МиГ-15бис (ИШ)
MiG-15bis (ISch)
Einsitziges Schlacht- und Tiefangriffsflugzeug — Modifikation der MiG-15bis, die in den sowjetischen Frontfliegerkräften als Truppenflugzeug eingeführt wurde und für gemeinsame Operationen auf dem Gefechtsfeld mit dem von 1951 bis 1955 in Großserie hergestellten Kolbenmotor-Schturmowik Il-10M vorgesehen war.
Die ISch (russ. Abkürzung für Jäger-Schlachtflugzeug) übernahm die Aufgaben, die ein spezielles strahlgetriebenes gepanzertes Tiefangriffsflugzeug erfüllen sollte. Iljuschin hatte 1950 für diesen Einsatzbereich den zweisitzigen, mit zwei Strahlturbinen Mikulin AM-5F ausgerüsteten und mit sechs Maschinenkanonen armierten Schturmowik Il-40 «Njustri» entworfen (der Name «Njustri», zu deutsch «Nüstern» rührte von den charakteristischen Lufteinläufen im Rumpfbug her). Die Il-40 erreichte eine Maximalgeschwindigkeit von 964 km/h in Bodennähe, eine Gipfelhöhe von 11 600 m und eine Reichweite von 1000 km. Sie blieb damit deutlich in den Flugleistungen hinter der Schturmowik-Version, der MiG-15bis zurück, besaß aber die stärkere Kanonenbewaffnung und die größere Zuladung an Bomben und Raketen.
Da aber die Produktion der MiG-15bis auf vollen Touren lief, stoppte man 1953 den gerade begonnenen Serienbau der Il-40. Den Ausschlag für diese Entscheidung gaben die Vorteile einer standardisierten Ausrüstung der Schlachtfliegerverbände mit einem Flugzeugtyp, der das technische Rückgrat der taktischen Luftflotten bildete, und der Kostenersparnis durch seine Massenherstellung. Außerdem konnte die Il-40 als Spezialflugzeug, das eine eigene Nachschuborganisation mit einem Begleitjäger-Schutz verlangte, nur für eng begrenzte Aufgaben eingesetzt werden.
Ein Turbinen-Luftstrahltriebwerk Klimow WK-1.
Startschub: 26 kN.
Pfeilflügel-Mitteldecker mit gepfeiltem Normalleitwerk. Hauptfahrwerkbeine nach innen in die Tragflächen-Unterseiten einklappbar. Bugrad nach vorn in den Rumpf einziehbar.
Konstruktive Besonderheiten gegenüber der MiG-15bis: je ein großer weit herausragender Balkenträger an jedem Tragflächen-Mittelstück für Waffenaufhängungen (Bomben, Raketenkassetten).
Druckkabine mit Katapultsitz. Automatisches Visier. Foto-MG. Blindlandeausrüstung. UKW-Funkanlage.
Eine 37-mm-Maschinenkanone der Marke N-37 und zwei 23-mm-Maschinenkanonen der Marke NR-23.
Munitionszuladung: 40 Granaten des Kalibers 37 mm und 160 Granaten des Kalibers 23 mm.
Vier ungelenkte Luft-Boden-Raketen des Kalibers 190 mm oder zwei ungelenkte Luft-Boden-Raketen des Kalibers 212 mm; zwei Kassetten mit ungelenkten Raketen und zwei 50-kg- bzw. eine 100-kg-Bombe oder vier Bomben dieser Kaliber.
Tragflügel-Spannweite: 10,08 m;
Flügelfläche: 20,60 m2;
Länge: 10,86 m;
Höhe: 3,70 m.
Leermasse: 3740 kg;
maximale Zuladung: 2370 kg;
maximale Startmasse: 6110 kg.
Flächenbelastung: 296,60 kg/m2;
Leistungsbelastung beim Start: 231 kg/kN.
Höchstgeschwindigkeit: 1055 km/h in Bodennähe;
Steigzeit bis auf 5000 m: 2,3 min;
normale Reichweite: 1330 km.
МиГ-15УТИ (СТ)
MiG-15UTI (ST)
Zweisitziger Strahltrainer, der auf der Basis des ersten MiG-15-Serienmodells geschaffen wurde. Unter dem Projektcode ST entwickelt und unter der militärischen Typennummer I-312T im Mikojan-Konstruktionsbüro registriert. Erprobung des ST-Prototyps im Jahre 1949; Auslieferung der ersten Serienmaschinen noch im selben Jahr.
Die MiG-15UTI bewährte sich als Universal-Trainer — zur Umschulung von Kolbenmotor- auf Strahlflugzeuge und zur Fortgeschrittenen-Ausbildung im Kampfeinsatz. Die MiG-15UTI eignet sich als Kampftrainer für Abfang- und Tiefangriffsaufgaben (Bekämpfen von Luft- und Erdzielen mit Bordwaffen, Bombenwurf). Sie wurde außerdem als Wetteraufklärer und Luftbild-Aufklärer verwendet.
