Erstflug des Prototyps: 1959. Erste öffentliche Vorführung am 9. Juli 1961 anläßlich der Luftparade in Tuschino. Ausländische Experten nahmen fälschlicherweise an, daß dieser Typ als Je-166 oder Je-266 für Rekordflüge eingesetzt worden sei und identifizierten die Je-150 fehlerhaft als MiG-23. NATO-Code für diesen Typ «Flipper».
Die Je-150 und die Je-152 wurden — obwohl sie in den Flugleistungen allen Anforderungen entsprachen — nicht in den Truppendienst übernommen, da Mikojan bereits an der leistungsstärkeren MiG-25 arbeitete und Suchoj einen weiteren Nachfolgetyp für die Su-9 und Su-11 als schweren Luftverteidigungsjäger vorschlug.
Zwei Turbinen-Luftstrahltriebwerke mit Nachbrennern.
Startschub: 2x58 kN.
Deltaflügel-Mitteldecker mit gepfeiltem Leitwerk. Höhenleitwerk am Rumpfheck angesetzt. Zentraler Lufteinlauf mit Stoßwellenkegel. Hauptfahrwerkbeine nach innen in die Tragflächen-Unterseiten einklappbar, Bugrad nach vorn in den Rumpf einziehbar.
Konstruktive Besonderheit: Wespentaillen-Einschnürung des Rumpfmittelstücks entsprechend der Flächenregel, um aerodynamische Vorteile im Hochgeschwindigkeitsflug zu erzielen. Drei Stabilisierungsflächen unter dem Rumpfheck, zwei davon schräg nach außen gestellt.
Druckkabine mit Null-Katapultsitz. Funkmeßanlage großer Reichweite für Zielsuche und Feuerleitung.
Zwei bis vier weitreichende Luft-Luft-Lenkraketen.
Höchstgeschwindigkeit: 3000 km/h in 20 000 m Höhe;
praktische Gipfelhöhe: 25 000 m;
dynamische Gipfelhöhe: über 30 000 m.
МиГ-21
модификации
MiG-21 Versionen
Einsitziges Jagdflugzeug, das seit Ende der 50er Jahre in Großserien von der Luftfahrtindustrie hergestellt und in zahlreichen Hauptmodifikationen und Sonderausführungen gebaut worden ist. Mehrere MiG-21-Modelle wurden in der CSSR, in Indien und in der Volksrepublik China gebaut.
Mach-Zwei-Flugzeug, das je nach Ausrüstung und Bewaffnung als Mehrzweck-Frontjäger, Jagdbomber, Allwetter-Abfangjäger, Aufklärer und Kampftrainer ausgezeichnete Einsatzeigenschaften aufweist.
Die MiG-21 war über viele Jahre das wichtigste Standardmuster der Armeen des Warschauer Vertrages und erlangte darüber den Status des in der Welt am weitesten verbreiteten Überschallflugzeuges. Die MiG-21 trägt insgesamt die Hoheitszeichen der Streitkräfte von vierzig Ländern auf vier Kontinenten.
Dreißig Jahre liegen zwischen dem Bau der ersten Mikojan’schen Experimentalmaschinen für diesen Deltaflügler und dem Abschluß der Serienproduktion der letzten MiG-21-Einsatzvariante (1953–1983/84).
Bereits während der Entwurfsphase des ersten Mikojan’schen Überschalljägers MiG-19 Anfang der 50er Jahre begann die Arbeit an den Projektstudien für ein Mach-Zwei-Flugzeug. Über ein halbes Dutzend unterschiedlicher Versuchsmaschinen führten zu dem Deltaflügler, der als MiG-21 weltbekannt wurde.
Folgende Experimentalflugzeuge einer Entwicklungsreihe, die mit dem Typencode Je gekennzeichnet wurden, führten direkt zu dem Mehrzweckjäger:
Je-2
Erster Experimentaljäger der zweiten sowjetischen Überschall-Generation. Pfeilflügel-Mitteldecker mit Tragflächen von 55° Vorderkantenpfeilung und je einem relativ hohen Grenzschichtzaun auf jeder Tragflächen-Oberseite (MiG-19-Tragflügel) und einem schlanken Rumpf fast kreisförmigen Querschnitts. Zentraler Lufteinlauf. Antrieb: eine Mikulin/Tumanski-Strahlturbine TRD-9 je von 37,27 kN Schub. Bau: 1953. Jungfernflug: 14.2.1954. Testpilot: G. Mosolow. Erzielte Höchstgeschwindigkeit: 1800 km/h (Mach 1,7); dieses Flugergebnis überbot den damals gültigen Geschwindigkeitsrekord um 585 km/h (aufgestellt mit einer YF-100 A «Super Sabre» am 29.10.53: 1215,298 km/h).
