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Die MiG-Konstrukteure legten ihrem Projekt «R» (R — russ. Abkürzung für Strahlflugzeug) die Aerodynamik der MiG-15 zugrunde und vergrößerten entsprechend des Massenzuwachses um 100 % die Flügelfläche auf das Doppelte, indem sie die Spannweite um über 4 m verlängerten und die Flügeltiefe ausdehnten. Der größere Rumpfdurchmesser gestattete den Einbau einer breiten, von Stahlplatten zur Geschoßabschirmung eingefaßten und von Panzerglas überdachten Kabine mit nebeneinander angeordneten Schleudersitzen (Panzerglas-Dicke der Frontscheibe: 105 mm).

Das Flugzeug erhielt die Prototypen-Bezeichnung I-320. Drei Versuchsmaschinen der I-320, die sich in den Antriebsaggregaten, in konstruktiven Details, in der Ausrüstung und in den Flugleistungen voneinander unterschieden, wurden 1949/50 gebaut und erprobt.

R-1 — erstes Versuchsflugzeug mit zwei Strahlturbinen RD-45F; 1949: Testpiloten A. A. Wernikow und J. A. Antipow.

R-2 — zweiter Prototyp mit zwei Strahlturbinen WK-1 und mit höher aufgesetzter Kabine, um die Pilotensicht zu verbessern. Die Maximalgeschwindigkeit mußte infolge von Flattereffekten an den Tragflächen auf 1090 km/h begrenzt werden, obwohl der Schubzuwachs von ca. 15 % einen weitaus größeren Geschwindigkeitsgewinn als den von 30 km/h (2,75 %) zugelassen hätte. Die Erprobung der R-2 führten 1950 die Testpiloten J. A. Antipow und G. T. Beregowoi u. a. durch.

R-3 — dritte Versuchsmaschine mit konstruktiv verstärkten Tragflächen, die nur eine geringfügige Geschwindigkeitssteigerung auf 1100 km/h zuließen, da die Flattererscheinungen nicht ausgeschaltet werden konnten.

Auf eine Weiterentwicklung und die Serienproduktion der I-320 wurde verzichtet, da während der Erprobungsphase die Spezifikation für einen schweren PWO-Typ geändert und ein Jäger größerer Reichweite für Sperrflug-Einsätze gefordert wurde. In die Entwicklungsarbeiten für ein solches Flugzeug schaltete sich das Jakowlew-Büro ein, dessen zweistrahlige Jak-25 anstelle der I-320 und der La-200 in den Truppendienst übernommen wurde.

Antrieb

(Version R-1)

Zwei Turbinen-Luftstrahltriebwerke RD-45F ohne Nachbrenner.

Startschub: 2x22 kN.

(Versionen R-2 und R-3)

Zwei Turbinen-Luftstrahlgetriebe Klimow WK-1 ohne Nachbrenner.

Startschub: 2x26 kN.

Konstruktiver Aufbau

Pfeilflügel-Mitteldecker mit gepfeiltem Normalleitwerk. Zentraler Lufteinlauf mit getrennten Kanälen zu den stufenartig hintereinander angeordneten Strahlturbinen (vordere tieferliegend) und getrennten Abgasöffnungen (erste unter dem Mittelrumpf, zweite im Heck). Radarkegel am oberen Rumpfbug. Hauptfahrwerkbeine nach innen in die Tragflächen-Unterseiten einklappbar, Bugrad nach vorn in den Rumpf einziehbar.

Ausrüstung

Gepanzerte Druckkabine mit zwei Katapultsitzen. Funkmeßanlage für Zielerfassung und Feuerleitung des Typs «Korschun» (R-1) oder des Typs «Torij» (R-2, R-3). UKW-Funkgerät.

Bewaffnung

Drei 37-mm-Maschinenkanonen der Marke N-37.

Munitionszuladung: 150 Granaten Kaliber 37 mm (R-1); 180 Granaten (R-2, R-3).

Geometrische Daten

Tragflügel-Spannweite: 14,20 m;

Flügelfläche: 41,20 m2;

Tragflügel-Vorderkantenpfeilung: 35°;

V-Stellung der Tragflächen: -3°;

Länge: 15,77 m;

Höhenleitwerk-Vorderkantenpfeilung: 35°.

Massen

(Version R-1)

Leermasse: 7367 kg;

Kraftstoffzuladung: 2230 kg;

Gesamtzuladung: 2898 kg;

Startmasse: 10 265 kg.

(Version R-2)

Leermasse: 7797 kg;

Kraftstoffzuladung: 2230 kg;

Gesamtzuladung: 2923 kg;

Startmasse: 10 720 kg.

Belastungen

(Version R-1)

Flächenbelastung: 249,15 kg/m2;

Leistungsbelastung beim Start: 231 kg/kN.

(Version R-2)

Flächenbelastung: 260,19 kg/m2;

Leistungsbelastung beim Start: 202 kg/kN.

Flugleistungen

(Version R-1)

Höchstgeschwindigkeit: 1060 km/h in Bodennähe, 1040 km/h in 5000 m Höhe;

Landegeschwindigkeit: 200 km/h;

praktische Gipfelhöhe: 15 000 m;

Flugdauer: 3,0 h.

(Version R-2)

Höchstgeschwindigkeit: 1090 km/h in Bodennähe;

Landegeschwindigkeit: 200 km/h;

praktische Gipfelhöhe: 15 500 m;

Steigzeit bis auf 10 000 m Höhe: 5,65 min;

Reichweite mit Zusatztanks: 1940 km.

МиГ-17 (СИ)

MiG-17 (SI)

Einsitziges Mehrzweckjagdflugzeug, als Nachfolgemuster der MiG-15bis aus dieser direkt abgeleitet und mit einem neuen Flügel größerer tragender Fläche, stärker und doppelt gepfeilter Vorderkante, geringerer Profildicke und einem verlängerten Rumpf mit Kielfläche zur Verbesserung der Richtungsstabilität ausgestattet.

Unter der Projektbezeichnung SI begann schon 1949 die Entwicklung eines Mehrzweckjägers, der die vorläufige militärische Typensignatur I-330 erhielt. Um Entwurfszeit zu sparen und die eben erst entstandenen Fertigungsstätten zu nutzen, wurden Bau- und Ausrüstungsgruppen der MiG-15bis übernommen und zwei Exemplare dieses Typs zu den ersten beiden SI–Versuchsmaschinen umgebaut, indem man den alten Tragflügel gegen den neu konzipierten auswechselte.

Die Flugerprobung wurde Anfang 1950 aufgenommen. Im Februar 1950 wurde zum ersten Male im Horizontalflug die Schallmauer durchstoßen. Testpilot Iwaschtschenko erreichte in 2200 m Höhe 1114 km/h, d. h. Mach 1,03. Die Testpiloten Anochin und Kazmin erzielten im Sturzflug Mach 1,14.

Nach Abschluß der Flugerprobung begann 1951 die Serienproduktion der ersten Einsatzmaschinen, denen man die Bezeichnung MiG-17 gab.

MiG-17F
MiG-17PF
MiG-17 Abfangjäger
MiG-17 interceptor fighter
Einsatzbereite MiG-17PF
MiG-17PF at operational readiness
MiG-17F vor dem Start