garde-Jagdfliegergeschwader zur Einsatzerprobung übergab. Die kritische Situation in der sowjetischen Flugmotoren-Industrie verhinderte, daß die MiG-3 in der I-230 eine Nachfolgerin erhielt, obwohl die Flugleistungen eine Serienproduktion gerechtfertigt hätten.
Die I-230 wird häufig MiG-3D genannt; diese Bezeichnung ist nicht offiziell gewählt worden, aber sie ist auch nicht falsch. Die Testpiloten, die diese Maschine flogen, gaben ihr diesen Namen, da sie als Flugzeugprojekt «D» aus der MiG-3 entwickelt worden und dem Ausgangsmuster ähnlich war.
Ein flüssigkeitsgekühlter Reihenmotor Mikulin AM-35A; kein serienmäßig gefertigtes Triebwerk (Umbau des AM-38F).
990 kW Startleistung.
880 kW in 6000 m Höhe.
Trapezflügel-Tiefdecker mit Normalleitwerk in Gemischtbauweise. Hauptfahrwerkbeine nach innen in die Tragflächen-Unterseiten einklappbar, Heckrad einziehbar.
Zwei 20-mm-Maschinenkanonen der Marke SchWAK mit einem Munitionsvorrat von 370 Patronen.
Tragflügel-Spannweite: 10,20 m;
Flügelfläche: 17,44 m2;
Länge: 8,62 m.
Leermasse: 2612 kg;
Kraftstoffzuladung: 324 kg;
Startmasse: 3260 kg.
Flächenbelastung: 186,93 kg/m2;
Leistungsbelastung beim Start: 3,28 kg/kW;
Leistungsbelastung in 6000 m Höhe: 3,58 kg/kW.
Höchstgeschwindigkeit: 660 km/h in 7000 m Höhe;
praktische Gipfelhöhe: 12 000 m;
Steigzeit bis auf 5000 m Höhe: 5,2 min;
Reichweite: 1300 km.
Eine Modifikation als Höhenjäger stellte die I-231 dar, die man inoffiziell als MiG-3DD bezeichnete. Die I-231 unterschied sich nur unwesentlich von der I-230.
МиГ-7/МиГ-13
И-250 (Н)
MiG-7/MiG-13
I-250 (N)
Einsitziger Frontjäger — Übergangskonstruktion vom Kolbenmotor- zum Strahlflugzeug, ausgerüstet mit einem sogenannten Cholstschewnikow-Beschleuniger als Zusatztriebwerk im Rumpfheck.
Das MiG-Kollektiv konzipierte 1944 unter der Projektbezeichnung «N» dieses Kampfflugzeug mit Mischantrieb, das die 800-km/h-Grenze überschreiten sollte. Es bildete das Gegenstück zu Suchojs I-107 (Su-5), die nach derselben Ausschreibung des Volkskommissariats der Luftfahrtindustrie für einen den konventionellen Jägern in den Horizontal- und Steigflugeigenschaften überlegenen Typ entstand. Beide Entwürfe fußten auf dem im Zentralinstitut für Flugmotorenbau (ZIAM) von der Ingenieurgruppe Professor K. W. Cholstschewnikows entwickelten und mit einem Kolbenmotor über einen Verdichter gekoppelten Zusatz-Luftstrahltriebwerk WRDK.
Mikojan und Gurewitsch wählten für ihren aerodynamisch gut durchgestalteten Tiefdecker ein äußerst dünnes Flügelprofil, um den Geschwindigkeitszuwachs zu fördern.