Steigzeit bis auf 10 000 m Höhe: 6,6 min;
Reichweite: 1290 km.
МиГ-17 (СН)
MiG-17 (SN)
Einsitziger Allwetter-Jäger — eine aus dem Grundmodell MiG-17 hervorgegangene Version mit wesentlichen konstruktiven Veränderungen; nach einer ungewöhnlichen Entwurfskonzeption für eine spezielle Einsatztaktik entwickelt und 1953 erprobt.
Vom Basismuster übernahm man den Tragflügel, die Kabine, das Rumpfheck, das Leitwerk, das Fahrwerk und das Triebwerk. Die vorderen Rumpfsektionen, die Luftkanäle und das Waffensystem wurden völlig umgestaltet, so daß ein neuartiges Flugzeug entstand. Diese Maschine erhielt deshalb die Projekt- und Prototypenbezeichnung «SN» (russ. Abkürzung für «neues Flugzeug»).
Die MiG-17 (SN) erhielt einen Rumpf, der für Mikojans Unterschall-Typen der letzten und Überschall-Typen der ersten Generation nicht charakteristisch war: einen als Radarnase ausgebildeten Bug und Luftschächte an den Rumpfseiten, die mit den Flügelwurzeln verbunden waren.
In den Rumpfseiten befanden sich relativ große Öffnungen, um den beweglichen Bordkanonen einen variablen Schußwinkel ungeachtet der Fluglage zu sichern. Ein Schwenkmechanismus der Lafette erlaubte es, aus der Parallelstellung zur Flugzeug-Längsachse (Null-Stellung) die Waffen nach oben und nach unten bis zu je 40 Grad zu drehen. Diese Waffenanlage stellte ein Versuch dar, variable Luftkampfmanöver durchzuführen, um mit überraschenden Angriffen und aus ungünstigen Lagen zum gegnerischen Luftziel in eine überlegene Schußposition zu gelangen. Die Erprobung zeigte, daß bewegliche Maschinenkanonen bei hohen Unterschallgeschwindigkeiten keine Vorteile bieten konnten. Die Weiterentwicklung der MiG-17 (SN) wurde deshalb aufgegeben.
Ein Turbinen-Luftstrahltriebwerk Klimow WK-1A.
Startschub: 26 kN.
Pfeilflügel-Mitteldecker mit gepfeiltem Normalleitwerk. Hauptfahrwerkbeine nach innen in die Tragflächen-Unterseiten einklappbar, Bugrad nach vorn in den Rumpf einziehbar.
Konstruktive Besonderheiten gegenüber dem Grundmodell MiG-17: Röhrenförmige Luftschächte an den Rumpfseiten; durch Einschnürung des Mittelrumpfes nur minimal aus den Konturen hervortretend, um das Anwachsen des Stirnwiderstandes zu begrenzen. Vertikale Halbkreis-Schlitze beiderseits des Rumpfbugs als Austrittsöffnungen für die den Schußwinkel bis zu 80 Grad verändernden Bordkanonen.
Druckkabine mit Katapultsitz. Funkmeßanlage, gekoppelt mit einem Funkmeß-Visier. UKW-Funkgerät.
Drei 23-mm-Maschinenkanonen der Marke TKB-495 (Sonderausführung der NR-23) auf einer Schwenk-Lafette. Munitionszuladung: 240 Granaten.
Tragflügel-Spannweite: 9,75 m;
Flügelfläche: 22,60m2;
Länge: 11,43m;
Höhe: 3,80 m;
Spurbreite 3,97 m.
Leermasse: 4130 kg;
Kraftstoffzuladung: 1867 kg;
maximale Startmasse: 6300 kg.
Flächenbelastung: 278,76 kg/m2;
Leistungsbelastung beim Start: 238 kg/kN.
Höchstgeschwindigkeit: 1033km/h in Bodennähe;
praktische Gipfelhöhe: 14 900 m;
Steigzeit bis auf 10 000 m: 6,5 min;
Reichweite: 1115 km.
МиГ-19
модификации
MiG-19 Versionen
Einsitziges Jagdflugzeug, das in mehreren Ausführungen in der zweiten Hälfte der 50er Jahre von der Luftfahrtindustrie der UdSSR, später auch in der CSSR (Typ S 105) und in der Volksrepublik China in Lizenz gebaut wurde. Erstes Überschall-Serienflugzeug der UdSSR. «Gegentyp» zur North American F-100 «Super Sabre», der sich dank seiner Gewichtsvorteile und Schubleistungen durch günstigere Manövriereigenschaften auszeichnete.