Je-2A
Modifikation der Je-2 mit stärkerem Triebwerk. Antrieb: eine Tumanski-Strahlturbine RD-11 von 50,01 kN Schub bei Nachverbrennung. Flugerprobung des Triebwerkes für die ersten beiden MiG-21-Generationen. 1955 gebaut und 1956 im Vergleichsfliegen mit der Je-4 und Je-5 erprobt. Praktische Gipfelhöhe: 18 000 m. Testpiloten: G. Sedow und W. Nefjodow. Erreichte Maximalgeschwindigkeit: 1900 km/h (Mach 1,78). Die Je-2A flog schneller als die seinerzeitige britische Weltrekordmaschine Fairey Delta 2 (1822 km/h).
Je-4
Erster Delta-Experimentaljäger des MiG-Konstruktionsbüros als Pendant zur Je-2 mit neuem Tragflügel-Grundriß. Antrieb: eine Strahlturbine RD-11. Bau: 1955/56. Jungfernflug: 16.6.56. Testpilot: G. Sedow. Erreichte Spitzengeschwindigkeit im Horizontalflug: 1920 km/h.
Je-50
Modifikation der Je-2 für Hochgeschwindigkeitsversuche mit Zusatz-Raketenmotor S-155. 1955 gebaut und erprobt. Testpilot: W. Wasin. Spitzengeschwindigkeit: 2460 km/h.
Je-5
Aerodynamisch verbesserte Je-4. 1956 gebaut und erprobt. Testpilot: W. Nefjodow. Höchstgeschwindigkeit: 2000 km/h (ca. 120 km/h über Weltrekordmarke). Vor-Prototyp der MiG-21.
Je-6
Eigentlicher Prototyp der MiG-21 erster Generation (MiG-21F). 1958/59 bis zur Serienreife erprobt durch Testpiloten Sedow, Nefjodow, Kokkinaki und Mossolow. Erzieltes Horizontalflug-Maximum: 2504 km/h; das bedeutete eine Überbietung des von Mai 1957 bis Oktober 1959 gültigen Weltrekordes um 245 km/h (YF-104 A «Starfighter»: 2259,538 km/h).
Je-7
Erster Prototyp für die PF-Reihe der MiG-21, das heißt für die zweite Generation des Deltajägers. Testprogramm: 1960 mit schubstärkerer Triebwerkmodifikation RD-11.
Weitere Je-Versuchsmaschinen wurden in den 60er Jahren zu Vorboten der dritten und vierten Generation von MiG-21-Einsatzversionen und der zweisitzigen Kampftrainer.
Deltaflügel-Mitteldecker mit separatem Höhenleitwerk. Zentraler Lufteinlauf mit kegelförmigem Stoßwellendiffusor im Rumpfbug.
Je ein Grenzschichtzaun mit einer Höhe von 7 % der örtlichen mittleren Sehnenlänge des Profils an der Oberseite jeder Tragflügel-Hälfte. Drehpunkt der Landeklappen verschiebbar. Aerodynamisch kompensierte Querruder. Einkammer-Kraftverstärker für die Querruder.
Rumpf in Halbschalenbauweise. Bremsklappen an der Rumpfunterseite. Je nach Version nach vorn oder zur Seite aufklappbare Kabinenhaube.
Stark variierte Seitenleitwerkflossen je nach Version mit unterschiedlichen Rumpfübergängen. Höhenleitwerk in Mitte beider Rumpfseiten angesetzt. Höhenleitwerk voll schwenkbar. Zweikammer-Kraftverstärker für das Höhenleitwerk.
Einfach bereiftes Dreipunkt-Fahrwerk mit 500x180-mm-Bugrad und 660x200-mm-Haupträdern. Gegen die Flugrichtung in den Rumpfbug einziehbares Bugrad. In die Tragflächen versenkbare Hauptfahrwerkbeine und in die Rumpfseiten einklappbare Haupträder.
Druckkabine mit Katapultsitz. Ab zweiter MiG-21-Generation mit Null-Schleudersitz KM-1 und Katapultmechanismus KSM für Notausstiege bei Geschwindigkeiten bis 1200 km/h in Flughöhen bis 20 000 m und während Start und Landung bei Geschwindigkeiten nicht unter 130 km/h. Rettungspaket NAS-7 mit Schlauchboot. Automatische Kabinentemperatur-Regelungsanlage.