Die MiG-15UTI stellte bis in die sechziger Jahre hinein in der UdSSR das wichtigste Schulflugzeug für die Ausbildung von Jet-Piloten dar. Sie wurde in die Ausrüstung der Streitkräfte von rund dreißig Ländern übernommen.
Neben sowjetischen Flugzeugwerken stellte die chinesische, tschechoslowakische und polnische Luftfahrtindustrie eigene Modifikationen als Sonderentwicklungen der Lizenzmuster her.
Noch heute, über 35 Jahre nach dem Jungfernflug, werden einzelne Exemplare dieses MiG-15-Modells als Schulflugzeug benutzt.
Eine Strahlturbine RD-45F bzw. RD-45FA von 22,26 kN Schub bei den ersten Serien-Reihen. Eine Strahlturbine WK-1 von 26,48 kN Schub bei den verbesserten Produktionsvarianten.
Druckkabine mit getrennter Haube (Vorderteil nach rechts aufklappbar, Hinterteil nach rückwärts schiebbar). Schleudersitze. Foto-MG.
Ein 12,7-mm-MG UBK-E oder A-12,7 mit 150 Schuß Patronenvorrat oder eine 23-mm-Maschinenkanone NR-23 mit 80 Schuß Munitionsvorrat. Ab Werknummer 10444 wurde die MiG-15UTI mit 12,7-mm-MG und 23-mm-Maschinenkanone auf einer Waffenlafette ausgerüstet. Zwei 50-kg- oder 100-kg-Bomben.
Spannweite: 10,08 m;
Flügelfläche: 20,60 m2;
Flügelstreckung: 4,94;
mittlere Flügeltiefe: 2,04 m;
Tragflügel-Vorderkantenpfeilung: 35°;
V-Stellung der Tragflächen: -2°;
Länge: 10,10 m;
Höhe: 3,70 m.
Leermasse: 3500 kg;
normale Zuladung: 1350 kg;
maximale Zuladung: 1804 kg;
normale Startmasse: 4850 kg;
Flächenbelastung bei normaler Startmasse: 182,330 kg/m2;
Flächenbelastung bei maximaler Startmasse: 199,398 kg/m2;
Leistungsbelastung beim Start mit normaler Abflugmasse und Triebwerk RD-45F/RD-45FA: 217,880 kg/kN;
Leistungsbelastung beim Start mit max. Abflugmasse und Triebwerk RD-45F/RD-45FA: 238,275 kg/kN;
Leistungsbelastung beim Start mit normaler Abflugmasse und Triebwerk WK-1: 183,157 kg/kN;
Leistungsbelastung beim Start mit maximaler Abflugmasse und Triebwerk WK-1: 200,302 kg/kN.
Höchstgeschwindigkeit: 1015 km/h in Bodennähe (900 km/h mit Zusatztanks);
Marschgeschwindigkeit: 820 km/h;
höchstzulässige Mach-Zahclass="underline" Mach 0,92;
Steiggeschwindigkeit: 38,5 m/s in Bodennähe;
praktische Gipfelhöhe: 14 825 m;
normale Reichweite: 950 km;
maximale Reichweite: 1340 km;
Flugdauer: 2 h 18 min;
Startrollstrecke: 570 m.
И-320 (Р)
I-320 (R)
Zweisitziger Allwetter-Abfangjäger — schweres zweistrahliges Nachtjagdflugzeug, nach der aerodynamischen Konzeption der MiG-15 und der widerstandsärmsten Lösung für den Einbau zweier Radialverdichter-Strahlturbinen ausgelegt.
Nach einer 1948 erarbeiteten Spezifikation für ein allwetterfähiges Luftverteidigungsflugzeug, das im Horizontalflug Geschwindigkeiten bis zu Mach 0,95 und im Bahnneigungsflug Geschwindigkeiten bis zu Mach 1,01 erreichen sollte, schlugen die Konstruktionsbüros von Mikojan/Gurewitsch, Suchoj und Lawotschkin drei verschiedene Typen vor, die eine gleiche Anordnung der Triebwerke aufwiesen und für die nach dem luftfahrttechnischen Erfolg der MiG-15 Tragflächen mit einer Vorderkantenpfeilung von mindestens 35° gewählt wurden. Suchoj entschied sich für eine einsitzige Variante bei seinem Projekt «P» (P — russ. Abkürzung für Abfänger), das zu dem von zwei Strahlturbinen RD-45F angetriebenen Typ Su-15 führte (Erstflug am 11. Januar 1949; größter erreichter Machwert M 0,926). Lawotschkin und Mikojan/Gurewitsch konzipierten von Anfang an zweisitzige Ausführungen, um die umfangreiche Radarausrüstung durch einen Funkmeß-Beobachter taktisch voll zu nutzen. Lawotschkins Ingenieurbüro schuf die von zwei Strahlturbinen WK-1 angetriebene La-200 (Erstflug am 9. September 1949; bester Machwert im Horizontalflug M 0,946).