Erste öffentliche Vorführung der MiG-19 am 3. Juli 1955 während der Luftparade in Tuschino. Mit diesem spektakulären Auftritt des zweistrahligen Pfeilflüglers wurde das Geheimnis eines seit fünf Jahren durchgeführten Entwicklungsprogramms des OKB Mikojan gelüftet. Noch während der Testphase der SI–Versuchsmaschinen (MiG-17) begannen die Studien für einen Überschalljäger, der auf der MiG-17 basieren sollte, aber im Verlauf der Projektarbeiten zu einer völlig anders gearteten Konstruktion heranreifte. Unter den Projektbe-Zeichnungen M und SM wurden mehrere Experimentalmaschinen gebaut: Typ M (I-350), SM-1, SM-2 usw. bis hin zur SM-9, die am 5. Januar 1954 den Jungfernflug absolvierte und als eigentlicher MiG-19-Prototyp betrachtet werden muß. Schon in der ersten Testphase (Typ M) war klar, daß Mikojan sich von der Radialverdichter-Strahlturbine trennen und sich den bisher von Jakowlew gewählten Axialverdichter-Triebwerken zuwenden mußte. Außerdem wurden mehrere Höhenleitwerkvarianten untersucht, ehe man die günstigste Lösung für den Flug jenseits der Schallmauer fand (Leitwerkanordnung der MiG-15/MiG-17, T-Höhenleitwerk, am Rumpfheck angesetztes konventionelles Höhenleitwerk).
Während die erste, ab 1955 gebaute Frontjäger-Serie MiG-19 eben dieses letztgenannte konventionelle Höhenleitwerk aufwies, wurden sämtliche folgenden Frontjäger-Ausführungen mit dem effektiveren und sichereren Pendelruder ausgerüstet. MiG-19S hieß die erste Modifikation (S-Stabilisator, Pendelruder), der sich die Hauptversion MiG-19SF anschloß, deren technisch-taktische Daten in dieser Beschreibung angegeben werden.
Zwei Mikulin-Strahlturbinen RD-9B bzw. RD-9BF oder RD-9BM mit Nachbrennern.
Startschub bei RD-9B ohne Nachverbrennung: 2x25,50 kN.
Startschub bei RD-9B mit Nachverbrennung: 2x31,87 kN.
Gesamtschub bei Triebwerken RD-9B ohne Nachverbrennung: 51 kN.
Gesamtschub bei Triebwerken RD-9B mit Nachverbrennung: 63,74 kN.
Startschub bei RD-9BF oder RD-9BM ohne Nachverbrennung: 2x25,50 kN.
Startschub bei RD-9BF oder RD-9BM mit Nachverbrennung: 2x32,36 kN.
Gesamtschub bei Triebwerken RD-9BF bzw. RD-9BM ohne Nachverbrennung: 51 kN.
Gesamtschub bei Triebwerken RD-9BF bzw. RD-9BM mit Nachverbrennung: 64,72 kN.
Leistungsparameter der Triebwerke bei Maximalregime ohne und mit Nachverbrennung: 11 500 Umdrehungen pro Minute;
6 min durchgängige Betriebsdauer bei Flughöhen unter 6000 m und 10 min durchgängige Betriebsdauer bei Flughöhen über 6000 m.
Normalregime: 11 500 Umdrehungen pro Minute; unbegrenzte Betriebsdauer.
Maximal-Drosselung: 4100 Umdrehungen pro Minute bei zulässiger Betriebsdauer bis zu 10 min.
Hauptbauteile der Strahlturbinen: Neunstufen-Axialverdichter, zehn Einzel-Brennkammern, Zweistufen-Gasturbine und Nachbrennkammer mit regulierbarer Schubdüse.
Pfeilflügel-Mitteldecker mit gepfeiltem Leitwerk. Höhenleitwerk an Rumpfseiten angesetzt und als Gesamtfläche um die Querachse schwenkbar. Zentraler geteilter Lufteinlauf. Kiel-Stabilisierungsfläche unter dem Rumpfheck. Hauptfahrwerkbeine nach innen in die Tragflächenunterseiten einklappbar, Bugrad nach vorn in den Rumpfbug einziehbar.
Druckkabine mit Schleudersitz. Blindflug-Instrumentierung. Funkkompaß ARK-5, Funkhöhenmesser. UKW-Funkstation, Freund-Feind-Kenngerät, Heckschutzgerät, Foto-MG AKS-3 bzw. AKS-5. Zielerfassungssystem ASP-5n-W-3 (optisches Visier, gekoppelt mit Funkentfernungsmesser).